ABS-Steuergerät selbst repariert
Nachdem das ABS erst sporadisch, dann immer öfter und zum Schluß fast überhaupt nicht mehr funktionierte und der 🙂 sagte, die Fehlermeldung sei „Radsensor defekt“, erwies sich wieder mal der Wert unseres Forums hier. Das sind ja ziemlich genau die Symptome des typischen Lötstellenproblems im ABS-Steuergerät.
Was der 🙂 für eine Standardreparatur nimmt, darüber scheigen wir lieber. Es gibt Firmen, die die Steuergeräte aufarbeiten, aber da sind dann auch 200 € fällig. Es gibt weiterhin diese und diese nette Anleitung zum Selberreparieren, und da das eh in mein Berufsbild fällt, habe ich mich also drangemacht.
Die Einzelheiten sind in den o. g. Anleitungen ja gut illustriert, von mir daher nur ein paar ergänzende Anmerkungen:
Da man nur den Elektronikteil abmacht, kann man sogar mit ohne fahren, sollte aber nicht, weil der Tacho nicht funktioniert. Die vier Schrauben sind etwas exotisch, so eine Art inverses Torx, d. h. Zapfen statt Loch, aber man kann sie problemlos mit einem 4-mm-Steckschlüssel rausdrehen. Da das ganze nach schräg unten hängt, sieht man nix, es geht aber trotzdem ganz gut.
Die Ringklemmen auf den vier Schraubenhülsen habe ich mit einem kleinen Schraubenzieher heil runtergekriegt und zum Schluß auch wieder draufgesetzt.
Das Öffnen der Versiegelung geht garantiert nicht ohne Beschädigung des Gehäuses. Das ist aber nicht so schlimm. Ich habe ringsum den äußeren Kragen des Unterteils weggebrochen (der bricht eh fast von allein), dann möglichst viel Silikon aus der Fuge gekratzt und bin vorsichtig unter dem Kragen des Oberteils langgegangen. Der sollte weitgehend heil bleiben. Und nicht so tief ins Gehäuse reinstechen, die Leiterplatte sitzt dicht am Rand. Hat man genügend Silikon zerstört, kriegt man den Deckel gut runter.
Auf der Leiterplatte liegt ein transparenter Überzug, der sicht abziehen läßt. Den am besten um die nachzulötenden Bereiche komplett entfernen, er liegt zum Schluß eh nicht mehr luftdicht auf.
Nachgelötet habe ich alle Kontakte beider Stecker, das geht mit einem normalen (nicht ganz kleinen) Elektroniklötkolben, etwas Kolophonium und zusätzlichem Lötzinn ganz prima, ggf. muß man so lange draufbleiben, bis alles richtig durcherhitzt ist und das Lot ordentlich fließt.
Wieder versiegelt habe ich das ganze mit einer Uhu-Polymerdichtmasse, Silikon geht auch, aber ich wollte keine komplette Patrone anbrechen für die paar Gramm.
Fazit: Knapp zwei Stunden Arbeitszeit und ein paar Cent für das Dichtmaterial, und das ABS geht wieder.
Wer das öfter macht, braucht sicherlich nicht mehr als eine Stunde. Insofern haben Firmen wie diese eine ganz interessante Marge ... gut, Marktwirtschaft eben, außerdem muß man als gewerblicher Anbieter Gewährleistung geben, insofern liegt mir da jede Kritik fern.
Beste Antwort im Thema
Nachdem das ABS erst sporadisch, dann immer öfter und zum Schluß fast überhaupt nicht mehr funktionierte und der 🙂 sagte, die Fehlermeldung sei „Radsensor defekt“, erwies sich wieder mal der Wert unseres Forums hier. Das sind ja ziemlich genau die Symptome des typischen Lötstellenproblems im ABS-Steuergerät.
Was der 🙂 für eine Standardreparatur nimmt, darüber scheigen wir lieber. Es gibt Firmen, die die Steuergeräte aufarbeiten, aber da sind dann auch 200 € fällig. Es gibt weiterhin diese und diese nette Anleitung zum Selberreparieren, und da das eh in mein Berufsbild fällt, habe ich mich also drangemacht.
Die Einzelheiten sind in den o. g. Anleitungen ja gut illustriert, von mir daher nur ein paar ergänzende Anmerkungen:
Da man nur den Elektronikteil abmacht, kann man sogar mit ohne fahren, sollte aber nicht, weil der Tacho nicht funktioniert. Die vier Schrauben sind etwas exotisch, so eine Art inverses Torx, d. h. Zapfen statt Loch, aber man kann sie problemlos mit einem 4-mm-Steckschlüssel rausdrehen. Da das ganze nach schräg unten hängt, sieht man nix, es geht aber trotzdem ganz gut.
Die Ringklemmen auf den vier Schraubenhülsen habe ich mit einem kleinen Schraubenzieher heil runtergekriegt und zum Schluß auch wieder draufgesetzt.
Das Öffnen der Versiegelung geht garantiert nicht ohne Beschädigung des Gehäuses. Das ist aber nicht so schlimm. Ich habe ringsum den äußeren Kragen des Unterteils weggebrochen (der bricht eh fast von allein), dann möglichst viel Silikon aus der Fuge gekratzt und bin vorsichtig unter dem Kragen des Oberteils langgegangen. Der sollte weitgehend heil bleiben. Und nicht so tief ins Gehäuse reinstechen, die Leiterplatte sitzt dicht am Rand. Hat man genügend Silikon zerstört, kriegt man den Deckel gut runter.
Auf der Leiterplatte liegt ein transparenter Überzug, der sicht abziehen läßt. Den am besten um die nachzulötenden Bereiche komplett entfernen, er liegt zum Schluß eh nicht mehr luftdicht auf.
Nachgelötet habe ich alle Kontakte beider Stecker, das geht mit einem normalen (nicht ganz kleinen) Elektroniklötkolben, etwas Kolophonium und zusätzlichem Lötzinn ganz prima, ggf. muß man so lange draufbleiben, bis alles richtig durcherhitzt ist und das Lot ordentlich fließt.
Wieder versiegelt habe ich das ganze mit einer Uhu-Polymerdichtmasse, Silikon geht auch, aber ich wollte keine komplette Patrone anbrechen für die paar Gramm.
Fazit: Knapp zwei Stunden Arbeitszeit und ein paar Cent für das Dichtmaterial, und das ABS geht wieder.
Wer das öfter macht, braucht sicherlich nicht mehr als eine Stunde. Insofern haben Firmen wie diese eine ganz interessante Marge ... gut, Marktwirtschaft eben, außerdem muß man als gewerblicher Anbieter Gewährleistung geben, insofern liegt mir da jede Kritik fern.
574 Antworten
... ich fahre den 3. 850er seit 2007 (Automatik). Den o. beschrieben Fahrstil kenne ich von mir nicht (...). Weder damals noch heute. Das beschriebene Problem habe ich erst seit ich den zuletzt vor ca. 4 Jahren erworbenen Volvo fahre. Daher meine Vemutung, daß ein (anderer) bestimmter Grund zu dem beschriebenen Defekt führt.
Kann sein, daß meine Werkstatt mir einen (kurzfristigen) Gefallen tun wollte und zum zweiten Mal besonders günstige Scheiben eingebaut hat...
Welche Scheiben würdet ihr empfehlen?...
Ich kann nur negative Empfehlungen geben. Wollte dem Elch was Gutes tun und habe Brembo gekauft, die quitschen wie die Sau. Gut, ich brauche nicht mehr hupen, aber es nervt.
Und ja, ich habe mit Kupferpaste geschmiert und werde es weiter tun....
Ich bin aktuell großer Fan von Ferodo! Scheiben und Beläge, ist super!
Und ich habe NOS ATE, Scheiben und Beläge. Hatte noch nie so ein gutes Tragbild.
Die nächsten werden bei mir auch Ferodo, denke ich. ;)
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Zitat:@Elchpfleger schrieb am 13. Mai 2025 um 00:15:16 Uhr:
Ich kann nur negative Empfehlungen geben. Wollte dem Elch was Gutes tun und habe Brembo gekauft, die quitschen wie die Sau. Gut, ich brauche nicht mehr hupen, aber es nervt.
Und ja, ich habe mit Kupferpaste geschmiert und werde es weiter tun....
Ich fahre auch seit Jahren Brembos - aber ganz im Gegenteil, kann das von Dir beschriebene nicht bestätigen…
Bin voll zufrieden- auch von der Bremswirkung.
Gruß Didi
Und ich versuche mittlerweile so viel wie möglich von trw und textar zu bekommen. Bin zufrieden
Zitat:@volvo850xx schrieb am 13. Mai 2025 um 05:58:08 Uhr:
Ich bin aktuell großer Fan von Ferodo! Scheiben und Beläge, ist super!
Wir haben bei Karimmm und mir die 16“ Scheiben mit Ferodo Sintermetall Belägen und Stahlflexleitungen verbaut. Das bremst schon ganz ordentlich.
Gruss Roland
Ich würde an der Stelle darum bitten, Bremsendiskussionen z. B. nach KFKA zu verlegen. Guckt mal bitte auf den Thementitel. 😎
😳hoi Roy, sorry, hatte ich nicht auf dem Schiem.
Lieben Gruss Roland
Hallo, gibt es die Reparaturanleitung für das ABS-Steuergerät, die Malaie Elchwiki war, noch irgendwo ? Kann sie mir vielleicht jemand zur Verfügung stellen?
Ich habe auch ein ABS Steuergerät nachgelötet! Danach war's natürlich tot.... bei ecu.de hab ich glaub um die 150€ bezahlt.
Dann hast du was falsch gemacht. @Erwachsener macht das seit Jahren erfolgreich. Meins habe ich auch nachgelötet und funktioniert immer noch.
Nun, mit Bier kann man auch „löten“….
Vielleicht liegt der Fehler ja hier… 😇😁
Gruß Didi