6 Jahre gestanden
Hallo. Ich habe ein Motorrad der Marke Kawasaki GPZ 500ES Baujahr 1992 geschenkt bekommen. Das Motorrad stand 6Jahre im Schoppen. Worauf muss ich achten wenn ich das Motorrad zum laufen bringen möchte. Im Tank ist etwas Rost. Wie kann ich den Rost beseitigen. Danke schonmal.
Beste Antwort im Thema
Bei den alten Schätzchen und “Scheunenfunden”, die lange nicht bewegt (und in den seltensten Fällen ordentlich für so eine lange Standzeit konserviert) wurden, gilt immer das gleiche:
Im vorgefundenen Zustand auf keinen Fall starten!
Die folgende Reihenfolge hat sich eigentlich bewährt, da sie die teuersten und aufwändigsten Instandstellungsarbeiten gleich zu Beginn in Angriff nimmt. So kannst du bei einem “wirtschaftlichen Totalschaden” früh genug wieder abspringen und das Krad zur Not für Export oder in Einzelteilen verkaufen.
1) Benzin vollständig ablassen und Tank innen so gut es geht gründlich auf Rost und Ablagerungen/Ausflockungen kontrollieren (Benzin hält sich ohne zusätzlich beigemischte Stabilisatoren nur ca. 1 Jahr, danach verdunsten die flüchtigen Bestandteile vollständig, der Tank zieht Feuchtigkeit aus der Luft nach und rostet). Merke: Rost im Tank wird dir später im besten Fall andauernd den Bezinfilter zusetzen, im schlimmsten Fall zu einem schleichenden Motorschaden führen.
Falls zu viel Rost oder Ablagerungen vorhanden sind, Tank fachmännisch reinigen und konservieren lassen (klappt nicht immer und geht u.U. ziemlich ins Geld), alternativ den Tausch gegen einen “neuen” (einwandfrei erhaltenen) Tank in Betracht ziehen. Hier siehst du schon, ob das ganze sich irgendwie rechnet oder eher ein finanzielles Grab wird. Generell sind Tank und Verschalungen teilweise extrem teuer.
2) Motorenöl/Kupplungsöl/Kühlflüssigkeit wechseln und Zündkerzen kontrollieren (ggf. gleich neue nehmen, kostet nicht die Welt).
3) Mit neuer Batterie (oder einer Spenderbatterie aus einem anderen Krad) sowie frischem Benzin (je nach Resultat aus Schritt 1 aus einem Spenderbehälter) den ersten Startversuch unternehmen und schauen, ob der Vergaser das Gemisch noch halbwegs sauber aufbereitet.
4) Vergaser kontrollieren, ggf. reinigen und revidieren und synchronisieren. Wenn er vor dem jahrelangen Stillstand nicht entleert wurde, ist er vermutlich innen stark verharzt.
5) Lenkkopflager und Federgabel/Stossdämpfer kontrollieren, ggf. Verschleissteile, Dichtungen und Gabelöl ersetzen.
6) Bremsflüssigkeiten und Leitungen unbedingt ersetzen (am besten gleich Stahlflex rein, dann musst du in Zukunft nur noch die Bremsflüssigkeit wechseln).
7) Kette und Zahnräder kontrollieren, ggf. erneuern
8) Reifenzustand überprüfen und ggf erneuern (Risse, poröse Stellen)
9) Elektrik und Lichtmaschine (Ladestrom) kontrollieren
Erste und VORSICHTIGE Probefahrt auf trockenem Untergrund
57 Antworten
Ich öle die nie, braucht man auch nicht, da entweder schon gemacht oder halt nicht nötig.
Außerdem bekommt der Luftfilter ehe über die Gehäuseentlüftung Öldämpfe ab und wird schon alleine darüber gehölt. Daher unnötige Zeit und Geld ;-)
Hallo. Habe den EX-Besitzer angerufen wegen dem Filter. Der sagte das er immer das gleiche Filter benutzte K13 KM-1155 mehr steht auf den neuen Filter nicht drauf. Man sollte es mit Öl einreiben .Er konnte sich nicht mehr erinnern mit was für ein Öl er das gemacht hat
Tja, Frage mal, würdest Du den Luftfilter von Deinem Auto mit Öl einsprühen, bevor Du ihn einbaust?
Ich hatte mir 2018 für die GPZ 500 S den Luftfilter von Polo bestellt, der war schon angefeuchtet. Ich glaube, das ist ein Mythos und frage mich, was das denn bringen soll?
Es gehen doch genügend ölhaltige Dämpfe aus der Entlüftung durch den Luftfilter, warum also noch zusätzlich verschmieren? 🙄
Ich will jetzt aber niemand abhalten, an Mythen zu glauben ........ ich bilde mir mein eigenes Urteil und im Zusammenhang mit Filter bin ich ohne zusätzliches Öl zufriedener 🙂
Nun ja, die Hersteller empfehlen das Ölen das werden die nicht nur so machen. Das Öl soll kleinste Staubteilchen binden. Deswegen sollte auch regelmäßig wie vom Hersteller ebenfalls empfohlen der Lufi nach km x ausgewaschen werden und wieder neu geölt werden.
Als Öl wird in der Regel Motoröl genannt.
Das ist in meinen Augen kein Mythos.
Im RC Modellbau mit Verbrennermotor ist das grundsätzlich Standard zu ölen.
Wie gesagt, die Öllung kommt von ganz alleine, und nicht alle Hersteller schreiben das vor. Honda schreibt es bei der CBF 1000 zum Beispiel nicht vor. Da muss nur ausgeblasen werden.
Kawasaki schreibt es bei der GPZ 600 R auch nicht vor um ein anderes Luftfiltersystem mal zu nennen.
Die GPX 600 R hingegen wird es gemacht. Auch wieder ein anderes System.
Wobei bei dieser der Filter wie ein Schwamm ausgerungen werden muss und wirklich penibel mit einem Tuch trocken getupft werden muss. Der Filter ist also Quasi fast trocken.
Die gekauften Filter waren aber schon so eingeölt und somit direkt einbaufertig. Zumindest die bei Louis erhaltbare.
Es hängt auch davon ab was für ein Filter zur Verwendung kommt. Papier Filter werden nicht geölt so viel ich weiß. Schaum Filter in der Regel schon, wenn die vom Lieferanten bereits geölt sind um so besser.
Zitat:
@tamira05 schrieb am 5. August 2020 um 18:23:18 Uhr:
Hallo. Ich habe vor 45Jahren letzte mal am Motorrad gebastelt. Es ist doch einiges anders
😁 😉
So lange ist bei mir noch nicht ganz her, aber das kommt noch 🙄
Also, meine persönliche Meinung, ich habe gerade meine alte Werkstattliteratur, leider nur auf Englisch, von der Zette durchgesehen, da ist die Rede von einem "ready to use" Filterelement mit Grob- und Microfilter in einem und genau so sieht er auch aus. Wenn Du jetzt den gröberen einölst, dann setzt der Feinfilter sofort zu. Lass die Zette atmen und sorge nicht für zusätzlich Siff im Luftfilterkasten.
Und nach 4 Wochen schaust Dir das Filterelement nochmal an und meldest Dich .......... wäre echt gespannt!
Dein Enkel wird's Dir danken, wenn der kleine Twin durchatmen kann.
Habe noch Filteröl..
Zitat:
@Frankiboi schrieb am 13. August 2020 um 16:03:26 Uhr:
Habe noch Filteröl..
Er hat ein nicht auswaschbares "ready to use" Fertigelement, er braucht kein Öl! Im Werkstatthandbuch bei Kawasaki steht:
"Schaumfiltermatte auswaschen und mit geeignetem Öl......."
Er hat Grob und Feinfilter in einem Teil, Öl drauf und der Feinfilterschaum ist dicht.
Ich hatte eine GPZ 500 S und habe jährlich den Filter gewechselt, der sieht nach 4 Wochen schon gruselig aus und da noch Öl drauf gibt ne mords Sauerei in diesem winzigen Luftfilterkasten.
Ich kann nur abraten. Bei einem auswaschbaren Schaumfilter hingegen, wie ich ihn jetzt in der ZZR habe, steht auswaschen und einölen sogar in der Werkstattanleitung.
Hallo. Ich werde erstmal kein Öl an dem Filter machen. Schauen wir mal nach 4Wochen nach. Ich warte immer noch auf meine Ersatzteile. Mein Motorrad Händler sagte mir, das könnte dauern wegen der Corona Kriese. Ich könnte ja im Internet bestellen da geht es bestimm schneller. Aber ich möchte gerne diese kleinen Händler unter stützen. Die Habens auch schwer, die können auch jeden Cent gebrauchen. Tschüs.
Zitat:
@tamira05 schrieb am 14. August 2020 um 07:32:38 Uhr:
Hallo. Ich werde erstmal kein Öl an dem Filter machen. Schauen wir mal nach 4Wochen nach. Ich warte immer noch auf meine Ersatzteile. Mein Motorrad Händler sagte mir, das könnte dauern wegen der Corona Kriese. Ich könnte ja im Internet bestellen da geht es bestimm schneller. Aber ich möchte gerne diese kleinen Händler unter stützen. Die Habens auch schwer, die können auch jeden Cent gebrauchen. Tschüs.
Das finde ich sehr weise! Wenn man bisschen warten kann, dann ist das durchaus sehr vernünftig, auf regionale Händler zurück zu greifen!
Ich versuche das auch, so weit möglich!
Viel Erfolg!