"Profi" gesucht: Erfahrung mit X10XE Schwungscheibe/nschrauben/"Sacklöchern"(?) in der Kurbelwelle
Ich habe bereits mehrere X10XE auseinander- und manche auch wieder zusammengeschraubt. Ein Schwerpunkt war stets der getriebeseitige Kurbelwellensimmerring, da der Motor gerne zum Suppen unten an der Kupplungsglocke neigt.
Z.Z. habe ich wieder einen in der Mache und bin jetzt an besagtem Achsialdichtring angekommen: Die Schwungscheibe habe ich abgenommen.
Auffällig war, dass bei der Trennung von Schwungscheibe von der Kurbelwelle die Flanschverbindung ölig war. In meiner Erinnerung war das eigentlich immer so, was ich aber nie wirklich beachtet habe. Die Schrauben waren oft auch ölig. Optisch macht der Simmerring einen guten Eindruck, Ölleckage konnte ich nicht feststellen. Allerdings ist der Motor schon längere Zeit nicht mehr gelaufen.
Nu kommts: Um die Gewindebohrungen in der Kurbelwelle zu entfetten, habe ich da Bremsenreiniger reingesprüht, um dann mit Pfeifenreiniger, der mit Papier umwickelt ist, diese Gewindesacklöcher (6 Stück) auszuputzen.
Und der Bremsenreiniger kommt an verschiedenen Stellen wieder raus! U.a. tropft (eher: fließt!) er im Bereich der Kurbelwelle (die Ölwanne ist entfernt) runter, aus einem anderen Gewindeloch kam auch was raus.
Sind das keine Sacklöcher?!? Müssen die Schrauben der Schwungscheibe in den Gewinden der Kurbelwelle abgedichtet werden? Kann das Öltropfen der Kupplungsglocke an Öldurchtritt der sechs Schwungscheibenschrauben liegen?
Bei Etzold finde ich nichts darüber. Dummerweise habe ich alte Kurbelwellen immer weggeworfen, da kann ich nicht mehr nachschauen.
Ich werde mir das noch genauer ansehen, aber vielleicht weiß ja jemand etwas über diese Merkwürdigkeit.
Gruß
RoterKorsar
22 Antworten
Zitat:
@ULFX schrieb am 31. August 2024 um 15:15:06 Uhr:
Grundsätzlich hast du natürlich Recht, aber in der Praxis nutzt niemand eine Winkelscheibe bei 90, 180, 270 oder 360 Grad. Ein Marker setzen sollte man aber schon.
Schon klar.
_Niemand_ nutzt eine Winkelscheibe bei (90° * x).
Und
"Die Schrauben für die Schwungscheibe haben _immer Schraubensicherung/Gewindedichtmittel drauf_ vom Werk und dichten so zum Kurbeltrieb hin ab. ..."
Da habe ich ja wieder was dazugelernt.
Gruß
RoterKorsar
Zitat:
@ULFX schrieb am 31. August 2024 um 15:15:06 Uhr:
Grundsätzlich hast du natürlich Recht, aber in der Praxis nutzt niemand eine Winkelscheibe bei 90, 180, 270 oder 360 Grad. Ein Marker setzen sollte man aber schon.
Und genau das ist der Unterschied zwischen einem Guten Meachniker/Motorenbauer und einem...
;-)
Zitat:
@RoterKorsar schrieb am 31. August 2024 um 10:05:25 Uhr:
Lol :-)
Übrigens zum Foto: Wo ist eigentlich deine Winkelscheibe?!? Oder hast du dir auf der Hornhaut ein Geodreieck lasern lassen? ;-)
Heute kommt der Motor auf eine Werkbank und bekommt mit Zurrgurten ein zwei Meter langes Kantholz aufgeschnallt. An dem Hebel kann sogar die beste Ehefrau von allen das Gegemoment aufbringen :-)
Gruß
RoterKorsar
In der Tat nutze ich beim Anzug der 90° per Hand keine Winkelscheibe!
Markierungen werden natürlich welche gemacht, allein um die Anzugsreihenfolge von doch 26 Schrauben im Blick zu haben. (auch bei Verwendung von dem elektronischen Schrauber)
Es sind ja vom Start bis zum Endanzug immerhin 6 Durchgänge.
Übrigens mache ich diesen Arbeitsgang normalerweise mit einem Schrauber der Drehmoment und Drehwinkel macht.
Ach ja die letzte Stufe beim anziehen sind in etwa 700Nm ( der schrauber kann über weit 1000Nm)
Und Motor auf Werkbank oder von Eheweib halten lassen geht nicht so gut, da der knapp 1 Tonne wiegt.
Dann doch eher Montagedrehständer.
Aber trotzdem weiterhin viel Spaß mit deinem Corsa B, ich hab mit meinem gerade eine kleine Frühschoppen Tour gemacht.
Was für einer Schraube gibst du 700NM??
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🙂Die erwähnten Zylinderkopfschrauben
Sind dann allerdings schon im "Dehnbereich" also Nm werden dann wieder weniger.
Die 700 Nm sind die Peaks.
Ist ein Motor der in LKW, Baumaschinen, Traktoren, Stromerzeugern, Biogas usw. verbaut wird
Ich habe mit solchen Teilen Beruflich zu tun.
Von 4- 12 Zylindern geht so ab 4 Liter Hubraum los bis momentan fast 30 Liter.
Habe nur Lachen müssen wie ich gelesen habe das vom festziehen von Schwungradschrauben Rückenschmerzen auftreten können 😁😁😁
Und wir just an diesem Tag mal wieder unser Betrieblich bezahltes Fitness gemacht haben.
Aber ich schweife ab und beende für mich das Thema.
Muss Corsa Putzen kommt am Freitag eine HU und Irmscher Felgen eingetragen (hoffe ich)
Zitat:
@Haltech81 schrieb am 25. August 2024 um 20:35:42 Uhr:
...
Abdichten brauchst da nichts da kommt kein Öl durch..Die Welle steht da auch nicht im Öl und die Welle trifft wenn nur Spritzöl..
Großer Irrtum.
Aktuell haben wir wieder einen X10XE getauscht. Noch am Flaschenzug hängend haben wir am "alten" Motor (nach Neuaufbau ca. 1 Jahr im Betrieb) die Kupplung und die Schwungscheibe entfernt. Befund:
- 5 von 6 Schwungscheibenschrauben sind bis zum Kopf ölig
- Kurbelwellenflansch ist stellenweise bis zum Rand ölig
Interpretation:
Der Motor zeigte das übliche X10XE-Problem: Öltropfen an der Getriebeglocke. Auf den ersten Blick könnte man den Kurbelwellensimmering als Problem vermuten, da er unten (und nur da (!)) ölig ist. Bei meinen ca. 10 Motorenwechseln habe ich das immer vermutet. Diesen Dichtring habe ich immer gegen einen neuer ersetzt, dennoch ist nach kurzer Zeit immer das Öltropf-Problrm aufgetaucht.
Nun weiß ich: Der Simmerring ist nicht das Problem. Das Problem: Durch die Kapillarwirkung wird das Öl durch das Gewinde und den Spalt zwischen Kurbelwellenflansch und Schwungrad gezogen. Die Zentrifugalkraft hilft und es kommt zum Ölaustritt in die Kupplungsglocke. Die Kupplung ist nicht betroffen, da die Flächenpressung der Schrauben am Kopf den Ölaustritt verhindert. So kommt das Öl lediglich _hinter_ der Schungscheibe raus.
Und dieser konstruktive Mist hat mich einige 100 000km und jahrelang bei TÜV-Terminen genervt 🙁
Wenn ich nochmals einen X10XE aufbauen sollte, werde ich zwischen Schwungscheibe und Kurbelwellenflansch o-Ringe auf die Schrauben stecken. Die werden dann bei der Montage durch die hohen Anzugskräfte "zermatscht" und sollten den Ölaustritt verhindern. Der Reibungsschluss zwischen Kurbelwellenflansch und Schwungscheibe sollte imho dabei nicht eingeschränkt sein.
Hätte ich nicht gedacht, dass ich gegen Ende der Lebenszeit des X10XE doch noch neue, relevante Erkenntnisse haben werde 🙂
RoterKorsar
Würde da eher Gewindedichtmasse auf die Schrauben machen.
Waren die Original nicht auch "Microverkapselt"?