230e: Ladekapazität des Akku wird immer geringer

BMW 2er U06 (Active Tourer)

Wir haben unseren 230e jetzt seit 6 Wochen. Der BMW-Kollege hatte uns bei der Einweisung empfohlen, das Fahrzeug immer nur bis 80% aufzuladen, weil dies den Akku schont.
Hier zuhause hatte mir ein anderer BMW-Kollege erklärt, dass ich ruhig immer 100% aufladen kann, da die Lade-Software das bereits berücksichtigt und den Akku nicht wirklich bis auf 100% auflädt, genauso wie eine Tiefenentladung (also bis auf "echte" 0%) theoretisch ebenfalls nicht möglich ist.
Was ist da nun richtig?

Was mir aber jetzt aufgefallen ist, dass die Akku-Kapazität nach jeder Aufladung etwas abnimmt.
Nach der BMW-Werbung kann der 230e bei Vollaufladung (also 100%) bis 93 km elektrisch fahren. Natürlich ist mir klar, dass dies ein rein theoretischer Wert ist, der vom persönlichen Fahrprofil abhängt. Aber bei einem fabrikneuem Auto sollte bei Vollaufladung eine theoretische Reichweite von nahe 90 km angezeigt werden.
Bei meiner ersten Aufladung bis 80% wurde die Kapazität mit 63 km Fahrleistung angegeben, wären also ca. 80 km bei 100%, damit könnte ich ja noch leben.

Ich fahre täglich zw. 10 - 15 km rein elektrisch und lade ca. aller 2 Tage auf 80% nach. Jetzt hatten wir zwar in den letzten 2 Wochen relativ starken Frost, aber in meiner Garage, wo auch die Wallbox hängt, habe ich so etwa konstant 10°C, also für ein Elektro-Fahrzeug gute Bedingungen.
Auffallend ist, dass mit jeder Ladung die Kapazität weiter abnimmt.
Am 21.11. (also 10 Tage nach Übernahme des Fahrzeugs) waren es dann 59 km, mittlerweile bin ich bei 43 km, die letzten Tage habe ich mal dokumentiert (siehe Bilder), obwohl die Umgebungstemperatur mittlerweile wieder zwischen 5 und 10°C liegt. Eine heutige Vollaufladung auf 100% zeigt 55 km an.
Die dann tatsächliche Fahrleistung lieg bei ca. 1:2, d.h. wenn ich 1 km fahre, dann zählt die Restanzeige 2 km runter, der Verbrauch liegt damit zw. 30 - 36 kWh/100 km. Gut, ich habe bei dieser Witterung Licht an, die Sitzheizung auf niedrigste Stufe und während der Frosttage die Lenkradheizung ebenfalls auf niedrigster Stufe. Aber das die verfügbare Kapazität des Akku bei diesen Temperaturen doch so dramatisch einbricht, hätte ich nicht erwartet, ich komme mit der 80%-igen Ladung mittlerweile gerade mal so realistisch 20 km weit.
Aber eventuell ist der Akku (bzw. einige der Zellen) defekt?
Bevor ich mir aber einen Werkstatttermin hole und mich da eventuell blamiere, weil ich bezüglich E-Mobilität absoluter Laie bin, wollte ich das hier mal zur Diskussion stellen.

Vor allem, welche Erfahrungen haben die anderen Besitzer eines 225e/230e bisher gemacht?
Welche (theoretische) Fahrleistung wird Euch nach Aufladen angezeigt bzw. könnt ihr dieses geschilderte Verhalten ebenfalls beobachten?

80% - 46 km
80% - 45 km
80% - 44 km
+2
33 Antworten

Der Startergenerator im U06 ist im Getriebe integriert. Nix mit Riemen, wie bei der Dampfmaschine! Riemengeneratoren sind nur noch im 3er und 5er!

Solche Details, wie das Hybridsystem im neuen Active Tourer konstruiert ist, waren bisher noch nicht öffentlich nachzulesen. Wo/wie hast du es erfahren?

Guter technikaffiner BMW Mitarbeiter im Verkauf - ja so etwas gibt's tatsächlich. 😉

Lesen bildet:
https://www.autobild.de/.../...n-preis-test-hybrid-motor-16893029.html

Ansonsten diverse Vorstellungs- / Testvideos zum U06 auf Videoportalen deiner Wahl.

Ich glaube @motor_talking meint das Plug-in Hybrid System (ist ja das Thema des Threads), während die Aussage von @breitling nur die Mild-Hybride betrifft. Bei den Mild-Hybriden ist tatsächlich die E-Maschine direkt im DKG integriert. Das Mild-hybrid DKG von Magna heißt 7HDT400. Hier kann man nachlesen.

http://https://www.aftermarketnews.com/.../

http://https://www.magna.com/.../...rds_ts_hdt_7hdt400_48v_tech_sheet.pdf?...

Zum Plug-in Hybrid System im 225e/230e habe ich keine Quellen.

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Auch bei meinem 225e wird die Ladekapazität bei jedem Laden geringer. Ich lade den Akku immer nur auf 80% auf. Als ich den Wagen Anfang November bekommen habe betrug die Reichweite 70 km mittlerweile nur noch 50 km. Ich finde dies sehr enttäuschend. Langsam bereue ich es nach 30 Jahren Audi zu BMW gewechselt zu haben.

Das liegt an den Temperaturen. So schnell verliert kein Akku an Kapazität...

Sonst wäre die Reichweite binnen eines Jahres auf 0km, und dann wäre es ein Garantiefall. Brauchst also nichts bereuen.

Zitat:

@worunch schrieb am 30. Januar 2023 um 13:38:25 Uhr:


Auch bei meinem 225e wird die Ladekapazität bei jedem Laden geringer. Ich lade den Akku immer nur auf 80% auf. Als ich den Wagen Anfang November bekommen habe betrug die Reichweite 70 km mittlerweile nur noch 50 km. Ich finde dies sehr enttäuschend. Langsam bereue ich es nach 30 Jahren Audi zu BMW gewechselt zu haben.

Das deckt sich ja mit meine Erfahrungen (siehe meine Eröffnungspost). Mittlerweile bin ich mit 80% Aufladung bei angezeigten 42 km.
Nachdem ich mich mit meinen Beobachtung enan die BMW Kundenbetreuung gewandt habe, habe ich folgende Information erhalten:
"In die Berechnung der im Fahrzeug angezeigten Reichweite fließen das Fahrverhalten auf den letzten 20 km und äußere Faktoren ein. Sie wird damit maßgeblich durch das individuelle Fahrverhalten, wie starkes oder häufiges Beschleunigen und die gewählte Geschwindigkeit, klimatische Bedingungen wie die Außentemperatur, die Eigenschaften der Fahrstrecke wie Steigungen, Gefälle oder die Beschaffenheit des Straßenbelags und den Betrieb elektrischer Verbraucher im Fahrzeug wie Heizung und Klimatisierung bestimmt."

Die reale Reichweite unter meinen Bedingungen (0°-5° Umgebungstemperatur, ausschließlich Kurzstrecken 2-10 km im Stadtverkehr, keine nennenswerte Steigungen, Heizung auf 21°C, Sitzheizung Stufe 1, manchmal Lenkradheizung) liegt bei 80% Ladung bei etwa 30 km, der angezeigte Durchschnittsverbrauch der Fahrten zwischen 28 - 34 kWh/100 km.

Heute habe ich mal einen Versuch gemacht, meine warme Jacke angelassen, Heizung/Klimatisierung komplett abgeschaltet und mich über 11 km durch den Stadtverkehr gequält und siehe da, der Verbrauch ging runter auf 18,8 kWh/100 km. D.h. unter "optimalen" Bedingungen (nach WLTP) kommt man an die 14-18 kWh/100 km ran, die im Prospekt stehen. Ob das reale Einsatzbedingungen sind, muss sich jeder selbst beantworten.

Offensichtlich ist also nicht das Fahrverhalten so maßgeblich, sondern es sind eher die zusätzlich genutzen Verbraucher, die uns das Fahren angenehmer machen. Wenn man das also so als gegeben nimmt, dann hat man zumindest einen Ansatz, zu optimieren.
Macht also Hoffnung auf Frühjahr/Sommer, bin da nicht mehr so enttäuscht. Das wird auch bei den PHEVs anderer Hersteller nicht wesentlich anders sein.

Verbrauch unter "optimalen" Bedingungen
Verbrauch mit Heizung u. Klimatisierung

Zitat:

@Didi149 schrieb am 22. Dezember 2022 um 19:04:34 Uhr:


bei dem starken Frost würde ich vorheizen. Wenn Du aus der Garage fährst bekommt dies Batterie ja einen Schock. Und sie verbraucht weniger, was sich wieder in die Berechnung der Reichweite bemerkbar machen dürfte.

Absolut richtig! Gut, so richtig Schock bekommt die Batterie nicht unbedingt, es sind ja fast 400kg Material, das dauert ziemlich lange, bis sie durchfriert! Aber wenn der Wagen noch von der Wallbox vorgeheizt wird, muss er nicht erst beim Start aus der Batterie vorheizen. Somit bleibt mehr Batterie für die eigentliche Fahrt. Der (Fahr-)Verbrauch sinkt, die Reichweite steigt.

Zitat:

Außerdem lade auch immer gleich nach einer Fahrt. Da hat der Akku noch Betriebtemperatur und wird die Ladung anders verkraften.

Auch absolut richtig!

Zitat:

Das viele Kurzladen macht sich auch in der Lebensdauer bemerkbar. Man sagt, so ein Akku ist für ca. 1000 Ladungen gut.

Das hier aber stimmt so nicht. Es wird von Lade-

Zyklen

gesprochen. Ein Ladezyklus ist 0% auf 100%, und ein Entladezyklus dementsprechend 100% auf 0% runter. Ob man es nun in einer Portion macht, in 3 oder in 30 — macht erstmal keinen Unterschied. Keine Angst also vom zu häufigen Laden! Was der Batterie etwas zusetzen kann, sind eben extreme Zustände, nahe 0% oder nahe 100% — und selbst die nur dann, wenn es über eine längeren Zeitraum andauert. Also ein mal die Batterie auf 100% und gleich losgefahren — kein Problem. Sollte man nicht ohne Not machen, aber wenn man die volle Kapazität braucht, ist es vertretbar. Ein Mal runter auf 2% und dann gleich angesteckt — auch nicht schlimm. Auch hier nicht ohne Not entladen, aber wenn — dann gleich anschließen, dann ist es auch nur halb so schlimm.

Was deutlich schlimmer ist, ist eben den Streß durch die Extremen dauerhaft zu erhalten. Z.B. nach einer längeren Urlaubsfahrt erfolgreich die Batterie auf unter 10% oder gar 0% runterzufahren, und dann den Wagen so für eine Woche abzustellen, bis die Rückfahrt angetreten wird... Oder eben zu Hause die Einstellung auf 80% vergessen, aus Versehen auf 100% geladen — aber die nächste Fahrt ist erst in 2-3 Wochen... Das ist dann eher kontraproduktiv. Aber auch das wird die Batterie nicht gleich umbringen. Sie wird halt nur etwas schneller ältern als Durchschnitt.

Zitat:

Offensichtlich ist also nicht das Fahrverhalten so maßgeblich, sondern es sind eher die zusätzlich genutzen Verbraucher

Die Nebenverbraucher sind zwar wichtig, aber in Kombination mit dem Fahrverhalten: wenn Du eben nur die 11km fährst, wird der Wagen mit Heizung vergleichbar viel Energie aufwenden, um den Innenraum auf 21°C zu bringen. Wenn Du z.B. 30km fahren würdest, hättest Du gesehen, dass dann der Verbrauch irgendwann sinkt — weil die Temperatur nur noch gehalten werden muss.

Ist halt ein "Problem" der Effizienz. Weil der Antrieb so effizient ist, merkt man sofort alle Einflüsse. Weil beim Verbrenner eh 80% "verpufft" werden, selbst wenn der eigentliche Aufwand sich verdoppelt, sind es am Ende nur die 20% die sich verdoppeln — also 20% mehr in der Summe. Merkt man wahrscheinlich kaum.

Außerdem ist ja die Wärme beim Verbrenner "eh da", dafür muss er nicht extra was machen, außer Kühlwasser durch das System zu jagen. Auch da profitiert er von seiner Ineffizienz (anders betrachtet kann man sogar sagen, dass ein Verbrenner-Auto im Winter deutlich effizienter ist, weil die Abwärme auf einmal nützlich wird).

Das mit den 1000 Zyklen hat mich vom Kauf des Hybrid abgehalten.
Sagen wir mal reale 75 km Reichweite, ergibt bei 1000 Zyklen eine Lebensdauer von 75.000 km. Das mag im Leasing egal sein, wenn man das Auto lange halten möchte eher weniger.
Bei einem reinen E-Auto kein Thema, da sind das locker 3-400.000 km, aber beim Hybriden…
So wurde es dann der 223i, auch hier hätte ich auf den Mildhybrid verzichten können 🙂

Hoffentlich nimmt kein Hybrid-Neuling alles für bare Münze, was in diesem Thema an teils unsinnigem Halbwissen verbreitet wird.

Gibts nur ne dumme Antwort oder auch Argumente?

Im Internet findet man einen ADAC Dauertest vom BMW i3 mit 18,8 kWh Akku und Range Extender. Die elektrische Reichweite lag zwischen 80 und 130km.
Der Anteil Benzinbetrieb über den Rex lag bei 15%.

Nach 100000km hatte die Batterie noch 86% Kapazität, die Haltbarkeit (70% Kapazität) wurde auf 200000km geschätzt. Der Kapazitätsverlust soll aber über die Jahre immer langsamer werden. Der Akku ist nach 1000 Ladezyklen nicht defekt, die Kapazität sinkt jedoch.

U06/U11 PHEV haben nur 14,4 kWh, dafür aber jetzt die Möglichkeit über das Ladeziel nur bis 80% zu laden. Das schont den Akku.
Auf Langstrecken fährt man mit dem Benziner und es wird nur über die Rekuperation etwas nachgeladen, d.h. man kann nur in wenigen Fällen die komplette Laufleistung über die Batterie rechnen.

Ich denke das Fahrprofil ist entscheidend, ich fahre ca. 10000km pro Jahr. 75% der Stecken kann ich mit dem U11 elektrisch fahren. Bei 100000km und 10 Jahren könnte ich etwa 1000 Ladezyklen haben.

Reichweite ungleich Kapazität. Um die Kapazität zu ermitteln könnt ihr schauen, ob ihr von xx% auf 80% ähnlich viel in den Akku ladet. Verringert sich die geladene Strommenge könnte tatsächlich ein Fehler am Akku schuld sein. Reichweite hat damit erstmal nichts zu tun.

Wer im Winter oft das kalte Auto aufheizt verbraucht sehr viel Energie, was natürlich zu einer geringen Reichweite führt. Ein Verbrenner hat dermaßen viel Verlustleistung (bescheidener Wirkungsgrad), das man das Auto locker auf 30° heizen kann. Beim BEV kommt das alles aus der Batterie.
Ich habe bei Kurzstrecke nur 17° eingestellt, dafür die Sitzheizung etwas höher. 17° reichen locker, da man eh mit Winterjacke drin sitzt.
Bei Fahrten von wenigen Minuten schalte ich die Heizung auch mal aus, weil das Auto sowieso nicht richtig warm wird.

Meine (theoretische) elektrische Reichweite nach einer 485km Urlaubsfahrt mit unserem neuen X1 30e. 99km! Nach dem Umparken im Hotel waren es nur mehr 97km (siehe Foto). Ist natürlich der Fahrt geschuldet, aber interessant, was alles möglich ist!

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