9 Verletzte & 1 Tote nach illegalem Autorennen

Zitat:

Tote nach illegalem Autorennen

Bei einem illegalen Autorennen sind in der Nacht auf Samstag in Bielefeld neun Menschen schwer verletzt worden. Eine 25 jährige Frau aus Gütersloh erlag am frühen Morgen in einem Bielefelder Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Autos bei dem Rennen auf der Herforder Strasse gegenseitig bedrängt hatten. Ein Fahrer verlor dabei offensichtlich die Kontrolle über sein Fahrzeug und raste in eine Zuschauergruppe am Straßenrand.

quelle: wdr

die "rennfahrer" sind 21 und 19 jahre alt, einer flüchtete nach dem unfall und beide wurden mittlerweile festgenommen.

fazit: mal wieder ein spektakuläres rennen in der "typchen-klasse" 🙄

172 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ich moniere die seit 110 Jahren im wesentlichen unveränderten Strukturen des Jugendstrafrechts.

Da Du ja kein Laienwissen hast, weißt Du sicherlich auch, dass es längst einen Entwurf einer Jugendvollzugskonzeption gibt (wird derzeit von den Anstalten geprüft), die unter anderem eine frühere Verlegung in Erwachsenstrafanstalten vorsieht.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Generell stellt sich im Strafvollzug die Frage nach Aufwand und erzielbarem Erfolg.
Ein Tag im Knast kostet nach meiner Kenntnis die Gesellschaft 100 EUR, macht über 3.000 EUR monatlich.
Es ist gesellschaftlich schwer zu akzeptieren, warum ein relativ hoher Aufwand für Straftäter betrieben wird, und andererseits unbescholtene Sozialhilfeempfänger, Hartz-IV-Empfänger und Rentner mit einem Bruchteil des Geldes ohne Straftaten über die Runden kommen ohne entsprechend gefördert zu werden.
Damit stellt sich die Frage nach einer gerechten Förderung der genannten Gruppen.

Bezieht sich diese Aussage jetzt auf Jugendliche oder Erwachsene? Im Erwachsenenvollzug gibts nämlich kaum Gruppen. Wozu auch, Erwachsene kannste noch weniger beeinflussen.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Es hilft nichts wenn mit unverhältnismäßig hohem Aufwand vereinzelt Erfolge erzielt werden.

So lange der Aufwand kaum was kostet, ists doch in Ordnung, oder nicht? Also die von Dir angeführten 100 Euro stimmen so in etwa und beziehen sich lediglich auf Unterkunft, Wäsche, Nahrung, Wasser, Strom. Die Gruppen sind ganz überwiegend externe ehrenamtliche Leute, die kein Geld dafür bekommen. Im Prinzip gibts im Vollzug dann nur die Psychologen und die Sitzungen finden 1 x die Woche statt, also KEIN großer Aufwand. Außerdem werden überall Stellen gekürzt, auch bei Psychologen.

Was Maßnahmen im Vollzug betrifft, so würden einige Anstaltleiter gerne härter durchgreifen, was aber seitens der Regierung boykottiert wird. So sind z. B. Haftkostenbeteiligung, GEZ-Gebühren etc angeregt worden und das wurde abgeschmettert. Das sind die Leute, die ihr mitwählt, die dafür verantwortlich sind, dass wir soviel mitzahlen!

Und: Opel, Karstadt etc hat tausende Arbeitsplätze abgebaut, ganz Deutschland spricht davon. Wer spricht davon, dass bundesweit hunderttausende, wenn nicht sogar millionen Arbeitsplätze in der Justiz abgebaut wurden?? Sowas WILL kein Mensch sehen. Alle meckern nur und selten hat einer wirklich Ahnung.

Zum Allgemeinen:
Die Strukturen im Lande stimmen nicht mehr.
Reformen hat es hier schon seit über 40 Jahren nicht mehr gegeben - sondern nur Kosmetik.

Wer sich die Wahlbeteiligung und die Ergebnisse der zwei großen Volksparteien anschaut, der kann relativ einfach ausrechnen, dass die beiden Parteien zusammen keine 40 % aller Wählerstimmen mehr bekommen.

Zum Besonderen:
Das Justizsystem hat viele Baustellen.
Die erste ist eine fehlende Wirtschaftlichkeit (jeder muß prozessieren können),
die zweite ist die fehlende Autorität durch teilweise lachhafte Strafzumessungen (die Welt hat sich halt in den letzten 110 Jahren verändert),
und drittens der zunehmende soziale Brennstoff. Wer nichts zu verlieren hat, der sieht auch kein Risiko bei der Tatbegehung.
Es ist letztendlich ein Spiegel unserer Gesellschaft.
Reformbedürftig an allen Ecken und Enden.

Zitat:

Sein selbstgewählter Nick ist "sebastian3005 - Porschedrängler"...

Ich hab den Beitrag etwas anders verstanden, Madcruiser, nämlich so, daß der Seb den BMW-Fahrer zitiert hat.

Ansonsten kann ich Deinen und anderer Leute Beiträge nur zustimmen: Unser Rechtswesen ist reformbedürftig und lebt in der Tat teilweise noch in der Traumwelt vergangener
Jahr(zehnt)e.
Allerdings sollten wir nicht über ein Strafmaß spekulieren, denn dieses Ei ist noch lange nicht gelegt.

Danke für den Hinweis.
Ich habe das geändert.

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Zitat:

Original geschrieben von Gepard


Unser Rechtswesen ist reformbedürftig und lebt in der Tat teilweise noch in der Traumwelt vergangener
Jahr(zehnt)e.

Für den Jugendvollzug gibts demnächst immerhin ein eigenes StVollzG... ich meine aber, da sind noch mehr Änderungen geplant. Teilweise gibts nämlich nichtmal Gesetze, sondern nur Verwaltungsvorschriften. Das soll geändert werden.

Gelten diese VV bundesweit, oder ist das mal wieder Ländersache?
Es ist ja alles ziemlich undurchsichtig, es gibt Jugendstrafrecht, Jugendvollzug, (Re-)Sozialisierung, Bewährung icl. Helfer, usw.

Hier wurde mal der Begriff des "Schleifens" gebraucht, zu meiner Zeit war die Bundeswehr ganz brauchbar dafür, von wegen "biegsam und formbar" ;-)

Zitat:

Original geschrieben von Gepard


Gelten diese VV bundesweit, oder ist das mal wieder Ländersache?

hallo Gepard,

die verwaltungsvorschriften gelten nur landesweit.

Zitat:

Original geschrieben von Gepard


Hier wurde mal der Begriff des "Schleifens" gebraucht, zu meiner Zeit war die Bundeswehr ganz brauchbar dafür, von wegen "biegsam und formbar" ;-)

zu meiner zeit hiess es noch "brechen und neu aufbauen". 😁

mfg paul

Moin,

nachdem ich diesen Thread über die Diskussion, inwieweit oder ob der IQ dieser "Rennfahrer" überhaupt über dem eines belegten Brötchens liegt, ein wenig verfolgt habe, fallen mir zwei Sachen ein:

1. Ich möchte dem Asphaltpiloten zustimmen: Es spielt doch keine Rolle, zu welchem Zweck sich Fußgänger auf dem Bürgersteig aufhalten, ob als Zuschauer oder als unbeteiligte Passanten.
Könnt ihr euch noch an die Sache in Köln erinnern, als der Sohn des OB´s umgekommen ist? Der stand an einer Bushaltestelle, als zwei dieser Gehirnamputierten über eine rote Ampel rasten. Einer der beiden stieß mit einem quer fahrenden Wagen zusammen, der auf den Bürgersteig geriet und den Mann überfuhr.

2. Als Zuschauer eines Autorennens (sei es die DTM, die Formel 1 oder gerade ganz besonders ein illegales Straßenrennen) würde ich erstmal davon ausgehen, dass jeder Fahrer siegen und damit ankommen - und keinen unnötigen Unfall riskieren - will. Ganz besonders, da a) noch andere Verkehrsteilnehmer (rollende Schikanen sozusagen) mitfahren und b) die Karren in den meisten Fällen das "Ein-und-Alles" dieser Spackos sind.
Aber vielleicht bin ich einfach zu naiv, ich kenne diese Szene nicht...

Laut Bild waren 2 Liter und knappe 150 PS im Corsa.
Ob mit oder ohne TÜV-Abnahme war dort nicht zu lesen.

Ob diese Quelle seriös ist?

Mag jeder für sich entscheiden.

Früher oder später kommen die Fakten ohnehin auf den Tisch, das Kennzeichen ist ja auch schon im TV zu sehen gewesen.

Im Forum Versicherungen hatten wir schon ein Matchboxrennerle mit eingetragennem großem Motor.
Der hat sich über die höhere Prämie aufgeregt!
Obwohl es den Wagen serienmäig nicht mit einem so großen Motor gab ...

Zitat:

Original geschrieben von Düsentrieb77


...würde ich erstmal davon ausgehen, dass jeder Fahrer siegen und damit ankommen - und keinen unnötigen Unfall riskieren - will. Ganz besonders, da a) noch andere Verkehrsteilnehmer (rollende Schikanen sozusagen) mitfahren und b) die Karren in den meisten Fällen das "Ein-und-Alles" dieser Spackos sind.

Der Wille mag ja vorhanden sein, dem entgegen stehen jedoch fehlendes Risikoeinschätzungsvermögen und fehlendes fahrerrisches Können....

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Der Wille mag ja vorhanden sein, dem entgegen stehen jedoch fehlendes Risikoeinschätzungsvermögen und fehlendes fahrerrisches Können....

Volle Zustimmung. Der Fahrer des Corsa hat seinen Führerschein im Höchstfall 3 Jahre. Wo soll er denn bitte fahren können? Der hat dazu sicher die meiste Zeit an seinem Auto gebastelt. An der Ampel mit quitschenden Rädern losfahren hat noch lange nichts mit "Fahren können" zu tun. Das Fahrkönnen entscheidet sich in brenzligen Situationen mit Schreckmoment. Nicht nur das Gefühl haben, daß man sein Auto im Griff hat, man muß es in schwierigen Situationen auch wirklich haben! Und das könnten solche Jungs in Tests beweisen, Slalomzeitfahren usw. Ich wette, da fallen die meisten durch.

Traurig das Geschehene. Aber solche Rennen sind halt vom Risiko begleitet und manchmal gehts schief.

Zitat:

Original geschrieben von Gonkar


Volle Zustimmung. Der Fahrer des Corsa hat seinen Führerschein im Höchstfall 3 Jahre. Wo soll er denn bitte fahren können?

Der Ansatz ist wohl nicht ganz richtig. Ich kann auch in drei Jahren 300000 km gefahren sein. Bei solchen hohen Leistungen dürfte kaum was bei sein was den Fahrer noch überrascht. Da wir seine Erfahrung nicht kennen ist es Unsinn über diese nicht bekannten Fakten sich zu unterhalten.

Manch anderer hat seinen FS 40 Jahre und kann grundlegende Dinge auch nach so langer Zeit noch immer nicht.

Es ist eben passiert da kann mann halt nichts machen. Mein Beileid.

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