Abgas-Abschalteinrichtung eingebaut beim 888 Motor?
Der EA 888 Motor hat nicht nur das Problem mit den Kolbenringen und der daraus resultierenden Verkokung, dem hohen Ölverbrauch und letztendlich dem sich hieraus ergebenden Motorschaden bei hohen Laufleistungen. Jetzt wird behauptet, dass das EA 888 Motoraggregat eine unzulässige Abgas-Abschalteinrichtung aufweisen würde. Bestimmt kommt die Audi AG jetzt wieder mit der "Einzeltätertheorie" um die Ecke. Vermutlich hat ein unbedeutender Ingenieur in Abwesenheit seiner geistigen Kräfte seine Kompetenzen überschritten und einfach mal so in Eigenregie ohne Kenntnis des Vorstandes eine Abgas-Abschalteinrichtung in jedes Fahrzeug eingebaut ...
52 Antworten
Hallo zusammen,
bitte bleibt sachlich im Ton und beachtet die Beitragsregeln von Motor-Talk. @MathiasHeinzmann ich bitte dich allerdings darum das Thema nicht auch in anderen Themen fortlaufend anzusprechen. Die Möglichkeit zum Austausch besteht in diesem Thread.
Die Moderation liest ab jetzt hier mit, ich hoffe es wird keinen weiteren Grund zum Eingreifen geben.
Grüße
ballex
MT-Team | Moderation
Zitat:
BTW als Dein Motor entwickelt wurde, war niemand der aktuellen Vorstände involviert, also kann sich jeder Normalo vorstellen, was für eine Antwort kommt.
Was verleitet Dich zu der Annahme, dass mich nur die aktuellen Vorstände interessieren, da die Verjährungsfrist bei dem Sachverhalt bei 10 Jahren liegen dürfte?
Und warum eigentlich nur die Vorstände, wo doch der Aufsichtsrat eine Verpflichtung zur Kontrolle gem. Aktiengesetz hat? Aufsichtsrat in diesem Zeitraum war beispielsweise ein Herr Dr. Winterkorn. Herr Dr. Winterkorn könnte bestimmt auch einiges zur Aufklärung der Konstruktionsfehler des Motoraggregates EA 888 beitragen.
Anbei eine Kurzpräsentation von Herrn Dr. Winterkorn:
..."Strafverfahren im Zuge des VW-Abgasskandals
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig teilte am 27. Januar 2017 mit, dass sie gegen Winterkorn im VW-Abgasskandal neben Ermittlungen wegen des Verdachts der strafbaren Werbung gemäß § 16 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nun auch wegen des Anfangsverdachts des Betruges ermittele.[18]
Am 3. Mai 2018 gab eine Große Bundesjury (Federal Grand Jury) in Detroit (USA) bekannt, dass sie am 14. März 2018 Anklage gegen Winterkorn erhoben hat. Ihm werden Betrug in drei Fällen und Verschwörung gegen den Clean Air Act vorgeworfen.[19][20] Außerdem wurde ein Internationaler Haftbefehl gegen ihn erlassen.[21][22]
Im April 2019 erhob die Staatsanwaltschaft Braunschweig unter anderem wegen schweren Betrugs Anklage.[23]
Das Landgericht Braunschweig ließ am 9. September 2020 eine Anklage gegen Winterkorn und vier weitere Volkswagen-Beschäftigte zu. Die Richter sehen einen hinreichenden Tatverdacht und damit eine „überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit“, dass die fünf Manager „einen gewerbs- und bandenmäßigen Betrug“ begangen haben. Die Staatsanwaltschaft hatte lediglich den Vorwurf des besonders schweren Betruges erhoben.[24][25] Das Landgericht Braunschweig ließ auch eine Anklage gegen Winterkorn wegen des Verdachts der Marktmanipulation zu.[26] Im Januar wurde das Verfahren hierzu auf Antrag der Staatsanwaltschaft eingestellt.[27] Die Hauptverhandlung soll am 25. Februar 2021 beginnen; Winterkorn beantragte über seinen Anwalt im Januar 2021 eine Verschiebung aus gesundheitlichen Gründen.[28][29] ..."
Du siehst also, dass die Verantwortlichen schon auf der Anklagebank sitzen; dein EA888-Problem würde daran nichts mehr ändern, da die zu erwartenden Verurteilungen wegen des Abgasskandals im Falle einer Gesamtstrafe viel schwerer wiegen;
und ob die mangelhaften Kolbenringe einen Betrugsvorwurf rechtfertigen, wird sich kaum beweisen lassen - der Konzern wird einfach behaupten, es sei ein anhaltendes Qualitätsproblem gewesen, Schuld hatte ein Zulieferer, das übliche halt - ausserdem wurde ja nachgebessert....
So sehr Du Dich also über den VW-Konzern aufregst, die Verantwortlichen sind alle schon vor Gericht, wenn auch nicht wegen deinem Ölverbrauch - nenne es Karma....
PS: Winterkorn war VW-Konzernchef, nicht Aufsichtsrat - das war u.a. Ferdinand Piëch, der 2019 verstorben ist
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Zitat:
@remix schrieb am 28. Februar 2021 um 14:23:03 Uhr:
@MathiasHeinzmannDu siehst also, dass die Verantwortlichen schon auf der Anklagebank sitzen; dein EA888-Problem würde daran nichts mehr ändern, da die zu erwartenden Verurteilungen wegen des Abgasskandals im Falle einer Gesamtstrafe viel schwerer wiegen;
und ob die mangelhaften Kolbenringe einen Betrugsvorwurf rechtfertigen, wird sich kaum beweisen lassen - der Konzern wird einfach behaupten, es sei ein anhaltendes Qualitätsproblem gewesen, Schuld hatte ein Zulieferer, das übliche halt - ausserdem wurde ja nachgebessert....
So sehr Du Dich also über den VW-Konzern aufregst, die Verantwortlichen sind alle schon vor Gericht, wenn auch nicht wegen deinem Ölverbrauch - nenne es Karma....
PS: Winterkorn war VW-Konzernchef, nicht Aufsichtsrat - das war u.a. Ferdinand Piëch, der 2019 verstorben ist
Ich sehe das anders. Die Kolbenringproblematik ist ein völlig anderer Sachverhalt. Das ist dann ein neues Verfahren. Nur weil jemand schon einmal wegen Betruges angeklagt war, heißt ja nicht, dass er diesbezüglich zukünftig Straffreiheit genießt oder, dass ein weiteres Vergehen per se strafrechtlich obsolet wird. Auch sind die Sachverhalte etwas anders gelagert. Einerseits Abgasmanipulation und andererseits ein etwaiges Inverkehrbringen eines schwerwiegenden Konstruktionsfehlers. Auch kann sich die Audi AG nicht mit einem Fehler eines Zulieferers herausreden, da nun mal die Audi AG als Hersteller in Bezug auf die Produkthaftung und/oder die Produzentenhaftung belangt werden kann. Bei der Produzentenhaftung gilt im Übrigen sogar eine Verjährungsfrist von bis zu 30 Jahren!
Her Winterkorn hatte im Übrigen gleichzeitig mehrere Mandate. Eine rechtlich äußerst prekäre Situation, richtig.
..."Am 23. September 2015 trat Winterkorn aufgrund des VW-Abgasskandals als VW-Konzernchef zurück, nachdem US-Behörden Manipulationen bei Dieselautos aufgedeckt hatten.[12][13][14] Am 17. Oktober 2015 trat er auch vom Vorstandsvorsitz der Porsche Automobil Holding SE zurück[12] sowie am 11. November 2015 vom Aufsichtsratsvorsitz der Audi AG..."
Du kannst ja mal Deine Schriftstücke und die Antworten im Original hier posten.
Ich bin gespannt.
Die Replik der Audi AG auf mein Schriftstück kann ich gerne hiermit veröffentlichen. Wie zu erwarten, lehnt die Gegenseite die Ansprüche zunächst ab, was auch nicht anders zu erwarten war. Allerdings räumt die Audi AG hiermit hochoffiziell, und zwar vermutlich unbewusst, ein, dass die Kunden des Motoraggregats EA 888 zu keinem Zeitpunkt über die Kolbenringproblematik informiert wurden! Somit dürfte dieser Streitpunkt unweigerlich wegfallen! Das ist weit mehr als ich mir in den kühnsten Träumen im Rahmen einer Replik erhofft hatte. Spannend werden die nun folgenden Schriftstücke, die in den nächsten Wochen anderen Stellen zugestellt werden.
"Sehr geehrter Herr ...,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 24. und 26. Februar 2021 mit der Bitte um Weiterleitung an den Vorstand der AUDI AG. Als zuständige Fachabteilung wurden wir gebeten, Ihnen in dessen Auftrag zu antworten.
Sie schildern uns Ihre Sicht, dass an Ihrem Audi TT mit einem 1.8 TFSI Motor ein Konstruktionsmangel vorliegt und Sie darüber nicht informiert wurden.
Gerne haben wir Ihr Anliegen geprüft und können Ihnen dazu mitteilen, dass wir Ihre Sicht eines Konstruktionsfehlers nicht teilen. Daher wurden auch keine entsprechenden Informationen an die jeweiligen Kunden ausgegeben.
Sehr geehrter Herr ..., wir sind uns durchaus bewusst, dass wir Ihre Erwartungen mit unserer Einschätzung nicht erfüllen. Dennoch würden wir uns freuen, wenn Sie auch unsere Sichtweise respektieren und zu Ihrer Zufriedenheit mit der Marke Audi zurückfinden.
Freundliche Grüße aus Ingolstadt und bleiben Sie gesund.
i. V. Ninja W. i. V. Franz-Xaver B."
Audi vertritt den Standpunkt, dass es kein Konstruktionsmangel ist, daher gibt es der Kundschaft gegenüber nichts zu melden. Dass Bauteile mit verschiedene Chargen verbessert werden, ist Gang und Gebe bei allen Herstellern. Selbst wenn man die zu kleinen Bohrungen als Konstruktionsmangel anerkennt, liegt noch lange kein Betrug vor. Diese Fälle gibt es massenweise, spontan fällt mir das erste DSG ein, dass in China zurückgerufen wurde, hierzulande nicht. Dann die Steuerkette der BMW 4 Zylinder Diesel und Benziner, die auch vorzeitig und überdurchschnittlich über den Jordan geht, in Folge samt Motor. Oder bei Daimler der Chinastahl, der alle Baureihen Anfang 2000 hat blühen lassen, wie nie zuvor. Deiner Auslegung nach müssten alle Leute, die solches konstruieren oder verantwortlich sind, auf die Anklagebank. Das kann und wird nicht der Fall sein. Man hat dir nichts kaputtes untergejubelt, es war dazumal Stand der Technik bei Audi. Und Audi hat nachgebessert. Was hätten sie denn auch machen sollen mit damaligem Wissensstand? Rückruf? Deinen Frust verstehe ich allerdings aber ich fürchte, dass dein Aufwand verlorene Lebenszeit ist.
Am besten noch mal in aller Ruhe das Video des SWR anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=fQEBbqV6X1g&t=317s
1. Richtig, es gab keinen Rückruf.
2. Richtig, die Kunden wurden nicht über das Problem informiert. Bis heute nicht! Da liegt das Problem für Audi.
3. Damals stand der Technik? Klares, nein.
4. Ja, der Hersteller steht klar in der Verantwortung in Bezug auf die Produkthaftung und/oder Produzentenhaftung, sonst könnte ja wirklich jeder alles machen! Die Kunden sind doch keine Versuchskaninchen!
Mit Stand der Technik habe ich Stand der Entwicklung bei Audi gemeint, falsch ausgedrückt. Sie können ja argumentieren, dass in der Versuchen am Motorenprüfstand das Problem nicht erkennbar war. Erst die Kundenfahrzeuge im Feld haben gezeigt, dass es je nach Fahrprofil, Ölqualität etc. zu dieser Verkokung kommt - und selbst das nicht bei allen Fahrzeugen. Daher hat man großzügig nachgebessert, die Bohrungen immer größer gemacht und bei den betroffenen Einzelfällen Kulanz walten lassen, sogar auch bei Dir. So ähnlich kann Audi argumentiere und das Gegenteil zu beweisen wird nicht leicht. Meine Meinung als nicht-Jurist. Klar bleibt Audi verantwortlich, nur wofür und unter welchen Umständen.
Es müssen ja umfangreichste Testreihen im Vorfeld durchgeführt werden. Dafür gibt es ja die technische Entwicklung, Testlabore, Langzeitfahrten und Dauertests, und zwar unter allen erdenklichen Umständen. Auch alle möglichen Spritsorten müssen dabei getestet werden. Vermutlich kommt der Kolben und/oder der Kolbenring von Kolbenschmidt, Kaco oder Mahle. Auch dort hätte es dann umfangreichste Testreihen geben müssen. Die ursprüngliche Kolbenring-Konstruktion kann meines Erachtens diese Testreihen nicht bestehen. Gut möglich, dass man bei der Entwicklung massiv unter Zeitdruck stand, und dann einfach übereilte, suboptimale Entscheidungen getroffen hat. Das soll dann aber bitte nicht der Kunde als Versuchskaninchen ausbaden.
Das EA 888 Aggregat ist laut Audi/VW, soweit ich informiert bin, sogar für den minderwertigen E10 Sprit zugelassen, richtig? Es dürfte klar sein, dass es den EA 888 Motor im TT mit diesem Sprit zerlegt! Also auch da keine diesbezügliche Information von Audi! Eine Kulanz habe ich im Übrigen auch nie bekommen.
Na ja, man wird sehen. Ich sehe die Sache ohnehin sportlich.
Du hast also schon einmal einen neuen Motor EA 888 für deinen TT gekauft, als Ersatzteil ?!
E10 ist kein minderwertiger Sprit.
Momentan ist E5 am niedrigsten anzusiedeln. E10 ist näher an SuperPlus.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 2. März 2021 um 15:51:51 Uhr:
E10 ist kein minderwertiger Sprit.
Momentan ist E5 am niedrigsten anzusiedeln. E10 ist näher an SuperPlus.
Willst du damit sagen, dass du E10 beim TT tankst?
Wäre das ein Problem? Wenn ja, welches?
Dazu war meine Aussage, wer das als Problem empfindet tankt hoffentlich kein E5.
Und ja, ich würde in alle freigegebenen Motoren E10 tanken und E5 meiden.
SuperPlus und Co haben Vorteile, aber deren Bio Anteil muss man nicht so teuer bezahlen