"Werks-Tieferlegung" als Nachlieferung

Mercedes E-Klasse W210

Hallo zusammen,

habe heute eine "Tieferlegung" vom Werk als Extra nachgeliefert bekommen...Allerdings ca. 12 Jahre nach Auslieferung und ohne Bestellung!

Was war passiert? Wollte heute mit meinem 210er (E320 mit Reihensechser, Bj. '96, 261 TKM) in der Mipa zum goldenen "M" fahren, beim Ausparken hat's einen heftigen Knack/Knall vorne rechts gegeben, hörte sich an wie ein Reifenplatzer. Bin darauf ausgestiegen, konnte aber nichts Offensichtliches erkennen. Bin dann die 2 km zum fettigen "M" gefahren. Als ich dann nach dem Essen vom Parkplatz losgefahren bin (rückwärts eingeparkt, Lenkung voll nach links eingeschlagen) gab es ein krachendes Geräusch als würde man etwas massives metallisches über den Teer schleppen. So laut, dass die Leute die im Freien sassen panisch aufgesprungen sind (ohne Witz). Mein erster Gedanke: Sch.. doch ein Platten (so muss es sich wohl anhören, wenn eine Felge ohne Reifen auf dem Teer schrabbt). Hab' dann den Lenkeinschlag zurückgenommen und bin zur Seite gefahren um zu schauen (Geräusch war wieder weg). Wieder nichts zu sehen, aber da schwante mir schon Übles. Naja, ums kurz zu machen, bin dann die 3 km vorsichtig nach Hause gefahren, hab' das rechte Vorderrad demontiert und seht selbst die Bilders:

Ich hab' mich dann erst mal hingesetzt und ein Bier getrunken.

Offensichtlich hat nur noch der Stabi das Gewicht getragen und gefedert.
Naja, zumindest bin ich froh, dass das beim rangieren passiert ist und nicht im "Tiefflug" auf der Autobahn - sonst würde ich diese mail vielleicht vom Himmel aus schreiben...

Ich habe hier ja schon einiges über Rost, gebrochene Federn und verrottete Federdome gelesen, habe die typischen Roststellen mit Fassung getragen und geduldig instand gesetzt, aber dass mir die Kiste jetzt unterm Hintern zusammenfällt...hätte ich nicht erwartet.

Frage: Lässt sich da etwas über Kulanz machen? Schliesslich ist die Federaufnahme ja nicht verrottet wie auf den Bldern zu sehen ist. Siehrt eher nach Ermüdungsbruch der Schweisspunkte aus. Sowas dürfte doch nach dem Alter und der Laufleistung nicht auftreten? Wie soll man so etwas denn finden ohne den ganzen Unterbodenschutz abzukratzen???

Achso, ich wollte noch erwähnen, dass ich das Auto nicht bei DC in der Wartung habe, sondern selbst sorgfältig warte.

Vielen Dank schon mal für die Kommentare...

11 Antworten

Hier noch mehr Bilders...

...noch eins...

...noch eins... :-)

...Felge und Reifen wurden etwas "abgedreht"...

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...und die Tieferlegung als Ganzes...

Moin.

Horror - oder?
Ich würde mal sagen, Du nimmst die Bilder und die Unterlagen von Deinem Auto und marschierst zu Deinem MB-Händler und fragst einfach was Sache ist und sprichst die Kulanzfrage gezielt an und bestehst darauf, dass zumindest ein Kulanzantrag gestellt wird.
Irgendwo (meine ich) im Forum gelesen zu haben, dass sicherheitsrelevante Teile auch nach 8 Jahren auf Kulanz ausgetauscht / repariert werden.
Auf keinen Fall den Wagen bewegen.

Übrigens: Ich habe gestern auf Winterreifen gewechselt und die Stellen genau überprüft. Ergebnis: "nur" Federbruch vorne rechts.

Grüsse

Moin auch,

habe das Auto gestern abend noch meinem "Freundlichen" auf den Hof gestellt (waren nur 4 km mit Schleichfahrt). Heute morgen bin ich mit dem Auto meiner Eltern (W124, den ich vorher hatte) hingefahren und muss sagen dass ich angenehm überrascht wurde. Der Meister hat zwar erst geschluckt und gemeint dass das garnicht gut aussähe, hat dann aber von sich aus gleich die Kulanz angesprochen. Er will heute mogen noch Bilder machen und den Kulanzantrag stellen, konnte aber logischerweise nichts versprechen. Die andere Seite soll auch geprüft werden.
Der Meister war wirklich bemüht, fand ich echt ok.
Übrigens ist doch etwas abgerostet, und zwar geht vom Federteller noch eine Strebe nach unten, die die Kraft aufnimmt. Die ist defintiv abgerostet. Die Schweisspunkte konnten dann die Belastung nicht mehr halten, Ergebnis s. oben. Die Bilder sind quasi der Folgeschaden. Aber das rostet ja nicht von heute auf morgen, der TüV, der ja auf diese Probleme sensibilisiert ist hat vor ca. 1 Jahr auch nichts festgestellt, wie auch, durch den Dicken Unterbodenschutz kann er auch nicht gucken.
Als ich so über das Ganze sinnierte ist mir wieder eingefallen, dass ich letztens in einer AB-Ausfahrt (Rechtskurve) etwas scheppern gehört habe, über das ich dann mit dem linken Hinterrad gefahren bin, das ich aber vorher auf der Fahrbahn nicht wahrgenommen habe, sonst hätte ich ja auch versucht auszuweichen. Ich hab' das dann als "Unachtsamkeit" meinerseits abgespeichert. Wenn ich aber so recht nachdenke, könnte das durchaus das Teil gewesen sein, das mir jetzt fehlt...

Ich gebe mal weiter Meldung wenn sich etwas tut.

Bis dann, viel Grüsse

Dein hübsches Sportfahrwerk ist bei älteren Exemplaren vom W 202 und W 210 recht häufig anzutreffen und Folge der miesen Rostvorsorge.

Würde mich allerdings wundern, wenn du nach 12 Jahren bei der Laufleistung und ohne MB-Wartung auch nur einen Cent auf Kulanz bekommst. Nach 8 Jahren ist normalerweise Schluß mit lustig.

Viel Hoffnung habe ich auch nicht auf die Kulanz, würde mich aber trotzdem freuen. Andererseits beinhaltet der Begriff „Kulanz“ aber auch, dass etwas geleistet wird, das man nicht leisten müsste, also wozu man nicht durch Gesetze, Vorgaben oder Fristen gezwungen ist. Zumindest wäre es ein Akt von Großmut und dem Vertrauen in die Marke sicher nicht abträglich ;-) ..."Ihr guter Stern auf allen Straßen" hieß es ja mal...

Ok, das fehlende Scheckheft ist ein Punkt, bedeutet das im Umkehrschluss aber auch, dass der Mangel bei regelmäßiger Wartung durch MB erkannt worden wäre? Ich denke die Beispiele hier im Forum mit ähnlichen Schäden UND vollständigem Scheckheft beweisen das Gegenteil. Es sei denn man bessert prophylaktisch (stiller Rückruf) nach. Vielleicht wird bei der Wartung wirklich eine Sichtprüfung durchgeführt, mal am Bauteil gehebelt, die Festigkeit geprüft, sodass man einen möglichen Schaden rechtzeitig erkennen kann. Wie gesagt gammelt das ja auch nicht von heute auf morgen durch. Was ist dann aber mit dem „Rentnerauto“, das wegen geringer Fahrleistung nur in größeren Abständen in die Wartung kommt? Vielleicht bin ich jetzt zu spitzfindig, aber was ich damit sagen will: Kann es sein, dass ein Auto, das neu mal 100.000 DM (ok, 82.000 DM ohne Extras) gekostet hat, nur eine „Nutzungsdauer“ von 8 Jahren hat bzw. 8 Jahre betriebssicher ist und danach nur noch durch regelmäßige Mithilfe der Werkstatt am Leben gehalten werden kann? Ich meine wir unterhalten uns hier schliesslich nicht über optische Mängel….

Kenn ich irgendwie... Was für ein Schrott! Kann ja mal passieren nach knapp 10 Jahren bei einem 70000.-DM Auto.
Das wäre dir mit einem 25 alten Kübel nicht passiert. ich sag nur deutsche Ingenieurskunst!

stimmt allerdings...und auch ein Lehrstück für jeden Einkäufer: Was ein paar zehntel Pfennige/Eurocent Einsparungen am Blech für Aktionen nach sich ziehen können...

Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: Allen Unkenrufen zum Trotz beteiligt sich MB zu 50% an der Instandsetzung - immerhin, hätte ich nicht gedacht....

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