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10 Jahre alten Kindersitz verschenken?

Schönen guten Tag!

Haltet Ihr es für eine gute Idee, einen zehn Jahre alten VW-Kindersitz per "Kleinanzeigen" zu verschenken? Die Basis ist total in Ordnung, der Bezug ist total in Ordnung, jedoch ist oben seitlich ein Bruch im Hartschaum. Soweit ich weiß, hat Recaro diese Sitze für VW gebaut. Wäre es interessant für die neuen Nutzer, sich sowas schenken zu lassen, und dafür dann möglicherweise ein Ersatzteil zu kaufen, sofern es das gibt?

Oder würdet Ihr sagen: Nein, nach zehn Jahren muss das Ding durch Zeitablauf entsorgt und der Nachhaltigkeitsgedanke verworfen werden?

Es bedankt sich Matthias!

39 Antworten

Ich bringe es mal auf den Punkt: Jeder sollte selbst wissen, was einem der Schutz und das Leben seines Kindes wert ist. Gerade bei einer Sitzerhöhung, die nicht mehr als 50 Euro kosten muss, würde ich nicht mal im Ansatz daran denken, etwas Gebrauchtes zu verwenden.

Hier handelt es sich wohl aber eher um einen richtigen Kindersitz. Auch der ist neu in guter Qualität ab 200 Euro zu bekommen.

Eben. Klar kann man auch gebrauchte Kindersitze kaufen, aber dieser hier ist eindeutig beschädigt. Schmeiß das Ding weg. Nachhaltigkeit ist wichtig, aber nicht da, wo die Sicherheit des Kindes von abhängt.

Bei einem Seitenteil oder Rückenteil eines Kindersitzes mag es auf die Funktionsfähigkeit der Materalien ankommen, um die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten.

Aber bei einer reinen Sitzerhöhung? Vor welcher Bewegung bei einem Unfall soll hier geschützt werden??
Solange die Sitzerhöhung für das Kind bequem ist und nichts drückt oder eine gebrochene Kante stört, nutze sie weiterhin bzw. lasse sie von anderen weiter nutzen.

Zitat:

@Scimitar83 schrieb am 23. Januar 2024 um 06:14:11 Uhr:


Das Seitenteil oben ist dafür gedacht, bei einem Unfall zu brechen und damit Energie aufzunehmen. Wenn es nun schon gebrochen ist, kann es das nicht mehr. Ist wie beim Fahrradhelm.

Das kann man nicht verallgemeinern.
Wir hatten mal einen Römer sitz da war das Styropor am Übergang von Rücken zu Seitlicher Kopfstütze maximal 0,5cm stark. Mechanische Belastbarkeit gleich null.

Da kam die Stabilität ausschließlich durch die Schale aus Kunststoff.

Wenn das ganze Bauteil aus Styropor ist, dann kann man da natürlich nix mehr retten wenn da was gebrochen ist.

Wenn bereits eine Belastung aufgetreten ist, dass der Styropor gebrochen ist, würde ich dem Kunststoff darunter nicht trauen. Das ist immer ein Zusammenspiel, zu dem auch der Styropor beiträgt.

Das gleiche hatte ich auch mal - war ein Römer oder Cybex.
Auch oben das Styropor gebrochen.
Hab den damals auch über Kleinanzeigen zum verschenken angeboten. Schaden wurde exakt beschrieben. Ersatzteil hätte unter 20€ gekostet.
Habe da auch kein schlechtes Gewissen, dass der evtl. so weiterverwendet wurde.
In meinen Augen immer noch besser als manches was neu zu kaufen ist.

Ganz einfach wenn man das Kind in den Kindersitz reinsetzt bleibt man gerne mal an der hervorstehenden seitlichen Kopfstütze hängen.

Da das Styropor Polster nach innen nur vom Sitzbezug gestützt wird biegt es sich nach innen und bricht am Übergang zum Rücken.

Das Plastik der äußeren Schale wird dabei nicht verformt.

Verschenke ihn oder verkaufe ihn billig, es gibt sicherlich jemanden mit schmalem Geldbeutel, der sich darüber freut.

Persönlich würde ich keinen haben wollen, auch nicht ohne gebrochene Polsterung.
Kindersitze sind für mich wie Motorradhelme.
Die schafft man sich nicht gebraucht an.
Dafür sind sie eigentlich neu zu billig.

Zitat:

@Scimitar83 schrieb am 23. Januar 2024 um 12:15:19 Uhr:


Wenn bereits eine Belastung aufgetreten ist, dass der Styropor gebrochen ist, würde ich dem Kunststoff darunter nicht trauen.

Bei uns sind die Styropor-Wangen gerne beim Entfernen der Bezüge zum Waschen gebrochen. Das muss also kein Zeichen für eine Unfallbeanspruchung sein.

Kaputt ist Kaputt.

Zitat:

@Matsches schrieb am 23. Januar 2024 um 14:12:49 Uhr:


Dafür sind sie eigentlich neu zu billig.

Kommt auf den Sitz an - gerade bei den Kleinsten sind sie nicht so billig.
Ich habe erst kürzlich unseren knapp 400 EUR teuren Reboarder (nach wie vor kaufbar für diesen Preis) an die nächste Familie verkauft. Diese waren froh über den Preis und für mich eher, dass er nachhaltig weiter genutzt werden kann.

Der Sitz war in meinem Fall aber einwandfrei in Ordnung und Unfallfrei.

Der Nachfolgesitz hat übrigens - es war wieder einer der Testsieger in seiner Klasse - dann neu nicht mal mehr die Hälfte gekostet. Ist aber auch wesentlich weniger komplex im Aufbau und wesentlich weniger Material.

Daher - es kommt auf die Gruppe für den Sitz an.

Zitat:

@Holgernilsson schrieb am 19. Januar 2024 um 14:07:45 Uhr:


Ein 10 Jahre alter Kindersitz bietet mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Sicherheit mehr. Wenn dann sogar auch noch etwas im Sitz gebrochen ist, taugt der Sitz nur noch für die Tonne. Nicht umsonst gilt die Empfehlung, jeden Helm und jeden Kindersitz bei der leichtesten Beschädigung zu entsorgen.

Wenn Kindersitze Weichmacher wie DPHP enthalten, würde ich mir eher Sorgen machen.
Der Kindersitz hier ist auch 10 Jahre alt vom ersten Kind. Da ist nichts spröde oder unsicher.

Wenn er unbeschädigt ist, sollte das kein Problem sein. Hier geht es aber um einen auch optisch sichtbar beschädigten Sitz.

Das Tückische ist, dass man nicht jede Beschädigung von außen sehen kann. Aber jeder hat ein anderes Sicherheitsbedürfnis und kann daher selbst entscheiden, welchen Sitz er wie lange benutzt.

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