350de echter gemessener Verbrauch

Mercedes

Es gibt schon den einen oder anderen Thread der sich mit dem Thema Hybrid und Verbrauch beschäftigt. Fast immer wird dort nur von einzelnen Fahrten oder nur von den angezeigten Werten aus dem MBUX berichtet.
Stimmen aber diese Werte mit den realen Daten überein? Für mich kann ich sagen, dass sie das nicht tun!
Ich fahre seit rund 30 Jahren Auto und habe schon immer für alle Fahrzeuge den „realen Verbrauch“ ausgerechnet.
Vor dem 350de bin ich einen 250er W166 gefahren, also eine vergleichbare Motorisierung.

Vor meiner Wallbox in der Garage habe ich einen geeichten Zähler gesetzt und Zapfsäulen für Diesel Kraftstoff sind ebenfalls geeicht.
Bisher habe ich folgende Werte Ermittelt:
Gesamtstrecke 5074km gefahren und 384l Diesel getankt sowie 623KW geladen
Das ergibt einen Verbrauch von 7,56l/100km Diesel und 12,28 kWh/100km Strom.
Die Kosten liegen bei 9,30 (Diesel) + 1,96 (Strom) = 11,26 Euro pro 100km hört sich gar nicht so schlecht an, aber…
35KW habe ich kostenfrei erhalten und für 315KW habe ich (in Norwegen) nur 7,5 Cent pro KW bezahlt. Um diese Werte bereinigt würden die Kosten bei 3,14 Euro pro 100km liegen.
In Summe also 12,44 pro 100km. Zum Vergleich mein W166 lag bei 10,95 pro 100km.
Nun zu den Anzeigen laut MBUX braucht mein Fahrzeug seit Reset (vor 5074km) 6,9l/100km und nur 9kWh/100km.
Was bei dem Diesel „nur“ eine Abweichung von rund 10% liegt beim Strom über 35%. Ich weiß da sind die Ladeverluste mit drin, aber die muss ich ja auch bezahlen und gehören in eine Wirtschaftlichkeitsberechnung dazu.
Dadurch das ich auch lange Strecken mit leerem Akku gefahren bin liegt der Dieselverbrauch bei etwas über 9 Litern (Energie die rekuperiert wurde auch wieder Verbraucht). BAB mit Dachbox ca. 9,8l/100km.
Der E-Verbrauch ist in der kalten Jahreszeit heftig, ich komme auf 61kWh/100km was ich nachladen musste. Achtung wie oben erwähnt liegt der Wert des Nachladens 36% über dem was laut MBUX verbraucht wurde. Bei einer Anzeige von 45kWh/100km sind das in meinem Fall 61,2kWh/100km die ich nachladen muss.
Rein Elektrisch kostet mich der GLE350de 16,17 Euro pro 100/km, was müssen erst die Leute zahlen die auf Ladesäulen angewiesen sind?
Wäre da nicht die Versteuerung mit 0,5% wäre das Fahrzeug wirtschaftlich nicht sinnvoll. Bin ich in Norwegen sieht das anders aus, da fahre ich mit ca. 4,60 Euro pro 100km voll Elektrisch.
Ohne eigene Photovoltaik-Anlage ist das Laden für mich wirtschaftlich in Deutschland nicht sinnvoll. Ich tue es ab trotzdem, weil ich das elektrische fahren mag und versuche dann auch mal beim Aldi die kostenfrei Ladesäule zu erwischen.
Ich hatte erwartet das das elektrische Fahren vermutlich kostenneutral ist, das es aber so viel teurer ist hätte ich nicht erwartet.
Was sind eure gemessenen Werte?

22 Antworten

Für die Firmen mit größeren Flotten ist es natürlich grandios unkomfortabel, wenn eine private, nicht nachvollziehbare Abrechnung über im Zweifel Eigenbelege stattfindet. Dann ist noch nicht Mal der Preis steuerbar...
Es müsste schon eine Lösung mit automatischer Abrechnung und irgendwie gearteter Identifizierung des einzelnen Ladevorgangs sein.
Das geht zwar, ist aber für viele Firmen trotzdem nur aufwändig am Haus des Mitarbeiters implementierbar... Da ist eine einfache Ladekarte einfacher; die lässt sich Zuhause aber eben meist nicht nutzen...

Der PHEV ist nur ein Übergangsprodukt. Zum Einen um den Kunden nicht vor das „Entweder Oder“ zu stellen. Der Großteil der Kunden ist noch nicht soweit.
Gilt für mich genauso, die „bis zu 100 km“ elektrisch, aber dennoch den Diesel als Reserve war „ mein erster Schritt“ in die elektrische Kfz Welt. Einen Voll-EV mit all den „Bedürfnissen“ war nicht wirklich eine Option.
Knapp 700 kg Mehrgewicht sind keine Hilfe beim Verbrauch.
Mein „alter 330 GT xdrive“ hatte deutlich bessere Fahrleistungen (5,8 SEK 0-100), 3 Liter 6 Zylinder, 550 NM 260 PS bei 1650 kg Leergewicht...6 l im Schnitt, knapp über 5 bei der üblichen Fahrt Flughafen und zurück ( 390 km, 2/3 Landstraße,BAB zumeist beschränkt)... den hätte es auch mit dem „Spardiesel“ (2 l, 4 Zylinder, 200 PS) gegeben...dann wird es nochmal ein halber Liter weniger.
Trotzdem, ich bin von dem GLE Hybrid begeistert und werde sicher in Zukunft auf Voll-EV umsteigen, wenn... ja wenn einige der „Bedürfnisse“ bis dahin (3 ,5 Jahre) etabliert gelöst sind.

Zum Verbrauch:
Hatte ja meine Testfahrt schon mal gepostet, 85 km elektrisch waren es am Ende der 300 km Tour.
Da ich Strom in der Firma tanke (und nicht zuhause), ist das morgendliche losfahren nicht immer „vorgewärmt“ da eventuell einfach nicht genug Saft dafür drin ist...
Fahrleistung bislang 2800 km, knapp 2000 mit Diesel, 3 Tankfüllungen = 140 Liter.

Normalerweise zeigt mein GLE 86 km für die elektrische R3ichweite bei Akku voll an.
Mit 10 x 4-5 km durch die Stadt bei minus 10 Grad ohne Vorheizung ist aber der Saft aber recht schnell dahin. Heckscheibenheizung, Popo und Lenkradwärmung...da nimmt er deutlich über 50 KWh/ 100 km für einige Minuten.
Aber da saugt der Diesel aber auch gerne mal 13 l aus dem Tank (Coronabedingt mal 1 Woche nicht im Büro, da war Kurzstrecke mit Diesel angesagt)
Tatsächliche Stromzufuhr beim Laden kenne ich nicht. Wie gesagt, Strom gibt erfüllt umme in der Firma, angezeigt wird nix.

Noch ein Wort zum Thema Vebrauch, bzw Kostensituation der Verbrauchsmittel.
Da 1 l Diesel knapp 9,8 KWh besitzt und der im Moment etwa 1,10€ kostet landen wir da bei 11 Cent pro KWh.
Strom zuhause kostet aber 30 Cent pro KWh.
Der GLE verbraucht ohne Strom im Akku eher 8,x Liter auf 100 km, also knapp 10€/100 km. ( 85 - 95 KWh aus dem Diesel)
Nur mit Strom sind gute 30 KWh/ 100 km nötig. Ist also nur etwa 1/3... auch wenn 30 KWh ziemlich viel sind ( Tesla S um die 20), aber der GLE ist kein CW Wertmeister und wie gesagt als Hybrid sauschwer.
Dennoch, Energieffizienz ist im E Motor Faktor 3 besser. Das ist Physik und daher ist der „Verbrauch“ eines Verbrenners immer energetisch gesehen echt schlecht.
Nur kosten die 30 KWh als Strom daheim genausoviel wie die 8-9 l Diesel.
Und mit Schnelladersystemen unterwegs sogar noch mehr, da werden in München 42 Cent aufgerufen und die Ionity Supercharger bis zu,72 Cent an der BAB. Das ist natürlich modernes Raubrittertum.
Eigentlich müsste der Energiewert als Kostenbasis gelten, dann würde der Diesel 3 Euro kosten und 100 km mit Diesel 30 €.

Ich habe mal eine Energiebetrachtung - mit der Annahme 1 Liter Diesel ergibt 3,6 KWh mechanische Energie - graphisch dargestellt. In der Regel liegt ja ein Mischbetrieb von Verbrenner und E-Maschine vor und mit der Graphik kann man Wertepaare Diesel/Strom ablesen. Auf der x-Achse ist der Stromanteil aufgetragen, d.h. links reiner Verbrenner und rechts reine E-Maschine. Den x-Wert kann man aus der Mercedes Me meines Erachtens nicht einfach aus den Angaben "elektrische Kilometer/Gesamtkilometer" ableiten, weil die rekuperierte Energie für "elektrische" Kilometer sorgt, aber nirgends ausgewiesen wird. Der Diesel/Strom-Mix (x-Achse) ergibt sich normalerweise automatisch aus dem Akku-Zustand und dem Fahrprofil. Aber als Gedankenexperiment könnte man die Darstellung nehmen: z.B. geht am bei 80%-Stromanteil hoch zur roten Linie und liest auf der linken Achse 1,6 l Diesel ab und dann weiter hoch zur blauen Linie und liest rechts 27 KWh ab. Die 8 Liter Diesel links und 35 KWh Strom rechts sind reine Annahmen, die können natürlich auch höher oder niedriger sein. Wichtig für die graphische Mischberechnung ist nur, dass das Verhältnis (1l entspricht 3,6 KWh) bleibt. Außerdem könnten die Verbindungslinien auch nichtlinear sein, aber das ist nicht mehr Hybridverbrauch 101 😁

Wertepaare Diesel/Strom graphisch

Zitat:

@Air Cael schrieb am 3. Februar 2021 um 16:11:52 Uhr:


Ich habe mal eine Energiebetrachtung - mit der Annahme 1 Liter Diesel ergibt 3,6 KWh mechanische Energie - graphisch dargestellt. In der Regel liegt ja ein Mischbetrieb von Verbrenner und E-Maschine vor und mit der Graphik kann man Wertepaare Diesel/Strom ablesen. Auf der x-Achse ist der Stromanteil aufgetragen, d.h. links reiner Verbrenner und rechts reine E-Maschine. Den x-Wert kann man aus der Mercedes Me meines Erachtens nicht einfach aus den Angaben "elektrische Kilometer/Gesamtkilometer" ableiten, weil die rekuperierte Energie für "elektrische" Kilometer sorgt, aber nirgends ausgewiesen wird. Der Diesel/Strom-Mix (x-Achse) ergibt sich normalerweise automatisch aus dem Akku-Zustand und dem Fahrprofil. Aber als Gedankenexperiment könnte man die Darstellung nehmen: z.B. geht am bei 80%-Stromanteil hoch zur roten Linie und liest auf der linken Achse 1,6 l Diesel ab und dann weiter hoch zur blauen Linie und liest rechts 27 KWh ab. Die 8 Liter Diesel links und 35 KWh Strom rechts sind reine Annahmen, die können natürlich auch höher oder niedriger sein. Wichtig für die graphische Mischberechnung ist nur, dass das Verhältnis (1l entspricht 3,6 KWh) bleibt. Außerdem könnten die Verbindungslinien auch nichtlinear sein, aber das ist nicht mehr Hybridverbrauch 101 😁

SUPER Darstellung!

Man kann die Graphik auch praktisch "Zick-Zack" lesen, wenn man z.B. wissen will, wie viel man von dem jeweils anderen Energieträger zusätzlich benötigt. Beispiel: Angefangen links bei 3 Liter Diesel läuft man nach rechts bis man auf die rote Dieselgerade trifft, dann läuft man nach oben bis man auf die blaue Stromgerade trifft und liest rechts 22 KWh ab. 😎
Erfahrene Hybridfahrer könnte ja mal einige Paarungen ausprobieren und rückmelden. 🙂

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Der Wert für max. 130 km/h ist ja gar nicht so schlecht.

Bei 2,6to Gewicht und eine Frontfläche wie eine Schrankwand ist jetzt aber keiner überrascht? Dafür braucht man keinen Hybrid, das geht auch mit einem normalen Diesel.

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