2 x ML430: Rost am Radlauf, oder defektes Lamellendach?

Mercedes ML W163

Schönen guten Abend liebe M-Experten,

möchte nach längerem Liebäugeln einen ML430 anschaffen. Habe zwei in der näheren Auswahl, beide aus 2001, beide TÜV neu:

A) Silbermetallic
140tkm
Reifen neuwertig
kein SD
Bremswirkung mässig (Bremsscheibenstärke noch OK)
Rost am Heckklappengriff und am rechten hinteren Radlauf, Schweller aber sauber

B) Dunkelblaumetallic
125tkm
Reifen neu
Lamellendach, aber defekt
Bremswirkung gut
kein Rost an Schwellern, Radläufen, Heckklappengriff

Beide sind sehr gepflegt, beide haben eine lückenlose Wartungshistorie bei Mercedes, beide sind 1. Hand. Hab lange nach den beiden gesucht, stehen beide bei Händlern in der Nähe (Angebote sind auch nicht online).

Beide Autos laufen gut, Automatik schaltet weich, Stossdämpfer OK. Auf der Hebebühne ist es ebenfalls ziemlich das gleiche Bild, die wurden wohl nicht im Gelände bewegt. Es ist kaum Korrosion sichtbar, die Dinger wurden gepflegt.

Die Ausstattungen sind fast identisch, beide kosten um die 10k, also kommts fast nur auf die Frage nach dem Rost an Radlauf und Heckklappengriff beim silbernen Exemplar an: der Händler hat versprochen, zumindest das am Radlauf noch zu beheben.

Meine Frage an Euch: wie bedenklich ist es, wenn bereits Rostansatz am Radlauf vorhanden ist? Wenn der Händler das einigermassen sauber beseitigt (ich vertraue ihm), kann/soll man trotzdem den silbernen nehmen?

Oder ist das bereits ein No-Go? Das mit den Bremsen wär mir wurscht, dann müssen da eben noch neue rein, dann sind sie wenigstens neu.

Und das kaputte Lamellendach beim blauschwarzen brauche ich auch nicht. Es soll lt. Händler zumindest dicht sein. Hier im Forum hab ich aber auch davon gelesen, dass das auch ziemlich nerven kann (Wassereinbruch?). Der dunkle ist aber komplett rostfrei bisher.

Was meint Ihr, was ist der gravierendere Mangel, der beginnende Rost beim einen, oder das Lamellendach beim anderen?

Vielen Dank und Heimwerkergruss in die Runde!

32 Antworten

Hallo Reiner,

nein, ist definitiv nicht lastabhängig. Haben mehrfach mit und ohne Last getestet, und auch mit Wahlhebel-Stellung N.

Es knackt oder blockiert auch defnitiv nichts, sonst würde ich damit nicht mehr rumfahren. Habe den Beitrag zum Verteilergetriebe von kohl33 auch gelesen. Keine Ahnung, ob es der Anfang davon sein könnte.

Wie kann man das rausfinden? Am Unterboden sifft nichts, sonst hab ich dazu leider keine Anhaltspunkte...

Auf Verdacht tauschen entfällt wohl eher 😁

Hallo,

ich würde jetzt einfach mal pragmatisch auf die Hebebühne gehen und in verschiedenen Betriebszuständen "fahren".
Ein zweiter Mann steht unter dem Fahrzeug und lokalisiert, wo das Geräusch dann her kommt.

Grüße
Reiner

Tag Reiner,

Das ist ne gute Idee, so wirds gemacht. Habe morgen ohnehin nochmals einen Termin fürs dynamische wuchten, vielleicht sind die Jungs ja so nett und ziehen das vorher durch.

Zuallererst mach ich später noch den Kardanmittellager-Test frei nach Reiner (Balmer): auf der Rückbank mitfahren und das Ohr mal Richtung Bodenblech hinter der Mittelkonsole legen...

Sage später Bescheid. Vielen Dank für Deinen Tipp!

Prost,
timmi

Hallo nochmal,

Soo der "Balmer-Test" (Danke Reiner) wurde gemacht, leider mit negativem Ergebnis: man hört nichts, alles ruhig unterhalb des Mitteltunnels hinter der Mittelkonsole. Hab mich richtig schön verrenkt, um mit dem Ohr da dranzukommen, aber es ist definitiv alles ruhig in diesem Bereich.

Das einzige, was man vom mittleren/hinteren Bereich des Wagens hört, sind normale Laufgeräusche. Das Hinterachsdifferential ist es ebenfalls nicht, die hinteren Radlager sind auch ruhig. Beruhigend, dass hier geräuschtechnisch alles OK ist.

Jo, eigentlich ja ganz super bis hierher. ABER: das eigentliche, störende Geräusch ist zwischen 80 und 100 Sachen dennoch hörbar. Und zwar immer dann, wenn ich vom Bodenblech quasi wieder hochgetaucht bin, nämlich aus dem Bereich des Vorderwagens, mitsamt den geschilderten Vibrationen.

Was mich irritiert: das Geräusch und die Vibrationen sind nicht durchgehend, nicht lastabhängig, Kurven oder Geradeausfahrt, bremsen/rollen/gasgeben -- spielt alles keine Rolle.

Meine verbleibenden Ideen zur Geräusch- und/oder Defektbeseitigung:

- Unwucht in der Reifen-/Antriebs-Kombination: dafür spricht, dass Geräusch und Vibrationen nicht durchgehend sind, sondern gelegentlich auftauchen
- vorderes Kardanlager (weil mit zunehmender Geschwindigkeit ansteigend)
- vordere Antriebswellen

Werde die Jungs vom Reifenservice darum bitten, ob man nicht den Hebebühnen-Test machen kann. Ansonsten sollen die nur dynamisch wuchten, dann ist das mal gemacht.

Halte Euch auf dem Laufenden 🙂

prost,
timmi

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Zitat:

Original geschrieben von lena_sina


Hallo,

Geräusch könnte evtl. auch der Beginn von so etwas sein. Ist das Geräusch evtl. lastabhängig?

Grüße
Reiner

Mein Geräusch war nicht lastabhängig. es war eher vergleichbar mit dem Knarren der Drehstäbe. Ist anfangs auch nur so alle 50km passiert. So als hätte ein Ast an die Karanwelle geklopft. War auch nur so kurz. Dann war es auch wieder ruhig.Passierte idR bei Geschwindigkeiten unter 40km/h.

Schließe ich beim TE daher eher aus.

Dank Dir Marcus fürs ausschliessen. Deinen Thread zum Verteilergetriebe hab ich mehrfach gelesen, und Du hattest das bereits soweit beschrieben, dass ich an das Verteilergetriebe bei meinem 430 auch nicht glaube.

Den "schlagenden Ast" hatte ich schonmal bei einem alten 230 W123, damals wars das Hinterachs-Diff. Wenn solche Geräusche kämen, wär ich damit schon bei MB aufgeschlagen.

Bin ich mit der aktuellen Symptomatik auch, aber zwei Werkstätten haben mich damit wieder auf die Strasse geschickt, da wär nix, ich soll mich nicht verrückt machen und warten, bis die Geräusche deutlicher werden.

Dachte zwischendurch schon, dass ich spinne, weil man 10km auf der AB mit Vibrationen und Geräuschen eben wie von einem defekten Radlager fährt. Dann ein überholender LKW, man fährt kurz 85/90 und beschleunigt wieder -- und bis 130km/h ist nichts mehr da!

Der Wagen gleitet dann dahin, als wär nie was gewesen. Nimmt man wieder Gas weg oder fährt ne schnellere Kurve, fängt das Ding doch wieder an zu vibrieren, und so weiter.

Tippe tatsächlich auf die geschilderte Unwucht, die durch das hohe Fahrzeug als "Klangkörper" verstärkt wird und sich ähnlich wie ein Lagergeräusch äussert. Zumindest denke ich mir das gerade so zurecht 😉

Evtl. noch die Motorlager (Motoraufhängung) prüfen, ob die defekt sind und deshalb die Vibrationen vom Motor in dessen Ressonanzbereich stärker auf die Karosserie übertragen.
Bei mir war das so der Fall - allerdings auch Diesel.
Nach dem Wechsel wars wie Tag und Nacht.

Grüße
Reiner

Wenn ich alles richtig gelesen habe, hat das Wuchten der Räder den größten Erfolg gebracht. Da liegt doch nahe, dass evtl. die Reifen die Ursache sind. Ich hatte mal Geländereifen (grobstollig) die Vibrationen so bei 80 90 Km/h verursacht haben. Kannst du dir evtl. Einen Satz Räder für eine Probefahrt leihen um die Reifen als Verursacher auszuschließen? Ansonsten ist Motorlager wie Reiner vor mir schreibt auch oft ein Grund für Brumm- und Vibrationsgeräusche.

Gruß
Thomas

Hallo Reiner, hallo Thomas,

danke für Eure Tipps. Bevor ich darauf eingehe, zunächst mal der Bericht zum dynamischen wuchten von heute Mittag.

War also bei einem Reifen-Fachbetrieb, die ausdrücklich auch mit am Fahrzeug montierten Reifen feinwuchten können. Zuerst mal haben die Jungs die vor zwei Wochen frisch gewuchteten Reifen auf die Prüfwelle montiert.

Auf meine Bemerkung hin, dass kürzlich erst bis auf Null gewuchtet wurde (hatte es selbst am Monitor gesehen), und dass die Reifen neu seien, zeigte der Meister nur auf die Prüfergebnisse: gleich beim ersten Reifen 15g innen, 25g aussen.

So gings mit den anderen Reifen weiter, und es wurde schlimmer!

Meine Rückfrage ergab, dass der Fachbetrieb mit einem speziellen Felgenkranz bei Alufelgen arbeitet, mit der die Reifen auf die Prüfwelle montiert werden. Also genau so, wie die Reifen auch am Fahrzeug montiert werden, mit vollständiger Auflagefläche. Im Gegensatz dazu hatte die erste Werkstatt nur eine viel kleinere Mutter verwendet, und damit war das erste Auswuchten wohl ungenau.

Am Fahrzeug wurde ebenfalls nochmals gewuchtet, was wiederum einige Gramm pro Rad ausmachte.

Die anschliessende Probefahrt auf einem AB-Teilstück brachte das Aha-Erlebnis: das Auto läuft nun sehr schön ruhig, Vibrationen sind vollständig weg. Reifen sind nun also optimiert, so weit es geht. Danke Thomas, für die Idee mit dem Wechselsatz 🙂 Aber Reifen können nun ausgeschlossen werden.

Warum ich trotzdem nicht so richtig hurra schreien konnte: es schraddelt sich nach wie vor ein Lager kaputt...

Man hört es nun weniger laut, aber ohne die Reifengeräusche dennoch deutlich. Es fängt bei 40/50km/h mit einem Geräusch wie eine anfahrende Strassenbahn an, allerdings leiser und in Intervallen. Fährt man schneller, wird das Geräusch lauter und die Intervalle schneller und härter. Ab 100 ist das Ganze nicht mehr hörbar.

Etwas Gravierendes, wie ein kurz bevorstehender Getriebeschaden, möchte ich eigentlich ausschliessen, dazu ist das Schraddeln definitiv zu leise und zu unauffällig. Zwei Werkstattmeister bei MB, ein Reifenmechaniker sowie auch meine Frau haben bisher nichts hören können, nur ich hör hier irgendwie das Gras wachsen 😎

Was ich nun noch mache, um der Sache auf den Grund zu gehen:
- Hebebühnentest
- mir einen Getriebefachbetrieb empfehlen lassen und den 430 hier vorführen
- Motorlager checken lassen - danke für den Tipp Reiner!

Wenn das nix bringt, werd ichs gut sein lassen und weiterfahren, bis sich hier etwas mehr Geräusch oder im blödesten Fall ein Schaden ergibt. Nach den Horror-Beiträgen hier im Forum (Getriebeschaden, Verteilergetriebe fast explodiert, usw) möchte ich sehr gerne auf Nummer sicher gehen und ziehe eine Reparatur mit 500 oder 1000 Euro lieber vor, als ein neues Getriebe für 6000 oder 7000 bestellen zu müssen.

Aber ich will mich nicht verrückt machen. So reifenoptimiert macht der 430 jedenfalls richtig Spass 😁

So als Idee, meine WR summen auch ein bissl wie eine Strassenbahn, hört man schön ab 40 bis ca. 80 oder 100. Dann übertönen die anderen Geräusche das Summen.
Dann besteht evtl. noch die Möglichkeit der Radlager. Kann man aber recht gut testen in dem man einfach mal testet, ob es in den Kurven stärker oder schwächer wird.

soo, hier mal ein kleines update: jeder, der das fahrzeug bisher in den händen hatte, verweist auf die reifen. ja, die sind neu und gewuchtet, und alles.

den hebebühnentest hab ich in ermangelung einer werkstatt, die das spiel mitmacht, noch nicht durchführen können. das vorführen bei einem getriebeinstandsetzer brachte keine grösseren erkenntnisse, aber auch wenn die jungs das getriebe am liebsten mal auf verdacht zerlegt hätten, kam doch was dabei raus.

immerhin können einige sachen ausgeschlossen werden. getriebeprobleme würden sich eher so äussern, dass einzelne gänge das "singen" anfangen, dass gänge rausspringen, das ding dauernd in den notlauf geht und nicht gut durchschaltet.

tja, unser dickschiff schaltet aber absolut sauber durch. beim abbremsen und wieder-gas-geben in der city könnte der eine oder andere gang vielleicht noch einen tick sanfter parat sein, aber vom "rupfen" ist das getriebe weit entfernt. endgültigen aufschluss darüber bringt wohl nur eine weitere getriebespülung nach TE, die ich gerne in 5 bis 10tkm nochmals machen lassen werde (die erste hatte wahre wunder gewirkt).

das von mir vermutete kardan-getriebelager wurde ausgeschlossen, da äusserlich furztrocken und ohne böses spiel. antriebswellen sinds ebenfalls nicht, die würden vorne eher anfangen zu klackern.

das zu hörende geräusch sei typisch für ein verschlissenes radlager, oder für eine reifenmacke. nach der obligatorischen rüttelprüfung und anschliessendem kurventest können die radlager aber ausgeschlossen werden. selbst wenn ein radlager sich langsam zerlegen sollte, und es jemand vorsichtshalber mal nachgezogen haben sollte 😰, sind wir mit dem 430 bisher auch schon zu viel gefahren (fast 7tkm in vier wochen), als dass man das nicht bemerkt hätte.

die jungs vom reifenservice vermuten einen leichten standplatten, zwei wochen standzeit würden da teilweise schon genügen, je nach reifen, standort, witterung, usw.

fazit: locker machen, da ist nix am getriebe 😉 reifen runterfahren, gibt eh bald sommerpneus. und natürlich: lamellendach reparieren und V8 geniessen!

dennoch vielen dank für eure hilfreichen ratschläge! 🙂

Wenn die Lamellendachreparatur ansteht, dann halt mich ( uns ) mal auf dem laufenden, das steht bei mir auch noch an.
Ansonsten viel Spass mit dem Dampfer 🙂

Zitat:

Original geschrieben von timmi74


das zu hörende geräusch sei typisch für ein verschlissenes radlager, oder für eine reifenmacke. nach der obligatorischen rüttelprüfung und anschliessendem kurventest können die radlager aber ausgeschlossen werden. selbst wenn ein radlager sich langsam zerlegen sollte, und es jemand vorsichtshalber mal nachgezogen haben sollte 😰, sind wir mit dem 430 bisher auch schon zu viel gefahren (fast 7tkm in vier wochen), als dass man das nicht bemerkt hätte.

die jungs vom reifenservice vermuten einen leichten standplatten, zwei wochen standzeit würden da teilweise schon genügen, je nach reifen, standort, witterung, usw.

fazit: locker machen, da ist nix am getriebe 😉 reifen runterfahren, gibt eh bald sommerpneus. und natürlich: lamellendach reparieren und V8 geniessen!

dennoch vielen dank für eure hilfreichen ratschläge! 🙂

Also unser ML stand manchmal 3Monate in der Garage und wir hatten nie einen Standplatten. Manchmal rosten die Bremsklötze an den Scheiben fest. Das hört man dann beim Losfahren.

Mit dem Lamellendach wünsche ich Dir viel Erfolg, allerdings würde ich Dir raten da zu einem Spezialisten zu fahren. Das ist eventuell weniger nervenaufreibend.

Hi, Sehr Interessantes Thema,
Wenn die Sommerreifen keine Verbesserung bringen, sind bei 430 ML laut Interwal die hinteren Stossdämpfer alle 70Tkm dran (bei 140Tkm wie bei deinem).
Die Erneuerung der Kugelgelenke an den Dämpfern bringt eine unglaubliche Ruhe in die schwere Kiste.

Zitat:

Original geschrieben von sniper163


Also unser ML stand manchmal 3Monate in der Garage und wir hatten nie einen Standplatten.

jab. ich bisher auch nicht 😉

nur gehen mir andererseits langsam die möglichkeiten aus, das ganze eindeutig im antriebsstrang verorten und rechtzeitig vor einer verschlimmerung von geräusch- und antriebszustand noch teile tauschen/reparieren zu können.

selbst wenn das geräusch aus dem antriebsstrang kommen sollte (und nicht von den reifen), haben in der zwischenzeit vier werkstätten den fehler von aussen nicht finden können.

ich werde in jedem fall schauen, dass der hebebühnen-test noch irgendwo gemacht werden kann. ansonsten gilt das motto aus der ersten werkstatt: nicht verrückt machen und fahren, bis die symptomatik etwas deutlicher ist.

OK, die haben gut reden und können einen leicht wieder auf die bahn schicken, aber was bleibt als alternative? auf verdacht reparieren fällt wohl flach, vor allem wegen völlig fehlendem ansatzpunkt. zitat werkstattmeister: "das kann alles und nichts sein"...

Zitat:

Original geschrieben von MW-SVX


Die Erneuerung der Kugelgelenke an den Dämpfern bringt eine unglaubliche Ruhe in die schwere Kiste.

danke für den tipp! werd es prüfen lassen bzw. dann bei 140tkm im rahmen der dann sowieso fälligen inspektion machen lassen 🙂

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