ABS?

..weil ja offenbar ein enormer Diskussionsbedarf besteht...

Ist ABS gut?

Was spricht dagegen?

Thema für ABS-Lose:
http://www.motor-talk.de/forum/vom-bremsen-t4182935.htmlä

(manney..)

Beste Antwort im Thema

Dir ist langweilig oder? Benutz doch einfach die Sufu für dieses Thema. Dann bist jahrelang mit lesen beschäftigt.🙄

356 weitere Antworten
356 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Bihumi


Ich kann nur nicht nachvollziehen, dass manche ein ABS schon fast zur Religion machen. Dabei wird dann gerne das Interesse des Staates an der Unversehrtheit der Biker ins Feld geführt. Und genau an diesem Interesse der Gesetzgebung zweifel ich mal ganz leise.

Ich fahre ja noch nicht so lange Motorrad (seit 2006). Ich hatte vorher schon andere technikbasierte Hobbys, die auch teuer waren (zum Beispiel Tauchen und Segeln), aber ich habe noch nie ein Hobby erlebt, in dem der Luftraum über den Stammtischen dermaßen von testosterongeschwängerter Schwanzvergleichs-Rhetorik bestimmt wird wie bei den Motorradfahrern. Der Grad an sich selbst überschätzenden Großmäulern, die lieber sterben würden als sich mit den Argumenten (Argumente, nicht Meinungen) anderer Leute auseinanderzusetzen, ist hier unerreicht.

Nein, damit musst du dich nicht persönlich angesprochen fühlen.

Aber ich kenne kaum ein Hobby (na ja, vielleicht noch Fußball und Streitgespräche über Linux vs. Windows), in dem auch die kleinsten Fitzeligkeiten zu einer Weltanschauung gemacht werden. man sieht es ja in diesem Forum, wenn es um Superspochtler vs. richtige Motorräder geht;-) Die allermeisten Argumente gegen ABS am Motorrad besitzen entweder die Substanz von Mondlandungsskeptikverschwörungen oder sie sind merkwürdig einseitig. So zum Beispiel das Argument "was nicht dran ist, kann nicht kaputtgehen". Interessanterweise spricht davon keiner mehr, wenn ein Klappenauspuff oder irgendein Hightech-Motor zur Debatte stehen, die das Krad lauter und schneller machen sollen. Insofern würde ich mal sagen, dass das Mantra "ABS ist eine Super-Technik" genauso viel oder wenig religiös ist wie das Mantra "Kardan ist scheiße" oder "Nichts geht über Harley".

Zu deinen Beispielen: Da ist ein GS-Fahrer im Gelände mit ABS auf die Schnauze gefallen. Ja toll! Warum, meinst du, kann man bei Geländemotorrädern wie der GS das ABS wohl abschalten, hm? Einmal darfst du raten;-) Und es hat sich einer durch Fehleinschätzung seines ASR auf die Fresse gelegt. Tragisch, aber ASR ist nicht ABS und eine gesetzliche Pflicht für ASR steht nicht im Raum. ich halte ASR im Gegensatz zu ABS für entbehrlich. Am Gas langsam tun kann man viel leichter selbst entscheiden als an der Bremse langsam tun.

Du zweifelst daran, dass der Staat bei der Zwangs-Einführung von ABS vor allem die Unversehrtheit der Biker im Visier hat? Ich nicht. Ein möglicher Grund für deine These wäre die Protektion der heimischen Industrie vor außereuropäischen Anbietern. Sehe ich nicht: Die EU hat derzeit 27 Mitgliedsstaaten, nur in vier von ihnen findet eine relevante Produktion von motorisierten Zweirädern statt (Deutschland, Österreich, Italien und - mit deutlichem Abstand - Spanien). Direkt wirtschaftlich profitieren würde vermutlich nur Deutschland, denn BMW ist derzeit der einzige europäische Hersteller, dessen gesamte Produktpalette mit ABS ausgestattet werden kann - und ab 2013 auch wird. Meine Rechnung ist eine andere: Mit weniger Verkehrstoten kann sich jeder Politiker profilieren. Wir haben in .de derzeit rund 3.600 Verkehrstote (2011 waren es 4.000). Davon waren rund 700 Motorradfahrer - das ist ein überproportional hoher Anteil. Nehmen wir mal an, eine Einführung der ABS-Pflicht für Motorradfahrer würde im ersten Jahr 70 Todesopfer einsparen (allein schon durch die nahende Pflicht wird ein Kaufimpuls erzeugt, der den Impuls, sich schnell noch ein ABS-loses Mopped zu kaufen, weit übersteigt), dann wären das zehn Prozent weniger bei den Motorradfahrern und 1,5 Prozent weniger bei den Verkehrstoten insgesamt - und das ohne einen Euro aus dem Staatssäckel, einfach so. Das freut jeden Politiker.

Ob der Staat bei der Einführung des Tagfahrlichts bei Autos 2011 wirklich nur die Verkehrssicherheit im Auge hatte, das ist eine Frage, die ich bezweifeln möchte;-)

Zitat:

Original geschrieben von Dessie


Ich für meinen Teil habe inzwischen echte Zweifel, ob ich jemanden der jahrelange ABS-Möpp Erfahrungen hat, so einfach auf meinem Dino fahren lassen würde...

Ja, das ist ein Problem. Ich würde nur noch ungern von einem ABS- auf ein ABS-loses Motorrad zurückwechseln und hätte dabei immer Angst, es hinzuschmeißen. Man bremst halt anders als mit ABS. Gibt es hier Leute, die beides im Fuhrpark haben? Wie gehen die damit um?

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Ich würde nur noch ungern von einem ABS- auf ein ABS-loses Motorrad zurückwechseln und hätte dabei immer Angst, es hinzuschmeißen.

Äh, warum das denn? Du bremst doch üblicherweise nicht im ABS-Regelbereich. Von daher ändert sich während der normalen Fahrt überhaupt nichts.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will den Vorteil von ABS in keinster Weise wegdiskutieren. Aber ich halte die Befürchtungen, dass man quasi sofort auf der Schnauze liegt, wenn man mal wieder auf ein ABS-loses Motorrad umsteigt für arg überzogen.

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur



Zitat:

Original geschrieben von Felyxorez


Seit wann ist bei einer GS das ABS nicht abschaltbar ? 😰

Das ist doch völlig absurd.

Selbst wenn ist es eher die Frage wer denkt, nachdem man Jahre lang einfach so rumgefahren ist, in den entscheidenden, kurzen Momenten dran jetzt nicht schnell die Abkürzung die Wiese runter zu nehmen sondern anzuhalten, ABS auszuschalten und dann weiter zu fahren?

Das ist aber der Unterschied zwischen einem konstruierten Fall, wo ABS schaden

könnte

und einem realen Fall, in dem ABS tatsächlich geschadet

hat

. Freiwillige vor: Wer weiß von einem tatsächlich eingetretenen Fall, in dem ein Fahrer eines ABS-Motorrades, um einen Unfall zu vermeiden, die Straße verlassen und auf die abschüssige Wiese ausgewichen ist, wo ihn dann die Bremsleistung verließ, weil das ABS zu stark regelte und er daraufhin stürzte?

Wenn wir einen solchen Fall gefunden haben, dann unterhalten wir uns darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass der Mann nicht gestürzt wäre, wenn er kein ABS gehabt hätte;-)

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von sampleman



Zitat:

Original geschrieben von Dessie


Ich für meinen Teil habe inzwischen echte Zweifel, ob ich jemanden der jahrelange ABS-Möpp Erfahrungen hat, so einfach auf meinem Dino fahren lassen würde...
Ja, das ist ein Problem. Ich würde nur noch ungern von einem ABS- auf ein ABS-loses Motorrad zurückwechseln und hätte dabei immer Angst, es hinzuschmeißen. Man bremst halt anders als mit ABS. Gibt es hier Leute, die beides im Fuhrpark haben? Wie gehen die damit um?

Wie die damit umgehen? Ganz einfach, die CB1300 steht rum weil nicht mal mehr TÜV drauf ist und die K1300S wird jeden Tag bewegt. Obwohl die CB1300 um Welten besser aussieht als die K1300S kriegt sie die Arschkarte. Und warum? Weil ich mich seit meinem Unfall nicht mehr wirklich auf die Bremsen der CB1300 verlasse. Mit der K wäre das Vorderrad in meinen Augen nicht weggerutscht denn ich hatte schon die gleiche Situation und einen anderen Ausgang!

Für mich ist sicher, nie wieder ein Motorrad ohne ABS. Mit dem Kardan ist es das gleiche aber das ist wohl ne andere Diskussion 😉

Zitat:

Original geschrieben von AMenge



Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Ich würde nur noch ungern von einem ABS- auf ein ABS-loses Motorrad zurückwechseln und hätte dabei immer Angst, es hinzuschmeißen.
Äh, warum das denn? Du bremst doch üblicherweise nicht im ABS-Regelbereich. Von daher ändert sich während der normalen Fahrt überhaupt nichts.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will den Vorteil von ABS in keinster Weise wegdiskutieren. Aber ich halte die Befürchtungen, dass man quasi sofort auf der Schnauze liegt, wenn man mal wieder auf ein ABS-loses Motorrad umsteigt für arg überzogen.

Ich verstehe was du meinst. Aber bei mir ist es erstens so, dass ich mich ohnehin schwer damit tue, Moppeds zu fahren, die mir nicht gehören. und wenn ich die dann auch noch nicht kenne, dann schwuchtel ich damit ohnehin ziemlich rum. Ich habe erst im nachhinein gemerkt, welche Respektabstand vor dem Blockieren ich bei meiner ABS-losen Maschine immer gehalten habe, und wie viel Potenzial ich damit verschenkt habe. Mit einem ABS-Mopped weiß man einfach, dass da noch eine Sicherheitsmarge ist. Mich macht das im Kopf etwas freier - ohne dass ich deshalb mein ABS dauernd brauchen würde. Tatsächlich brauche ich es so gut wie nie - und provoziere gelegentlich mit der Hinterradbremse an der Ampel einen ABS-Eingriff, damit das System nicht einrostet.

Klar, wenn es darum ginge, Dessie beim Überführen eines Moppeds von A nach B zu helfen, dann würde ich halt betont langsam tun und brenzelige Situationen noch weiter umschiffen als ich das ohnehin schon tue. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde ich Dessies ABS-lose Möhre schadensfrei nach hause fahren - aber ich hätte vermutlich wenig Spaß dabei.

Ich habe natürlich beides im Fuhrpark. Der Moppedsammler bspw. auch. Ich gehe damit ganz normal um. Ich bremse normal, mit und ohne ABS. Überrascht?
Ich bezeichne mich bei Weitem nicht als Supermann auf der Bremse, habe sehr viele Kilometer auf dem Buckel und auch schon manche Gefahrensituation überstanden. ABS hat bei mir noch nie eine Situation gerettet- wohl aber das Ausweichmanöver. Mehrfach sogar. Ich akzeptiere aber, dass ich hier nur Glück hatte und es nichts mit mir zu tun hat. Gerne 😉 Ich kann auch damit leben, nur eine Ausnahme zu sein.

Wenn man schon die Statistik bemüht, dann wirds in aller Regel haarig. 700 tote Moppedfahrer nur durch Bremsfehler? 🙄 Oder ist das genau das Niveau der Argumentation, das hier angeprangert wird?

Wenn der Staat ach soviel Interesse an der Sicherheit der Biker hätte, wieso ist dann an Leitplanken kein Unterfahrschutz angebracht? Wieso ist Bitumen nicht verboten? Wieso ist Schutzkleidung nicht vorgeschrieben (etc.pp)? Und hier lasse ich nicht gelten, dass bei Vorschrfiten nur wieder die notorischen Verweigerer auf den Plan gerufen werden. Das war dem Staat schon immer wurscht. 😉

Aber ich gebe Dir recht: Es gibt tatsächlich ein politisches Interesse an der Einführungspflicht von ABS. Man gaukelt den Leuten vor, es würde zu einer Reduktion der schlimmen Unfälle kommen und damit zur Reduktion der Folgekosten. Und das ist es, worauf es unseren Politikern ankommt, nicht auf unsere tatsächliche, reale Sicherheit.

Zitat:

Original geschrieben von uhjeen


Mit dem Kardan ist es das gleiche aber das ist wohl ne andere Diskussion 😉

Ja, sehe ich auch so. Ich wollte unbedingt 'ne Karre mit Kardan, dann hat es nur zu einer mit Kette gelangt, und zurückblickend muss ich sagen, dass der Aufwand eigentlich überschaubar war. heute habe ich Kardan - und ich mag das Gefühl, dass ich mich bei regen um nix kümmern muss;-)

@sampleman: So ist das für mich nachvollziehbar. Dein erstes Posting klang da arg übervorsichtig.

Zitat:

Original geschrieben von Bihumi


Wenn man schon die Statistik bemüht, dann wirds in aller Regel haarig. 700 tote Moppedfahrer nur durch Bremsfehler? 🙄 Oder ist das genau das Niveau der Argumentation, das hier angeprangert wird?

Entschuldigung, aber einen solchen Schmarrn kann doch nur jemand anderen Leuten unterstellen, der eine ernsthafte Leseschwäche hat, oder? Ich allein habe in diesem Forum schon mindestens fünfmal geschrieben, dass die Allianz davon ausgeht, dass durch flächendeckendes ABS etwa 20% aller Verkehrstoten auf Motorrädern verhindert werden könnten. Was im Gegenschluss bedeutet, dass rund 80 Prozent aller tödlichen Unfälle immer noch geschehen würden. Andererseits: Mit welcher anderen singulären Sicherheitsmaßnahme könnte man ein solches Ergebnis erzielen? Vermutlich noch nicht einmal mit drastischen Geschwindigkeitsbeschränkungen und deren lückenlosen Überwachung. Und unter uns Betschwestern: Bevor ich mir einen GPS-Tracker ans Krad bauen lasse, wie er in .nl und in .dk bereits getestet wird, hab ich doch lieber ABS am Bock;-)

Ich glaube schon, dass ABS die Unfallzahlen senken wird. Nicht schlagartig, weil die ABS-Pflicht nur für Neu-Motorräder gilt und deswegen nicht auf einen Schlag greift wie meinetwegen die plötzliche Einführung der Helmpflicht für Roller in Italien. Und klar ist auch, dass es für den Staat billiger ist, auf Sicherheitsmaßnahmen zu setzen, die er nicht selbst bezahlen muss. Einen Top-Straßenbelag und motorradgeeignete Leidplanken müsste er bezahlen, und dazu hat er kein Geld. Schutzkleidung vorschreiben? Wie genau soll das denn aussehen? Mit Rückenprotektor oder ohne? Was ist ein geeigneter Motorradstiefel? Und ehrlich gesagt würde eine Bekleidungsvorschrift die Motorradfahrer ja noch mehr gängeln als ein Zwangs-ABS. Ist übrigens analog bei den Autos. ABS ist schon quasi Pflicht, ESP kommt jetzt - aber niemand scheibt den Leuten vor, welche Schuhe sie anzuziehen haben. Wowereit.

Zitat:

Mich macht das im Kopf etwas freier - ohne dass ich deshalb mein ABS dauernd brauchen würde. Tatsächlich brauche ich es so gut wie nie - und provoziere gelegentlich mit der Hinterradbremse an der Ampel einen ABS-Eingriff, damit das System nicht einrostet.

Viele Piloten haben ihr Ding: Manche küssen das kleine goldene Kreuz um den Hals.

Motorradunfalle sind nunmal nicht nur Physik.

Es ist wohl erwiesen, dass die Mehrzahl der Moppedfahrer in Notsituationen

mit ABS kürzer bremst.

Ich denke nicht dass das Leben dadurch sicherer würde, wenn alle so'n Ding hätten.

Ein ABS vorzuschreiben, ist der Gipfel der Blödheit.

Leute wie Bihuni, oder ich sollten weiterhin die Möglichkeit haben, das zu fahren

was sie gern möchten. Alle reden von Freiheit, aber ebendiese wird immermehr beschnitten.

Irgendwann muss man der Intelligenz und dem Können der Bürger

wieder Vertrauen entgegen bringen, anstatt sie dauernd zu gängeln und zu massregeln.

Aber die Freiheit hat keine Lobby...

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER


Es ist wohl erwiesen, dass die Mehrzahl der Moppedfahrer in Notsituationen
mit ABS kürzer bremst.
Ich denke nicht dass das Leben dadurch sicherer würde, wenn alle so'n Ding hätten.
Ein ABS vorzuschreiben, ist der Gipfel der Blödheit.

Ich sehe eine kognitive Dissonanz in dieser Aussage. Die Mehrheit aller Leute bremst mit ABS kürzer. Dennoch wird das Leben nicht sicherer dadurch (Wessen Leben? Deins? Oder das des Durchschnittsbikers?) Und deshalb soll es der Gipfel der Blödheit sein, es verbindlich vorzuschreiben. Erkläre das mal bitte.

Ich finde die Einschränkung von Freiheit an der Verpflichtung ABS einzubauen festzumachen schlicht absurd.

Der Preis wird völlig egal, weil es sich dann um eine Komponente des Fahrzeugs handelt Wettbewerbstechnisch unwichtig ist (jeder hat ABS, keine Differenzierungsmöglichkeit) und die Grenzkosten von so einem ABS System halten sich im 2-stelligen Bereich. Das bedeutet das man das ABS für quasi "umsonst" bekommen wird.

Kein Motorrad wird dann plötzlich 1000€ teurer. Kein Auto ist in den 90ern nach Einführung der Sicheheitsnormen bezüglich Airbag auf einmal 2000-3000 DM teurer geworden welche die Airbags davor als Zubehöraustattung gekostet haben.

Des weiteren gibt es 1. immernoch Youngtimer, 2. kann man mechanisch das ABS immer deaktiveren, wichtig ist nur für die breite Mehrheit der Motorradfahrer das sie sich durchsetzen und eine hohe Marktdurchdringung erreichen.

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Entschuldigung, aber einen solchen Schmarrn kann doch nur jemand anderen Leuten unterstellen, der eine ernsthafte Leseschwäche hat, oder? Ich allein habe in diesem Forum schon mindestens fünfmal geschrieben, dass die Allianz davon ausgeht, dass durch flächendeckendes ABS etwa 20% aller Verkehrstoten auf Motorrädern verhindert werden könnten. Was im Gegenschluss bedeutet, dass rund 80 Prozent aller tödlichen Unfälle immer noch geschehen würden. Andererseits: Mit welcher anderen singulären Sicherheitsmaßnahme könnte man ein solches Ergebnis erzielen? Vermutlich noch nicht einmal mit drastischen Geschwindigkeitsbeschränkungen und deren lückenlosen Überwachung. Und unter uns Betschwestern: Bevor ich mir einen GPS-Tracker ans Krad bauen lasse, wie er in .nl und in .dk bereits getestet wird, hab ich doch lieber ABS am Bock;-)

Ich glaube schon, dass ABS die Unfallzahlen senken wird. Nicht schlagartig, weil die ABS-Pflicht nur für Neu-Motorräder gilt und deswegen nicht auf einen Schlag greift wie meinetwegen die plötzliche Einführung der Helmpflicht für Roller in Italien. Und klar ist auch, dass es für den Staat billiger ist, auf Sicherheitsmaßnahmen zu setzen, die er nicht selbst bezahlen muss. Einen Top-Straßenbelag und motorradgeeignete Leidplanken müsste er bezahlen, und dazu hat er kein Geld. Schutzkleidung vorschreiben? Wie genau soll das denn aussehen? Mit Rückenprotektor oder ohne? Was ist ein geeigneter Motorradstiefel? Und ehrlich gesagt würde eine Bekleidungsvorschrift die Motorradfahrer ja noch mehr gängeln als ein Zwangs-ABS. Ist übrigens analog bei den Autos. ABS ist schon quasi Pflicht, ESP kommt jetzt - aber niemand scheibt den Leuten vor, welche Schuhe sie anzuziehen haben. Wowereit.

Ich bitte Dich innständig, meine Defizite bzgl. des Leseverständnis' zu entschuldigen.

Weisst, es ist schon wirklich lustig, wie man auf der einen Seite eine Helmpflicht als Gott gegeben akzeptieren kann, aber bei Bekleidung solche Ressentimets anführt? An dieser Stelle bin ich mit fehlendem Leseverständnis sicherlich besser dran, findest nicht? 😉
Es gab mal eine Intiative von Moppedtreibern, die wollten auf eigene Kosten Unterfahrschutz an Leitplanken montieren. Die verantwortlichen Politiker haben das verboten. Und nun soll ich glauben, alles geschieht nur zu meinem Wohl? Sorry, aber dafür bin ich deutlich zu desillusioniert.
Aber das geht an der rein technischen Betrachtung pro und contra ABS zu weit vorbei. Unter dem Strich kann man sicherlich sagen, dass ABS nicht wirklich schadet. Ebenso wenig wie eine Treppe in den zweiten Stock. Ich könnte darauf schwer verunglücken, aber ohne wärs halt noch viel riskanter.

Jetzt ernsthaft?

Wer meint, er braucht so etwas, soll sich das kaufen. Vielleicht
kauf ich mir ja mal eins, wer weiss..von den vielleicht 70-80 Motorradunfällen
die ich in meiner Moppedkarriere erlebt habe, fällt mir jetzt keiner ein, wo 3 Meter kürzerer Bremsweg
irgendwas geändert hätten. Viele sind durch plötzliche, heftige, Geschwindigkeitswechsel passiert.
Die meisten einfach durch manglnde Konzentration, Ermüdung, Fahrfehler.
Irgendwas zu verbieten oder vorzuschreiben ist immer so 'ne Lösung von
Politikern, um sich irgendwelche Sporen zu verdienen.
Und ich krieg' Alpträume, wenn ich mir vorstelle, dass der Junge, der vor mir
fährt, einfach voll in die Eisen geht, weil er plötzlich meint, das ABS rettet ihn.

Guck nochmal in die Theorie; Anhalteweg ist Bremsweg + Reaktionszeit.

Deine Antwort
Ähnliche Themen