Zitat:
@Pianist28 schrieb am 27. Dezember 2017 um 17:56:28 Uhr:
Nur mal so am Rande: Im Priusfreunde-Forum wird man immer gleich zurechtgewiesen, wenn man was vom CVT-Getriebe schreibt. Es handelt sich in Wirklichkeit um ein Planetengetriebe... :-)
Matthias
Bin ja ein Jahr zu spät dran, ich weiß, aber um Missverständnisse aufzuklären, sollte es ja nie zu spät sein:
Der HSD von Toyota hat laut Hersteller ein eCVT, was im Prinzip aber nur ein Bekenntnis dazu ist, dass er sich wie ein Auto mit CVT anfühlt, siehe Stichwort "Gejaule" weiter oben. Denn der HSD hat gar kein Getriebe mit änderbarem Übersetzungsverhältnis und auch keinerlei Kupplungen. Der Verbrennungsmotor treibt immer in langer Übersetzung (früher mal direkter Gang genannt) an, der Elektromotor (der für den Antrieb, MG2 genannt) hat eine deutlich kürzere, aber ebenfalls, wie bei richtigen E-Autos unveränderliche, Übersetzung, die von Generation zu Generation auch immer kürzer geworden ist, weil die E-Motoren immer höhere Drehzahlen bei Vmax abkönnen. Was der Verbrennungsmotor an Leistung nicht an den Antrieb los wird, im Stand sind das natürlich 100%, geht über ein Differenzial an den Stromgenerator (auch ein Elektromotor, bei Toyota MG1 genannt) und produziert Strom für den zweiten E-Motor und die Batterie. Ach ja: Dieses Differenzial ist als Planetengetriebe aufgebaut, von der Funktion hat das aber überhaupt nichts mit den Schaltgetrieben gleicher Bauweise in den herkömmlichen Automatikgetrieben zu tun. Und schon sind wir beim Gummiband: Bei niedriger Geschwindigkeit kommt fast die ganze Leistung aus dem E-Motor, aber der braucht um wirklich Leistung zu liefern, dafür den Strom aus Batterie und aus dem Generator. Mit zunehmender Geschwindigkeit dreht sich das Verhältnis ganz stufenlos um: mehr Leistung geht direkt vom Verbrenner an die Räder, aber wenn Beschleunigung gefragt ist, muss weiterhin der E-Motor nachhelfen, sowohl aus der Batterie gespeist als auch aus dem zur zusätzlichen Stromproduktion dann wieder hochdrehenden Verbrenner. Alle, die es nervig finden, dass der Verbrenner hochdreht wenn Beschleunigen angesagt ist, können natürlich den Fuß ein Stück vom Gas nehmen, schon geht's etwas weniger flott, aber dafür leiser voran. Übrigens genauso wie jemand, der manuell schaltet, aufs Hochschalten verzichtet, aufs Gaspedal drückt und gelassen wartet, dass sein Fahrzeug ja auch so beschleunigt, nur eben gemächlicher. Ich empfehle Kritikern des Gummibandeffekts beim nächsten Start im Düsenflieger mal darauf zu achten, ob es ihnen wirklich lieber wäre, wenn der Pilot den Schub nur ganz allmählich hochdrehen würde...