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ABS ohne zu kuppeln
Hi,
vielleicht hat einer von euch das mal ausprobiert oder erlebt. Was passiert eigentlich mit dem Motor, wenn ich bei 100 km/h eine Vollbremsung mit ABS durchführe und dabei nicht die Kupplung trete? Prinzipiel muss der Motor doch permanent zwischen 0 RPM und einer wechselnden Drehzahl hin und her springen. Sagen wir mal, das ABS bremst mit einer Frequenz von 10 HZ, hinzu kommt das je nach Antriebstechnik ja auch nicht alle Räder zeitgleich gebremst werden. Der Motor müsste doch mehr als 10 mal pro sekunde seinen Betriebszustand extrem schlagartig ändern? Kann ein Motor/ Getriebe einer derartigen Belastung ausgehend von den Rädern überhaupt standhalten? Und was würde bei Glätte passieren? Würde der stehende Motor dann nicht die Räder auch blockieren wenn die Bremsen gelöst sind?
Viele Grüße
pczwiebel
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38 Antworten
Dafür ist ja auch der Wandler da, der auch für das Kriechen an der Ampel verantwortlich ist. Solange die Wandlerüberbrückung nicht zu macht ist das quasi ein gewisser Dauerschlupf, weshalb man ihn auch nicht ab würgen kann.
Zitat:
@Pczwiebel schrieb am 31. Juli 2022 um 10:03:13 Uhr:
Wie ich sehe, gehen die Meinungen ja sehr weit auseinander, anscheinend hat noch keiner so wirklich probiert, was passiert ;). Vielleicht wäre zunächst einmal gut zu wissen, ob das ABS die Räder wirklich blockiert und wieder löst. Mir ist bisher bei keinem Auto, mit dem ich eine Vollbremsung durchgeführt habe, aufgefallen, dass er stotterweise Gummi auf dem Asphalt lässt.
Doch, es ist so. Man hört es sogar von außen, insbesondere bei einer Vollbremsung aus höherer Geschwindigkeit. So im Schnitt nach jedem Meter ein kurzes Stück Gummiabrieb.
Gelgentlich sieht man auch mal, auf trockenem Asphalt/Beton, so eine unterbrochene Linie aus Reifengummi. Allerdings blockieren die Räder dabei nicht, sondern radieren nur kurzeitig und drehen halt in diesem Moment mit weniger Umfangsstrecke, als die Wegstrecke lang ist. Deshalb ist der Gummiabrieb auch nicht so stark ausgeprägt, wie bei einem blockierendem Rad.
@MacV8
Ich denke, dass es bei den heute üblichen 4 Kanalabsanlagen keine "Stotterstriche" gibt, das könnte bei den 2 bzw 3 Kanalabsanlagen, bei denen Achs oder Seitenweise geregelt wurde möglich gewesen sein. Ich habe bei einer Vollbremsung noch nie Stotterstriche gesehen.
Zitat:
@quadrigarius schrieb am 31. Juli 2022 um 11:30:45 Uhr:
@MacV8
Ich denke, dass es bei den heute üblichen 4 Kanalabsanlagen keine "Stotterstriche" gibt, das könnte bei den 2 bzw 3 Kanalabsanlagen, bei denen Achs oder Seitenweise geregelt wurde möglich gewesen sein. Ich habe bei einer Vollbremsung noch nie Stotterstriche gesehen.
Beim Fahrsicherheitstraining sieht man es, auf den nassen, mit weißer Beschichtung präparierten Belägen sogar, wie sich die Räder immer wieder, mal ganz kurz, etwas langsamer drehen, fast stehen bleiben.
Zitat:
@Pczwiebel schrieb am 31. Juli 2022 um 10:03:13 Uhr:
Vielleicht wäre zunächst einmal gut zu wissen, ob das ABS die Räder wirklich blockiert und wieder löst. Mir ist bisher bei keinem Auto, mit dem ich eine Vollbremsung durchgeführt habe, aufgefallen, dass er stotterweise Gummi auf dem Asphalt lässt.
@Pczwiebel
Mache doch mal eine Vollbremsung auf losem Untergrund wie Schotter oder im Winter.
Dann wirst du schon sehen was passiert.
Und wenn es im Bremspedal pulsiert bzw. du hörst den Motor vom ABS Block wenn es regelt, greift das ABS ein.
Es gibt viele Autofahrer die haben ein Problem mit der Vollbremsung und Unwissende nehmen den Fuß von der Bremse wenn es im Bremspedal pulsiert bzw. das ABS Block zu hören ist vor Schreck.
@hwd63 ich habe schon unzählige ABS bremsungen hinter mir, aber immer nur mit Kupplung oder Automatik. Und ich möchte meinem Auto so eventuell schädliches Szenario eben nicht zumuten. Sonst hätte ich es einfach getestet ;)
Zitat:
@quadrigarius schrieb am 31. Juli 2022 um 11:30:45 Uhr:
@MacV8
Ich denke, dass es bei den heute üblichen 4 Kanalabsanlagen keine "Stotterstriche" gibt, das könnte bei den 2 bzw 3 Kanalabsanlagen, bei denen Achs oder Seitenweise geregelt wurde möglich gewesen sein. Ich habe bei einer Vollbremsung noch nie Stotterstriche gesehen.
Richtig. Die Räder blockieren ja auch idealerweise nicht, sondern werden an der Schlupfgrenze geführt.
Blockierer können vorkommen, sind aber nicht gewollt und die Ausnahme.
Um das zu verstehen muss man erstmal verstehen, was geregelter Schlupf ist und dass ein blockiertes Rad etwas anderes ist.
Interessant. Aber aus Reflex steigt man doch bei einer Vollbremsung auf Bremse und Kupplung beim Schalter. Als ich vor fast 20 Jahren auf Automatik umstieg, musste ich mir langsam abgewöhnen den linken Fuß nicht auch aufs breitere Bremspedal zu treten.
In der Fahrschule habe ich das definitiv so gelernt, beim Bremsen vor Ampeln auszukuppeln, dabei passend runterschalten. Keine Motorbremse nutzen, auch wenn es im Ökobogen anders stand. Sollte das dann später mit der Fahrpraxis lernen, meinte der Fahrlehrer. So sei es besser als Fahranfänger, immer die Kupplung mitzutreten.
Das ein Motor jedoch von sowas Schaden nimmt, bezweifle ich. Kommt ja nicht ständig vor. Abwürgen ist dann genauso schädlich. Und das kommt schließlich häufig vor.
Sehr gut ;-) .
Heute wird aber viel geschult erstmal richtig und hart auf die Bremse zu steigen. Besser so, als keine Vollbremsung hin zu bekommen. Passieren tut da nichts und die Auswirkungen auf den Bremsweg sind in der Theorie auf jeden Fall vorhanden, aber in der Praxis eher vernachlässigbar.
Zitat:
@Pczwiebel schrieb am 31. Juli 2022 um 11:55:32 Uhr:
@hwd63 ich habe schon unzählige ABS bremsungen hinter mir, aber immer nur mit Kupplung oder Automatik. Und ich möchte meinem Auto so eventuell schädliches Szenario eben nicht zumuten. Sonst hätte ich es einfach getestet ;)
@Pczwiebel
Dann hast du den Sinn und Zweck eines ABS System nicht verstanden geschweige denn richtig nutzen in einer Gefahrensituation.
Was bitte schön soll denn da defekt gehen.
Empfehle dir dann mal einen ADAC Fahrsicherheitstraining zu besuchen.
Und übrigens, ein Auto hat immer eine Kupplung oder eine Wandlerautomatik.
Ich habe bereits mehrere ADAC Fahrtrainings absolviert. Und den Sinn von ABS habe ich sehr wohl verstanden, mir geht es hier rein um eine Betrachtung, was aus technischer Sicht genau passiert. Die funktionsweise verschiedener Getriebe ist mir durchaus bewusst, ich wollte damit sagen mit getretener Kupplung oder einem Automatikgetriebe. Ich habe mich leider etwas knapp ausgedrückt.
Übrigens hat nicht jedes Auto eine Kupplung ;)
Aber jedes mit Verbrenner ;-) .
Quatsch.
Bin auf die Begründung gespannt. Eine Trennung vom laufenden Verbrenner und stehendem Getriebe ist immer notwendig.
Wandler und ähnliche hydraulische Kupplungen habe ich aber natürlich inkludiert, da auch diese den Motor mit dem Getriebe kuppeln (verbinden/den Kraftschluss herstellen).
Quatsch ohne Begründung ist auch eine der qualifiziertesten Aussagen, die man so in einem Forum findet ;-) .
Ein Drehmomemtwandler ist aber per definitionem keine Kupplung. Das Getriebe wird ja auch nicht getrennt, sondern kämpft gegen den Oelstrom an. Von daher Quatsch.