Abgaskrümmer wird auf einem Zylinder nicht warm
Hi,
bei meinem Cadillac Fleetwood Bj. 76 mit 500cui (8,2l) mit 200 PS haben wir mal spasseshalber die Temperatur des Abgaskrümmers auf den einzelnen Zylindern gemessen.
Auf allen Zylindern ist das etwa 120 bis 130 Grad, ausser auf einem, der hat immer nur 95 bis 100 Grad.
Die Zündkerzen sind überprüft, Funke kommt. Ventile haben Hydrostössel, lassen sich nicht einstellen, Kompression liegt auf allen Zylindern bei 5 bis 8 Bar.
Könnte der Fehler im Vergaser oder an der Ansaugspinne liegen? Hat da schon mal jemand Erfahrungen mit gesammelt?
LG Helmut
14 Antworten
Hallo Helmut,
auch wenn der Motor Hydrostößel hat, muss die Grundeinstellung stimmen, lediglich das nachstellen entfällt.
Kontrollieren könnte man also schon mal da.
Hast du mal probiert eine Zündkerze und ein Zündkabel von einem anderen Zylinder an dem entsprechenden "kalten" Zylinder zu montieren und dann nocheinmal nachzumessen?
Nur um doch ein defektes Kabel auszuschliessen.
Ja, erst haben wir ein Zündkabel getauscht und nachgemessen, danach die Zündkerze. Jeweils beim Nachbarzylinder, es ist aber immer der selbe kalt geblieben.
Es ist übrigens der 2. Zylinder in der linken Bank (vom Fahrersitz aus gesehen)
Könnte es auch an der Drosselung liegen, die serienmässig verbaut ist? Normalerweise holen die Amis aus so einem Motor ja einiges mehr raus, oder?
Hallo
.
Also eine Drosselung ist das sicher nicht. Der 8.2 L V8 hatte zwar in den Anfangsjahren 400 HP (Was in etwa 320-340 DIN PS entsprechen dürfte), die Drosselung auf zirka 200 DIN PS erfolgte aber in erster Linie durch das Herabsetzen des Verdichtungsverhältnis. (Evtl. auch andere Nockenwelle+ Spinne und Vergaser??)
Es liegt hier also schon irgendwie ein Problem vor.
Läuft der Motor dann rund? Was passiert wenn du den Zündkerzenstecker des entsprechenden Zylinders abziehst?
Gibt es irgendwelche Geräusche?
Der Motor läuft im Standgas nicht ganz rund, schüttelt sich aber auch nicht wirklich stark. Ein Komplettausfall würde sich stärker auswirken.
Den Stecker ziehe ich dan morgen mal ab, der Wagen steht im Moment 60 km weg von mir...
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@Cadillac1976
Hi,
unsere v8 motoren laufen aber auch noch auf 6 oder 7 Zylindern, im standgas schüttelt der motor zwar dann etwas aber er geht nicht aus, daher ist ein komplettausfall eines Zylinders evtl. schon möglich.
grüße schorsch
Wie gesagt, ich hole den Wagen morgen her um ihn für den nächsten Einsatz zu reinigen. Dann werde ich dann mal den Stecker beim laufen abziehen.
Bin schon gespannt was dann passiert...
...es funkt.... 🙂
Stimmt genau... es funkt... und der Motor läuft etwas unrunder als normal. Ein Zündungsproblem ist es schon mal nicht.
Geräusche gibts auch nicht, ausser dem Funkenüberschlag im ersten Moment nach dem abziehen.
Also doch Vergaser oder Ansuagspinne???
Vergaser und Ansaugspinne können es nicht sein. Grob gesagt thront der Vergaser oben auf der Ansaugspinne und mischt der angesaugten Luft Benzin bei - woraus dann das Zündfähige Gemisch (auch Gas genannt) entsteht. Sobald ein Einlassventil öffnet, saugt sich der jeweilige Zylinder soviel dieses kostbaren 😉 Gemisches an wie er benötigt. Sollte der Vergaser also Mucken machen, wären alle Zylinder betroffen, nicht blos einer.
Da fällt mir noch was ein: Hat dein 76er Cadillac überhaupt einen Vergaser? Aufpreispflichtig gab es anno 1976 nämlich auch eine Einspritzanlage (die ich zwar ncith kenne, von der ich aber vermute, dass es sich um eine Zentraleinspritzung handelt wobei eine defekte Einspritzanlage auch auszuschliessen wäre).
Also je nach Ansaugspinne sind die Kanäle schon unterschiedlich lang, was eine schlechtere Füllung einzelner Zylinder zu Folge hat, daß macht sich aber erst bei höheren Drehzahlen bemerkbar. Wenn der Zylinder im Standgas eine andere Temperatur hat, würde ich auf das von moparisti gesagte korrekte Ventilspiel zurückkommen. Vielleicht hält ein Hydro seinen Druck nicht mehr, oder die besagte Grundeinstellung paßt nicht mehr.
Gruß Helmut
Das ist eindeutig ein Vergaser.
Ich fürchte das mein Technikgenie seine Nase mal ganz tief in die Reparaturanleitung stecken muss um die Hydrostössel auszutauschen... Und wenn einer versagt, kann man die anderen ja lieber gleich mit austauschen, die sind ja auch nicht jünger :-)
Um die Grundeinstellung zu prüfen muss man ja auch die Ölwann abnehmen, wenn ich richtig überlege. Oben an den Kipphebeln kann man jedenfalls nichts einstellen.
Eines finde ich allerdings immer noch seltsam. Bei meinem Benz machte sich ein kaputter Hydro durch klappern bemerkbar, bei Amis ist das dann wohl anders...
Vielen Dank für eure Antworten, ihr habt mir sehr geholfen.
Nun, auch bei AMis klappert ein defekter Hydrostößel normalerweise. Ob ein Hydrostößel auch "anders" kaputt sein kann weiss ich nicht - da fehlt mir das Wissen bzw die nötige Erfahrung.
Der Cadillac V8 hat Kipphebel, die auf einer Kipphebelwelle sitzen, ich kenne den Cadillac v8 allerdings nicht "natura", kann also nicht sagen, ob man was einstellen kann.
Es gab/gibt hier bei MT aber mehrere Leute die dicke 7,7 und 8,2 V8 Caddys fahren/fuhren - vielleicht können diese sich mal hier melden?
Wenn die Hydros es nicht sein sollten, und die Stößelstangen auch nicht krumm sind, bleibt noch die Nockenwelle übrig, die durchaus auch defekt sein kann (eingelaufen).
Will hier aber kein Horrorszenario aufbauen. (Eine Nockenwelle kostet sowieso nicht die Welt).
Deine Werte der Kompression sind ja nicht so prickelnd, da liegt wohl das problem. ich denke da ist ne komplettüberholung die beste Lösung.
Gruß
Jörg
Noch mal vielen Dank für die Tipps.
Ich werde meinen Spezi da mal beischicken, wenn die Zeit da ist. Laufen tut er ja...
@Snyder111 die umliegenden Zylinder haben teilweise schlechtere Drücke als der betroffene. Daran liegts wohl auch nicht. Eine überholung des Motors kommt erst in den nächsten Jahren in Frage. Im Moment hab ich zu viele Sachen am laufen und kann mir das jetzt nicht leisten...
Wenn ich Glück habe klappts zum Jahreswechsel mit einer Komplettlackierung...