"Must have" in der Motorradpresse

In fast allen Motorradzeitschriften und Katalogen muss man jetzt unbedingt haben:

Brembo Stopper, radial angeschlagen

Öhlins Fahrwerk

Konifizierte Alu-Lenker

Upside down Gabel, natürlich beschichtet

Wave Bremsscheiben

Drive by wire

Fahrmodi

etc. etc. etc.

hat jemand schon einen A/B Vergleich selbst gefahren? Wo sollen die Vorteile liegen?

Beste Antwort im Thema

Mann Drahkke - lass doch einfach diese substanzlosen Kommentare. Rede von Dingen, die Du verstehst, aber lade nicht immer irgendwelche pseudoschlauen Worthülsen ab - das nervt und konterkariert jede wirklich sachbezogene Diskussion. Wenn Du je Dir die Pfoten an einer Bremse dreckig gemacht oder ein Fahrwerk optimiert hast, dann darfst Du gern von Deinen entsprechenden Erfahrungen berichten. Wenn nicht, dann beschränke Deine Kommentare doch bitte auf die allgemein anerkannten Laber- und Gesülzethreads.

Ich bin ja ein friedlicher und toleranter Zeitgenosse, aber es stört.

Danke

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Meine SV habe ich damals zwar nicht ganz so aufwendig umgerüstet, aber es war schon deutlich spürbar.
Vielleicht, weil ich auch nicht ganz dem 75kg-Standartjapaner entspreche, für den die Moppeds gemacht sind.😉

-progr. Wirth-Gabelfedern & passendes Öl
-auf mich abgestimmtes Wilbers Federbein
-Stahlflexbremsleitungen

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 7. Januar 2017 um 20:49:34 Uhr:


Ist das eine Neiddiskussion?

Wieso Neid? Als Olschool-Fan möchte ich die Dinger nicht geschenkt - dann kann der Krempel auch nicht verrecken. Und bis jetzt bin ich ganz gut ohne den technischen Firlefanz rumgekommen.

Obwohl, geschenkt.... als Schwabe komm ich da in eine Zwickmühle.....

Aber jetzt mal im Ernst: Bei den meisten Zubehör-Teilen dürfte man wirklich nur auf der Rennstrecke (oder was man dafür hält) eine Verbesserung/Veränderung bemerken. Wenn man als Oldie-Freak (wie ich) mal auf eine moderne Kiste steigt, merkt man sofort wie sehr sich das alles generell verbessert hat. Wenn man auf der Straße halbwegs legal und umsichtig unterwegs sein will, braucht man jetzt wirklich nicht den ganzen teuren Zubehör-Kruscht, da haben die letzten Zehntel in der Kurve eh nix verloren. Und zur Sicherheit trägt das alles (bis evt. auf div. Bremsen) nichts bei. Eher im Gegenteil.

Und bei "must have" kommts auch sehr auf das Motorrad an. Ich glaube kaum, daß ich für meine 1980er Kawa mit 27 PS einen Alu-Lenker mit Ausgleichgewichten brauche. Also, bevor man was für Teuer Geld kauft: Erst mal überlegen. Und dann drüber schlafen. Und dann nochmal überlegen.

Ich habe eine moderne F800GS mit vielen technischen Spielereien. Ich habe sie 2016 auf der Schottertour testen können und die GS war in allen Bereichen besser als eine vergleichbare 25 Jahre ältere Honda Dominator, die ich auf teilweise den gleichen Strecken in Jahr davor testen konnte.

Spass hatte ich mit beiden Motorrädern und ich bin mit beiden auch heil wieder angekommen.

Die GS wäre bis auf einen Punk perfekt. Der Hobel ist zu schwer für mich. Man könnte das jetzt schnell auf den ganzen elektronischen Krempel schieben, der daran verbaut ist.
Das ist aber nur minimal. Das Mopped ist mechanisch deutlich massiver gebaut und hat einen 10l grösseren Tank.

Pauschale Aussagen sind also so gar nicht möglich.

Viele Sachen aus der Aufzählung sind doch bei modernen Motorrädern Serie. Und eine USD-Gabel nachrüsten ist keine kleine Bastelei, sofern überhaupt möglich.
Bei den Federbeinen WP und White Power nicht vergessen.

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Außer Reifen habe ich an meiner Fazer nichts umgerüstet. Daher kann ich da nur bedingt mitreden.

Der Unterschied zwischen den Dunlop Roadsmart, die ursprünglich drauf waren und den folgenden Metzeler Z8 habe ich selbst als Fahranfänger mit 1500km Erfahrung sofort gemerkt.

Mit den Roadsmart war das Motorrad durchaus fahrbar.
Ohne Vergleich wäre mir auch nie aufgefallen, wie viel leichter das Mopped mit den Z8 in die Kurve geht.

Ich kann mir schon gut vorstellen, dass das bei anderen Teilen ähnlich ist.
Fahren tut das Motorrad so oder so.
Die Vorteile zeigen sich den meisten Fahrern aber nur im direkten Vergleich.

Ich denke, dass man die Aufzählung des TE ein wenig differenziert betrachten sollte. Natürlich verbessern bessere Komponenten ein Fahrzeug als ganzes. Die Frage ist doch, was hat beispielsweise ein Normal-Fahrer im Straßenbetrieb davon. Bringen ihm Highend-Komponenten im Vergleich zu ordentlicher Standardware wirklich etwas? Ich denke, da wird es dann schon deutlich dünner.

Eine bessere Wärmeableitung der Bremsscheiben beispielsweise bringt nur etwas, wenn ich die Bremsscheiben überhaupt auf hohe Temperaturen bringe.

Der Nutzen verschiedener Fahrmodi erschließt sich mir bei Motorrädern um die 100 PS oder darunter auch nicht so wirklich.

Ein weiterer Aspekt, den der TE angesprochen hat, ist die Frage, welchen Einfluss die Fachpresse auf Ausstattungsfeatures hat. Hier bin ich insofern beim TE, als dass ich den Einfluss der Presse auf die Industrie ausgesprochen kritisch sehe. Häufig habe ich das Gefühl, dass die Tester gern mal den Bezug zur Realität verlieren. Da werden Messergebnisse auf der Teststrecke über die Anforderungen im Alltag gestellt. Schön zu sehen ist das bei Autos. Seit Jahren vertreten Tester dort die Auffassung, Autos müssten ein besonders sportliches Fahrwerk haben, damit sie im schnellen Slalom ein paar Zehntel gewinnen. Den meisten Fahrern dürfte im Alltag ein komfortables Fahrwerk deutlich wichtiger sein.

Auch bei Motorrädern beobachte ich diese Entwicklung. Um Testsieger zu werden, müssen heutzutage bestimmte Features vorhanden sein, auch wenn sie im Alltag vollkommen irrelevant sind. Wobei das Kernproblem schon anderswo liegt. Dieser vollkommen bekloppte Zwang, unbedingt einen Testsieger küren zu müssen führt dazu, dass subjektive Eigenschaften in scheinbar objektive Punkte gepresst werden. Und da helfen natürlich Ausstattungsfeatures, auch wenn diese im Alltag nichts bringen. Dazu kommt, dass sich Ausstattung natürlich leicht als positiv bewerten lässt, wenn man sie als Tester nicht bezahlen muss.

Ha, ha, daraus kann man jetzt wunderbar eine ABS-Diskussion machen.

Nö, warum? Der Nutzen von ABS im Alltag steht unzweifelhaft fest. Bei anderen Komponenten sieht es anders aus.

Wenn man so fahren kann, dass man bestimmte Federn oder Fahrmodi nicht braucht, kann man auch so fahren, dass man ABS nicht braucht.

Zitat:

@twindance schrieb am 7. Januar 2017 um 20:55:22 Uhr:


Es geht nicht allein um Brembo, ...
usw. usf.

Alles richtig - und doch falsch.

Du hast die Vorteile schon sehr gut beschrieben und ich wette, daß Du sie auch nutzen kannst. Der 08/15-Fahrer, der sich ausschließlich auf der öffentlichen Straße bewegt und dabei zumindest in der Nähe der StVO-Vorgaben bleibt wird all die Vorteile niemals nutzen, so wie Lewellyn es völlig richtig am Beispiel der CB 500 erläutert hat.

Wenn man also gerne mal einen Abstecher auf eine Rennstrecke macht, dann mögen diese Dinge zwar auch nicht gleich ein "Must have" sein, aber zumindest ein "Nice to have". Weil auch auf der Rennstrecke Lewellyns CB 500 Gesetz gilt. Zwischen fahren können und fahren können liegen halt Welten. Ich als durchschnittlich begabter Fahrer käme auch mit der CB 500 aus...

Gruß Michael

@kandidatnr2: Deine Aussage ist Quatsch. Wenn du eine ABS-Diskussion führen willst, dann mach bitte einen separaten Thread auf aber lass das Thema hier raus. Oder geht es dir nur darum, diesen Thread zu sprengen?

Zitat:

@twindance schrieb am 7. Januar 2017 um 23:27:12 Uhr:


Den Unterschied zwischen einer Safe-Bremse und einer geschärften Bremse merkt der allerletzte Grobmotoriker.

Wobei ich behaupte, daß für die Mehrzahl (!) der Fahrer die weniger scharfe Bremse die weit bessere Wahl ist. Um sauber vor der Eisdiele, der Bikerkneipe oder eben ganz profan vor der Ampel halten zu können ist auch bei bissiger Bremse genug Gefühl vorhanden. Aber wenn die ungeübte gefährliche Situation kommt und der Fahrer in voller Panik reinlangt, dann hilft nur noch die Technik, die die Bremskraft auf ein vernünftiges Maß reduziert. Ist diese Technik nicht vorhanden (namentlich das ABS), liegt der Normalfahrer wegen der bissigeren Bremse schneller auf der Nase und der Unfall passiert noch zuverlässiger.

Gruß Michael

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 8. Januar 2017 um 10:49:17 Uhr:


Wenn man so fahren kann, dass man bestimmte Federn oder Fahrmodi nicht braucht, kann man auch so fahren, dass man ABS nicht braucht.

Nö. Gegen Schreck- und Notbremsungen ist niemand gefeit. Gegen mehr als 20 Grad Schräglage schon.

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 8. Januar 2017 um 10:57:00 Uhr:



Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 8. Januar 2017 um 10:49:17 Uhr:


Wenn man so fahren kann, dass man bestimmte Federn oder Fahrmodi nicht braucht, kann man auch so fahren, dass man ABS nicht braucht.

Nö. Gegen Schreck- und Notbremsungen ist niemand gefeit. Gegen mehr als 20 Grad Schräglage schon.

Es geht um die argumentative Möglichkeit. Ich brauche zum Motorradfahren auch kein Licht und keine Blinker. Wo fängt "Must have" an - und wo hört es auf?

Ich habe hinten auch die federbeine getauscht. Serie zu wenig federweg und gnadenlos unterdämpft. Jetzt hab ich öl/gas Dämpfer mit Behälter dran. Kein unterschied zu vorher. Und das allein auf dem arbeitsweg. Schön, wenn der Dämpfer nicht gleich durchknallt.

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