2-Takt-Öl dem Diesel beimischen -- ja oder nein?
Hey,
habe in diesem Zusammenhang (2 Tackt Öl dem Diesel beimischen) unterschiedliche Meinungen gelesen und bin mir nicht sicher was jetzt "gut oder schlecht" damit ist.
Ich fahre einen W211 270 CDI Bj 2002 mit 338TKm. Die Injektoren wurden vor gut 9TKm getauscht (gegen general überholte). Insgesamt ist es jetzt der dritte Satz Injektoren :-/
Ich fahre ausschließlich Aral Ultimate Diesel, da dieser deutlich weniger rußt. Ich finde es einfach peinlich wenn man Gas gibt und ne schwarze Partikelwolke hinten raus kommt!
Jetzt hab ich gelesen dass normaler Diesel, durch die Zugabe von Bio Diesel bessere Schmiereigenschaften besitzt. In dem Zusammenhang bin ich auf 2-Takt Öl gekommen. Fahre den Ultimate Diesel aber erst seit 10TKm. Ein befreundeter Wissenschaftler hat mir dazu geraten (er hat an einem Kraftstoffsensor auf Basis eines Lasers geforscht, um die Schwankungen der Dieselqualität in time im Steuergerät anzupassen... Leider hat VW die Zusammenarbeit eingestellt - sonst hätte er die Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit dem Dueselskandal bemerkt 🙂 )
Wenn es Sinn macht - wie wende ich es an (sprich wie viel soll ich in meinen 80L Tank kippen), welches nehme ich am besten und wie oft sollte dies geschehen?
Beste Antwort im Thema
Oje. Viel Meinung, wenig Fakten, kaum Wissen, harte Köpfe.
Ich empfehle den zuständigen Thread mit mehreren hundert Seiten im Mercedes-Motoren-Thread und ein paar Selbstversuche. Ich verspreche euch: Der Motor wird es so oder so überleben.
Die Erkenntnis wird allerdings kommen! Mit oder ohne Endoskop des befreundeten Arztes und mit oder oder ohne Feuerzeugbenzin.
Belastbare Fakten sind:
Teilsynthetische Zweitaktmotoröle haben eine günstigere Cetan-Zahl als Dieselkraftstoff. Das bedeutet, dass diese Zweitaktöle williger zünden und leichter verbrennen als der Kraftstoff. Dadurch wirken die Zweitaktöle -- schon in geringer Dosierung -- als Zündverbesserer, der Motorlauf wird ruhiger und molliger, besonders im Winter durchaus bemerkbar.
Was gut brennt, das rußt nicht. Die frühere Zündung, der geringere Zündverzug durch die Initialzündung des Zweitaktöls hat der Kraftstoff länger Zeit "auszubrennen", die Rußbildung wird tatsächlich reduziert und Verkokungen reduzieren sich daher allmählich. Das wiederum verbessert das Spritzbild was eine gute Verbrennung deutlich fördert. Der Vergleich mit dem Einlegen von verkokten Injektoren in flüssiges Zweitaktöl ist allerdings auch ziemlicher Unsinn, im Brennraum gibt es keinen flüssigen Zeitaktölanteil.
Im Abgas ist kein flüssiges Zweitakt- oder sontigest Öl zu finden, die flüssigen Fraktionen sind die ersten Bestandteile, die verbrennen. Der problematische Anteil im Abgas im Zusammenhang mit der AGR ist der Ruß, der mit dem Motoröl aus der Kurbelgehäuseentlüftung diese bitumenartige "Betonpaste" ergibt die alles zunehmend verklebt und (mineralische) Asche, die den DPF zunehmend verstopft. ("Scharfe" Fahrer haben übrigens weniger Probleme damit, da die AGR bei hoher Last nur wenig Abgas und damit Ruß zurückführt ... ausgerechnet die schonenden Fahrer leiden darunter ...)
Die Aschemenge, die durch die emfohlenen Zweitaktöle eingebracht wird, ist gegenüber dem verbrannten hochlegierten Motorölanteil von ca. 0,5 bis 1 l pro Serviceintervall vernachlässigbar. Synthetische Zweitaktöle haben einen deutlich höheren Aschegehalt, daher wird davon im Zusammenhang mit DPF abgeraten, die Zündwilligkeit ist auch schlechter, der Mehrpreis also sehr schlecht investiert.
Der Einsatz einer OCC (Oil Catch Can) dient weniger der Reinhaltung der Ansaugwege als der Vermeidung des fast sicheren vorzeitigen Todes des EKAS-Stellmotors beim OM642, der selten dämlich und recht schutzlos direkt unterhalb des Ansaugstutzens des abschüssig Turboladers verbaut wurde, in den die abschüssige Frischluftleitung der Ansaugbrücke mündet. Dort, wo das Motoröl im Ansaugtrakt auftreten kann, dort kommt im Kraftstoff zugesetztes Zweitaktöl nie hin, es bleibt im Brennraum und verlässt diesen nur als CO2 und H2O und ein kleinwenig Asche. Der Vergleich mit einem Zweitaktmotor, dessen Auspuff verkokt ist auch völlig unzulässig, da ein Zweitaktmotor immer kräftige Spülverluste hat, wodurch unverbrannte Kraftstoff- und Zweitaktölbestandteile in den für eine "Selbstreinigung" zu kalten Auspufftrakt gelangen.
Dieselkraftstoff hat eine gewisse Schmierwirkung, so wie jede Flüssigkeit eine besitzt. Früher, als der Dieselkraftstoff noch Schwefelverbindungen in nennenswerter Menge enthielt und die ersten Common-Rail-Systeme verkauft wurden, gab es keine akuten Probleme mit der Lebensdauer von CR-Hochdruckpumpe und -Injektoren durch mechanischen Verschleiß: der Schwefelanteil hatte nämlich eine deutliche Schmierwirkung!
Mit der praktisch völligen Entschwefelung des Kraftstoffes aus Umweltschutzgründen ("saurer Regen"😉 häuften sich Berichte über sehr teure Common-Rail-Schäden infolge festgefressener Hochdruckpumpen, deren Mikrospäne die Injektoren rasch zerstörten und durch den Rücklauf in den Tank das ganze Treibstoffsystem kontaminierten. Gehäuft traten die Schäden im Sommer nach scharfer Fahrt mit recht leerem Tank auf, da die Rest-Schmierwirkung des Kraftstoffs mit der Temperatur deutlich abnimmt und der Tankinhalt durch den heißen Rücklauf erhitzt wurde. Das war so ungefähr um das Jahr 2000 bis 2003 herum.
Mit der Zusetzung von RME, Rapsmethylester, auch bekannt als "Bio-Diesel", wurde es schlagartig still um die Injektorenschäden. RME hat eine ausgeprägte Schmierwirkung und hat damit die Schmierwirkungsproblematik schlagartig egalisiert. Der Einsatz von RME und die neuen fördermengengeregelten Hochdruckpumpen modernerer Common-Rail-Systeme (und der damit stark reduzierten Erhitzung des Tankinhaltes) hat die CR-Technik aus dem Aspekt des Verschleißes gerettet.
Nachteilig an RME ist sein geringer Dampfdruck, d.h. RME verdunstet kaum. Während Dieselkraftstoff-Anteile bei betriebswarmem Motor langsam wieder aus dem Motoröl entweichen indem sie "entgasen" (und über die Kurbelgehäuseentlüftung wieder verwertet werden) bleibt RME praktisch vollständig im Motoröl gelöst.
Mit der Einführung der Dieselpartikelfilter und der nötigen Regeneration wurde dies wieder problematisch. Nachdem sich die DPF-Regeneration über die Erhöhung der Abgastemperatur durch eine "verspätete" Nacheinspritzung als für die Hersteller als billigste und funktionalste Lösung etabliert hat häuften sich die Berichte über "wundersame Ölvermehrung", ausgelöst durch RME-Rückstände, die über die Zylinderwand durch die unvollständige Verbrennung während des Arbeitstaktes und damit beim Auswurftakt den Weg in das Motoröl finden. (Alternative Ansätze waren übrigens die Einspritzung von katalytisch wirksamen Substanzen (Citroën?) oder der Einbau einer eigenen Einspritzdüse im Auspuffkrümmer und damit außerhalb des Brennraums (Toyota?) -- in meinen Augen die beste Lösung. Beide frühen Systeme haben es nicht in die Gegenwart geschafft.)
RME hat zwar eine bessere Schmierwirkung als Dieselkraftstoff, aber diese ist trotzdem wesentlich schlechter als jene von Motoröl. Daher häuften ab dieser Zeit -- je nach Hersteller recht unterschiedlich gehäuft -- die Berichte über Motorschäden infolge mangelhafter Motorschmierung (u.a. Ford, Jaguar). Das war die Zeit, wo zB bei Mercedes die Wartungsintervalle sicherheitshalber auf 1 Jahr / 15.000 bzw. 25.000 km verkürzt wurden (der Werkstätten-Mehrumsatz wurde auch gleich über die nicht betroffenen Benzinmodelle mitgenommen).
RME hat den Einsatzzweck des Zweitaktöls als Verschleißminderer also de facto obsolet gemacht.
Was bleibt und nachweislich stimmt ist, dass mineralische und teilsynthetische Zweitaktöle bei ungünstigen Betriebszuständen die "Motorengesundheit" spürbar günstig beeinflussen. Wirksam sind schon recht kleine Mengen im Bereich von 1:200, einem Viertel dessen, was für Zweitaktmotore gängig ist.
Es gibt aber keine Wunder. Ein Dieselmotor der Generation CDI-1 und CDI-2, der gut in Schuss ist, darf nicht sichtbar rußen, mit und ohne Zweitaktöl. Wenn der Motor des Threaderstellers "unzumutbar" qualmt ist ein Tausch des Luftmassenmessers (Messfehler), eine Überholung der AGR (Funktion), des Frischlufttraktes (Dichtigkeit) und der Ansaugbrücke (durch "Pampe" reduzierte Quuerschnitte), des Turboladers (Ölverlust) und der Einlasskanalabschaltung (Funktion der Drallklappen) sowie eine sehr kritische Prüfung der Injektoren (Spritzbild, Nachtropfen) angesagt.
Persönlich habe ich zu jender Zeit, als die Entschwefelung Standfestigkeitsprobleme bei den Dieselmotoren induzierte, für knapp zwei Jahre auch "gepanscht" und kann die bessere Laufruhe des kalten Motors beim winterlichen Start und die etwas geringere Schwarzrauchbildung bestätigen.
Im Zuge eines größeren Malheurs beim Umfüllen des zähflüssigen Zweitaktöls aus dem 25-Liter-Kanister in handliche 1-Liter-Flaschen, bei dem sich infolge einer telefonischen Ablenkung an die 10 Liter auf den Kellerfußboden ergossen, gab es zwei Neuerungen: Erstens verlor ich die Lust am Gepansche (klebrige Hände, stundenlange Putzorgien im Keller) und auch zweitens die Erkenntnis, dass die ölgetränkten Papierputztücher wunderbar im Wohnzimmerkamin brannten: Schönes Flammbild, kaum Ruß, enorme Wärmeentwicklung! 😉
Gott sei Dank hat dann der Gesetzgeber uns RME-Anteile verordnet, was die Panscherei in meinen Augen ziemlich obsolet macht, solange man ein -- aus Dieselmotor-Sicht -- einigermaßen vernünftiges Fahrprofil hat (mehr als 25 km Fahrstrecke pro Kaltstart).
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Zitat:
@S23 schrieb am 15. Februar 2018 um 11:17:10 Uhr:
Welche 2 Takt Öle sind auch noch Zink frei, ausser das Addinol MZ406 ?Bzw. welche sind auch so gut 😉
In dem inzwischen geschlossenen 2T Thread gab es mal eine Tabelle, die viele Öle miteinander vergleicht.
Diese Tabelle erhebt keinen wissenschaftlichen Anspruch und wurde enstprechend der Tests aus dem anderen Thread erstellt.
Da geht es zwar nicht speziell um Zink aber es gibt eine Rubrik "Belastung für den DPF".
Die Daten sind von Monza (Monzol5c) oder beruhen auf seinen Daten.
Leider habe ich die Tabelle nicht mehr gefunden und hänge daher meine Kopie an.
Mein letzter Stand ist jedenfalls, dass im Wesentlichen Monzol und Addinol übrig blieb.
Sofern die Belastung für den DPF ein Kriterium ist.
VG
Ich fahre schon seit langem regelmäßig mit:
MANNOL 9984 Diesel Plus Es enthält Reinigungsmittel zur Reinigung der Einspritzanlage und zur Vorbeugung gegen Anbrennen und Harzablagerungen auf den Düsennadeln. Das Hightech-Zusatz-Paket optimiert die Arbeitseigenschaften von Dieselmotoren, stabilisiert Alterungs- und Oxidierungsprozesse und reinigt die Einspritzdüsen.
Spürbare Verbesserung der Betriebseigenschaften
Die Cetanzahl wird bis auf 3 Punkte erhöht
Entzündungsprozess wird verbessert
und jede 4. Tankfüllung gibt es:
ERC CatClean Zur Regeneration von Dieselpartikelfiltern Zum Abbrand von Rußablagerungen in Dieselpartikelfiltern sowie zur Senkung der Zündtemperatur auf ca. 350°C. gewährleistet kontinuierlichen Rußabbrand senkt die Zündtemperatur des Rußes wirkt katalytisch in jedem Dieselmotor oder -aggregat einsetzbar
Ob es was bringt oder nicht kann ich nicht sagen. Aber ich habe dabei/dadurch ein gutes Gefühl etwas für mein Auto zu machen. Zudem kostet es nicht viel.
Ich weiß das all das ganze Zeug und auch die 2T Öl Zugabe überflüssiger Quatsch ist, dennoch fühle ich mich besser. 😎 ob es auch mein Auto so sieht, hat es mir noch nicht verraten
Ähnliche Themen
lass mich raten, du bist zufällig ein händler von dem zeug, dass du behaupten kannst, dass 2T ein völliger quatsch ist........
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 10:41:23 Uhr:
Interessant ist, dass bei dieser Testtabelle das LM nicht aufgeführt ist.
Wenn ich es richtig sehe, dann gleich die erste Position. LM1052.
VG
Zitat:
@debil-bre schrieb am 24. Februar 2018 um 09:55:53 Uhr:
lass mich raten, du bist zufällig ein händler von dem zeug, dass du behaupten kannst, dass 2T ein völliger quatsch ist........
Nö, ich bin kein Händler, ich arbeite bei ner Krankenkasse. Wenn ich Händler wäre, wäre ich bei eBay und überließe dem Kunden Meinungen oder Spekulationen über Zaubermittel und Hexen 2T Gebräue 😛 Oder glaubst Du, das ich hier was verkaufe wenn ich etwas berichte ?!
Nach Deiner Logik müsste ich ja davon ausgehen, das Du Mercedes Händler bist.
Oh man, Kopf anschalten bevor man so eine Müll von sich gibt.
Wie ich geschrieben habe, sind derartige Additive oder sonst irgendwelche Zugaben in welcher Form auch immer überflüssiger Humbug. Aber viele brauchen ja ein gutes Gefühl etwas gutes getan zu haben und zudem erhalten wir damit Arbeitsplätze. Jeder an seiner Stelle.
Immer sauberen Qualitätssprit tanken ist immer noch die beste Lösung. Nicht immer die billigste NoName Tankstelle wählen.
Geiz ist nicht mehr geil 😎
Wie ich nochmals respektvoll und tolerant bemerken möchte, dass ist ausschließlich nur meine persönliche und subjektive Meinung. Jeder hat seine Meinung und Erfahrungen. Diese zu respektieren und anzuerkennen führt zu angenehmer Kommunikation.
Zitat:
@HSTler schrieb am 24. Feb. 2018 um 08:5:14 Uhr:
Ob es was bringt oder nicht kann ich nicht sagen. Aber ich habe dabei/dadurch ein gutes Gefühl etwas für mein Auto zu machen. Zudem kostet es nicht viel.
Ich weiß das all das ganze Zeug und auch die 2T Öl Zugabe überflüssiger Quatsch ist, dennoch fühle ich mich besser. ?? ob es auch mein Auto so sieht, hat es mir noch nicht verraten
Und das schreibt ein Händler?
Echt jetzt?
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 10:41:23 Uhr:
Interessant ist, dass bei dieser Testtabelle das LM nicht aufgeführt ist.
Wenn ich es richtig sehe, dann gleich die erste Position. LM1052.
VG
Einverstanden, aber wer sieht schon in der Bezeichnung "Meguin" das Produkt LM?
mfg
Hubi
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 11:26:03 Uhr:
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 10:41:23 Uhr:
Interessant ist, dass bei dieser Testtabelle das LM nicht aufgeführt ist.
Wenn ich es richtig sehe, dann gleich die erste Position. LM1052.
[/quote
Einverstanden, aber wer sieht schon in der Bezeichnung "Meguin" das Produkt LM?
Keine Ahnung.
Ich habe mich weder mit Meguin noch mit LM beschäftigt, da es nicht dass Mittel erster Wahl war.
VG
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 11:26:03 Uhr:
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 10:41:23 Uhr:
Interessant ist, dass bei dieser Testtabelle das LM nicht aufgeführt ist.
Wenn ich es richtig sehe, dann gleich die erste Position. LM1052.
VG
[/quoteEinverstanden, aber wer sieht schon in der Bezeichnung "Meguin" das Produkt LM?
mfg
Hubi
Meguin , anderer Hersteller vom gleichwertigem Öl wie LM1052
Zitat:
@540iAV8 schrieb am 24. Februar 2018 um 12:22:34 Uhr:
Also, ein anderer Hersteller kann einfach Liqui Moly kopieren ?😕
mfg
Hubi
Andersrum.
Meguin ist der Hersteller - dann wird auf LM umgelabelt.
(soweit ich das weiß)
Quelle Wiki:
2006 erwarb der Ulmer Additivhersteller Liqui Moly das Unternehmen[6] und Ernst Prost übernahm die Leitung von Méguin.[7] Heute versorgt Méguin als Produktionsunternehmen eine ganze Reihe namhafter Unternehmen der Mineralölbranche, des Mineralölhandels und der Industrie.