2. Gang schwergängig

VW Tiguan 2 (AD)

Hallo liebe Motor Talk Mitglieder,

Ich habe vor kurzem eine VW Tiguan 2.0 TDI 4motions bj 2020 mit Schaltgetriebe gekauft. Fällt mir jetzt an, dass der zweite Gang ein bisschen schwergängig als andere Gänge. Das Auto war 3 Jahre Fahrschule Auto. Weiß jemand vlt woran das liegen können ???

Mit freundlichem Gruß

17 Antworten

Fahrschüler zu oft verschalten? 😁

Fangen wir mal mit grundlegendem an, wieviel km ist der gelaufen?
Fürn Anffang würde ich erstmal das Getriebeöl wechseln, das geht schnell und kostet nicht soviel. Danach schauen wir ob es sich verbessert hat.
Ich nehme an das der jenseits der 100.000km ist? Da kann ein Getriebeölwechsel durchaus schon mal eine Veränderung bringen.

Ansonsten bleiben noch die üblichen Verdächtigen wie Synchroringe. Geht der auch schwer im Stand einzulegen oder nur während der Fahrt? Unterschiede beim Hoch- oder Runterschalten feststellbar?

Hallo Mondeo Rider,

Danke für die Rückmeldung.

Das Autou hat nun 97 tkm auf dem Tacho. Im Stehen sind die Gänge anscheinend ganz normal. Beim hochschalten fällt das Problem mehr als beim runter schalten auf.

Mit freundlichem Gruß

Das wird dann wahrscheinlich wirklich ein Synchronring/Synchronkörper sein. Dazu muss das Getriebe ausgebaut und zerlegt werden, um den zu wechseln. Wenn Du es selbst zahlen musst, das wird leider nicht ganz günstig. Das ist einiges an Arbeit und Arbeitsleistung ist teuer. Viele Werkstätten machen am Getriebe selbst nichts, die bauen das nur aus und ein.
Hier wärst Du gleich bei einem Getriebespezialisten am besten aufgehoben.

Ich empfehle Dir es daher zunächst mit einem Getriebeölwechsel zu versuchen, die Kosten dafür sind im Verhältnis sehr überschaubar und je nach Ölzustand kann das schon einen Unterschied machen. Verschwinden wird es dadurch natürlich nicht aber es könnte sich schon um einiges verbessern.
Wie gehen denn die anderen Gänge rein, ganz leicht oder auch etwas schwergängiger?

Die anderen ganz normal. Der zweite Gang ist auch nicht so dramatisch. Man merkt das Problem vom ersten mal nicht. Die Frage jetzt wie lange kann ich damit fahren ohne die Getriebe zu tauschen oder muss ich am besten schnell tauschen um andere Probleme zu vermeiden ??
Mit freundlichem Gruß

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Prinzipiell kannst Du damit weiterfahren. Der Zustand muss sich nicht weiter rasant verschlimmern. Wenn Du ordentlich fährst kann der Zustang och ewig so bleiben ohne schlimmer zu werden.
Ölwechsel ist dafür aber zwingend, um Abrieb aus dem Getriebe zu bekommen. Dieser fördert Verschleiß.
Ich würde jetzt einen Ölwechsel machen und dann zur Sicherheit in weiteren 50.000km nochmal, um den Ölzustand dann nochmal neu zu beurteilen und um wieder den Abrieb raus zubekommen.
Das Getriebe ist jetzt einmal angeschlagen, Metallabrieb im Öl kann an beschädigten Teilen zu einem viel stärkeren Verschleiß führen als an nicht beschädigten Teilen, daher zur Sicherheit alle 50.000-75.000km wechseln.
Und solang der Zustand bleibt ohne sich groß zu verschlimmern kannst Du damit weiter fahren. Durchaus bis zum Ende des Autolebens.

Dankeschön mein Lieber,

Diese Rückmeldungen waren super hilfreich und haben meine Verdachten geklärt.

Kupplungssatz spielt bei dem Problem keine Rolle richtig???

Nein, dann dürfte die Kupplung nicht richtig trennen (z.B. bei Luft im Hydraulikkreis), dann würdest Du das aber immer spüren, bei jedem Gangwechsel und auch im Stand.
Verschleiß der Kupplung hingegen hätte die Gegenteilige Wirkung.
Ein Fahrschulwagen wird mit Sicherheit einen höheren Kupplungsverschleiss haben, aber die Kupplungen halten ja bei guter Fahrweise teilweise auch eine Leben lang.
Das wird so schnell zu keinem Problem werden, wenn es nicht schon eins ist.
Aber wenn die Kupplung mal neu muss, würde ich gleich eine gebrauchtes Getriebe mit reinsetzen. Dazu muss es nämlich ohnehin raus.

Ich würde mal beim Händler nachfragen, ob das Problem schon beim alten Besitzer bekannt war. Wenn es dazu schon ein Hinweis gab, kannst du das bei VW erfragen.

Denn wenn das Problem schon erkannt wurde, es beim Verkauf aber verschwiegen wurde ist das nicht fair.

So hast du eine Basis nachzuverhandeln. Denn wenn es blöd kommt, wird das richtig teuer. Ein Getriebe zu zerlegen usw. geht ins Geld.

Auch mal versuchen, den Vorbesitzer (Fahrschule) zu kontaktieren und da fragen, ob denen das Problem bekannt ist.

Bei VW/Audi gab es mal ein Austausch-Teile-Programm.
Da wurde z.B. das defekte Getriebe rausgenommen, und durch ein vom Getriebehersteller sachgerecht instandgesetztes, gebrauchtes Getriebe ersetzt.
Das war z.B. vergleichbar mit diesen Refurbished-Angeboten von manchen Handy-Herstellern.
Alles, was nicht mehr Top war, wurde ersetzt. Der Rest wurde wieder instandgesetzt.
Hinterher hatte man ein Getriebe, das fast so gut wie neu war, aber deutlich billiger, als ein neues.

Gibt es dieses Programm nicht mehr?
Auf diese Art und Weise wurde bei mir z.B. mal ein vollkommen verschlammter Rumpf-Motor bei einem Audi-80 ausgetauscht. Und das für einen relativ günstigen Preis.

Das wäre vermutlich die beste Lösung falls wirklich etwas defekt ist.

Den Vorbesitzer fragen, ob das Auto mit einem verschwiegenen Defekt verkauft wurde, dürfte wohl kaum zielführend sein. Der wäre ja schön blöd, wenn er das zugeben würde. Auch wenn er nicht selber der Verkäufer war. Er bekäme ja u.U. Ärger mit dem Autohaus, das den Wagen dann weiter verkauft hat.

Tritt das Problem denn erst jetzt bei den niedrigen Temperaturen auf? Wenn ja, dann würde ich mal nachfragen, ob man das Getriebe einstellen kann, Führungsteile austauschbar sind und einen Getriebeölwechsel machen. Vorzugsweise auf ein Öl mit niedrigerer Viskosität.
Ich hatte solche Probleme mal mit meinem AUDI TT 8N und meinem Golf 5 R32. In beiden Fällen ließ sich danach der zweite Gang wieder viel leichter einlegen und das Schalten war generell viel leichtgängiger und geschmeidiger, vor allem bei Kälte kurz nach dem Start.

Generell sind die VW Getriebe aber auch auffällig, was das Hochschalten in den zweiten Gang anbelangt. Zügig beschleunigen, nicht ganz sauber Kuppeln und dann noch schnell schalten mögen die nicht immer. Ist zwar mal mehr mal weniger, aber tendenziell ist es so.

Da gibt es keine spezielle VW Getriebe:
Es gibt Zulieferfirmen für Getriebe.
Eine der wichtigsten, und fähigsten, ist die ZF-Friedrichshafen, kurz ZF.
Die bauen Getriebe für so gut wie alles, was ein Getriebe braucht:
Hochleistungs-Motorsport, Motorräder, PKW, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen etc.

Die ZF ist ein Kunde von mir, und ich habe mir zeigen lassen, was die da so alles bauen.
Und auf die Frage, wie das mit den "Austauschgetrieben" so funktioniert, hat man mir erklärt:
Das Getriebe wird zerlegt, alles was Mist ist, wird ausgesondert, und alles was noch gut ist wird in die Produktion eingeschleust.
So ein Austauschgetriebe ist hinterher also neuwertig. Und dann kam der Knaller:
Er hat gemeint: "Die Autohersteller verdienen sich an dem Austausch-Programm eine goldene Nase, weil wir solche Dinge zu einem Bruchteil dessen Instand setzen können, als hinterher bei einem "Austauschteil" von der Vertragswerksatt verrechnet wird."
Die Vertragshändler verdienen da offensichtlich sehr kräftig mit!
Und man hat mir damals gesagt, dass man bei der ZF sogar als Privatperson ein Getriebe zur "Revision" abgeben kann. Ob das heute noch so ist, weiß ich leider nicht.

Und wo werden ZF-Getriebe eingesetzt:
Volkswagen
Porsche
Ford
BMW
Audi
u.v.m.

Es kann daher keine spezielle Schwächen bei Volkswagen Getrieben geben, denn die werden alle vom gleichen Hersteller gefertigt. Aber es kann durchaus sein dass ein Auto-Hersteller zu hohe Anforderungen stellt, die der Getriebe-Hersteller nicht erfüllen kann.

Und damit wären wir bei den Lieferketten: Würde die ZF ausfallen, könnten kaum noch Markenfahrzeuge ausgeliefert werden. Doch wer kennt schon die ZF, und weiß, wie wichtig die für unseren Automobil-Standort Deutschland ist.

Hallo
Du willst damit sagen, dass, wenn ein schadhaftes Getriebe zu ZF kommt, wird es zerlegt und Teile welche noch i.O. sind kommen in die Produktion für neue Getriebe? So habe ich das verstanden. Da sind dann also in einem werksneuen Getriebe, gebrauchte Teile verbaut. Das kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja Betrug. Oder meinst du mit "Produktion" die überholten Getriebe?

ZF kenne ich durchaus, ist ja bei uns hier in Lemförde vor Ort und zwei Studienkollegen haben da gearbeitet. Ist aber der Fahrwerkssektor.

Woran es liegt, dass ich sowohl bei unseren eigenen als auch unseren Firmenwagen aus dem VW Konzern bemerke, dass der zweite Gang auf die oben genannte Art und Weise zickt, kann ich in der Tat nicht benennen. Aber vielleicht liegt es ja wirklich am eingefüllten Öl, das bei anderen Fahrzeugherstellern ein anderes ist?! Ist ja schon auffällig, dass ich solche Auffälligkeiten bei Opel, Mercedes, BMW usw. nicht bemerkt habe und nach einem Getriebeölwechsel an meinen Autos nahezu weg waren bzw. komplett verschwunden sind.

Sollte ja auch nur ein Tipp sein bevor man das ganze Getriebe austauscht. Kostet ja nicht die Welt.

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