1. schöne April Wochenende oder alle Jahre wieder...
Hi.
Jetzt muss ich doch mal ein paar Zeilen zum auslaufenden WE schreiben.
Wie die meisten hab natürlich auch ich gestern das super Wetter genutzt und war den ganzen Tag aufm Bock.
Da ich kein Saisonkennzeichen habe bin ich schon die ein und anderen Kilometer dieses Jahr gefahren aber was ich gestern alles erlebt hatte war jenseits von gut und böse...
Die erste Situation war das ich auf meiner "Hausstrecke" wo ich schon recht "sportlich" unterwegs war ganz knapp in einer ABSOLUT NICHT EINSEBAHREN S Kurve, die ich zwar auch flott fahre aber mit genug reserve da in dieser Kurve noch eine Kreuzung kommt, überholt wurde.
Bemerkt hatte ich das erst als ich schon in der Kurve war und links neben mir eine BMW GS bemerkte die mit zwei Leuten besetzt war.
Also fuhr der Fahrer schön auf der Gegenfahrbahn ohne auch nur den hauch einer Chance zu sehen ob jemand entgegenkommt.
Als ich das bemerkte wurde ich natürlich sofort langsamer aber der Fahrer hats dennoch nicht geschafft auf die rechte Spur zu kommen...
Naja, da hab ich mir schon gedacht der Tag wird spannend.
Aber ich musste feststellen das nicht nur Motorradfahrer sich etwas überschätzen, bei den Dosen waren es hauptsächlich die Cabrios die mit waghalsigen Manövern auf sich aufmerksam machen mussten...
Das man solche Aktionen öfter mal beobachtet ist ja nix neues aber an diesem WE hat sich das ziemlich gehäufft.
Ich fahre ja auch gerne "sportlich" aber was ich gestern erlebt hatte war selbst mir zu viel.
Ich kann mir das nur so erklähren das die meisten an diesem We die erste Fahrt nach dem Winter hatten oder einfach nur dachten bei solch sommerlichem Wetter Kann ich genau so weiter fahren wie ich letzten Sommer aufgehört habe...
Jeder soll so fahren wie er will und mich so oft überholen wie er will aber schaltet euer Hirn ein und fangt langsam an und gefährdet vor allem nicht auch noch andere!
Steh ich mit dieser Beobachtung alleine oder habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
Gruß
Beste Antwort im Thema
Hi.
Jetzt muss ich doch mal ein paar Zeilen zum auslaufenden WE schreiben.
Wie die meisten hab natürlich auch ich gestern das super Wetter genutzt und war den ganzen Tag aufm Bock.
Da ich kein Saisonkennzeichen habe bin ich schon die ein und anderen Kilometer dieses Jahr gefahren aber was ich gestern alles erlebt hatte war jenseits von gut und böse...
Die erste Situation war das ich auf meiner "Hausstrecke" wo ich schon recht "sportlich" unterwegs war ganz knapp in einer ABSOLUT NICHT EINSEBAHREN S Kurve, die ich zwar auch flott fahre aber mit genug reserve da in dieser Kurve noch eine Kreuzung kommt, überholt wurde.
Bemerkt hatte ich das erst als ich schon in der Kurve war und links neben mir eine BMW GS bemerkte die mit zwei Leuten besetzt war.
Also fuhr der Fahrer schön auf der Gegenfahrbahn ohne auch nur den hauch einer Chance zu sehen ob jemand entgegenkommt.
Als ich das bemerkte wurde ich natürlich sofort langsamer aber der Fahrer hats dennoch nicht geschafft auf die rechte Spur zu kommen...
Naja, da hab ich mir schon gedacht der Tag wird spannend.
Aber ich musste feststellen das nicht nur Motorradfahrer sich etwas überschätzen, bei den Dosen waren es hauptsächlich die Cabrios die mit waghalsigen Manövern auf sich aufmerksam machen mussten...
Das man solche Aktionen öfter mal beobachtet ist ja nix neues aber an diesem WE hat sich das ziemlich gehäufft.
Ich fahre ja auch gerne "sportlich" aber was ich gestern erlebt hatte war selbst mir zu viel.
Ich kann mir das nur so erklähren das die meisten an diesem We die erste Fahrt nach dem Winter hatten oder einfach nur dachten bei solch sommerlichem Wetter Kann ich genau so weiter fahren wie ich letzten Sommer aufgehört habe...
Jeder soll so fahren wie er will und mich so oft überholen wie er will aber schaltet euer Hirn ein und fangt langsam an und gefährdet vor allem nicht auch noch andere!
Steh ich mit dieser Beobachtung alleine oder habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
Gruß
196 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von twindance
Und nein, wenn ich schneller als die Polizei erlaubt über die Landstraße fahre, da schraddelt keine Raste, da schraddelt kein Knie, da fließt kein Adrenalin - da bin ich ENTSPANNT, da es die Straße und die Verkehrslage zulässt - ansonsten würde ich langsamer sein. Dann fahre ich dieses Tempo, weil die Fahrt in diesem Bereich entspannt, flüssig, ästhetisch, aber nicht frei von Anspruch an die Fahrweise ist. DAS IST IN DIESEM MOMENT FÜR MICH BLÜMCHENPFLÜCKEN! Die geschilderte Fahrt wurde übrigens von meiner Süßen im Q5 begleitet - sie war nicht wesentlich langsamer - soweit zum Thema Limit. Das andere Biker andere Regelniveaus haben, verstehe ich durchaus, dass sie diese Fahrweise von ihrem Level aus beurteilen ebenso. Ich habe beim Fahrkönnen andere auch immer mal das Maul offen - würde mir aber abwertende Kommentare verkneifen, solange ich dabei nicht dessen Puls- und Blutdruckwette kenne. Eventuell ist derjenige ja absolut Cool und sicher unterwegs - er kann es halt einfach besser.
Das Problem an einer solchen "coolen und sicheren" Fahrweise ist die Physik. So viel Coolness und Perfektion kannst Du eben nicht aufbringen, dass Du ihrer stärksten Waffe - dem quadratischen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Bremsweg - auch nur annähernd etwas entgegensetzen könntest. Da, wo der verkrampfteste Fahranfänger mit StVO-Affinität schon sein Möppel mit großer Unentspanntheit und schon gar nicht ästhetisch zum Stehen gebracht hat, knallst Du noch mit kaum verminderter Geschwindigkeit etwas weniger entspannt und vor allem nicht mehr so ästhetisch in irgendein Hindernis. Und wenn Deine Herzensdame vielleicht ein paar hundert Millisekunden länger braucht, um die Notwendigkeit einer Bremsung zu erfassen und auch der Bremsassistent das zaghafte Füßchendrücken noch nicht als Notbremsanforderung interpretiert, planiert spätestens Deine Herzensdame Dir die ganze Entspanntheit und Ästhetik aus dem Leib. 😉
Oder um es kurz zu machen: Das Fahrkönnen ist allzu oft nur eine Falschwahrnehmung, eine Illusion, die auf der Unkenntnis physikalischer Zusammenhänge und der Grundannahme einer störungsfreien Fahrt basiert. Objektiv gesehen sind aber solche Fahrer noch viel schlechter als der unsicherste Fahranfänger, auch wenn ihre untergelagerten Regelkreise zur Mopedbedienung vortrefflich funktionieren. 😉
Gruß
Michael
Ich kann beide Standpunkte ansatzweise verstehen.
Da man aber von einer "Grundannahme einer störungsfreien Fahrt" eigentlich niemals ausgeben kann, müsste man folglich konsequent zuhause bleiben, oder?
Vorletztes Jahr ist dem letzten Mopedfahrer unserer Gruppe eine Opeldose volle Kanne hintenrein. Auf einer kurvigen Strecke. Moped und er halb unter die gegenüberliegende Leitplanke. Gottseidank nur ein Bruch, aber mit Nachwirkungen. Opel vorne fast mittig 50 cm eingedrückt, Nummernschild vom Moped hat noch dringesteckt. Und so besonders langsam war er auf seiner BMW auch nicht. Der Unfall war bei über 80 km/h kurz vor einer engen Kurve. Wir waren schon mind. 1 km voraus. Hätte er mit uns mitgehalten, wäre er zu diesem Zeitpunkt nicht an dieser Stelle gewesen. Aber er hatte halt eine BMW... 😁
Dann lieber wie twindance. Zügig und aufmerksam. Passieren kann immer etwas. Wenn einem in einer engen Linkskurve im hügeligen Wald mit rechts einer Leitplanke zwei flache Dosen nebeneinander sehr zügig entgegenkommen, ist nichts zu machen. Egal bei welchem Tempo. Lebensrisiko. Zuhause bleibe ich wegen solcher Gedanken nicht.
Kommt in der gleichen Kurve ein Holzlaster mit 20 m Zahnstocher, der entsprechend auf die Gegenspur ausholen muss, sollte es für eine Notbremsung noch reichen. Dem Lkw reichen auch ein paar Meter, der fährt an der Stelle ja nur max. 20 km/h.
Den Satz "Objektiv gesehen sind aber solche Fahrer noch viel schlechter als der unsicherste Fahranfänger" streite ich aber vehement ab. Erfahrung und der siebte Sinn ist durch nichts zu ersetzen. So allgemein ist dieser Satz schlichtweg falsch. Für manche mag das zutreffen. Aber die Mehrzahl hatte schon Situationen mit Notbremsungen ... und kann das einschätzen und einkalkulieren. Sonst gäbe es tausendmal mehr Tote als 2,2 auf 1 Mrd. km.
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Da man aber von einer "Grundannahme einer störungsfreien Fahrt" eigentlich niemals ausgeben kann, müsste man folglich konsequent zuhause bleiben, oder?
Nö. Man kann einfach so fahren, dass man noch realistische Handlungsoptionen hat. Mit eleganten 150 km/h auf einer kurvigen Landstraße hat man nur noch gefühlte Handlungsoptionen. Real sind die dann bei einer größeren Störung nicht mehr umsetzbar.
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Den Satz "Objektiv gesehen sind aber solche Fahrer noch viel schlechter als der unsicherste Fahranfänger" streite ich aber vehement ab. Erfahrung und der siebte Sinn ist durch nichts zu ersetzen. So allgemein ist dieser Satz schlichtweg falsch. Für manche mag das zutreffen. Aber die Mehrzahl hatte schon Situationen mit Notbremsungen ... und kann das einschätzen und einkalkulieren.
Der "siebte Sinn" ist, wenn man regelmäßig so fährt, doch nur eine Einbildung. 😉
Wie schon geschrieben - die untergelagerten Regelkreise mögen bei solchen Fahrern nahezu perfekt sein. Das Gefahrenbewusstsein ist aber dann schwach bis gar nicht ausgeprägt, weil man sich auf das Bauchgefühl verlässt, das aber gerade da eben nicht viel taugt.
Einfaches Beispiel: An hohe Geschwindigkeiten gewöhnt man sich sehr schnell. Fahranfängern passiert dann manchmal der Fehler, dass sie nach dem Verlassen der Autobahn zu schnell fahren und zu spät bremsen. Erfahrene Fahrer wissen, dass gerade diese Situation gefährlich ist und sie bewusst (nach Tacho) herunterbremsen müssen und gegen ihr Bauchgefühl(!) "gefühlt" besonders langsam fahren müssen. Das unterscheidet beispielsweise objektives Wissen um physikalische und psychologische Zusammenhänge vom (in dem Fall) dummen Bauchgefühl. Man muss halt auch die Grenzen der persönlichen Wahrnehmung kennen und das geht eben nur mit dem Verständnis, dass das Bauchgefühl auch bei noch so viel zurückgelegten Kilometern bei bestimmen Gefahrenabschätzungen (insbesondere bei der Bewertung von Geschwindigkeiten) rein gar nichts taugt.
Gruß
Michael
Jaja die total sicheren verkrampften Fahranfänger die von der Bremse gehen wenn das ABS greift weil sie denken iwas sei kaputt... Dabei haben sie ohnehin schon viel zu spät gebremst weil sie nur bis zum Rücklicht des Vorausfahrenden schauen. Aber man hält sich ja an die Regeln, also ist man total sicher unterwegs und über jeden Zweifel erhaben, egal wie mies man tatsächlich fährt. Klar gibt's auch Ausnahmen, genau wie's auch ein paar Gedankenlose Raser gibt, hilft nur dem sich in trügerischer Sicherheit wiegenden Nix-Checker nicht.
Und wer beim Motorradfahren keinen 7. Sinn entwickelt, der ist ziemlich schnell verloren, egal bei welcher Geschwindigkeit.
Was die angebliche "Geschwindigkeitsgewöhnung" angeht: Keine Ahnung ob blutigen Anfängern und Blümchenpflückern sowas passiert. Konnte als Anfänger nicht schnell fahren. Als erfahrener Fahrer weiß ich aber, dass das zumindest auf mich bezogen Kokolores ist. Nach Tacho bremsen... gegen das Bauchgefühl... *rolleyes* Ich verstehe nicht, warum sich so viele Leute an diese Fahrschulbinsenweißheit klammern statt eigene Erfahrungen zu machen. Anderer Seits... jemand der nie schnell fährt KANN es ja auch gar nicht wissen.
Nur schade, dass Theoretiker ohne Selbstvertrauen auch entsprechend unsouverän fahren.
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@ Wraithrider
Löse Dich doch bitte mal von dem Gedanken, dass "Blümchenpflücker" für unsichere Fahrweise, mangelnde Erfahrung oder fehlende "Heizerkenntnisse" steht.
Wenn ich mit meiner Holden unterwegs bin (also 90% aller Fahrten), dann würde man meine Fahrweise entsprechend beschreiben. Das bedeutet aber nicht, dass ich nichts anderes kenne, sondern lediglich, dass ich a.) Rücksicht auf die Bedürfnisse meiner Holden nehme, b.) wir die Fahrt geniesen und c.) auch wieder an einem Stück nach Hause kommen wollen.
Umgangssprachlich nennt man so etwas wohl Verantwortungsbewußtsein. 😉
Der 7. Sinn mag hilfreich sein, aber schlussendlich hat Pibaer schon recht, wenn er auf die physikalischen Grundsätze hinweist. Bin ich zu schnell, dann helfen mir auch mein 7. Sinn oder 25 Jahre Fahrpraxis nicht mehr weiter.
Und klar - auf einer gut ausgebauten und übersichtlichen Landstraße mit schönen Kurven kann man natürlich schon mal etwas schneller fahren (ist ja auch sehr verlockend). Nur muss das sein? Und kostet es nicht viel mehr Überwindung, sich eben genau dort zurückzuhalten und nicht dem Geschwindigkeitsrausch zu verfallen?
Wenn ich alleine fahre und es dann etwas flotter angehen lasse, dann versuche ich trotzdem, mein Temperament zu zügeln und eben nicht zu schnell zu fahren (was manchmal wirklich sehr viel Überwindung kostet und sicherlich nicht immer gelingt).
Ich denke dabei bewusst daran, dass ich a.) bereits als einzelner Fahrer das Image einer ganzen Gruppe ramponieren kann und b.) ich nicht das tun sollte, was ich bei anderen kritisiere.
In diesem Sinne - manchmal hilft es, wenn man(n) erst denkt und dann am Gasgriff dreht. 😉
Gruß
Frank
Bestimmte Leute werden nie auf eine Nenne kommen. Wenn ich als "Blümchenpflucker" betittelt wird, dann frag ich mich von wem. Meist gefolgt vom Kopfschutteln. Im nächsten Moment nennt mich jemand ein "Raser" !! Ist alles relative, und letztendlich mir auch egal.
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Nö. Man kann einfach so fahren, dass man noch realistische Handlungsoptionen hat. Mit eleganten 150 km/h auf einer kurvigen Landstraße hat man nur noch gefühlte Handlungsoptionen. Real sind die dann bei einer größeren Störung nicht mehr umsetzbar.Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Da man aber von einer "Grundannahme einer störungsfreien Fahrt" eigentlich niemals ausgeben kann, müsste man folglich konsequent zuhause bleiben, oder?
Man kann nicht so fahren, dass man
immer und in jeder Situationrealistische Handlungsoptionen hat. Beispiel siehe weiter oben. Also müsste man doch zuhause bleiben, wenn man so denkt. Und 150 auf einer kurvigen Landstraße ohne Verkehr, die auch noch für 1 km überblickbar ist, können sicherer sein als 80 in einem kurvigen Waldstück. Tempo alleine ist nicht gefährlich, nur ein der jeweiligen Situation unangepasstes Tempo und Unaufmerksamkeit. "Realistische Handlungsoptionen" hat man nicht in jedem Fall - das ist das Restrisiko, das es zu minimieren gilt. Meine gefährlichen Situationen in den letzten 25 Jahren hatte ich noch nie bei über 100 km/h.
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Der "siebte Sinn" ist, wenn man regelmäßig so fährt, doch nur eine Einbildung. 😉Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Den Satz "Objektiv gesehen sind aber solche Fahrer noch viel schlechter als der unsicherste Fahranfänger" streite ich aber vehement ab. Erfahrung und der siebte Sinn ist durch nichts zu ersetzen. So allgemein ist dieser Satz schlichtweg falsch. Für manche mag das zutreffen. Aber die Mehrzahl hatte schon Situationen mit Notbremsungen ... und kann das einschätzen und einkalkulieren.
...
Einfaches Beispiel: An hohe Geschwindigkeiten gewöhnt man sich sehr schnell. Fahranfängern passiert dann manchmal der Fehler, dass sie nach dem Verlassen der Autobahn zu schnell fahren und zu spät bremsen. Erfahrene Fahrer wissen, dass gerade diese Situation gefährlich ist und sie bewusst (nach Tacho) herunterbremsen müssen und gegen ihr Bauchgefühl(!) "gefühlt" besonders langsam fahren müssen.
Gruß
Michael
Erst zum Beispiel: nein,
nichtgegen das Bauchgefühl. Genau das Bauchgefühl sagt einem, wie schnell man in der Ausfahrt kann, ohne Blick auf den Tacho. Was würde denn überhaupt der "Tacho" nützen? Es gibt Ausfahrten, die kann man mit 80 noch nehmen, bei anderen fliegt man mit 60 raus. Mir drängt sich folgende Frage auf: hast du einen Führerschein und wie lange fährst du? 😉
Das, was du schreibst (und das ist jetzt wirklich nicht negativ gemeint) zeigt mir (beweist eigentlich), dass du bisher null Bauchgefühl und keinen 7ten Sinn entwickelt hast. Sonst würdest du nicht sagen, dass er nur eine "Einbildung" ist.
Beispiel dazu, eines von hunderten: erste Fahrt des Jahres Anfang März. Breite Straße auf das Ortsausgangsschild zu. Mit 50 hinter einem Pkw her. Der Pkw will in die letzte Ausfahrt am Ortsschild rechts. Aus der Ausfahrt will aber einer links abbiegen ins Ort. Der Pkw vor mir biegt ab ich könnte Gas geben und geradeaus weiter aus dem Ort. Der Rausfahrende sieht mich jetzt ja komplett und nicht mehr halb verdeckt. Irgendetwas hinderte mich aber am Gasgeben, ich gehe sogar leicht vom Gas, es sind nur noch ca. 10 m bis zum Pkw. Warum? Vielleicht, weil die Kinder auf dem Rücksitz im Pkw getobt haben? Oder sein "leerer", abwesender Blick zu mir? Siehe da, der Pkw fährt los, mir direkt vor die Nase. Erschrickt, als er mich dann doch erblickt und steht quer vor mir. So kam ich mit leicht erhobenem H-Rad ca. 1,5 m vor seiner Fahrertür zum Stehen. Hätte ich auch nur ansatzweise Gas gegeben, wär's passiert. Meine Frau fragte hinterher auch, woher ich das gewusst habe. Ich weiß es selbst nicht, 7ter Sinn eben. Kleine Hinweise, die dem Bauch höchste Vorsicht signalisieren.
Niemand sollte rundweg abstreiten, dass es den 7ten Sinn gibt. Es gab sogar mal viele Jahre lang eine TV-Sendung mti diesem Namen.
Um während der Fahrt Blümchen zu pflücken, muss man so fahren.
Sonst kommt man ja nicht dran. Was an der Bezeichnung "Blümchenpflücker" abwertend sein soll, hat sich mir noch nie erschlossen. 😎
@NOMDMA
Ich hab doch ausdrücklich geschrieben, dass es Ausnahmen gibt. Aber meintest du nicht selbst du warst früher mit 200 auf der Landstraße unterwegs?
Genießen und wieder nach Hause kommen wollen wir alle, Blümchenpflücker, Raser und alles dazwischen auch.
Aber wozu langam fahren? Sicher nicht wegen theoretischen 0,1% geringerer Unfallchance. Und ich fühle mich auch nicht geadelt, wenn ich mich ganz dolle zu etwas überwinde das ich nicht will, nur weil's schwer ist sich zu überwinden.
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Man kann nicht so fahren, dass man immer und in jeder Situation realistische Handlungsoptionen hat.
Wer hat denn das behauptet? Es geht darum, einen vernünftigen Kompromiss zwischen "zu Hause bleiben" und "praktisch keine Handlungsoption" zu finden. Wer meint, der sei irgendwo bei 150 km/h auf der Landstraße, mag zwar ein guter Mopedbediener sein, aber kein guter Fahrer.
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Erst zum Beispiel: nein, nicht gegen das Bauchgefühl. Genau das Bauchgefühl sagt einem, wie schnell man in der Ausfahrt kann, ohne Blick auf den Tacho. Was würde denn überhaupt der "Tacho" nützen? Es gibt Ausfahrten, die kann man mit 80 noch nehmen, bei anderen fliegt man mit 60 raus. Mir drängt sich folgende Frage auf: hast du einen Führerschein und wie lange fährst du? 😉Das, was du schreibst (und das ist jetzt wirklich nicht negativ gemeint) zeigt mir (beweist eigentlich), dass du bisher null Bauchgefühl und keinen 7ten Sinn entwickelt hast. Sonst würdest du nicht sagen, dass er nur eine "Einbildung" ist.
Du solltest mal richtig lesen. Es geht nicht um die Ausfahrt oder korrekte Kurvengeschwindigkeiten, sondern die Strecke danach und da insbesondere um das Thema "Anhalte- oder Bremsweg". Es geht auch nicht darum, dass man keinen 7. Sinn haben kann, sondern darum, dass das Bauchgefühl in bestimmten Fällen auch kräftig täuschen kann. Gerade bei der Geschwindigkeit.
Du kannst Dir ja mal den Tacho abkleben, eine gut ausgebaute lange Bundesstraße oder Autobahn fahren und dann durch einen Ort versuchen, die 50 km/h zu treffen oder mit einer Deiner Meinung nach angemessenen Geschwindigkeit fahren und Dir dann mal die reale Geschwindigkeit anschauen. Der erfahrene Fahrer kennt das Problem und schaut in solchen Situationen auf den Tacho, der Unfähige glaubt, das mit dem Bauch abschätzen zu können. Noch Unfähigere glauben dann sogar, dass so 10 oder 20 km/h ohnehin keinen Unterschied machen würden. Ich wette, dass zum Beispiel 95% der ganzen vermeintlich erfahrenen 7. Sinn-Besitzer keine korrekte Antwort auf die Frage geben könnten, wie viel Geschwindigkeit der Fahrer bei einer Notbremsung aus 50 km/h noch drauf hat, wenn der 30 km/h-Fahrer schon steht (1 Sekunde Umsetzzeit, übliche Näherungsformeln aus der Fahrschule). Lösung: Der mit 50 km/h hat noch nicht mal angefangen zu bremsen...
Oder um mal bei dem 150 km/h-Beispiel zu bleiben: An der Stelle, wo der 100 km/h-Blümchenplücker schon steht, hat der Fahrer mit 150 km/h Ausgangsgeschwindigkeit noch ungefähr 125 km/h drauf (1 Sekunde Umsetzzeit, 9m/s^2 Verzögerung). Und Du willst mir nicht erzählen, dass Du das mit "Bauchgefühl" erfassen und einschätzen kannst. Solche Sachen muss man sich bewusst machen und auch mal akzeptieren, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen auf solchen Rechnungen und Erfahrungswerten basieren, die man nicht mal eben mit "Bauchgefühl" auf seinem Bock beiseite wischen kann, weil man ja so ein wahnsinnig erfahrener Fahrkönner ist.
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Beispiel dazu, eines von hunderten:[...] Meine Frau fragte hinterher auch, woher ich das gewusst habe. Ich weiß es selbst nicht, 7ter Sinn eben. Kleine Hinweise, die dem Bauch höchste Vorsicht signalisieren.Niemand sollte rundweg abstreiten, dass es den 7ten Sinn gibt. Es gab sogar mal viele Jahre lang eine TV-Sendung mti diesem Namen.
Versuch doch einfach mal, meinen Beitrag richtig zu lesen und zu verstehen. Dann wird Dir auffallen, dass ich weder die Existenz eines 7. Sinns generell bestritten habe noch das Thema "Kommunikation und Handlungsvorhersage" angesprochen habe. Es ging um die Bewertung der Geschwindigkeit.
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Es geht auch nicht darum, dass man keinen 7. Sinn haben kann, sondern darum, dass das Bauchgefühl in bestimmten Fällen auch kräftig täuschen kann. Gerade bei der Geschwindigkeit.
Du kannst Dir ja mal den Tacho abkleben, eine gut ausgebaute lange Bundesstraße oder Autobahn fahren und dann durch einen Ort versuchen, die 50 km/h zu treffen oder mit einer Deiner Meinung nach angemessenen Geschwindigkeit fahren und Dir dann mal die reale Geschwindigkeit anschauen. Der erfahrene Fahrer kennt das Problem und schaut in solchen Situationen auf den Tacho, der Unfähige glaubt, das mit dem Bauch abschätzen zu können.
Der Unfähige Fahrer muss auf den Tacho schauen um eine Geschwindigkeit zu finden die er für sicher hält weil sie mit nem Schild oder ner allgemeinen Regel überein stimmt. Der erfahrene Fahrer hat die richtige Geschwindigkeit einfach im Gefühl und muss nur für das Schild ab und zu überprüfend auf den Tacho schauen - und wer's richtig voll drauf hat, der kann zusätzlich auch noch die Zahl aus'm Gefühl heraus abschätzen. (Wir sprechen hier immerhin nicht über ne Rennstrecke.)
Wie gesagt, dass man nach langen Autobahnfahrten kein Gefühl mehr für die Geschwindigkeit hat, das mag ja für blutige Anfänger tatsächlich zutreffen, kann sein, aber einem erfahrenen Fahrer sollte sowas nicht passieren.
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Ich wette, dass zum Beispiel 95% der ganzen vermeintlich erfahrenen 7. Sinn-Besitzer keine korrekte Antwort auf die Frage geben könnten, wie viel Geschwindigkeit der Fahrer bei einer Notbremsung aus 50 km/h noch drauf hat, wenn der 30 km/h-Fahrer schon steht (1 Sekunde Umsetzzeit, übliche Näherungsformeln aus der Fahrschule). Lösung: Der mit 50 km/h hat noch nicht mal angefangen zu bremsen...
30km/h - 8,33m + 3,86m = 12,2m Anhalteweg
50km/h - 13,89m + 10,72m = 24,6m
100km/h - 27,78m + 42,87m = 70,6m
150km/h - 41,67m + 96,45m = 138,1m
(a=9m/s² in dieser Annahme)
Preisfrage: Wie groß ist deine Sichtweite auf ner Landstraße? 100m?
Mal nachzurechnen und sich Zahlen bewusst zu machen, bestätigt im Normalfall das Bauchgefühl. Wo das nicht so ist, sollte man sich über die eigenen Fähigkeiten Gedanken machen.
Nein halt, das ist nicht korrekt, oft verdeutlicht so ein Nachrechnen, dass man mehr Luft hat als man eigentlich dachte.
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
30km/h - 8,33m + 3,86m = 12,2m Anhalteweg
50km/h - 13,89m + 10,72m = 24,6m
100km/h - 27,78m + 42,87m = 70,6m
150km/h - 41,67m + 96,45m = 138,1m
(a=9m/s² in dieser Annahme)
Prima, hast Deine Hausaufgaben gemacht (bzw. einen der Rechner im Internet gefunden). 😁
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
Preisfrage: Wie groß ist deine Sichtweite auf ner Landstraße? 100m?
Achtung: Rechnen zu können ist schon prima, nun muss man aber auch noch über die Ergebnisse nachdenken. War denn die reine Sichtweite das diskutierte Problem? Nein. Das Problem waren unvorhergesehene Störungen, wo sich Situationen ganz schnell von harmlos zu lebensbedrohlich wandeln. Mit 100 km/h Ausgangsgeschwindigkeit stehst Du dann immerhin nach ca. 70 m, wenn Du richtig gut bremsen kannst, bei 150 km/h Ausgangsgeschwindigkeit klatschst Du mal eben ganz elegant mit ca. 125 km/h an der Stelle in das Hindernis.
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
Mal nachzurechnen und sich Zahlen bewusst zu machen, bestätigt im Normalfall das Bauchgefühl. Wo das nicht so ist, sollte man sich über die eigenen Fähigkeiten Gedanken machen.
Nein halt, das ist nicht korrekt, oft verdeutlicht so ein Nachrechnen, dass man mehr Luft hat als man eigentlich dachte.
Also 70 m Anhalteweg unter sehr günstigen Bedingungen auf der Landstraße sind schon nicht so toll, dass man da unheimlich viel Luft hätte. Bei 138 m Anhalteweg im Idealfall (bei realeren Verzögerungswerten von 7 m/s^2 sind das dann 83 m für 100 km/h bzw. 165 m für 150 km/h) wird die Luft ganz schnell sehr dünn.
Und: Den quadratischen Zusammenhang hast Du eben nicht im Bauchgefühl - im besten Falle wird das linear "gefühlt", dank der Adaption an höhere Geschwindigkeiten oft aber noch nicht mal das.
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Prima, hast Deine Hausaufgaben gemacht (bzw. einen der Rechner im Internet gefunden). 😁
Es soll Leute geben, die für solche Banalitäten nichts anderes als einen Finger und nen Taschenrechner benutzen...
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Mit 100 km/h Ausgangsgeschwindigkeit stehst Du dann immerhin nach ca. 70 m, wenn Du richtig gut bremsen kannst, bei 150 km/h Ausgangsgeschwindigkeit klatschst Du mal eben ganz elegant mit ca. 125 km/h an der Stelle in das Hindernis.
Ach der berühmte springende Kühlschrank mitten auf der Straße? Wäre aber wirklich wichtig mal drüber nachzudenken. Du bist schon ziemlich wagemutig, mit 100km/h über die Landstraße zu donnern. Wärst du nur 50 gefahren dann hättest du gestanden, aber so bist du mit 100 in das lebensgefährliche, plötzlich auftauchende Hindernis gekracht.
Führ dir vor Augen, welchem Wahnsinn
dudich mit diesen von dir gefahrenen Geschwindigkeiten aussetzt:
http://www.youtube.com/watch?v=1TNFDeK6GLEZitat:
Original geschrieben von pibaer
bei realeren Verzögerungswerten von 7 m/s^2
Was sollte daran realer sein?
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
Was sollte daran realer sein?
Ich denke, an der Stelle können wir die Diskussion sein lassen. Viel Spaß noch mit Deinem Kühlschrank. 😉
Gruß
Michael
Mal wieder typisch, wenn man sich der Realität stellen muss, wird die Diskussion abgebrochen. Echt schade.