"Must have" in der Motorradpresse
In fast allen Motorradzeitschriften und Katalogen muss man jetzt unbedingt haben:
Brembo Stopper, radial angeschlagen
Öhlins Fahrwerk
Konifizierte Alu-Lenker
Upside down Gabel, natürlich beschichtet
Wave Bremsscheiben
Drive by wire
Fahrmodi
etc. etc. etc.
hat jemand schon einen A/B Vergleich selbst gefahren? Wo sollen die Vorteile liegen?
Beste Antwort im Thema
Mann Drahkke - lass doch einfach diese substanzlosen Kommentare. Rede von Dingen, die Du verstehst, aber lade nicht immer irgendwelche pseudoschlauen Worthülsen ab - das nervt und konterkariert jede wirklich sachbezogene Diskussion. Wenn Du je Dir die Pfoten an einer Bremse dreckig gemacht oder ein Fahrwerk optimiert hast, dann darfst Du gern von Deinen entsprechenden Erfahrungen berichten. Wenn nicht, dann beschränke Deine Kommentare doch bitte auf die allgemein anerkannten Laber- und Gesülzethreads.
Ich bin ja ein friedlicher und toleranter Zeitgenosse, aber es stört.
Danke
177 Antworten
Es geht doch nicht unbedingt darum, einen Fulldresser von der Stange zu besprechen. Man kann jedes brave Mittelklassebike mit wenig Aufwand optimieren - darum geht es doch. Für die SV-Gabbel, im Original und neu das totale Labberteil, kann mann mit progressiven Federn und für Brocken wie mich +10 ml Gabelöl für 100 € zumindest eine Gabel machen, die nicht bei einer Anpassungsbremsung oder einem Kanaldeckel auf Block geht. Ein voll einstellbares neues Federbein gibt es für knapp 700 Ocken neu. Stahlflex ist mit 100 Euronen dabei. Einstellbare Rastenanlage 250Euro, voll einstellbare Hebelei 200 Euro. Macht 1300 Euro, Grundpreis damals 6500 Euro. Mit Geschick und Enagement, aber auch ca. 1000 € kann man sogar einen Frontumbau auf GSX-R USD-Gabel anpacken.
Man kann auch das Seriengeraffel ausbauen und einem Fachbetrieb zur Optimierung und Anpassung überlassen. Es ist erstaunlich, was die da rausholen - in der Knubbel habe ich so eine Gabel aus dem SV-Cup drin.
Aber ich bin auch nur so ein blödes Sponsoring-Opfer 🙄. Wenn ich das schon immer lese - Testberichte werden den Anzeigen entsprechend angepasst. Blödsinn. Keine ernstzunehmende Testzeitschrift kann sich Fake-Tests erlauben.
P.S. ich entschuldige mich gleich im Voraus für meine proletarische Ausdrucksweise, von der sich evtl. intellektuell höherbegabte Feingeister angewidert fühlen könnten - ganz bewusst ohne smilie.
Zu den gekauften Testberichten:
Ich gehe davon aus, dass die Tester der Zeitschriften größtenteils deutlich besser fahren können als der Durchschnitt ihrer Leser.
Daher kann ich mir gut vorstellen, dass einige Features bei diesen Profis durchaus Begeisterung wecken können, während das beim durchschnittlichen Leser Unverständnis auslösen kann, da er bisher auch gut ohne leben konnte und nicht das Gefühl hat, zu langsam unterwegs zu sein.
Die Meisten haben sowieso das Gefühl, eher überdurchschnittlich zu fahren, wenn sie sich so ansehen wie die anderen unterwegs sind. Das geht statistisch gesehen nur nicht.
PS:
@Twindance:
Solltest Du Dich von mir als Sponsoring Opfer verunglimpft fühlen, so möchte ich mich entschuldigen. Das war eher ironisch von mir gemeint. Ich weiss, dass Du bzgl. Fahrwerksoptimierung sehr viel Ahnung hast und in der Praxis sehr flott unterwegs bist.
Nein, nicht nötig 😁 - ich bin da ziemlich dickfellig. Es nervt mich nur tierisch, dass sich da wirkliche Fachleute mit Engagement und Herzblut in schweineteure Testprozedere stürzen und dann als Büttel der Werbekunden abgebügelt werden, nur weil Bernd Bummel und Gustav Gammel die Materie nicht durchdringen. Noch objektiver als Messwerte und Punkte geht doch nun wirklich nicht - aber ist ja alles faked.
DAS nervt mich so gewaltig - nur weil man selber von Dingen nichts versteht oder sie selber nicht braucht, für nötig erachtet oder sie sonst nicht für sich selber relevant sind, sind sie alle unnütz und die Anwender ja nur Verblendete oder wie heißt da so schön im Neudeutsch von Drahhkke bezeichnet???? Ist ja auch wurst.
Das Beispiel ST 4 - dass Ducati nicht besonders glücklich Fahrwerke abstimmt, ist allgemein bekannt. Wenn dann ein Anwender unfähig ist, zu optimieren, dann ist dies nicht der Hardware anzulasten. Und wenn eine Testzeitschrift andere Federbeine testet und bewertet - ja was ist denn dann falsch daran? Die gerade eben angezweifelten Tests können jetzt plötzlich relevante Verbesserungen aufzeigen. Gerade ein Sporttourer mit vielen verschiedenen Einsatzzwecken benötigt die Möglichkeit, ein Fahrwerk ausreichend anzupassen. Reisen mit Gepäck und Sozia, flotte Hausrunde oder dann Renne. Ein Standardteil kann immer nur Kompromiss sein - entweder ein schlechter oder ein etwas besserer.
Zitat:
@twindance schrieb am 8. Januar 2017 um 20:10:00 Uhr:
Es geht doch nicht unbedingt darum, einen Fulldresser von der Stange zu besprechen. Man kann jedes brave Mittelklassebike mit wenig Aufwand optimieren - darum geht es doch.
Fulldresser von der Stange, die alles das schon haben, was man bei braven Mittelklassebikes noch zukaufen und umbauen muss, damit sie bestimmten Qualitätsansprüchen genügen, sind nicht das Thema. Das habe ich verstanden.
Ich habe damit (man erinnere sich an das Stichwort "bike-configurator) versucht, die Behauptung zu widerlegen, dass es keine konfigurierbaren Motorräder gibt.
Es gibt sie und das zahlreich.
Ich habe auch ein braves Mittelklassemotorrad mit wenig Aufwand optimiert, das ich mir schon länger gewünscht habe, aber mangels Wohlstand nicht leisten konnte.
Zunächst eine komplette Wellnesskur (Zerlegen, putzen, zusammenbauen) Es hat eine etwas andere Scheibe (höher) bekommen, Riser für den (konifizierten Magura-) Lenker, handgefertige Radan-Rallye-Fussrasten, um besser stehend offroad fahren zu können und eine höhere Sitzbank (gebraucht). Das sind meine "must haves", damit bleibe ich (hoffentlich) beim Thema
Der ganze Spaß hat mich insgesamt 2100 Euro und 100 Arbeitsstunden gekostet. Ich muss keine Brembo Bremsen und keine Stahlflexe kaufen, das ist Serie. Der konifizierte Magura auch. Ein zigfach verstellbares showa-Federbein ? Vorhanden. Feinst ansprechende USD-Gabel ? Check. ABS ? Klar. Edelstahl-Auspuffanlage ? Logo.
Ich bemängle, dass die Speichenräder keine Hohlkammerfelgen haben, so dass man keine schlauchlosen Reifen montieren kann. Gäbe es im Zubehör für 2000 Euro. Das ist aber leider schon so viel, wie das ganze Motorrad gekostet hat. Also finde ich mich mit Schlauchreifen ab.
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Sammler, ging nicht gegen Deinen Beitrag 😉. Ich wollte nur vermeiden, dass wir über diesen Aspekt, der schon Nachfolge-Antworten nach sich zog, das Eingangsthema aus dem Fokus geraten lassen.
Zitat:
@twindance schrieb am 8. Januar 2017 um 20:10:00 Uhr:
... kann mann mit progressiven Federn und für Brocken wie mich...
Du sollst ja auch zum Moppedfahren die Rüstung ausziehen, Edler Ritter. Oder laß Dir wenigstens eine aus Alu machen. 😉
Zitat:
@Softail-88 schrieb am 8. Januar 2017 um 21:16:27 Uhr:
Du sollst ja auch zum Moppedfahren die Rüstung ausziehen, Edler Ritter. Oder laß Dir wenigstens eine aus Alu machen. 😉
Aber bitte aus geschmiedetem Alu. Ist leichter und stabiler als gegossen 😉
Auch den Effekt kann ich an den geschmiedeten Felgen an meiner Ducati bei jedem Reifenwechsel eindrucksvoll feststellen. Die sind echt ziemlich leicht.
Tatsächlich fährt sich die Maschine auch bei höheren Geschwindigkeiten sehr handlich und reagiert sehr direkt auf Lenkimpulse was ich, mit meinem begrenzten Wissen als Laie, durchaus u.a. auf den reduzierten gyroscopischen Effekt durch leichtere Felgen schließe.
Aber ich bin auch ein Fan von Technik. Dadurch begeistert ich mich schnell für solche Details in denen ich auch einen Sinn sehe. Wer das nicht braucht findet aber doch auf dem Markt genug Motorräder die wesentlich einfacher ausgestattet sind und dadurch günstiger sind.
Gruß
Ich könnte ja einmal das Thema "Brembo" aufgreifen.
Wie sicherlich jeder Mopedfahrer in den Zeitschriften schon gelesen hat sind BMW & Ducati das Maß der Dinge.
Bei jeder Produktvorstellung dieser "Meisterwerke" der Motorradbaukunst, zu der die "Journalisten" auf Herstellerkosten eingeladen werden, erklärt der Instruktor natürlich die wesentlichen Vorteile des neuen Modells. Also das was die Anderen nicht haben.
So kommt es eben das bei den "Must haves" ein Haken auf dem Zettel gemacht wird. Wir haben die phänomänalen orginal Brembos, die anderen eben nur die Nissin oder Tokyo.
Und jeder Lohnschreiber möchte doch nächstes Jahr auch wieder zur "Testfahrt" an den Gardasee eingeladen werden.
So ein Bremssattel ist einfach ein Klotz gegossenes Stück Leichtmetall das auf einer Dreh- Fräsmaschine mit ein paar Bohrungen für die Kolben und einem Hohlraum für die Bremsflüssigkeit versehen wird. Die dabei verlangte Genauigkeit ist, verglichen mit dem Formenbau oder der Medizintechnik, nahezu lachhaft. Das schafft jede 20 Jahre alte 3-Achsfräse mit einem Praktikanten als Bediener.
Und ob die Befestigungsschrauben an der Gabel nun von der Seite (axial) oder von hinten (radial) gesetzt werden, macht, konstruktionstechnisch gesehen, auch keinen Unterschied. Es steht nur ein Haken bei "radial angeschlagen". Damit ein "Feature" mehr. Und je mehr "Features", desto besser und moderner das Moped.
Einige werden jetzt die Gabelverwindung ansprechen. Wenn eine Gabel sich so verwindet das man merkt ob die Bremsättel nun axial oder radial verschraubt sind, sollte die Gabel neu (besser) konstruiert werden.
In meinen Augen alles nur Marketing für das der Kunde viel Geld bezahlt ohne einen praktischen Vorteil zu haben.
Bei den Zulassungszahlen nach IVM muss man beachten, dass hier auch juristisches Personen berücksichtigt sind. Interessanter sind die Zulassungszahlen auf natürliche Personen.
Ich selbst habe den Eindruck das viele das wieder geben was in Zeitschriften abgedruckt wird, ohne selbst Erfahrungen gesammelt zu haben.
Als Beispiel dient z.b. Die yamaha mt 07. Laut Fachpresse ist das Fahrwerk zu lasch und sollte dementsprechend gewechselt werden. Großes Thema im mt07 Forum.
Ich selbst bin auch auf das Pferd aufgesprungen und letztendlich keine positiven Erfahrungen gemacht mit der xsr 700.
Zudem schrieb die Fachpresse irgendwann mal im Dauertest Zwischenbilanz dass das vorhandene Federbein über Garantie getauscht wurde. Inwiefern das nun Auswirkungen auf die anfängliche Meinung der Fachpresse Auswirkung hatte weiß ich nicht. Dennoch vermute ich es mal.
Dadurch schwebt eben beim Nutzer der Gedanke herum mit Serie ist fahren unmöglich.
Alles aufzurüsten was angepriesen wird? Muss man sich Gedanken machen. Geht halt ins Geld und da liegt auch der Hund begraben. Zubehörfirmen wollen verkaufen. Zeitschriften sind ein gute Vertriebswege / Werbemittel.
Natürlich funktioniert das eine und andere besser. Ob aber das Upgrade preislich zur Leistung passt?
Mit Deinem letzten Beitrag, verehrter TE, hast Du Dich selber disqualifiziert. Du hast von der Technik Null Ahnung, schreibst polemische und undifferenzierte rein auf Provokation ausgelegte Beiträge und zeigst absolutes Desinteresse an einer wirklich sachlich geprägten Diskussion. Nur weil Du zu ...... bist, die Technik zu begreifen, ist das natürlich alles Quatsch.
Wie heiß das gestern abend bei Sherlock Holmes sinngemäß so schön "Eine Theorie verwehrt den Blick auf die Fakten. Denn der Mensch neigt dazu, die Fakten seiner Theorie anzupassen"
Zitat:
@gullof schrieb am 9. Januar 2017 um 04:35:10 Uhr:
Ich selbst habe den Eindruck das viele das wieder geben was in Zeitschriften abgedruckt wird, ohne selbst Erfahrungen gesammelt zu haben.
Absolut.
Danke.
Zitat:
@gullof schrieb am 9. Januar 2017 um 04:35:10 Uhr:
....
Dadurch schwebt eben beim Nutzer der Gedanke herum mit Serie ist fahren unmöglich.
....
Alles aufzurüsten was angepriesen wird? Muss man sich Gedanken machen. Geht halt ins Geld und da liegt auch der Hund begraben.
Also zum ersten Satz: Natürlich kann man auch mit Trommelbremsen und 30 Jahre alten Federn fahren, die bei jeder anständigen Bodenwelle auf die Gummis durchschlagen. Man muss nur wissen, was man tut...
Es geht hier um das Modalverb. Man MUSS nicht, man SOLLTE nicht, aber man KANN.
Wenn man um die Kurven eiert, dass einem Angst und Bange wird, dann könnte es natürlich am Fahrwerk liegen, aber meist liegt es an einem selbst. Man bewegt den Eisenhaufen einfach nicht artgerecht.
Und da liegt auch im zweiten Satz der Hund begraben. Willst du deinen schnellen alten Kumpels eine Depression verpassen, brauchst Du 150 PS, ein gut auf die Strecke abgestimmtes Fahrwerk und Mörderbremsen, beste Reifen, Streckenkenntnis...willst Du einfach nur lustig durch die Gemeinde juckeln und dich des Lebens freuen, dann reichen auch Trommelbremsen und Holzreifen. Nur DARFST (sic!) Du nicht den Fehler machen, mit einem solchen Vehikel an den schnellen 100+PS Kumpels dranbleiben zu wollen.
Thema Fahrwerk:
Für meine Begriffe gibt's da riesige Unterschiede.
Ich hab in der GS ja Wilbers Federbeine drin.
Übrigens gebraucht gekauft.
Irgendwann mussten die Wilbers zur Wartung, da hatte ich für ein paar Wochen das originale Fahrwerk drin und mich ernsthaft gefragt, was das auf einmal für ein wackeliger Schweineeimer ist.
Dabei wird/wurde das GS-Fahrwerk immer gelobt.
Wilbers ist ja ein "must have" für die BMW. Sag' mal, wie funktioniert das mit der Wartung? Kost' das was, oder SAV?
Der Wilbersgedanke lag mir bei der ST auch nahe. Aber das Serienfahrwerk funktioniert für mich noch völlig zufriedenstellend. Wenn sie irgendwann mal mucken sollte, irgendwie Unwohlsein in der Kurve verbreiten, dann tausche ich.
Vermutlich merkt man das eh nur im direkten Vergleich. Bei der K12RS damals war der Unterschied Original/Wilbers vor allem auf der Bremse fühlbar. Das Vorderrad blieb beim scharfen Anbremsen besser am Boden, das ABS löste nicht ungewollt aus. Das merkte man dann schon.
Aber ansonsten...kein Vergleich - kein Problem. 😉