Ab wann mit Ottopartikelfilter?

Mercedes E-Klasse W213

Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Seit einem Jahr grübele ich, wie ich meinen nächsten Fahrzeugwechsel gestalte. Da ich an mich selbst den Anspruch habe, mich in meiner Mobilität so zu verhalten, dass ich meine Mitmenschen und die Umwelt so wenig wie möglich belaste und mich tierisch über den VW-Konzern ärgere, gelten folgende Grundsätze:
- weg vom VW-Konzern
- weg vom Diesel
- weg vom SUV
Benötigt wird ein Kombi mit möglichst großem Kofferraum, der so ökoverträglich wie möglich ist und vor allem auch auf lange Sicht nicht von möglichen Innenstadt-Fahrverboten betroffen ist. Ich fürchte nämlich, dass nach dem Diesel auch der Direkteinspritzer-Benziner dran ist, weil diese Fahrzeuge ja im Verdacht stehen, ein erhebliches Feinstaubproblem zu haben.
Alle alternativen Antriebsformen musste ich aus verschiedenen Gründen bereits ausschließen, so dass es wohl die leider am wenigsten innovative Variante wird, nämlich ein ganz gewöhnlicher Benziner mit möglichst niedrigem Verbrauch bei vernünftiger Fahrweise. Ich werde jedoch erst dann kaufen, wenn Fahrzeuge auf dem Jahreswagenmarkt sind, die Euro 6c im Realbetrieb erfüllen, was wohl am sichersten durch einen Ottopartikelfilter erreicht wird.

Nach der langen Vorrede nun die Frage: Ab wann wird der E 200 T denn mit einem OPF ausgerüstet? Und ab wann wären dann die ersten Fahrzeuge auf dem Jahreswagenmarkt anzutreffen? Dann würde ich das Thema nämlich bis dahin auf Eis legen und hoffen, dass es bis dahin keine Diesel-Fahrverbote gibt, so dass ich den Touareg bis dahin weiternutzen kann.

Danke für alle hilfreichen Gedanken!

Matthias

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@tulliusomnibus schrieb am 23. Dezember 2017 um 15:03:06 Uhr:


Dieses Thema macht mich fast schon aggressiv.

Wenn man zusieht, wie nagelneue Modelle immer noch mit dem ollen M270/274 ohne Russpartikelfilter verkauft werden, wo die neuen M 260/264 mit 48 Volt Generator und serienmäßigem Russfilter schon fertig sind, verzweifelt man am Leitbild des "ehrbaren Kaufmanns".

Bei allem Respekt, aber so Kommentare wie von Tagträumer wie dir machen mich "aggressiv". Wie alt sind der 205, 213 u. 253? Richtig 2 bis 4 Jahre. Die C-Klasse schreit gerade zu nach dem Facelift und wird den von Dir so heißt erwarteten Otto-Partikelfilter schon bekommen. Kannst du dir vielleicht vorstellen, dass das ausrollen von nigelnagelneuen Motoren bei gefühlt 5000 verschiedenen Modellen mal nicht über Nacht geht? Dass auch bei einem Konzern wie Daimler die Human-Resources irgendwann erschöpft sind und auch die Umstellung der Produktionsanlagen und die Schulung der Mitarbeiter nicht nach dem Prinzip "Hacke, Spitze, 1, 2, 3" geht? Dass Motoren die auf 48V laufen, auch komplett neue Adaptionen für Motor und Getriebesteuerung benötigen? Dass Dank des WLTP-Zyklus nicht nur Sonderausstattungen wie z.B. Schiebedächer im Testzyklus berücksichtigt werden müssen, sondern auch für verschiedene Metalliclacke der Mercedes nochmal per WLTP zertifiziert werden muss? Dass über die Feiertage eh wenig passiert?
Deine Aussagen über technische Rückständigkeit und "Larmarschigkeit" sind nicht nur total fehl am Platz, sondern entsprechen im Bezug auf den Aufwand der Betrieben werden muss, um nur einen neuen Motor auszurollen, überhaupt nicht der Wahrheit.

An den TE: Wie in diesem Forum schon häufig erwähnt, wird es noch mindestens sechs Monate dauern, bis die ersten Benziner mit Otto-Partikelfilter erhältlich sind. Vorher bekommt erst die C-Klasse den Filter, bevor auch andere bestehende Baureihen diesen erhalten.

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Das ist eine Momentaufnahme, die nicht mehr die tatsächliche Situation widerspiegelt. Meine Vermutung: Die wenigen urdeutschen Taxiunternehmer, die noch Mercedes fahren, steuern aus alter Verbundenheit immer noch überproportional häufig den Flughafen Tegel an, obwohl sie eigentlich wissen müssten, dass das im Durchschnitt vollkommen unwirtschaftlich ist, sich dort zwei Stunden in die Schlange zu stellen. Aber der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und kann nicht so einfach alte Denkmuster durchbrechen.

Ansonsten: Von den etwa 7.000 Taxen in Berlin sind inzwischen etwa 2.000 Toyota-HSD-Fahrzeuge: Überwiegend Prius plus, aber auch viele normale Priusse, einige Auris TS und auch ein paar wenige RAV4.

Matthias

Hahaha, der ist gut.
Dann finde doch mal ein anderes zufälliges Bild aus Berlin, das aktuell ist und viele Taxen zeigt. Und verschweig weiterhin den Leuten den Wiki-Artikel, der 1000 von 7600 Wagen als Toyota ausweist und als Quelle für die 1000 Toyota hat.

Und zweitens: Ich muss als freiberuflicher Filmemacher, der vor allem Auftraggeber im Bereich der Bundespolitik und der Spitzenverbände hat, extrem darauf achten, welches Bild ich nach außen abgebe. Und ich muss auch künftig überall hinkommen. Ich beschäftige mich jetzt seit einem Jahr mit dem Thema und komme einfach zu keinem vernünftigen Ergebnis.

Aha, welche Autos sind den bei der Bundespolitik oder den Spitzenverbänden gerade so on vogue?
Ich kann mir nämlich unter deiner Aussage irgendwie gar nichts vorstellen.

Da kann ich Dir gerne helfen, auch wenn ich mir ein sauberes Zitat gewünscht hätte: Ich bin zu 100 Prozent davon abhängig, was andere über mich denken. Denn die entscheiden ständig neu, ob sie mir einen Auftrag geben oder nicht. Dabei reicht es aber nicht, die besten Filme zu machen, sondern das ganze "Drumherum" ist von sehr großer Bedeutung. Ist das Auto zu klein, passt mein Zeug nicht rein. Ist es zu alt, dann heißt es, man stünde kurz vor der Pleite. Ist es zu protzig, dann heißt es, man würde bestimmt günstiger anbieten können, wenn man ein wirtschaftlicheres Auto fahren würde. Das gilt vor allem im Mittelstand, wo man mit genau den Leuten zu tun hat, die aus ihrem eigenen Geld die Rechnungen bezahlen. Im öffentlichen Bereich wird nicht das eigene Geld ausgegeben, sondern das Geld der Steuerzahler oder der Beitragszahler, so dass es auch dort von Vorteil ist, nicht zu dick aufzutragen, sondern gewisse Grundsätze der Angemessenheit zu berücksichtigen.

Und jetzt kommt noch die ganze politische Dimension dazu: Ich bin darauf angewiesen, von den Leuten als innovativ und verantwortungsbewusst wahrgenommen zu werden. Mit einem VW-Euro-5-Diesel, bei dem ich bis heute nicht weiß, was da hinten tatsächlich rauskommt, bin ich das ganz sicher nicht mehr. Passende vollelektrische Fahrzeuge gibt es derzeit für mich noch nicht, so fällt das erst mal noch raus. Toyota-Vollhybride wären ökologisch allererste Wahl, sind für meine Zwecke jedoch zu klein und außerdem würden sich meine Kunden mit Sicherheit massiv angepisst fühlen, wenn ich kein deutsches Auto fahre, weil die den ganzen Tag lang die Flagge der deutschen Wirtschaft hochhalten.

Glücklicherweise habe ich keine einzelnen Autokonzerne als Kunden, denn dann hätte ich tatsächlich das Problem, mich auf eine bestimmte (Haus-)Marke festlegen zu müssen. Die sind da wirklich extrem pingelig. Zum Vergleich: Ich habe vor vielen Jahren mal Filme für einen großen Getränkehersteller gemacht, dessen Farbe rot ist. Ich habe mir dann mal erlaubt, zu einer Filmabnahme mit einer blauen VHS-Cassette (wie gesagt, schon länger her) zu erscheinen, weil meine eigene Hausfarbe blau ist. Tja, was soll ich sagen, das gab böse Kommentare, weil blau nun mal die Farbe des größten Konkurrenten ist.

Gesucht wird also ein Fahrzeug mit guter Umweltbilanz aus deutscher Produktion. An sich wäre aufgrund der Platzverhältnisse und des Langstreckenkomforts ein E-Klasse-Kombi für mich perfekt. Allerdings bin ich der Meinung, dass es keine Lösung sein kann, nun einfach vom Diesel zu einem Benziner zu wechseln, auch wenn der neue Vierzylinder (zumal wenn er dann einen OPF hat) relativ sauber ist und relativ wenig verbraucht. Wenn man also wirklich deutlich sauberer und besser werden will, landet man bei den Erdgasfahrzeugen. Und somit wieder beim VW-Konzern, der an sich bei mir bis in die Steinzeit verschissen hat.

Das sinnigste Gesamtpaket dürfte wohl für mich ein Audi A4 avant g-tron sein. Ob der Platz hinten reicht, habe ich noch nicht bis ins letzte Detail ermittelt, aber das Konzept mit den CFK-Tanks finde ich ziemlich gut. Damit würde ich mich auch lückenlos in die Flotten meiner regelmäßigen Auftraggeber einreihen. Und inzwischen dürfte auch in der Öffentlichkeit angekommen sein, dass Erdgasfahrzeuge eine noch bessere Ökobilanz haben als Elektroautos.

Matthias

^Willst du uns gerade weismachen, dass weil du einen VW mit TDI fährst, dir deine "Auftraggeber" mangelndes ökologisches Gewissen attestieren wollen und du nur per Super-Öko-Schleuder deine berufliche Zukunft absichern kannst? Wer sind denn dann diesen omniösen Kunden? Deutsche Umwelthilfe???
Manch einer würde sagen, du reagierst total über und hast dich von diesen fast theatralisch anmutenden Diskussion im Spiegel & Co. leiten lassen. Aber wie gesagt, könnten ja andere denken... :-)

Ich verstehe den Mann sehr gut. Ob man in solchen Branchen als Selbstständiger am Hungertuch nagt oder recht gut zurechtkommt, ist nicht unbedingt eine Frage der Qualität der angebotenen Dienstleistungen/Produkte. Sondern eine Frage der Kontakte, des Rufs, des Wohlfühlens deiner Kunden mit dir als Person/Firma. Allenfalls ist es objektiv noch eine Frage der Referenzen, aber auch die bekommt man nicht, wenn man sich nicht passend verhält.

Eher hatte mich verwundert, dass man da aktuell mit einem Touareg passend aufgestellt ist. SUV sind ja in vielen Kreisen „Pfui“. Auch einen Audi zu erwägen, wenn man den Volkswagenkonzern nicht mag, ist eine sehr seltsame Position.

Insgesamt ist es gerade eine ungünstige Zeit, einen innovativen und umweltfreundlichen Wagen aus deutscher Produktion zu bestellen. In zwei Jahren wird man ganz andere Alternativen haben. Was spricht dagegen, die nächsten 24 Monate mit einem Hybriden zu überbrücken? Z.B. als GLC 350e...

Hat sich erledigt

Zitat:

@sestiphatis schrieb am 27. Dezember 2017 um 15:45:47 Uhr:


Eher hatte mich verwundert, dass man da aktuell mit einem Touareg passend aufgestellt ist. SUV sind ja in vielen Kreisen „Pfui“. Auch einen Audi zu erwägen, wenn man den Volkswagenkonzern nicht mag, ist eine sehr seltsame Position.

Insgesamt ist es gerade eine ungünstige Zeit, einen innovativen und umweltfreundlichen Wagen aus deutscher Produktion zu bestellen. In zwei Jahren wird man ganz andere Alternativen haben. Was spricht dagegen, die nächsten 24 Monate mit einem Hybriden zu überbrücken? Z.B. als GLC 350e...

Den Touareg habe ich vor allem deshalb genommen, weil ich auch viele Aufträge im Bereich der Bahnbau-Branche habe und man dort durchaus mal ganz schöne Matschpisten vorfindet. Allerdings käme ich dort, wenn ich mich ein wenig anpasse, auch mit einem gewöhnlichen Fronttriebler-Pkw zurecht. Mein Verhältnis zum VW-Konzern ist seit dem Abgas-Skandal ziemlich ambivalent. Einerseits fühle ich mich total belogen und betrogen, und ich finde es immer noch unmöglich, dass amerikanische Kunden großzügig entschädigt werden, während man jetzt in Deutschland die hohen Wertverluste selbst verschmerzen muss. Wobei ich ja bis heute nicht weiß, ob mein Fahrzeug zumindest zum damaligen Zeitpunkt regelkonform war, auch wenn diese Regeln nicht der Realität standhalten, was sie nach damaliger Rechtslage ja auch nicht müssen (was ja für sich genommen auch schon wieder ein Skandal ist). Anderseits arbeiten dort natürlich Tausende unschuldige Werker, denen das Verhalten ihres Arbeitgebers sicher auch peinlich ist. Die muss man ja nun nicht auch noch bestrafen, in dem man einen kompletten Bogen um den VW-Konzern macht. Das g-tron-Konzept von Audi finde ich jedenfalls ziemlich gut.

Matthias

Um jetzt mal auf die eigentliche Frage zurückzukommen. Partikelfilter bei Benzinern im Hause Daimler gibt es aktuell für:

W222 VorMopf: S500

W222 Mopf: S450, S500 u. S560

A238/C238: E350

C257: CLS450

Bei AMG weiß ich nicht.

Volkswagen hat beim Golf den neuen 1,5 TSI "Spritspar"-Motor gestartet. Ist ein 12V-Mikro-Hybrid, koppelt also Motor und DSG beim Segeln ab und schaltet den Motor aus. Läuft bis 80NM auf drei Töpfen. Ist nach WLTP zertifiziert und verbraucht im Alltag nicht zu Viel Sprit. Leider kein Partikelfilter.

Audi A4/A5 g-tron. Gebrauchtwagen als g-tron sind mittlerweile verfügbar und er läuft auf Erdgas. Wohl der "sauberste" Kraftstoff.

Opel Astra K CNG: Startet als Kombi bei ~24.000€, hat leider nur 110PS, langsame 6-Stufen Wandlerautomatik, dafür tolles Infotainment, Matrix-LED (optional), fährt sportlich, passt viel rein

Toyota HSD: Der Öko schlecht hin, musst dich aber auf Dauer an den krassen Gummibandeffekt des CVT gewöhnen.

Ich würde den A4 Kombi als g-tron nehmen. Großes Auto, öko, tolle Verarbeitung, öko, viele Assistenten, öko und gutes Infotainment. Und halt eben öko...lol Mit dem würdest DU wahrscheinlich am glücklichsten werden.

Edit: Darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Warum kaufst du dir nicht einen guten gebrauchten und baust auf E-Gas um?

Zitat:

@.azzap schrieb am 27. Dezember 2017 um 16:33:23 Uhr:


Toyota HSD: Der Öko schlecht hin, musst dich aber auf Dauer an den krassen Gummibandeffekt des CVT gewöhnen.

Ich würde den A4 Kombi als g-tron nehmen. Großes Auto, öko, tolle Verarbeitung, öko, viele Assistenten, öko und gutes Infotainment. Und halt eben öko...lol Mit dem würdest DU wahrscheinlich am glücklichsten werden.

Ich habe tatsächlich einen Auris TS hybrid probegefahren und muss ehrlich zugeben, dass mir dieses aufgeregte Hochdrehen nicht gefällt. Wie mir auch das gesamte Fahrzeug nicht sonderlich gefällt. Und "öko" alleine reicht ja nicht...

Von daher: Ja, es wird wohl ein A4 g-tron werden. Ich beobachte schon den Markt und schlage dann zu, wenn ein passendes Fahrzeug zu einem passenden Preis auftaucht.

Matthias

Der A4 g-tron hat (glaube ich) gut 177PS. Ausreichend flott wirst du damit schon unterwegs sein, sprich deine Termine solltest du einhalten können 😉 Zudem ist das Infotainment und die Assistenten top. Da brauch es keine all zu lange Eingewöhnungsphase.
Das du den Astra K nicht nehmen wirst, habe ich mir bei 110PS und Asbach-Uralt-Automatik schon gedacht.
CVT ist auch für mich bei den sonst so stylisch wirkenden Lexus-Modellen ein K.O.-Kriterium. Kann mich bis heute nicht dran gewöhnen, wenn man vorher ZF 8HP, Daimler 9G-Tronic oder Getrag DSG gefahren ist.

Wie Du unten siehst, bin ich ja bisher überwiegend Audi gefahren. Ich bin übrigens kein Schnellfahrer, sondern am liebsten so bei 135 km/h auf der Autobahn unterwegs. Und da stöpsele ich lieber alle 350 km mal den CNG-Rüssel an und fahre nach ein paar Minuten weiter, anstatt mit einem Elektroauto alle 200 km für eine halbe Stunde an die CCS-Schnellladesäule zu gehen. Mal abgesehen davon, dass noch keine wirklich passenden Fahrzeuge verfügbar sind. Und mit ist die Sache mit den Batterien auch noch nicht so ganz geheuer, wenn ich ehrlich bin.

Aber um zum Thema dieser Rubrik zurückzukommen: Eine E-Klasse wäre für mich extrem praxistauglich. Schade, dass Mercedes nichts mehr mit CNG macht.

Matthias

Zitat:

@.azzap schrieb am 27. Dezember 2017 um 17:01:59 Uhr:


CVT ist auch für mich bei den sonst so stylisch wirkenden Lexus-Modellen ein K.O.-Kriterium. Kann mich bis heute nicht dran gewöhnen, wenn man vorher ZF 8HP, Daimler 9G-Tronic oder Getrag DSG gefahren ist.

Geht mir ebenso, meine Schwester hatte einige Zeit einen Lexus Hybrid, dieses Gejaule ist unfassbar.

Nur mal so am Rande: Im Priusfreunde-Forum wird man immer gleich zurechtgewiesen, wenn man was vom CVT-Getriebe schreibt. Es handelt sich in Wirklichkeit um ein Planetengetriebe... :-)

Matthias

Zitat:

@Pianist28 schrieb am 27. Dezember 2017 um 17:56:28 Uhr:


Nur mal so am Rande: Im Priusfreunde-Forum wird man immer gleich zurechtgewiesen, wenn man was vom CVT-Getriebe schreibt. Es handelt sich in Wirklichkeit um ein Planetengetriebe... :-)

Matthias

Bin ja ein Jahr zu spät dran, ich weiß, aber um Missverständnisse aufzuklären, sollte es ja nie zu spät sein:
Der HSD von Toyota hat laut Hersteller ein eCVT, was im Prinzip aber nur ein Bekenntnis dazu ist, dass er sich wie ein Auto mit CVT anfühlt, siehe Stichwort "Gejaule" weiter oben. Denn der HSD hat gar kein Getriebe mit änderbarem Übersetzungsverhältnis und auch keinerlei Kupplungen. Der Verbrennungsmotor treibt immer in langer Übersetzung (früher mal direkter Gang genannt) an, der Elektromotor (der für den Antrieb, MG2 genannt) hat eine deutlich kürzere, aber ebenfalls, wie bei richtigen E-Autos unveränderliche, Übersetzung, die von Generation zu Generation auch immer kürzer geworden ist, weil die E-Motoren immer höhere Drehzahlen bei Vmax abkönnen. Was der Verbrennungsmotor an Leistung nicht an den Antrieb los wird, im Stand sind das natürlich 100%, geht über ein Differenzial an den Stromgenerator (auch ein Elektromotor, bei Toyota MG1 genannt) und produziert Strom für den zweiten E-Motor und die Batterie. Ach ja: Dieses Differenzial ist als Planetengetriebe aufgebaut, von der Funktion hat das aber überhaupt nichts mit den Schaltgetrieben gleicher Bauweise in den herkömmlichen Automatikgetrieben zu tun. Und schon sind wir beim Gummiband: Bei niedriger Geschwindigkeit kommt fast die ganze Leistung aus dem E-Motor, aber der braucht um wirklich Leistung zu liefern, dafür den Strom aus Batterie und aus dem Generator. Mit zunehmender Geschwindigkeit dreht sich das Verhältnis ganz stufenlos um: mehr Leistung geht direkt vom Verbrenner an die Räder, aber wenn Beschleunigung gefragt ist, muss weiterhin der E-Motor nachhelfen, sowohl aus der Batterie gespeist als auch aus dem zur zusätzlichen Stromproduktion dann wieder hochdrehenden Verbrenner. Alle, die es nervig finden, dass der Verbrenner hochdreht wenn Beschleunigen angesagt ist, können natürlich den Fuß ein Stück vom Gas nehmen, schon geht's etwas weniger flott, aber dafür leiser voran. Übrigens genauso wie jemand, der manuell schaltet, aufs Hochschalten verzichtet, aufs Gaspedal drückt und gelassen wartet, dass sein Fahrzeug ja auch so beschleunigt, nur eben gemächlicher. Ich empfehle Kritikern des Gummibandeffekts beim nächsten Start im Düsenflieger mal darauf zu achten, ob es ihnen wirklich lieber wäre, wenn der Pilot den Schub nur ganz allmählich hochdrehen würde...

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