1997er v70, erhalten oder verkaufen/abstoßen?
Ich stehe vor einer wichtigen Entscheidung über meinen, doch egtl gerne gefahrenen, V70. Dieser ist derzeit leider eher ein Sorgenkind statt ein treuer Begleiter.
Ich muss ein wenig ausholen.
Im Januar 17 ist mein "alter" leider wegen eines gerissenen Zahnriemen "von uns gegangen". Da im Februar Nachwuchs anstand musste schnell wieder ein Fahrbarer Untersatz her und da ich schon immer auf die Volvos der 90er stand ist die Wahl schnell auf einen V70 gefallen. Dieser entpuppte sich, aus eigener Blödheit und einem ungesunden Hauch Naivität, leider als ein Fehlkauf. Probefahrt ging nur mit ca 30-50Kmh (ohne Schilder) im Industriegebiet und auf der Bühne hatte ich ihn auch nicht(der Wagen sah so gut aus da war ich zu unvorsichtig). Nach wenigen Monaten fingen dann die Probleme an und beim ersten Räderwechsel kam das böse Erwachen.
Zum Wagen:
1997er Volvo V70 Kombi
ca 233TKM
2,5l 144PS
Bordcomputer
Klima
Standheizung(nachgerüstet)
Sitzheizung/nachgerüstet)
Im April steht TÜV an welchen ich auf keinen Fall bekomme.
Meines Wissens müssen vorne folgendes neu:
-Stoßdämper (beide)
-Domlager(beide)
-Antriebswelle(beide)
-So ca 80% der ganzen Radaufhängungsteile(Lenker/Koppelstange etc) beidseitig. Ein paar Teile kann man vll retten
-evtl Radlager
-Zahnriemen Wechsel mit WaPu
-Klima läuft nicht, Magnetkupplung zieht nicht an
-Scheinwerfer Scheibenwaschanlage links außer Funktion
-Motorlager wurden schonmal gemacht würde ich aber sicherheitshalber überprüfen lassen.
Ansonsten könnte er innerhalb der nächsten 2 Jahre mal nen neuen Auspuff, ab Mittelschalldämpfer, gebrauchen.
Des Weiteren jault das Ausrücklager zeitweise gewaltig beim anfahren und seit dem letzten Versuch E10 zu fahren leuchtet meine Motor Warnleuchte. Kurz nach dem Tanken hatte der Wagen Probleme anzuspringen und hat im Innenraum bestialisch nach Sprit gestunken. Nach mehreren Tanks Super ist alles wieder i.O. aber die Leuchte brennt noch. Die obligatorische ABS Leuchte begrüßt mich auch regelmäßig, aber das sind ja eher Peanuts.
Ansonsten schnurrt der Motor eigtl wie ein Kätzchen und läuft super zuverlässig(wenn man kein E10 Tankt 🙂 ) und ist mit 7-8L auch verhältnismäßig sparsam. Auch von der Fahrleistung vermisse ich nichts, m.m.n. läuft er wie er soll. Die Karosserie ist Rost frei und der Lack an sich auch ziemlich ordentlich(wenn er mal gescheit poliert wird sicher 8/10). Auch sonst findet man nicht viel Rost/Verwitterung am Auto/Unterboden.
Ich denke wenn ich die nötigen Reparaturen machen lasse steht er wieder ganz gut da, aber die Frage ist eben ob sich das lohnt. Momentan liebäugele ich mit einem 2017er Fiat Tipo Lounge(Kombi) mit dem 120PS T-Jet Benzinmotor. Der liegt mit Tageszulassung bei ca 14-15K, je nach aktuellen Angeboten.
Ich freue mich über Eure Meinung zu meinem Dilemma, Gruß Philipp
Beste Antwort im Thema
Ich will es mal so sagen: Ich habe es dreimal durch. 15-20 Jahre alten 850 gekauft von privat bzw. Fähnchenhändler (der, Elch II, war tatsächlich noch das beste Fahrzeug bei Kauf!), billig, aber mit Reparaturstau. Und dann durchrepariert.
Dass es drei Mal sein musste, war nicht geplant, ich habe Elch I und II durch Unfälle mit Totalschaden verloren, beide Male im Ausland, aber das ist eine andere Geschichte.
Es ist der indirekte Nachteil der Langlebigkeit. Man kann unsere Autos eben bis 200 oder 250 tkm fahren und vieles an Wartung oder Wehwehchen ignorieren. Danach gehen sie weg und landen bei Leuten, wie wir hier es sind. Ich habe jedes Mal mehrere Tausend Euro investiert, um auf einen ordentlichen technischen und optischen Status zu kommen. Ich finde das in Ordnung, ich wollte und will es so.
Gerade steht der Elch leider wieder in der Werkstatt, Kat gerissen, muss neu. War noch der originale, jetzt 23 Jahre alt, 340 tkm durchgehalten. Wird wieder ordentlich kosten. Zahle ich. Ohne länger als zwei Sekunden drüber nachzudenken.
27 Antworten
Frag dich mal, wie viel so ein Fiat nach 4 Jahren noch wert ist (mach dir mal den Spaß mit wirkaufendeinauto.de) Wenn Du einen Bruchteil dieses Wertverlusts in deinen Elch steckst hast einen richtig guten Wagen.
Ich habe leider noch einen 500er und einen Panda zu betreuen - so was willst Du nicht wirklich haben..
Hallo,
Stoßdämpfer und Domlager halten sich preislich im Rahmen.
Koppelstangen und Querlenker (mussten bei mir aufgrund des Fahrzeuggewichtes in den letzten 8 Jahren auch schon 2 mal gemacht werden).
Klimakompressor kann man eine Unterlegscheibe zwischen magnetkupplung und scheibe entfernen. Kommt man dran wenn die Riemen runter sind.
Sollte dann wieder gehen.
Scheibenwaschanlage habe ich bei mir stilgelegt.
Denke mal das der Aufwand bei 1000-1200€ liegen.
Zahnriemen mit allen Teilen würde wohl den Großteil ausmachen.
Sind aber Verschleißteile. Das selbe mit Auspuff.
Denke mal wenn alles weitere in Ordnung ist lohnt es sich.
Moin,
ich hab in meinem 01/2017 auch rund 600 € investiert nur für den Tüv , der Elch hat jetzt 414000 auf der Uhr und ist EZ 12/97 , ist rostfrei und zuverlässig , läuft 4-5 mal im Monat ne Strecke von 400 km , Klima überflüssig hat 4 X EFH ;-)
ich würde es immer wieder investieren , weil für 500 -1000 Euronen bekomme ich kein Fahrzeug in der Qualität .
MfG
Bis auf Klima ist alles eigentlich Wartungsstau und normaler Verschleiss.
Kannst grob rechnen mit 270€ Zahnriemen (wenn du noch den hydraulischen Spanner hast) bzw. 200 wenn nicht
Dämpfer vorne mit Federteller von Lemförder um die 200€
Querlenker von Lemförder ca 150-200€ je nach Befestigungsart (2 vs 4 Schrauben)
Koppelstangen Lemförder ca 50euro
Antriebswellen würde ich 2 gute gebrauchte suchen bzw. nur das Gelenk tauschen (von Skandix Hausmarke oder PP) würde ich dir abraten.
Scheinwerfermotor von eBay oder ganz ausbauen
Der 10V sollte ohne Probleme E10 vertragen, da würde ich schauen warum er das nicht mag ich denke das Problem wird anderso liegen.
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Hallo,
auch von mir ein klares JA zum Behalten und Wartungsstau beseitigen 🙂 .
Du hast mit diesem Elch noch eine Maschine drin, die richtig gute Qualität besitzt, z.B. die Ventilsitzringe, sowas findest Du in heutigen Motoren nicht mehr. Google mal nach Haltbarkeit / Ventilsitzringe / Sintermetall /Qualität. Die läuft locker über eine Million Kilometer, wenn die Wartung ordentlich durchgeführt wird.
Kannst Du nicht mehr kaufen mit den neuen KFZ, die sind auf ca. 150000km konstruiert... (viele, nicht alle!)
Meinen Elch #1 habe ich mit 380000km gekauft, jetzt hat er 574000km weg und läuft wie am ersten Tag. Schätze Dich glücklich, daß Du noch robuste Technik "in Händen" hältst 😛 .
Viel Erfolg und wir helfen gern bei der Fehlersuche 🙂
Gruß Matthias
Ich schließe mich an. Die erwähnten Fehler sind bei der Laufleistung normale Abnutzungserscheinungen.
Nimm etwas Geld in die Hand und bringe den Elch wieder auf Vordermann!
Und das E10 ist NICHT schuld, da muss noch was anderes sein. Unsere Motoren vertragen E10 völlig problemlos. Ich tippe auf Lambdasonde und/oder Zündung - auch das sind Verschleißteile, die nach 240 tkm halt fällig werden.
Kann man alles richten. Erstmal zum TÜV, ne Mängelliste geben lassen und abarbeiten.Im April TÜV heißt das du spätestens Ende Juni hin musst + die vier Wochen, wenn er dann durch fällt. Viel Zeit um alle TÜV- relevante Baustellen zu richten. Nach bestandenem TÜV so nach und nach den Rest.
Hab grad meinen 940er durch den TÜV gebracht. Jetzt werden die kleinen Sachen nach und nach gemacht, ganz ohne Streß.
Ich schließe mich den Vorrednern an.
Bzgl. Des Motorenproblems: lasse erstmal den Fehlerspeicher auslesen und dir die fehlercodes ausdrucken. Damit kann man denn schon mehr anfangen.
Ich tippe eher auf einen zugesetzten Kraftstofffilter oder ähnliches.
Zitat:
@dementedarego schrieb am 24. Januar 2018 um 21:34:01 Uhr:
Ich schließe mich den Vorrednern an.Bzgl. Des Motorenproblems: lasse erstmal den Fehlerspeicher auslesen und dir die fehlercodes ausdrucken. Damit kann man denn schon mehr anfangen.
Ich tippe eher auf einen zugesetzten Kraftstofffilter oder ähnliches.
E10 wird mehr Dreck aus dem Tank schwemmen, als E5. Da kann man den Filter schon mal neu machen. Meinen T5damals bin ich teils mit E85 fahren und der konnte das ohne murren ab.
Ich bin damals auch mal E85 gefahren (meist ca. 50/50) und der 10v hats problemlos mitgemacht. Nur der Spritfilter war innerhalb kürzester Zeit durch die gelösten Ablagerungen mehrmals dicht. Die Suppe kam wie Teer raus gelaufen aber das ist hier nicht das Thema.
Am E10 wirds erfahrungsgemäß nicht liegen.
😰 .. also, wer psychisch + physisch in der Lage ist 15k (!) für "Irgendwas" auszugeben, kann erst recht mit einem Zehntel davon dann meilenweit mit der vorhandenen Hardware weiter unterwegs sein. 🙂
Du hast PN 😉
Das wird für mich spannend, welche Antworten und Empfehlungen hier eintreffen. Spannend, weil ich sehr ähnliche Überlegungen anstellen und die gleiche Entscheidung treffen muss.
Meine Vorgehensweise wird die sein: HU nach einer Säuberung der Teile, die der Prüfer sehen muss. Mit dem Ergebnis aus der HU abschätzen, was die Reparaturen kosten sollen. Dann finanzielle Möglichkeiten und Reserven prüfen, schließlich Familienrat zu einer Entscheidung einberufen.
Ich finde es manchmal erschreckend,das die Fahrzeughalter über den Verkauf eines Fahrzeuges nachdenken,weil die Reparaturkosten angeblich zu hoch sind.
So ein Wartungsstau entsteht nicht von heute auf morgen,der baut sich innerhalb der TÜV-Zeiträume kontinuierlich auf und im Normalfall wird der dann nach und nach in Angriff genommen.
Im Idealfall entsteht er erst gar nicht,wenn das Fahrzeug regelmäßig und vom Fachmann gewartet wird und auch mal eine gewerbliche Werkstatt von innen sieht,nicht nur den Kumpel vom Bruder,der mal irgendwann Schlosser gelernt hat "und nebenbei was mit Autos" macht.
Ok,die Wartungshure wird verkauft.
Und dann?
Erlebt der nächste Wagen das gleiche Schicksal?
2 Jahre fahren und dann wieder weg,weil ein Durchrasseln bei der HU droht?
Eigentlich schade,denn gerade die V 70 I / 850 geben sich schon mit einer minimalen Pflege zufrieden und können den Fahrer eine sehr,sehr lange Zeit begleiten,und das nur bei minimalen monatlichen Aufwendungen.
Ich will es mal so sagen: Ich habe es dreimal durch. 15-20 Jahre alten 850 gekauft von privat bzw. Fähnchenhändler (der, Elch II, war tatsächlich noch das beste Fahrzeug bei Kauf!), billig, aber mit Reparaturstau. Und dann durchrepariert.
Dass es drei Mal sein musste, war nicht geplant, ich habe Elch I und II durch Unfälle mit Totalschaden verloren, beide Male im Ausland, aber das ist eine andere Geschichte.
Es ist der indirekte Nachteil der Langlebigkeit. Man kann unsere Autos eben bis 200 oder 250 tkm fahren und vieles an Wartung oder Wehwehchen ignorieren. Danach gehen sie weg und landen bei Leuten, wie wir hier es sind. Ich habe jedes Mal mehrere Tausend Euro investiert, um auf einen ordentlichen technischen und optischen Status zu kommen. Ich finde das in Ordnung, ich wollte und will es so.
Gerade steht der Elch leider wieder in der Werkstatt, Kat gerissen, muss neu. War noch der originale, jetzt 23 Jahre alt, 340 tkm durchgehalten. Wird wieder ordentlich kosten. Zahle ich. Ohne länger als zwei Sekunden drüber nachzudenken.