Ab wann gilt Lärmbelästigung?
Hallo,
ich kam vor paar Wochen in eine Verkehrskontrolle. In diesem Moment war die Betriebserlaubnis meines Motorrads erloschen, da der dB-Killer des Akrapovic Endschalldämpfers abhanden gekommen war. Die Polizisten waren wirklich sehr freundlich, es gab ein nettes Gespräch ganz normal zwischen Motorradfahrern, als wäre das keine Kontrolle in dem Moment.
Nun kam ein Brief mit einem Verwarnungsgeld von lediglich 50€, das ich mit Freude bezahlt habe. Das hat mich allerdings nachdenklich gemacht: Ab wann genau gilt denn die Lärmbelästigung? Ich hatte mit zusätzlichen 10€ (oder 80€?) für Lärmbelästigung gerechnet. Gab es keine Lärmbelästigung, weil ich zum Zeitpunkt der Kontrolle verhältnismäßig leise (3. Gang, 30 km/h, nur ca. 2.700 Umdrehungen von 13.000) gefahren bin? Gab es keine, weil das Motorrad generell ziemlich leise ist? 88 dB mit dB-Killer und nur ein geringer Anstieg auf 92 dB ohne dB-Killer. Hat das vielleicht mit der 5 dB Toleranz zu tun? Bei einer Messung ohne dB-Killer wäre selbst dann das Motorrad "im legalen Bereich", da es nur um 4 dB lauter wird - es fand aber keine Messung statt. Oder lag das einfach an den extrem freundlichen Polizisten, dass diese mir keine Lärmbelästigung aufgedrückt haben?
Da das nur ein Verwarnungsgeld und kein Bußgeldbescheid (weil zwischen 5€ und 55€) war, stand da noch, dass das nicht im Fahreignungsregister vermerkt wird. Heißt das also, sollte ich nochmal ein Verwarnungsgeld bekommen, weiß die Behörde nicht mehr, dass schon mal ein Verwarnungsgeld erteilt wurde?
Vielen Dank im Voraus für jene, die das ganze aufklären könnten! Ich bin wirklich schockiert von der geringeren Strafe als erwartet.
Beste Antwort im Thema
Ich war im Urlaub im Schwarzwald an der B500
ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer...
Als wir durch den Wald spaziert sind, ging es pausenlos, dieses geknatter, Kilometer weit in den Wald...
Ich frag mich echt, ob das so sein muss.
Übrigens, ich fahre selber Motorrad.
237 Antworten
Das ist auch wieder eine Frage des Masses.
Jeder benutzt Metallgegenstände und jeder muss mal aufs Klo, aber ich sehe mich deshalb nicht verpflichtet, zwischen Stahlwerk und Kläranlage wohnen zu wollen.
Der Vorwurf hätte eher lauten sollen, warum manche Fluglinienaktionäre und Privatjetbesitzer nicht gerne in der Nähe ihrer Anlage wohnen, sondern einen ruhigen Bonzenhügel vorziehen.
Andersrum gehts übrigens auch:
Als so langsam klar wurde, dass es beim Atomstrom ein Problem mit den radioaktiven Abfällen gibt, war das aus Sicht der Betreiber plätzlich "unser" Strom und folglich auch "unser" Abfall. Man baute vor, um einen möglichst grossen Teil der Kosten und der Gefahr der Allgemeinheit überwälzen zu können. Als es noch fette Dividenden gab und keiner sich um die Nachteile dieser Art Stromerzeugung Sorgen machte, war es nicht "unser" Ding,
Da scheint auf jedenfall was offiziell in Planung zu sein; siehe
Umfrage zu Motorradlärm zeigt gespaltenes Deutschland
https://www.rnd.de/.../...-deutschland-KRHZZ5UV2RAFDAAIFAW5RSKJHM.html
Aber immerhin zeigt die erste Abbildung, daß es die Option hat, daß Kleinkrafträder, also die mit Versicherungskennzeichen, nicht von einem evtl. Motorrad-Fahrverbot betroffen sein müssen; genauso könnte man übrigens E-Fahrzeuge weiterhin in Benutzung lassen.
Es ist aber damit zu rechnen, daß diese Karte dann wieder so hoch ausgereizt wird, daß auch diese Vorzugsbehandlung innerhalb kürzester Zeit zu Disposition steht.
Dieser Thread zeigt ja exemplarisch, daß das Potenzial dafür vorhanden ist.
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Zitat:
@Drahkke schrieb am 4. September 2020 um 20:39:24 Uhr:
Es ist aber damit zu rechnen, daß diese Karte dann wieder so hoch ausgereizt wird, daß auch diese Vorzugsbehandlung innerhalb kürzester Zeit zu Disposition steht.
Bleiben dann immer noch E-Fahrzeuge; mit was will man da eine Einschränkung wegen "Lärmbelästung" begründen? Dann mit dem Gegenteil der "Geräuschlosigkeit"; weil es zu Unfällen kam, da keiner damit rechnete, daß eine Straße von geräuschlosen Fahrzeugen benutzt wird?
Auch E-Fahrzeuge emittieren Fahrgeräusche (Reifen).
Ist bei Benzinern auch mittlerweile eine Störgröße im Genehmigungsverfahren.
Bei E-Fahrzeugen wird darüber nachgedacht, dass ein Geräuscherzeuger verpflichtend wird... damit E-Fahrzeuge klingen wie Verbrenner und von Fußgängern wahrgenommen werden. Minimum 56dB(A)
Derzeit gibt es Fördergelder für E-Fahrzeugbesitzer, die sich sowas einbauen lassen.
Irrsinn Hoch 10.
Siehe z.B.hier:
https://www.auto-motor-und-sport.de/.../
Super. Alle wollen ihre Ruhe und dann sollen die E-Autos lauter werden. Was kommt als nächstes? Flüsterketten für Fahrräder? 😁
Zitat:
@WeissNicht schrieb am 5. September 2020 um 10:41:04 Uhr:
Bei E-Fahrzeugen wird darüber nachgedacht, dass ein Geräuscherzeuger verpflichtend wird... damit E-Fahrzeuge klingen wie Verbrenner und von Fußgängern wahrgenommen werden. Minimum 56dB(A)
Derzeit gibt es Fördergelder für E-Fahrzeugbesitzer, die sich sowas einbauen lassen.Irrsinn Hoch 10.
Es wird nicht darüber nachgedacht, es ist (wird) verpflichtend.
Übrigens hat das nichts mit Irrsinn zu tun. Das ist gut so.
Im übrigen liegt das dann minimal höher als das Umgebungsgeräusch, und damit sozialverträglich.
Nennt sich Akustische Fahrzeug-Warnsystem (AVAS) für Hybridelektro- und reine Elektrofahrzeuge zur Warnung ungeschützter Verkehrsteilnehmer.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 5. September 2020 um 12:03:07 Uhr:
Was für ein Bullshit.
E-Fahrzeuge sind von 0-50km/h stellen ein enormes Gefährdungspotenzial dar.
Wie würdest du es denn das Problem lösen?
Ich würde ein Brummen eines Otto-Normal-Benziners anstelle des hochfrequenten Elektro summens bevorzugen. Irgendwann gehen auch lärmgeplagte Anwohner auch gegen dieses nervige Summen auf die Barrikaden.
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 5. September 2020 um 12:06:12 Uhr:
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 5. September 2020 um 12:03:07 Uhr:
Was für ein Bullshit.E-Fahrzeuge sind von 0-50km/h stellen ein enormes Gefährdungspotenzial dar.
Wie würdest du es denn das Problem lösen?
Es gibt kein Problem. Wenn du eins hast, ist es Deines. Und Kinder achten im Zweifel auch nicht auf Benziner/Diesel.
Es gibt kein Problem mit lautlosen E-Fahrzeugen. Der Mensch hat zwei Augen im Kopf und kann selbstverantwortlich entscheiden, ob es sicher ist, die Straße zu überqueren.
Wer sich nur auf sein Gehör verlassen würde hat im Strassenverkehr nichts zu suchen (Blinde haben entweder einen Blindenhund oder ein so feines Gehör, dass sie die E-Fahzeuge auch so hören. Ein Bekannter von mir ist blind und flitzt ohne Stock durch unser Büro ohne irgendjemanden, der ganz still steht anzurempeln)
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 5. September 2020 um 12:54:39 Uhr:
Zitat:
@MZ-ES-Freak schrieb am 5. September 2020 um 12:06:12 Uhr:
E-Fahrzeuge sind von 0-50km/h stellen ein enormes Gefährdungspotenzial dar.
Wie würdest du es denn das Problem lösen?
Es gibt kein Problem. Wenn du eins hast, ist es Deines. Und Kinder achten im Zweifel auch nicht auf Benziner/Diesel.
Was hat das mit mir zu tun? 😕
Du siehst also kein Problem, okay. Studien, und Versuche zeigen genau das Gegenteil. Und nun?
Experten gehen von einem 20% höherem Risiko aus.
Es ist komplexer als man denken würde. Der Mensch verlässt sich eben nicht nur auf den Sehsinn. Was uns ja angeboren ist. Man kann auch nicht "umerzogen" werden. Das ist als wenn man taub ist, es ist einfach dann unfassbar schwer.
Also, mal angenommen, wir nehmen Deine These, es ist bullshit (Bullenscheiße🙄?) ein künstliches Geräusch zu erzeugen, und es wird nichts reguliert.
Jahre später stellt man ungewöhnlich viele Unfälle mit diesen Fahrzeugen fest, aufgrund des nicht vorhandenen Geräuschs.
Was ist dann Deine Lösung dazu?