250 CDI vs. 250 CGI vs. 220 CDI - ein (subjektiver) Erfahrungsbericht

Mercedes E-Klasse W212

Hallo die Damen und Herren,

nachdem ich nun innerhalb der letzten eineinhalb Jahre den fünften Mercedes fahre (das liegt daran, dass unsere Firmenwägen gemietet werden und die Haltedauer ja nach Fahrzeug nur bis zu sechs Monaten beträgt), möchte ich mal meinen Beitrag zur Entscheidungsfindung leisten, wenn man sich zwischen dem E 250 CDI, dem E 220 CDI und dem E 250 CGI entscheiden kann (oder will).

Vorweg: ich hatte alle Fahrzeuge auf demselben Streckenprofil längere Zeit zur Verfügung. Sie hatten alle Automatik und waren alle drei T-Modelle.

Die Motoren
Ich hätte es nicht geglaubt, aber die drei Motoren machen aus dem gleichen Modell völlig unterschiedliche Autos. Der Unterschied zwischen dem E 250 CDI (OM 651) und dem E 220 CDI (OM-Nummer weiß ich nicht) ist weit mehr, als die 30 Pukte Modelldifferenz einen glauben machen. Während der große Biturbo mit einem unfassbaren Drehmoment (für einen Vierzylinder) von 500 Nm gesegnet ist, und seine maximale Power bereits bei 1500 U/min relativ brachial einsetzt, ist der 220 gefühlt (im Direktvergleich) eine eher lahme Schüssel. Objektiv stimmt das nicht, aber das später einsetzende Drehmoment gepaart mit dem "nur" einfachen Lader machen den großen Unterschied. Beide Fahrzeuge hatten zu meiner Zeit die 5G-Automatik. Diese passt nun leider weder zum 220 noch zum 250. Sie passt eigentlich überhaupt nicht mehr in eine Zeit, in der Kraftstoff immer teurer wird und BMW schon im kleinsten Diesel mit einer Achtgang-Automatik aufwartet. Die 5G funktioniert einwandfrei und ist bis 120 km/h auch die korrekte Ausstattung für die Fahrzeuge. Aber ab Autobahn-Richtgeschwindigkeit und darüber hinaus ist die Automatik mit wesentlich zu hohen Drehzahlen unterwegs, was sowohl zu unerfreulichen Verbrauchswerten, als auch zu einem deutlich zu lauten Motorgeräusch führt. Besonders der E 220 CDI tut sich hier sehr negativ hervor. Er klingt wie ein Relikt aus vergangenen Tagen, während man beim E 250 CDI für die gebotene Geräuschkulisse wenigstens ein entsprechend sportlich anmutendes Fahrgefühl bekommt.
Ganz anders der E 250 CGI: als Benziner per Definition kultiviert, macht er zu keiner Zeit einen gestressten Eindruck, und verwöhnt den Fahrer mit einem echten "Mercedes-Feeling" im positiven Sinn. Selbst mit 5G ist dieser Motor einfach angenehm und seidig, so dass man sagen muss, dass diese Kombination auf jeden Fall die komfortabelste ist.

Der Verbrauch
Ich will keine absoluten Zahlen nennen (man sieht vieles im Spritmonitor), aber eines ist klar: der E 250 CDI benötigte fast 15000 km, um in einen akzeptablen Verbrauchsbereich zu kommen - also erst nach der erweiterten Einfahrphase. Der E 250 CGI brauchte im direkten Vergleich bei gleichem Streckenprofil einen starken Liter mehr auf 100 km. Das scheint mir erstaunlich, ist er doch ebenso nur mit 5G unterwegs und benötigt schon einigermaßen hohe Drehzahl, um auf Touren zu kommen. Der E 220 CDI ist zur Zeit noch in der Einfahrphase. Es zeichnet sich aber kein signifikant "besserer" Verbrauch als beim 250 CDI ab. Gemessen am Gewicht sind alle Verbräuche prinzipiell in Ordnung. ich bin mir aber sicher, dass mehr Gänge zu deutlich besseren Werten - insbesondere auf der Autobahn - führen würden.

Die Automatik
Wie bereits erwähnt, halte ich die 5G für einen absoluten Anachronismus - insbesondere in Kombination mit den Common-Rail-Dieseln. Das hat inzwischen auch Mercedes eingesehen, so dass nun die 7G verbaut wird. Leuder habe ich ein solches Fahrzeug noch nicht gefahren (wird aber vermutlich in ein paar Monaten beim nächsten Tausch kommen). Unabhängig von den in vielen Threads 5G vs. 7G diskutierten Problemen mit der Haltbarkeit ist festzustellen, dass fünf Gänge schlicht nicht reichen. Der E 250 CDI schafft (Tacho) locker 250 km/h, so dass zwischen 80 km/h und 250 km/h der 5. Gang benutzt wird. Darüber hinaus ist genau bei 130 km/h und ca. 2300 U/min eine Dröhnneigung beider Diesel zu erkennen (Eigenfrequenz?), die genau das Fahren mit Richtgeschwindigkeit als besonders laut und unkomfortabel erscheinen lässt. Damit kann man eigentlich nur bedingt zu den beiden Dieseln mit 5G raten (auch als Gebrauchtwagen), außer man fährt überwiegend Stadt und Überland. Im überwiegenden Autobahnbetrieb ist dann fast zum manuellen Getriebe zu raten (eigentlich ein noch größerer Anachronismus!).

Ich hatte schon die 7G (in einem älteren ML 320 CDI und einem aktuellen E 350 CGI) in anderen Fahrzeugen. Die ist deutlich besser und harmonischer in der Gesamtanmutung. Dass irgendwie alle Mercedes-Automaten stark verzögert auf bestimmte Befehle reagieren, scheint Konzernmotto zu sein.

Die Muss-Sonderausstattung
Dreimal hatte ich sie schon, zweimal nicht: die Distronic Plus. Für unsere überfüllten baden-württembergischen Autobahnen ein absolutes Muss. Ein reiner Tempomat (Speedtronic) ist nicht vernünftig einsetzbar. Zudem ist der gekoppelte Bremsassistent ein wirklich gutes Tool. Er hat mich nur einmal "falsch" angebremst (Küstenstraße mit hoher Mauer in der Kurve), aber öfters durchaus beruhigend unterstützt.
Auch nett ist auf jeden Fall das COMMAND, denn das APS fällt trotz ähnlicher Bedienung und Optik deutlich ab (Langsamer, kleiner Bildschirm, hässliche und schwer erkennbare Stau-Symbolik). Wenn man selten Navigation benötigt, ist es aber ausreichend.
Für den Kombifahrer mit Herausforderungen beim Einparken ist die Rückfahrkamera sinnvoll, wenn sie auch - anders als in anderen Modellen wie z.B. dem ML - leider keine Linien einzeichnet.

Die Bloß-nicht-Sonderausstattung
Das Nachtsichtgerät ist so sinnlos wie unbenutzbar, weil man entweder auf die Straße, oder auf den Monitor schauen kann. Und nur nach Monitor zu fahren halte ich persönlich für nicht machbar...

Das Fazit
Wenn keine riesigen Laufleistungen zusammen kommen, und man sich den Benziner E 250 CGI "leisten" kann (angesichts niedigerer Anschaffung und zur Zeit extrem kleiner Differenz des E10 zum Diesel samt versicherungstechnischer Unterscheide eine komplizierte aber möglicherweise aufgehende Rechnung), so ist dieser meiner Meinung nach die erste Wahl. So schön ist Mercedes fahren mit keinem der Vierzylinder-Dieselmotoren!

Im Vergleich zwischen E 220 CDI und E 250 CDI lautet der Ratschlag - vorbehaltlich irgendwelcher Injektorenprobleme, die ich aber nie hatte - eindeutig den moderneren Motor zu nehmen. Der subjektive Unterschied ist enorm, und objektiv sind 30 km/h mehr Endgeschwindigkeit sowie ein deutlich besserer Durchzug ab 1500 U/min einfach nicht zu ignorieren. Leider schlägt die Maschine mit deutlich mehr Geld in der Anschaffung zu Buche. Die Differenz ist es aber wert, und ich würde lieber an Lederausstattung oder anderem optischen bzw. technischen Schnickschnack sparen statt am Motor.

Ich hoffe, das hilft dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung, und freue mich auf konstruktive Ergänzungen und Anmerkungen.

Der Asphaltflüsterer.

Beste Antwort im Thema

Hallo die Damen und Herren,

nachdem ich nun innerhalb der letzten eineinhalb Jahre den fünften Mercedes fahre (das liegt daran, dass unsere Firmenwägen gemietet werden und die Haltedauer ja nach Fahrzeug nur bis zu sechs Monaten beträgt), möchte ich mal meinen Beitrag zur Entscheidungsfindung leisten, wenn man sich zwischen dem E 250 CDI, dem E 220 CDI und dem E 250 CGI entscheiden kann (oder will).

Vorweg: ich hatte alle Fahrzeuge auf demselben Streckenprofil längere Zeit zur Verfügung. Sie hatten alle Automatik und waren alle drei T-Modelle.

Die Motoren
Ich hätte es nicht geglaubt, aber die drei Motoren machen aus dem gleichen Modell völlig unterschiedliche Autos. Der Unterschied zwischen dem E 250 CDI (OM 651) und dem E 220 CDI (OM-Nummer weiß ich nicht) ist weit mehr, als die 30 Pukte Modelldifferenz einen glauben machen. Während der große Biturbo mit einem unfassbaren Drehmoment (für einen Vierzylinder) von 500 Nm gesegnet ist, und seine maximale Power bereits bei 1500 U/min relativ brachial einsetzt, ist der 220 gefühlt (im Direktvergleich) eine eher lahme Schüssel. Objektiv stimmt das nicht, aber das später einsetzende Drehmoment gepaart mit dem "nur" einfachen Lader machen den großen Unterschied. Beide Fahrzeuge hatten zu meiner Zeit die 5G-Automatik. Diese passt nun leider weder zum 220 noch zum 250. Sie passt eigentlich überhaupt nicht mehr in eine Zeit, in der Kraftstoff immer teurer wird und BMW schon im kleinsten Diesel mit einer Achtgang-Automatik aufwartet. Die 5G funktioniert einwandfrei und ist bis 120 km/h auch die korrekte Ausstattung für die Fahrzeuge. Aber ab Autobahn-Richtgeschwindigkeit und darüber hinaus ist die Automatik mit wesentlich zu hohen Drehzahlen unterwegs, was sowohl zu unerfreulichen Verbrauchswerten, als auch zu einem deutlich zu lauten Motorgeräusch führt. Besonders der E 220 CDI tut sich hier sehr negativ hervor. Er klingt wie ein Relikt aus vergangenen Tagen, während man beim E 250 CDI für die gebotene Geräuschkulisse wenigstens ein entsprechend sportlich anmutendes Fahrgefühl bekommt.
Ganz anders der E 250 CGI: als Benziner per Definition kultiviert, macht er zu keiner Zeit einen gestressten Eindruck, und verwöhnt den Fahrer mit einem echten "Mercedes-Feeling" im positiven Sinn. Selbst mit 5G ist dieser Motor einfach angenehm und seidig, so dass man sagen muss, dass diese Kombination auf jeden Fall die komfortabelste ist.

Der Verbrauch
Ich will keine absoluten Zahlen nennen (man sieht vieles im Spritmonitor), aber eines ist klar: der E 250 CDI benötigte fast 15000 km, um in einen akzeptablen Verbrauchsbereich zu kommen - also erst nach der erweiterten Einfahrphase. Der E 250 CGI brauchte im direkten Vergleich bei gleichem Streckenprofil einen starken Liter mehr auf 100 km. Das scheint mir erstaunlich, ist er doch ebenso nur mit 5G unterwegs und benötigt schon einigermaßen hohe Drehzahl, um auf Touren zu kommen. Der E 220 CDI ist zur Zeit noch in der Einfahrphase. Es zeichnet sich aber kein signifikant "besserer" Verbrauch als beim 250 CDI ab. Gemessen am Gewicht sind alle Verbräuche prinzipiell in Ordnung. ich bin mir aber sicher, dass mehr Gänge zu deutlich besseren Werten - insbesondere auf der Autobahn - führen würden.

Die Automatik
Wie bereits erwähnt, halte ich die 5G für einen absoluten Anachronismus - insbesondere in Kombination mit den Common-Rail-Dieseln. Das hat inzwischen auch Mercedes eingesehen, so dass nun die 7G verbaut wird. Leuder habe ich ein solches Fahrzeug noch nicht gefahren (wird aber vermutlich in ein paar Monaten beim nächsten Tausch kommen). Unabhängig von den in vielen Threads 5G vs. 7G diskutierten Problemen mit der Haltbarkeit ist festzustellen, dass fünf Gänge schlicht nicht reichen. Der E 250 CDI schafft (Tacho) locker 250 km/h, so dass zwischen 80 km/h und 250 km/h der 5. Gang benutzt wird. Darüber hinaus ist genau bei 130 km/h und ca. 2300 U/min eine Dröhnneigung beider Diesel zu erkennen (Eigenfrequenz?), die genau das Fahren mit Richtgeschwindigkeit als besonders laut und unkomfortabel erscheinen lässt. Damit kann man eigentlich nur bedingt zu den beiden Dieseln mit 5G raten (auch als Gebrauchtwagen), außer man fährt überwiegend Stadt und Überland. Im überwiegenden Autobahnbetrieb ist dann fast zum manuellen Getriebe zu raten (eigentlich ein noch größerer Anachronismus!).

Ich hatte schon die 7G (in einem älteren ML 320 CDI und einem aktuellen E 350 CGI) in anderen Fahrzeugen. Die ist deutlich besser und harmonischer in der Gesamtanmutung. Dass irgendwie alle Mercedes-Automaten stark verzögert auf bestimmte Befehle reagieren, scheint Konzernmotto zu sein.

Die Muss-Sonderausstattung
Dreimal hatte ich sie schon, zweimal nicht: die Distronic Plus. Für unsere überfüllten baden-württembergischen Autobahnen ein absolutes Muss. Ein reiner Tempomat (Speedtronic) ist nicht vernünftig einsetzbar. Zudem ist der gekoppelte Bremsassistent ein wirklich gutes Tool. Er hat mich nur einmal "falsch" angebremst (Küstenstraße mit hoher Mauer in der Kurve), aber öfters durchaus beruhigend unterstützt.
Auch nett ist auf jeden Fall das COMMAND, denn das APS fällt trotz ähnlicher Bedienung und Optik deutlich ab (Langsamer, kleiner Bildschirm, hässliche und schwer erkennbare Stau-Symbolik). Wenn man selten Navigation benötigt, ist es aber ausreichend.
Für den Kombifahrer mit Herausforderungen beim Einparken ist die Rückfahrkamera sinnvoll, wenn sie auch - anders als in anderen Modellen wie z.B. dem ML - leider keine Linien einzeichnet.

Die Bloß-nicht-Sonderausstattung
Das Nachtsichtgerät ist so sinnlos wie unbenutzbar, weil man entweder auf die Straße, oder auf den Monitor schauen kann. Und nur nach Monitor zu fahren halte ich persönlich für nicht machbar...

Das Fazit
Wenn keine riesigen Laufleistungen zusammen kommen, und man sich den Benziner E 250 CGI "leisten" kann (angesichts niedigerer Anschaffung und zur Zeit extrem kleiner Differenz des E10 zum Diesel samt versicherungstechnischer Unterscheide eine komplizierte aber möglicherweise aufgehende Rechnung), so ist dieser meiner Meinung nach die erste Wahl. So schön ist Mercedes fahren mit keinem der Vierzylinder-Dieselmotoren!

Im Vergleich zwischen E 220 CDI und E 250 CDI lautet der Ratschlag - vorbehaltlich irgendwelcher Injektorenprobleme, die ich aber nie hatte - eindeutig den moderneren Motor zu nehmen. Der subjektive Unterschied ist enorm, und objektiv sind 30 km/h mehr Endgeschwindigkeit sowie ein deutlich besserer Durchzug ab 1500 U/min einfach nicht zu ignorieren. Leider schlägt die Maschine mit deutlich mehr Geld in der Anschaffung zu Buche. Die Differenz ist es aber wert, und ich würde lieber an Lederausstattung oder anderem optischen bzw. technischen Schnickschnack sparen statt am Motor.

Ich hoffe, das hilft dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung, und freue mich auf konstruktive Ergänzungen und Anmerkungen.

Der Asphaltflüsterer.

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88 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von christian80



Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


Das hat gar nichts damit zu tun, dass ich jemandem seine Fahrzeugwahl vereiteln will, aber schon seltsam, dass kein einziger hier den Punkt, auf den ich hinaus will, versteht. Nicht mal der Vergleich Roller / Pkw hat geholfen. Bedenklich.
Du wirst lachen, aber Auto Bild hat vor einigen Wochen auch ein W212 T-Modell mit einem VW Bus T5 verglichen, allerdings waren beides Benziner.

Hier ist er Link.

Na das ist wohl tatsächlich einer der hohlsten "Tests" der Autogeschichte... und das Fazit am Ende passt sich ins Gesamtbild ein.

Ich kann mich an einen Vergleichstest zwischen einer Ente und einem Ferrari in der AMS vor sicherlich 20 Jahren erinnern. Überraschenderweise kam als Fazit heraus, dass die Ente sparsamer und der Ferrari schneller ist.

Zitat:

Original geschrieben von Holgernilsson


..kam als Fazit heraus, dass die Ente sparsamer und der Ferrari schneller ist.

mach Sachen 😰

Zitat:

Original geschrieben von christian80


Du wirst lachen, aber Auto Bild hat vor einigen Wochen auch ein W212 T-Modell mit einem VW Bus T5 verglichen, allerdings waren beides Benziner.

Ist natürlich auch Schwachsinn, aber immerhin wurde auf vergleichbare Motoren geachtet (ähnlich starke Motoren, beide mit Benzin betrieben, fast gleich groß und mit identischer Zylinderzahl). Ernst nehmen sollte man einen derartigen Test aber, genauso wie den (hoffentlich damals scherzhaft gemeinten) von der AMS nicht wirklich, wenn man ernsthaft am Suchen ist.

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Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

. Das hat gar nichts damit zu tun, dass ich jemandem seine Fahrzeugwahl vereiteln will, aber schon seltsam, dass kein einziger hier den Punkt, auf den ich hinaus will, versteht. Nicht mal der Vergleich Roller / Pkw hat geholfen. Bedenklich.

Ja wer 4zylinder CDI fährt, der kapiert nicht alles......

Hallo Benz-Fahrer!

Ich habe kürzlich einen E 220 Cdi Kombi zur Probe gefahren. Feine Sache aber ab 160 km/h fand ich die Beschleunigung bzw. den Zwischenspurt etwas zäh, außerdem stieg das Drehzahlniveau trotz 7G-Automatik erheblich an, so dass das ganze etwas gequält wirkte. An einer Autobahnauffahrt hat mich ein 3er BMW ziemlich alt aussehen lassen (war schon weit weg, bevor ich sehen konnte, ob das ein 320d oder 330d war). Auf der Testfahrt hatte ich dann auch noch einen Verbrauch von 8,6 L.

Insgesamt fühle ich mich mit meinem Saab 93 Tid Kombi (BJ 2005, 175 PS, 370 NM) erheblich souveräner motorisiert (der wiegt natürlich auch mind. 200-300 kg weniger), so dass ich erstmal Abstand davon genommen habe, mir ein neues Auto zu kaufen. Außer der E-Klasse gefällt mir zur Zeit nichts so richtig.

Da mich das Mercedes-Fahrgefühl aber nicht so ganz loslässt, hier meine Frage:

Von dem 250 CDI gibt es leider viel weniger Jahreswagen und wenn, ist da ein erheblicher Aufschlag zum 220er. Lohnt sich die Suche? Oder würde das oben beschriebene Gefühl der Zähigkeit auch auftreten?

Der 350er schreckt mich etwas ab, weil der laut Spritmonitor wohl mindestens 8,5L braucht, und es widerstrebt mir, ein Auto zu kaufen, das mehr verbraucht als mein altes. Außerdem müsste ich ein mindestens 2 Jahre altes Modell holen, damit der Preis noch stimmt und da gab es noch keine Start/Stopp-Automatik für die 6-Zylinder.

Nebenfrage: kann man an den USB-Port auch externe mobile Festplatten mit 60 GB anschließen?

Ich würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann. Nach der Saab-Pleite bin ich heimatlos. BMW, Audi und Volvo gefallen mir allesamt nicht und irgendwas zieht mich zur E-Klasse...

Zitat:

Original geschrieben von glopf


Von dem 250 CDI gibt es leider viel weniger Jahreswagen und wenn, ist da ein erheblicher Aufschlag zum 220er. Lohnt sich die Suche? Oder würde das oben beschriebene Gefühl der Zähigkeit auch auftreten?

Die Unterschiede zwischen 220 CDI und 250 CDI sind durchaus spürbar, gerade "oben raus". Man merkt vor allem die 34 Extra-PS im Vergleich zum 220 CDI, wenn man die Leistung abruft. Auch das zusätzliche Drehmoment spürt man im Alltag, allerdings sind die Unterschiede geringer, als es die 100 Nm Differenz suggerieren.

Zitat:

Der 350er schreckt mich etwas ab, weil der laut Spritmonitor wohl mindestens 8,5L braucht, und es widerstrebt mir, ein Auto zu kaufen, das mehr verbraucht als mein altes. Außerdem müsste ich ein mindestens 2 Jahre altes Modell holen, damit der Preis noch stimmt und da gab es noch keine Start/Stopp-Automatik für die 6-Zylinder.

Wie sieht denn dein Fahrprofil aus? Wenn du so oder so mehrheitlich Überland oder auf Autobahnen fährst und der Stadtverkehr nur einen kleinen Anteil an der Gesamtfahrleistung hat, dann ist der Verzicht auf Start-Stopp nicht schlimm. Das System spart vor allem bei viel Stadtverkehr mit roten Ampeln, Stop-and-Go-Traffic usw.

Und dann ist da ja noch die Alternative E300 CDI. Sechs Zylinder, 231 PS, 540 Nm (ganz kurz mal 204 PS, 500 Nm von Anfang 2010 bis Sommer 2010). Da evtl. auch mal schauen.

Der Unterschied dürfte insbesondere oberhalb von 3.000 U/min messbar sein. In der Stadt halte ich schon die Drehmomentspitze des 250-er bei 1.600 U/min für kaum deutlich spürbar. Beide sind im Übrigen ab 7G-tronic plus und wohl auch heimlichem "Umbau" auf Magnetinjektoren deutlich leiser geworden. Die ewigen Meckerköppe hier würde es gar nicht glauben, wenn sie mit meinem mitfahren würden.

Hallo glopf,

ich kann Dich gut verstehen. Es macht keinen Spaß, in der (gefühlten) Motorleistung abzusteigen. Daher wirst Du wohl am V6 nicht vorbeikommen, wenn Du einen E willst. Dafür bekommst Du einen für einen Diesel recht kultivierten Motor, der sogar ein wenig Sound entwickelt.
Ich hatte letzten Monat als Werkstattwagen einen 220er oder 250er, weiß nicht mehr genau. Und ich war doch erschrocken über das unangenehme Geräusch und das schon auf der Landstraße mangelhafte Durchzugsvermögen.
Ich fahre meinen 350er übrigens mit rd. 9l, bin aber meistens sehr zügig unterwegs.

Am Multimedia-Interface kannst Du auch USB-Platten anschließen. Mit welcher genau es funktioniert, kannst Du nur testen. Ein 64er Stick kann hier eine gute Alternative sein. Damit habe ich aber noch keine Erfahrung, da ich mit meinem 32er gut auskomme.

Greets, Stefan

Danke für die schnellen Antworten.

Da hilft wahrscheinlich doch nur probieren, aber wenn ich die Antwort von CC5555 so lese, denke ich mir doch fast schon: wenn man das Beste nimmt, hat man nie das Gefühl, dass einem etwas entgangen ist. 265 PS und 620 NM sind schon ein Wort.

Wenn sich eine günstige Gelegenheit ergibt, werde ich trotzdem mal einen 250er testen.

Nach meiner Beobachtung sind die 350er allerdings in besseren Ausstattungen am Markt und das Comand sollte wohl doch schon drin sein.

Vielleicht fallen ja mit der MOPF die Preise etwas. Wenn dann soll es auch ein besonders schöner Benz sein, ich fahre meine Autos immer 7-8 Jahre lang, da sollte man nicht am falschen Ende sparen.

Ich stehe jeden Morgen 20 min in Köln im Stau, vielleicht bringt da so ein START-STOPP-Dinges ja was, obwohl ich manchmal vermute, dass die nur für den EU-Prüfstand gemacht sind und in der Realität kaum was bringen....

glopf,

das hast Du schön ausgedrückt!

Wenn Du nen 350er gefahren bist, willst Du einfach keinen 4Zylinder mehr...
Also sei gewarnt - wenn Du ihn testest, wird Dich das Geld kosten. 😉

Aber Du hast natürlich Recht. Wenn man sieben oder mehr Jahre damit fährt, ist es schmerzlich, in einem Kompromiss unterwegs zu sein.
Bei mir ist es übrigens ganz ähnlich wie bei Dir. Auch ich habe mein Auto privat bezahlt. Es hat schon ne Stange Geld gekostet, aber man lebt nur einmal!

In diesem Sinne viel Spaß bei der Suche und halte uns auf dem laufenden!

Greets, Stefan

Zitat:

Original geschrieben von CC5555


glopf,

das hast Du schön ausgedrückt!

Wenn Du nen 350er gefahren bist, willst Du einfach keinen 4Zylinder mehr...
Also sei gewarnt - wenn Du ihn testest, wird Dich das Geld kosten. 😉

Aber Du hast natürlich Recht. Wenn man sieben oder mehr Jahre damit fährt, ist es schmerzlich, in einem Kompromiss unterwegs zu sein.
Bei mir ist es übrigens ganz ähnlich wie bei Dir. Auch ich habe mein Auto privat bezahlt. Es hat schon ne Stange Geld gekostet, aber man lebt nur einmal!

In diesem Sinne viel Spaß bei der Suche und halte uns auf dem laufenden!

Greets, Stefan

Schließe mich dem an.

Und zum Verbrauch: der Spritmonitor ist nicht das Maß aller Dinge in Sachen Verbrauch.
Es gibt durchaus auch Fahrer, die mit ihren Erfolgen nicht provozieren möchten und sich deshalb solchen Veröffentlichungen nicht anschließen.
Zähle mich auch dazu 😉.
So geht`s aber auch: s.Bild

Ach ja, vorsichtshalber sei gesagt:
Nein, ich stelle keine Verkehrsbehinderung dar und nein, ich schleiche nicht permanent mit 80 hinter den LKW hinterher und nein, ich habe keine Start-Stop-Automatik und nein, ich fahre nicht nur bei schönem Wetter....... aber ich fahre auch nicht mit Bleifuß sondern vorausschauhend zügig und mein Streckenprofil ist klassisch gemischt und ich habe Spaß daran, bei zügiger, entspannter Fahrt möglichst wenig zu verbrauchen.

Es grüßt
D.D.

6,9 L überzeugt. Im Zweifel braucht ein souverän motorisiertes Fahrzeug, das nicht voll gefordert wird weniger als das schwächere, aus dem man das letzte rausquetscht. Vermutlich sind im Spritmonitor auch viele manische Langstreckenautobahnfahrer, die das frohgemute Leistungsangebot des E350 dankbar annehmen und nutzen. Klar, dass dann ein höherer Durchschnittsverbrauch rauskommt als bei einem Renault Twingo, der nicht so getreten wird.

Mercedes-Verkäufer haben es im übrigen nicht sehr gut raus, Begeisterung für Ihre Produkte zu vermitteln...

Zitat:

Original geschrieben von D.Duesentrieb


Und zum Verbrauch...

hab auch was zum Verbrauch zu sagen.

habe mit unserem ersten E 350CDI 4Matic ein Durchschnittsverbrauch von 8,7l/100km
habe zu oft der 265PS-Verlockung unterlegen und gerne mal das Pedal "gestreichelt".
mit dem jetztigen E 350CDI 4Matic habe ich mir einen anderen Fahrstil zu Nutzen gemacht,
schnelles Beschleunigen auf die gewünschte Reisegeschwindigkeit (hohe Drehzahl niedriger Gang) und hab diese dann mit einer niedrigen Drehzahl und einem höheren Gang gehalten (Getriebe via "+ Paddle" zum frühen Schalten animiert).

das Paddle wird jetzt viel öfter genutzt als zuvor (und dank ECO-Anzeige achte ich mehr auf die Fahrweise)
liege jetzt bei 7,2l/100km und bin nicht eklatant langsamer als zuvor unterwegs..

MfG

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