45 kmh Roller fährt 52 kmh .. zu schnell?

Hab mir eine Speedfight 2 AC mit 45 kmh Zulassung gebraucht gekauft und fahre den Roller mit dem B-Führerschein.

Ich möchte nicht, dass der Roller schneller als maximal zulässig fährt, da bei uns die Polizei öfters Roller auf mobilen Prüfständen überprüft. Mein Nachbar wurde bereits zwei Mal kontrolliert.

Anfangs lief das Teil 75 kmh laut Tacho und der Sportauspuff war total laut. Hab dann einen normalen Auspuff von Ebay montiert und jetzt läuft er laut Tacho 61 kmh. Dann habe ich die Geschwindigkeit mit der GPS-Tachoapp vom Smartphone überprüft und war recht überrascht

30 kmh Tacho = 25 kmh GPS
35 kmh Tacho = 30 kmh GPS
50 kmh Tacho = 45 kmh GPS
61 kmh Tacho = 52 kmh GPS

Sind die 52 kmh jetzt noch zu schnell oder kann ich 7 kmh als Toleranz abziehen und lande bei erlaubten 45 kmh?

Auf dem Tacho habe ich mir jetzt Markierungen bei echten 30 kmh, 45 kmh und 50 kmh gemacht.

Wie sieht das aus, wenn die Polizei eine Probefahrt machen will? Der Tacho zeigt dann ja 60 kmh an, obwohl das Teil in Realität nur knapp über 50 kmh fährt.

Falls 52 kmh noch zu schnell sind, was wären dann maximal zulässig?

Und wie könnte ich den Roller um ein paar Kmh reduzieren? Ginge das mit Distanzringen?

Beste Antwort im Thema

Distanzring 1 mm ca 5Kmh

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@Wolfi du beschäftigst dich ja schon seit Jahrzehnten mit Motorentechnik

Habe ich die Funktionsweise von CDI und DZB richtig verstanden?

Die CDI ist grundsätzlich dafür da, dass die Zündung abhängig von der Drehzahl optimal erfolgt und um die maximale Leistung rauszuholen. Rein praktisch wird dazu der Zündzeitpunkt abhängig von der Drehzahl dynamisch verschoben. Die CDI erhält vom Motor über das Pickup-Signal die Stellung vom Kolben mitgeteilt. Der Pickup-Takt entspricht also der Drehzahl vom Motor. Das Signal an die Zündspule wird dann abhängig von der Drehzahl zeitversetzt gegeben. Im Netz gibt es einige Schaltungen, die doch recht einfach aufgebaut sind.

Ein einfacher DZB wird an Masse und Pickup angeschlossen und verändert die Kapazität am Eingang der CDI. Dadurch wird das Pickup-Signal zusätzlich verzögert, was zu einer späteren Zündung und geringeren Leistung bzw. Drosselung führt.

Bei einer offenen CDI wird die maximale Drehzahl nicht künstlich begrenzt bzw. bei einer 25 kmh Variante ist quasi ein DZB in die CDI integriert, der ab einer bestimmten Drehzahl den ZZP soweit verschiebt, dass die Drehtzahl nicht weiter gesteigert werden kann.

Wenn ich es grob richtig verstanden habe, dann könnte doch ein regulierbarer DZB direkt in eine CDI verbaut werden, statt unsauber das Pickupkabel anzuzapfen?

Sofern ich mit meiner Interpretation richtig liege, wäre ein in die CDI integrierter DZB nicht schädlich für den Motor, da sonst jede gedrosselte CDI für 25/45/50 kmh genauso schädlich sein müsste.
 
Über die Pickupleitung könnte man außerdem einen Drehzahlmesser nachrüsten sowie einen Tempomat realisieren, der auf Knopfdruck die Drehzahl limitiert. Lässt man das Gas los, dann würde der Tempomat deaktiviert.

Für einen wirklichen Tempomat auf dem Prüfstand bräuchte man vom Hinterrad eine Geschwindigkeitsmessung, z.B. über eine Lichtschranke und die Speichen. Dadurch könnte im Sinne des Gesetzgebers eine Drosselung realisiert werden, die konstante Geschwindigkeiten bei Berg-/Talfahrten ermöglicht. Die zugehörige Technik wäre ja eigentlich schon lange verfügbar. Gab es mal Hersteller, die soetwas mit Zulassung umgesetzt haben?

Natürlich gibt es Geschwindigkeitsmessung via Kupplungs-/Endgetriebe-Drehzahl (einige Variomatik-Roller) bzw. ABS-Sensoren (Maxi-Roller).
Zu Tricks dürfen wir uns in diesem Forum nicht äussern. Das gibt's ja alles, aber der gerichtlich bestellte Sachverständige ist auch nicht blöd. Tatsächlich werden die von den diversen Herstellern selbst geschult, dadurch können die Hersteller doppelt kassieren. Tatwerkzeug wird eingezogen und muß neu gekauft werden - dreifach kassiert!
Wenn die Zivilstreife Dich mit 60 oder 70 auf frischer Tat ertappt, dann half die ganze Trickserei nichts.

Zitat:

@tomS schrieb am 27. Mai 2019 um 20:16:42 Uhr:


Zu Tricks dürfen wir uns in diesem Forum nicht äussern.
Wenn die Zivilstreife Dich mit 60 oder 70 auf frischer Tat ertappt, dann half die ganze Trickserei nichts.

Ok, ich habe den Teil im Text gelöscht.

Eine wirklich saubere Geschwindigkeitsbegrenzung auf 45 kmh, unabhängig von Berg-/Talfahrt, müsste im Sinne des Gesetzgebers und der Fahrer sein. Der CDI fehlt dazu eigentlich nur ein digitaler Sensor zur Radumdrehung.

Gibt's doch auch. Wie gesagt: Kupplung/Endgetriebe.
Da muß man gar keinen Sensor irgendwo aussen anbringen, wo er durch Umwelteinflüsse gefährdet ist.
Sogar mein Fuffie hat ein Hinterraddrehzahl-Signal. Da kann man im Bordcomputer den Radumfang auf den Millimeter genau eingeben und hat dann auch einen genauen Tacho.
(Die Drossel funktioniert in dem Fall anders - sonst wär's zu einfach, einen kleinen Radumfang einzustellen.)

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Zitat:

@RoHaMuc schrieb am 27. Mai 2019 um 20:00:56 Uhr:


Habe ich die Funktionsweise von CDI und DZB richtig verstanden?

Deine recht ausführliche “Zusammenfassung“ trifft die Sache schon ganz gut.

Allerdings würde ich den einfachen Schaltplänen aus dem Netz nicht zuviel Beachtung schenken. Eine gute Seite zum Thema CDI- bzw. HKZ-Zündanlagen findest du bei Ewald Rosner auf motelek.net, der das Thema gut erklärt. Der “ideale“ ZZP hängt übrigens nicht nur von der Drehzahl des Motors sondern auch vom Füllungsgrad des Zylinders ab. Und da unterscheidet sich dein 2T-Motor schon ganz erheblich von einem 4T-Motor, welcher mehr Frühzündung benötigt.

Gruß Wolfi

Also mein Roller wird werksmäßig über ZZP-Verstellung auf strich 45 gedrosselt.

Schaden sollte man daher keinen erwarten.

Und immer noch,den passenden D-Ring rein und der Roller würde schon paar Tage legal durch die Gegend fahren.😁

Dein Vorschlag war zwar der einzig richtige, findet hier aber irgendwie kein Gehör

Zitat:

@Bamako schrieb am 28. Mai 2019 um 12:39:06 Uhr:


Dein Vorschlag war zwar der einzig richtige, findet hier aber irgendwie kein Gehör

Ist zu einfach und ist nicht Smart fähig.😁

Zitat:

Mir erscheinen Distanzringe als eine der günstigsten Möglichkeiten einen getunten Roller wieder auf 45 kmh zu drosseln. Hier wurde 1mm Breite pro 5 kmh Reduktion als Fausregel genannt.

Wie bereits erwähnt halte ich das auch für die einfachste Lösung. Die Diskussion ist etwas vom Thema abgedriftet und ich werde abschließend berichten, sobald die bestellten Teile geliefert und eingebaut wurden.

Hallo,
ich habe mir auch vor Kurzem einen gebrauchten Roller gekauft. Mit 50km/h zulassung von 1998 (den ich damals auch schon gefahren bin).

Der Roller ist komplett original, aber hatte den Distanzring in der Variomatik entfernt. Laut Tacho ist der Roller damit 85km/h gefahren. Das sind echte 65km/h laut GPS (die Tachos lügen also gewaltig).

Da ich auch keinen Motorrad Führerschein habe, sondern nur Auto, habe ich den Distanzring nach dem Kauf wieder eingebaut (7 Euro ein Set bei Ebay) und jetzt fährt der Roller wieder Tacho 65km/h, das sind echte 52km/h. Hab ein paar verschiedene Ringe ausprobiert und bin dann bei dem mit 52km/h geblieben. Bergab geht der Tacho bis ca 70kmh. Das reicht mir völlig aus und ist im Rahmen der Toleranzgrenze.

Aus Erfahrung (von vor über 20 Jahren) drückt die Polizei schon ein Auge zu, wer aber übertreibt, also bewusst seinen Roller entdrosselt oder tunt, der ist selbst schuld.

Bei 2-5kmh drüber wird kein Polizist der Welt irgendwas sagen. Bei 10km/h vielleicht auch noch nicht. Aber ab 15km/h muss es ja schon ganz vorsätzliches Tuning sein.

Wenn der 45km/h Roller jetzt 52 fährt, würde ich sagen liegt es schon im Ermessen des Polizisten. Einen Jugendlichen wird er wahrscheinlich bestrafen, einen Erwachsenen eher nicht. Die sind eher darauf ab, die getunten Roller aus dem Verkehr zu ziehen.

Macht auch echt keinen Sinn einen 50er Roller zu tunen, dann sollte man sich gleich was Schnelleres kaufen mit dem passenden Führerschein. Illegal ist es auf jeden Fall.
Wenn du mit einem 50er Roller mit 70km/h jemanden umfährst, dann nützt dir der Motorradführerschein auch nichts mehr. Und die Versicherung freut sich auch.

Gruß
Moly

Die Versicherung verdient doch nichts dran. Die würde sich noch mehr freuen, wenn sie nur die Beiträge abbuchen muß. 😉

Die Polizei ist nicht überall gleich. Bei mir wollten sie mal wegen 1km/h zuviel ne Anzeige schreiben. Dabei war das nur laut Tacho und nicht auf dem Prüfstand. Haben es dann aber sein lassen nachdem ich gesagt habe das dies auf einem Prüfstand gemacht werden muss und selbst wenn es stimmt, dass es wegen 1km/h wahrscheinlich fallen gelassen wird, aber ihr erstmal ne Stunde einen Bericht schreiben müsst.

Zitat:

@SweetNicole schrieb am 29. Mai 2019 um 13:14:35 Uhr:


Die Polizei ist nicht überall gleich. Bei mir wollten sie mal wegen 1km/h zuviel ne Anzeige schreiben. Dabei war das nur laut Tacho und nicht auf dem Prüfstand. Haben es dann aber sein lassen nachdem ich gesagt habe das dies auf einem Prüfstand gemacht werden muss und selbst wenn es stimmt, dass es wegen 1km/h wahrscheinlich fallen gelassen wird, aber ihr erstmal ne Stunde einen Bericht schreiben müsst.

Dann müsstest du der Polizei aber die Erlaubnis erteilt haben zu fahren damit sie laut Tacho es in Erfahrung bringen konnten,normal dürfen sie es nicht.
Und alles fängt mit einer 1 an, ob 1 Kmh zu schnell oder 1 Kmh schneller als die Höchstgrenze von Bußgeld oder Anzeige,je nach dem welche Grenze du überschreitest.

Richtig. Ich hab es ihnen erlaubt. Ich hab damit kein Problem. Wie gesagt. 1km/h lt Tacho zuviel. Es waren 56. Da damals BJ 97, sind es legal 50 + 10% toleranz. Ergibt 55.

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