1.9 TDI AVF läuft rau und zieht gelegentlich Luft

VW Passat B5/3BG

Guten Abend Community,

vielleicht hat jemand einen Tipp, bevor ich anfange alles auszutauschen.

Mein AVF im Passat 4Motion (BJ 2002) läuft seit einer Weile im Leerlauf sehr rau (rauer als es der PD-TDI sowieso tut und dieser zuvor tat). Gefühlt fehlt auch obenrum etwas Leistung.

Dazu kommt, dass gelegentlich der Dieselfilter leer läuft, wenn der Wagen eine Weile mit der Front nach oben stand. Wenn er abwärts steht, tritt das Problem eher nicht auf.

Zudem rußt er recht stark beim Anlassen. Die AU war wohl auch grenzwertig.

Den Dieselfilter habe ich schon ausgetauscht und den Knackfrosch entfernt um dies als Quelle auszuschließen. Auch kann ich keine offensichtlichen äußeren Leckagen feststellen.

Gedanklich bleiben mir jetzt noch die Tandempumpe und die PD-Elemente (alles noch original, aktuell 355 tkm) als mögliche Problemstellen. Laut Reparaturleitfaden "4-Zyl. Dieselmotor mit Pumpe-Düse-Einheit" (Stand 07.2011) Kap. 20.1.16 lässt sich die Tandempumpe auf Dichtigkeit prüfen. Das nötige Equipment fehlt mir jedoch leider und die örtliche VW-Werkstatt hat erst in vier Wochen einen Termin frei.

Vom Fehlerbild tendiere ich gefühlt eher auf die PD-Elemente. Bevor ich diese jedoch auf Verdacht tausche, wüsste ich gerne ob hier jemand zufällig das Fehlerbild kennt und einen Tipp hat.

Gerade dass die Parkposition des Wagens einen Einfluss darauf hat, lässt euch Profils vielleicht Rückschlüsse ziehen.

Vielen Dank schon einmal vorab und ein schönes Wochenende!

Daniel

9 Antworten

Wenn bei der Laufleistung noch nie was an den PDE gemacht wurde, dann würde ich damit direkt anfangen. Die werden garantiert ein schlechtes Spritzbild haben evtl. nachtropfen und wenn der Filter leerläuft, werden die auch zum Kopf hin undicht sein.

Seitens Bosch sind die PDE wohl nur auf 200.000km spezifiziert. Du bist jetzt schon nah am Doppelten.

PDE überholen lassen, am besten Korpushalter und ggf. die dickeren O-Ringe verbauen.

Kannst ja mal den Ventildeckel abbauen und die Nockenwelle und die Hydrostößel anschauen. Vermutlich sind die auch tot. Dann kannst Du es damit alleine probieren oder besser die PDE gleich mit machen.

Wenn der raue Lauf an den PDE liegt, dann winkt jedenfalls bald ein geschmolzener Kolben.

Der Motor kann nahezu ewig halten. Beim Diesel mit defekter Einspritzdüse ist aber der Motorschaden halt nicht weit. Das ist wie wenn man einen Schweißbrenner auf den Kolben hält.

Bild #211572138
Bild #211572141
Bild #211572144
+2
Zitat:
die örtliche VW-Werkstatt

Dort ist das bei Stundensätzen nahe 200€ und Ersatzteilpreisen wie beim Juwelier ein wirtschaflticher Totalschaden.

Ich würde vier neue PD Dichtsätze einbauen (lassen). Marke Bosch, im Zubehör 5-6€ pro Stück. Da kommt zum Einbau noch Arbeit fürs Einstellen des UT der PDE drauf.

Ob die Düsen überhaupt problematisch sind, sieht man mit überschaubarem Aufwand näherungsweise in der Diagnose unter Leerlaufruheregelung. Am besten nach dem Abdichten, denn undichte Kraftstoffversorgung verfälscht auch diese Werte hin zu größeren Abweichungen.

Vier Düsen mit Einbau und Nockenwelle in einer Werkstatt (ganz zu schweigen von VW) sind bei einem 3BG ganz schnell garantiert ein mehrfacher wirtschaftlicher Totalschaden. Nicht alles was man für absolute Perfektion an einem Auto machen könnte oder sollte, macht im wahren Leben auch Sinn.

Nicht alles was man für absolute Perfektion an einem Auto machen könnte oder sollte, macht im wahren Leben auch Sinn.

Wenn die Karosse noch gut ist, macht am 3BG jede technische Reparatur Sinn. Selbstverständlich aber nicht in der VW-Werkstatt. Die können das wahrscheinlich nicht mal mehr.

Und bei der Laufleistung können beim PD-TDI gut und gerne mehrere Hydrostößel kurz vor durch- und die zugehörigen Nocken abgeschliffen sein, da braucht man dann auch kein PDE neu abdichten, wenn man Nockenwelle und Hydros nicht machen will.

Guten Abend zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten und Gedanken zum Thema @GLI und @freak25 !

Dass unsauber arbeitende Einspritzdüsen dem Kolben gar nicht gefallen, weiß ich. Daher wollte ich auch nicht mehr die vier Wochen warten bis die Werkstatt einen Termin hat. @GLI : danke für die Bilder. Die unterstreichen noch mal die Dringlichkeit.

Nockenwelle und Hydros hatte ich schon bei 320 tkm neu gemacht. "Alles noch original" hatte sich auf die Tandempumpe und die PDE's bezogen. War nicht eindeutig genug formuliert.
Den Austausch hatte ich gemeinsam mit einem Freund gemacht. Daher habe ich auch keine Bedenken die PDE's selbst zu tauschen. Für die Instandsetzung wären also im Wesentlichen die Materialkosten relevant.
Die örtliche VW-Werkstatt hatte ich ins Spiel gebracht für die Dichtheitsprüfung der Tandempumpe, weil mir dafür das Equipment fehlt. Also nur Diagnose.

Über den Punkt des (theoretischen) wirtschaftlichen Totalschadens bin ich schon seit dem letzten TÜV drüber. Ich hatte überlegt etwas neues anzuschaffen aber keine Alternative gefunden mit der ich ein gutes Gefühl hatte. Daher der Entschluss den bislang sehr treuen und wartungsarmen 3BG trotz einiger "Alters-Wehwehchen" weiter zu fahren auch wenn es je nach Sichtweise nicht wirtschaftlich sinnvoll ist.

Ich bin gespannt ob noch weitere Gedanken zum Thema kommen. Aktuell tendiere ich aber auch zum Tausch der PDE. Ob ich vorher einen Versuch starte nur mit neuen Dichtungen, werde ich entscheiden, nachdem ich mal Ersatzteilverfügbarkeit und Preise gecheckt habe. Vielleicht komme ich morgen dazu. Auf jeden Fall werde ich eine Rückmeldung geben.

Erst schon mal vielen Dank und einen schönen Abend!
Daniel

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Servus Daniel, bei mir waren es ein PDE. Hat beim Starten immer stark gerußt. Beim Fahren hatte ich keine Probleme, bis es dann mal einen Kolben zerrissen hat. Ursache war ein "nachtropfendes PDE". Dichtungen, Nockenwelle, Lagersitze etc. waren bei mir alle in Ordnung. Km Stand war ca. 330000 km, alles original. Ich würde an deiner Stelle die PDE Elemente beim Bosch Dienst checken lassen. Bei mir hatte dann nur ein Austauschmotor weitergeholfen. GLI hat es eigentlich schon gut erklärt! Viel Erfolg! Christian

Ich hatte überlegt etwas neues anzuschaffen aber keine Alternative gefunden mit der ich ein gutes Gefühl hatte. Daher der Entschluss den bislang sehr treuen und wartungsarmen 3BG trotz einiger "Alters-Wehwehchen" weiter zu fahren auch wenn es je nach Sichtweise nicht wirtschaftlich sinnvoll ist.

Genau deshalb fahre ich das Auto, aus dem der Kolben auf den Bildern oben stammt, auch noch.

Oder wie der Instandsetzer, der mir den Block auf Übermaß gebohrt hat, sagte: "In das Auto können sie jedes Jahr 3000€ reinstecken und dann lohnt sich das immer noch gegenüber dem Schrott der danach kam."

Für die eventuelle Überholung der PDE kann ich "Diesel Technik Biberach" empfehlen. Zuverlässig und schnell. Zwei komplette PDE-Sätze funktionieren seit Jahren perfekt.

Der 3BG ist im Vergleich zu vielem was danach kam das bessere Auto.

Startprobleme beim bergauf Parken sind die Abdichtungen der PDE. Ob O-Ringe oder Sitze oder beides stellt sich nach dem Tausch heraus. Das Ventil oben auf dem Dieselfilter "Knackfrosch" würde ich bei dem Fehlerbild aus Prinzip erneuern.

Ich würde mir in der Diagnose die Korrekturwerte der PDE ansehen, besonders nach dem neu Abdichten. Wenn die im Rahmen sind, kann man tauschen, muss aber nicht sofort. Wenn sie am Anschlag sind, würde ich auch unbedingt tauschen.

Zitat:
@GLI schrieb am 21. Juni 2025 um 22:29:24 Uhr:
Genau deshalb fahre ich das Auto, aus dem der Kolben auf den Bildern oben stammt, auch noch.
Oder wie der Instandsetzer, der mir den Block auf Übermaß gebohrt hat, sagte: "In das Auto können sie jedes Jahr 3000€ reinstecken und dann lohnt sich das immer noch gegenüber dem Schrott der danach kam."

Ein bischen krass formuliert.
Aber die Tendenz kann ich, beim Vergleich Golf3 zu Passat 3B schon erkennen. Der Golf rostet zwar und macht manchmal Geräusche aber er hat mich noch nie(!) hängen lassen und ist immer aus eigener Kraft nach Hause gekommen (OK, einmal musste ich die Zündspule mit WD40 reparieren und hin und wieder ist die Batterie leer aber das ist eher ein Nutzerproblem). Vom Passat kann ich ich das leider nicht behaupten.

Obs wirklich 3000/Jahr sein müssen, darf diskutiert werden (ich würds vermutlich dann doch nicht mehr machen) aber man muss halt abwägen, wieviel man in einen neuen Gebrauchen investieren müsste und was dann dort noch an Reparaturen käme.

Für die eventuelle Überholung der PDE kann ich "Diesel Technik Biberach" empfehlen. Zuverlässig und schnell. Zwei komplette PDE-Sätze funktionieren seit Jahren perfekt.
Zitat:
@menschmeier schrieb am 22. Juni 2025 um 19:52:18 Uhr:
Vom Passat kann ich ich das leider nicht behaupten.

Mich hat der Passat noch NIE hängen lassen. Selbst mit dem Kolben auf den Bildern oben ist er noch die letzten 15km nach Hause gefahren.

Gut, einmal musste er auf den Abschlepper, aber da hatte ich aus Versehen die Pistole für Normalbenzin statt Diesel erwischt.

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