330d - lohnt es sich die teuren Dieselvarianten zu kaufen?

BMW 3er E91

Also ich meine Aral Ultimate, oder Shell V-Power und so weiter. Abgesehen von der besseren Zündwilligkeit hat ja das Ultimate zum Beispiel auch keinen Biodieselanteil.

Also lange Rede gar kein Sinn: Lohnt es sich das Zeug zu tanken mit einem starken 6 Zylinder Diesel, oder is das alles wurscht, und ich bin mit dem "normalen" Diesel genau so gut bedient?

Meine Erfahrungen beschränken sich auf Verbrauch und Leistung, und da kann ich zu 100% attestieren dass die teuren Dieselvarianten keine Verbesserungen brachten. Daher bezieht sich meine Frage auf die Lebensdauer des Motors. Tut man ihm also etwas gutes?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Der Cetan Anteil bei Ultimate liegt bei 65 anstatt bei 55 wie bei normalem Diesel, ist praktisch wie hochoktaniges Benzin...

Ist die Cetanzahl wichtig? Na klar, ausreichende Zündwilligkeit. Die ist aber schon ab 50 gegeben. Normale Dieselkraftstoffen müssen die DIN erfüllen, und damit können alle Motoren umgehen. Die Cetanzahl mit Additiven auf 65 zu bringen ist reiner Marketing-Quatsch. Da reicht ein Schlückchen von der BASF und gut.

Die Automobilhersteller fordern jedoch aus zwei Gründen eine höhere Cetanzahl:
1. Potentiale für technische Weiterentwicklung schaffen:
Um Nutzen aus der höheren Zündwilligkeit zu ziehen müssten sie allerdings schon bei der Auslegung des Motors zugrunde gelegt werden können. Dann wären z.B. höhere Maximaldrehzahlen, höhere Mitteldrücke und gleichzeitig niedrigere Emissionen möglich.

Für einen gegebenen Motor bringt eine höhere Cetanzahl als die Auslegungszahl nichts. Die ist 46 nach EN ISO 4264. Eine Cetanzahl von 51..55 ist also schon vollkommen OK. Ob die Erhöhung der Cetanzahl weit über die Mindestanforderung Auswirkung auf die Akustik hat? Da gehen die Meinungen auseinander. Messungen dazu sind mir keine bekannt. Genauso sind über 100 Oktan beim Benziner völliger Blödsinn, da die im Kennfeld der Motorsteuerung schon gar nicht mehr berücksichtigt wird.

2. Um die Schmierfähigkeit sicherzustellen.
Die Cetanzahl steigt an, wenn mehr langkettige, hochsiedende Anteile im Kraftstoff sind. Diese langkettigen Moleküle haben eine wesentlich bessere Schmierfähigkeit als die kurzkettigen. Das Desaster mit den Einspritzpumpen kommt von der Reduktion des Schwefels per Gesetz (da waren wieder einmal unsere lobbygesteuerten Polit-Dilletanten dran) und der Reduktion der langkettigen Fraktionen aus dem Sprit aufgrund der Profitgier der Ölmultis. Warum? Die hochsiedenden Fraktionen lassen sich anderswo gewinnbringender verkaufen, als sie den Automobilisten zu "schenken". Darum wurden extra die Normen auch so lasch festgelegt. Diese für die Kraftstoffhersteller günstige Norm haben bewirkt, dass bei gleichzeitiger Reduktion des Hochdruck-Schmierstoffs Schwefel reihenweise die CR-Punpen hopps gegengen sind. Bosch und Siemens (Conti) können ein Lied davon singen...
Die Raffinerien können aber so billiger produzieren.

OK.
Anstatt den Ölmultis nun die teure Plörre zu abzukaufen und auf ihren Marketing-Gag in Zusammenarbeit mit dem ADAC hereinzufallen, kann man auch die Schmierfähigkeit verbessern, indem man dem Sprit wieder die langkettigen Anteile wieder zurück gibt: Im Mischungsverhätnis 1:200..1:250 Zweitaktöl in den Tank und gut. Bei 60l Tankfüllung also 0,3l. Die kosten so 1,20 bis 1,5 EUR.

Ultimate hat aber meine Wissens nach keine verbesserte Schmierfähigkeit als Standarddiesel. Eher im Gegenteil, wenn der Biodieselanteil fehlen sollte. Biodiesel (Fettsäuremethylester) schmiert nämlich sehr gut. Dei erhöhung der Cetanzahl kommt durch eine Beimischung von GTL

Nur kann man sich nicht darauf"verlassen" dass genug Biodiesel im Standarddiesel drin ist als notwendig wäre:

Zitat:

Nach Anpassung der DIN EN 590 (Ausgabe Mai 2010) an die Anforderungen der EG-Richtlinie 98/70/EG ist zur Erfüllung der Biokraftstoffquote eine FAME-Zumischung von bis zu 7 Vol% („B7-Diesel“) erlaubt. Die nationale Norm DIN 51628 (Ausgabe August 2008) für B7-Diesel wird dementsprechend nicht mehr benötigt und entfällt.

Der Kraftstoffhersteller "darf" also Biodiesel beimischen "muss" aber nicht. Es war bei Definition der Norm nämlich gar nicht genug Biodiesel vorhanden um EU-weit 7% beizumischen. Nur in Deutschland war das vorher so. Wieder so eine Polit-Posse.

Biodiesel darf übrigens deshalb nur deshalb nicht rein getankt werden, da es sich im Motoröl anreichert und dann die Longlife-Wartungsintervalle gefährlich werden könnten. Bei 7% ist das noch nicht so schlimm. Ausserdem zersetzt es Dichtungen, die nicht Ester-fest sind. Alte Verteilerpumpen-TDIs können übrigens problemlos RME fahren und haben keine Pumpenschäden.

OK. Was bleibt:

Meine Empfehleung: Standarddiesel tanken und 1:200 Zweitaktöl rein. Funktioniert bei BMW 325d und Audi A6 2.7 TDI perfekt seit insg. 100.000 km.

Das Geld für Ultimate spare ich mir. Die gefühlten Verbesserungen müssten entweder messbar sein oder sind Voodoo. Auf alle Fälle sind sie keine 10-12 ct. pro Liter wert.

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Naja, es ist doch so, daß durch die Reduzierung des Schwefelanteils die Schmierfähigkeit des Sprits sinkt. Ebenso ist die Schmierfähigkeit von Biodiesel höher als von Mineral-Diesel. Um beides wieder auszugleichen brauchts wieder Additive um das auszugleichen, wenn der Biodiesel komlett fehlt (wie beim ultimate).
Ich wollte damit lediglich die Argumentationskette in Frage stellen: BMW verbietet 100%igen Biodiesel, also kann eine 7% Beimischung auch nur schlecht sein.

Na wenn doch zusätzliche Additive die Schmierfähigkeit auf dem gleichen level wie bei diesel mit biodieselanteil halten und dann kein biodiesel im Aral Ultimate enthalten ist, dann ist das doch optimal? Denke ehh net das die Schmierfähigkeit schlechter sein würde, sonst wäre der Sprit sicher nicht erlaubt.

Zitat:

Original geschrieben von Donald89


Aral Ultimate Diesel kann nur besser sein, weil es halt keinen Biodiesel enthält. Daher verbietet BMW ja auch ausdrücklich Biodiesel zu tanken. Daher kann auch normaler Diesel mit 7% Biodieselanteil nur schlecht sein.

Häh 😕 In JEDEM normalen Diesel, das man in unseren Gefilden tanken kann, ist mindestens(!) 5% Biodiesel Anteil enthalten. Denn das ist gesetzlich vorgeschrieben. Das 'verbietet' BMW also zu tanken oder zumindest empfiehlt es nicht? 😁 Bitte wo steht das? 😉

Zitat:

Original geschrieben von Stellvertreter



Zitat:

Original geschrieben von pfirschau


kein Schwefel im Ultimate, wenn kein Schwefel dann kein Ruß ;-) wenn kein Ruß deann DPF frei....

Ich fahre seit 4 Jahren E9x Diesel (70-80% Stadt). Meine DPF Leuchte war noch nie an und ich tanke immer die billigste Plörre die es gibt. Was sagt uns das? 😉

Antwort: Das Marketing von Esso, Aral etc. ist gut.

UND:

Einbildung ist auch eine Bildung 🙂

warum müssen Typen die keine Argumente haben nur immer beleidigend werden..... der ADAC hat es doch getestet und gemessen. Selbst bei neu Fahrzeugen wo auf Grund weniger Verschleiss und Verrußung der Effekt nicht so groß ist haben sie Mehrleistung, weniger Ruß und bessere Zündfähigkeit gemessen. Der Cetan Anteil bei Ultimate liegt bei 65 anstatt bei 55 wie bei normalem Diesel, ist praktisch wie hochoktaniges Benzin...

Wikipedia
"Die Cetanzahl beschreibt die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoff. Je mehr unverzweigt aufgebaute Kohlenwasserstoffmoleküle prozentual im Kraftstoff enthalten sind, desto leichter entzündet er sich. Dieses Verhalten ist bei Dieselmotoren erwünscht."

lg
Peter

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Zitat:

Original geschrieben von pfirschau



Zitat:

Original geschrieben von Stellvertreter


Ich fahre seit 4 Jahren E9x Diesel (70-80% Stadt). Meine DPF Leuchte war noch nie an und ich tanke immer die billigste Plörre die es gibt. Was sagt uns das? 😉

Antwort: Das Marketing von Esso, Aral etc. ist gut.

UND:

Einbildung ist auch eine Bildung 🙂

warum müssen Typen die keine Argumente haben nur immer beleidigend werden..... der ADAC hat es doch getestet und gemessen. Selbst bei neu Fahrzeugen wo auf Grund weniger Verschleiss und Verrußung der Effekt nicht so groß ist haben sie Mehrleistung, weniger Ruß und bessere Zündfähigkeit gemessen.

Sorry, das sollte nicht falsch rüber kommen von mir. Als Beleidigung war das wirklich nicht gedacht. 🙂 Fakt ist doch, dass es praktisch keinen Effekt hat.

Ich finde diesen ADAC Test nicht. Hast Du mal einen Link dazu? Würde mich wirklich interessieren.

Zitat:

Der Cetan Anteil bei Ultimate liegt bei 65 anstatt bei 55 wie bei normalem Diesel, ist praktisch wie hochoktaniges Benzin...

Ist die Cetanzahl wichtig? Na klar, ausreichende Zündwilligkeit. Die ist aber schon ab 50 gegeben. Normale Dieselkraftstoffen müssen die DIN erfüllen, und damit können alle Motoren umgehen. Die Cetanzahl mit Additiven auf 65 zu bringen ist reiner Marketing-Quatsch. Da reicht ein Schlückchen von der BASF und gut.

Die Automobilhersteller fordern jedoch aus zwei Gründen eine höhere Cetanzahl:
1. Potentiale für technische Weiterentwicklung schaffen:
Um Nutzen aus der höheren Zündwilligkeit zu ziehen müssten sie allerdings schon bei der Auslegung des Motors zugrunde gelegt werden können. Dann wären z.B. höhere Maximaldrehzahlen, höhere Mitteldrücke und gleichzeitig niedrigere Emissionen möglich.

Für einen gegebenen Motor bringt eine höhere Cetanzahl als die Auslegungszahl nichts. Die ist 46 nach EN ISO 4264. Eine Cetanzahl von 51..55 ist also schon vollkommen OK. Ob die Erhöhung der Cetanzahl weit über die Mindestanforderung Auswirkung auf die Akustik hat? Da gehen die Meinungen auseinander. Messungen dazu sind mir keine bekannt. Genauso sind über 100 Oktan beim Benziner völliger Blödsinn, da die im Kennfeld der Motorsteuerung schon gar nicht mehr berücksichtigt wird.

2. Um die Schmierfähigkeit sicherzustellen.
Die Cetanzahl steigt an, wenn mehr langkettige, hochsiedende Anteile im Kraftstoff sind. Diese langkettigen Moleküle haben eine wesentlich bessere Schmierfähigkeit als die kurzkettigen. Das Desaster mit den Einspritzpumpen kommt von der Reduktion des Schwefels per Gesetz (da waren wieder einmal unsere lobbygesteuerten Polit-Dilletanten dran) und der Reduktion der langkettigen Fraktionen aus dem Sprit aufgrund der Profitgier der Ölmultis. Warum? Die hochsiedenden Fraktionen lassen sich anderswo gewinnbringender verkaufen, als sie den Automobilisten zu "schenken". Darum wurden extra die Normen auch so lasch festgelegt. Diese für die Kraftstoffhersteller günstige Norm haben bewirkt, dass bei gleichzeitiger Reduktion des Hochdruck-Schmierstoffs Schwefel reihenweise die CR-Punpen hopps gegengen sind. Bosch und Siemens (Conti) können ein Lied davon singen...
Die Raffinerien können aber so billiger produzieren.

OK.
Anstatt den Ölmultis nun die teure Plörre zu abzukaufen und auf ihren Marketing-Gag in Zusammenarbeit mit dem ADAC hereinzufallen, kann man auch die Schmierfähigkeit verbessern, indem man dem Sprit wieder die langkettigen Anteile wieder zurück gibt: Im Mischungsverhätnis 1:200..1:250 Zweitaktöl in den Tank und gut. Bei 60l Tankfüllung also 0,3l. Die kosten so 1,20 bis 1,5 EUR.

Ultimate hat aber meine Wissens nach keine verbesserte Schmierfähigkeit als Standarddiesel. Eher im Gegenteil, wenn der Biodieselanteil fehlen sollte. Biodiesel (Fettsäuremethylester) schmiert nämlich sehr gut. Dei erhöhung der Cetanzahl kommt durch eine Beimischung von GTL

Nur kann man sich nicht darauf"verlassen" dass genug Biodiesel im Standarddiesel drin ist als notwendig wäre:

Zitat:

Nach Anpassung der DIN EN 590 (Ausgabe Mai 2010) an die Anforderungen der EG-Richtlinie 98/70/EG ist zur Erfüllung der Biokraftstoffquote eine FAME-Zumischung von bis zu 7 Vol% („B7-Diesel“) erlaubt. Die nationale Norm DIN 51628 (Ausgabe August 2008) für B7-Diesel wird dementsprechend nicht mehr benötigt und entfällt.

Der Kraftstoffhersteller "darf" also Biodiesel beimischen "muss" aber nicht. Es war bei Definition der Norm nämlich gar nicht genug Biodiesel vorhanden um EU-weit 7% beizumischen. Nur in Deutschland war das vorher so. Wieder so eine Polit-Posse.

Biodiesel darf übrigens deshalb nur deshalb nicht rein getankt werden, da es sich im Motoröl anreichert und dann die Longlife-Wartungsintervalle gefährlich werden könnten. Bei 7% ist das noch nicht so schlimm. Ausserdem zersetzt es Dichtungen, die nicht Ester-fest sind. Alte Verteilerpumpen-TDIs können übrigens problemlos RME fahren und haben keine Pumpenschäden.

OK. Was bleibt:

Meine Empfehleung: Standarddiesel tanken und 1:200 Zweitaktöl rein. Funktioniert bei BMW 325d und Audi A6 2.7 TDI perfekt seit insg. 100.000 km.

Das Geld für Ultimate spare ich mir. Die gefühlten Verbesserungen müssten entweder messbar sein oder sind Voodoo. Auf alle Fälle sind sie keine 10-12 ct. pro Liter wert.

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