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„Kurzer“ Jahresbericht vom 200D

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 22. August 2012 um 17:16

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert ;). Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus :D .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 ;). Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben :). Doch der Reihe nach.

Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.

Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).

Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an :D. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.

Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.

Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.

Hinten rechts: tot, Luftpumpe

Vorne links: tot, Luftpumpe

Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.

Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.

Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.

Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.

2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.

3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.

4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.

5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar :D ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig ;) Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.

Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... :D Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz :D. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen :D

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,

Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O

Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

Vorderachse
Lasse-002
Alter Querlenker
+7
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 22. August 2012 um 17:16

Vorab: Der Text könnte etwas länger werden...

Ich fahre meinen 200D nun bereits seit gut 3 Jahren, und ich möchte hier einfach mal ein bisschen über gesammelte Eindrücke und Erfahrungen schreiben sowie einige Fotos zeigen, vielleicht hat ja jemand Langeweile.

Nach dem Tüv im August 2011 dachte ich eigentlich, ich steck jetzt erstmal nichts mehr in die Kiste. Doch von Anfang an. Ich hatte den 200er von meiner 2009 Mutter übernommen, es wurde immer nur das Nötigste dran gemacht und schon beim Kauf durch sie hatte er beträchtlichen Wartungsstau (2007, angeblich 260tkm). Also packte ich die Sache ab 2009 nach und nach an: Neuer Auspuff, Hinterachsrevision inkl. Schweißen der Aufnahmen, ESP abgedichtet, 2-Tank Anlage eingebaut, die Hirschmann überholt, Bremsen neu, hier und da mal ein Extra nachgerüstet. Je mehr ich hier las, desto mehr wurde das irgendwie – hier mal ein Filter, da ein Klip, mal eine neue Feststellbremse. Da kamen bis zum Tüv im August 2011 schon ca. 4000€ zusammen. Von meinen Mitabiturienten wurde ich alsbald als Mercedesfreak „abgestempelt“ im positiven Sinne. Dann kam noch eine kleine Unfallreparatur mit glücklichem Ausgang – das übrige Geld wurde direkt investiert ;). Die Unfallbilder gibt’s anbei – der Benz hatte kaum ne Delle – der Mondeo sah da schon anders aus :D .

Zum Tüv gab‘s dann noch 2 Spurstangen und die Feststellbremse hatte ich knackig eingestellt, dann ging´s eben so – es stellte sich später heraus, dass das Ankerblech ein bisschen marode war, sodass eine Haltefeder nicht mehr das tat was ihr Name besagt, die Bremsbacke saß schief und die Wirkung ließ zu wünschen übrig. Dann wollte ich eigentlich erstmal nur noch fahren und die nächsten großen Reparaturen vor den nächsten Tüv schieben – denkste.

Im November 2011 riss mir das Traggelenk rechts recht unvermittelt ab (Ab hier startet also der eigentliche Bericht). HIER auch noch nachzulesen. Dann war klar, das linke kommt auch neu in den Frühjahrs-Semesterferien. Und zack, hatte ich wieder eine Reparaturliste für 2012 ;). Denn man könnte ja auch gleich mal neue Sommerreifen erwerben, 4 neue Sachs Dämpfer kommen bestimmt auch gut, und oh, ein 202er Diff aufgetrieben :). Doch der Reihe nach.

Ich besorgte: Traggelenk vorne, Domlager vorne, 4 Sachs-Dämpfer, Austausch Differential, Silentbuchsen fürs Diff, 2 neue Motorlager, 4 Energy Saver sowie Bremsflüssigkeit.

Zu den Reifen und den Motorlagern brauch ich wohl nichts zu sagen – das schütteln beim Motor abstellen ist nun weg und die Reifen fahren sich sehr gut. Es gibt HIER ein Video eines alten Motorlagers… Es war verantwortlich dafür, dass es z.b. bei Bahnübergängen laut knallte, und auch bei Bordsteinüberfahrung schlug der Motor durch (Es klapperte echt laut, auf Youtube nicht so gut zu hören).

Der Bremsflüssigkeitswechsel war ebenfalls wirklich nötig, beim Wassergehaltstester gingen direkt alle Lampen bis dunkelrot an :D. Kann nur empfehlen so ein Teil mal zu erstehen.

Domlagertausch gestaltete sich unauffällig – die alten hätten es auch noch getan, aber ich wollte ja vorn die Geräusche eliminieren, und da wollte ich eh die Dämpfer neu haben, also konnten auch die Lager neu. Im Nachhinein betrachtet kamen die Rumpelgeräusche wohl nur von den MOLAs… und bei großen Vibrationen artete das in ein Knallen aus.

Nun kamen die Dämpfer dran… Diagnose:

Hinten links: noch ganz ok.

Hinten rechts: tot, Luftpumpe

Vorne links: tot, Luftpumpe

Vorne rechts: tot, Luftpumpe

Zuvor waren auf einem Prüfstand vom ADAC die Dämpfer durchgeschüttelt worden – alle ok – ja denkste. Aber dass man auf diese Tests nichts geben sollte, wurde hier ja bereits öfters erläutert. Wer einmal einen W124 mit intakten Dämpfern gefahren hat, stellt auch sofort Defekte fest – das Eintauchen vorne ist nun deutlich minimiert. Die Dämpfer waren übrigens alle noch die originalen von ´88. Nebst besserem Fahrverhalten sorgten die Dämpfer nun auch für einen sauberen Geradeauslauf, vorher zog er wegen des intakten Dämpfers hinten links nach rechts.

Nun zum Differential. Das heulte wahrscheinlich schon seit einer halben Ewigkeit vor sich hin. Also war ich immer auf der Suche nach einem 3,91er Ersatzdiff welches noch geräuschfrei arbeitet. Und ich wurde fündig, ich ersteigerte eins aus einem W202 als 180er, wohl auch mit 5G Getriebe, BJ. 96, 130.000 tkm gelaufen, für 130€. Nur die Erstserie hatte diese (kurze) Übersetzung drin, Befestigung, Kardanflansch, Antriebswellenflansch und Deckel passten auch. Außerdem sollen die 202er Diffs verbessert worden sein, sprich länger dicht halten und erst später singen. Also rein das Teil, und gleich noch die Silentbuchsen erneuert. Die alten sahen für 400.000 km gar nicht so übel aus – eine Veränderung mit den Neuen stellte ich auch kaum fest. Wohl aber gab es nun ein anderes Fahrgefühl mit „neuem“ Diff, es hatte kein merkliches Spiel, der Bonanzaeffekt wurde kleiner (so wie ich fahre tritt er eigentlich eh nicht auf, aber wenn man es provoziert…) und bei Lastwechseln macht sich das redizierte Spiel um Antriebsstrang auch positiv bemerkbar.

Insgesamt kam ich für diese Aktionen mitsamt den Reifen für 800€ davon, ein guter Preis für den ganzen Kram und die Arbeit.

Was wir dann doch nicht gemacht haben, war das Traggelenk links, denn die Querlenkerbuchsen vorne sahen so fertig aus, dass ich mir überlegte evtl. gleich komplett neue einzubauen, und verschob die Sache erstmal.

2 Wochen später wurde das Fahrgefühl dann aber abermals getrübt: Beim Lenken war bei trockener Witterung ein Knurzen, Knarren oder leichtes Knacken zu hören. Da war es mir dann egal, es war eh fast alles neu, also Attacke. Die Reparaturen erfolgten vorletzte Woche, Ziel war es, die Fahrwerksreparaturen komplett durch zu haben. Also vorne das linke Traggelenk erneuern, die Querlenker neu ausbuchsen, Umlenkhebel neu, Querlenkerlager hinten innenseitig hatte ich bei der Revision vergessen, die mussten auch dran glauben. Außerdem meckerte meine 6 Jährige Schwester aufeinmal, es sei so laut im Auto, das gefiele ihr ja gar nicht (Prinzessinnen…). Aber es stimmte, seitdem das Heulen des Diffs weg war, konnte man einen tieferen Klang wahrnehmen, der subjektiv aufgrund des Frequenzunterschieds irgendwie lauter daherkam, gerade bei den weiblichen Fahrgästen. Das Geräusch war leicht kurvenabhängig und kam eher von hinten rechts. Also neues Radlager von SKF besorgt.

Die Reparatur ließ ich in einer 100km entfernten Werkstatt in Köln ausführen, die in Mercedes-Foren immer wieder empfohlen wird. Als ich den Benz abholte kam das AHA-Erlebnis. Direkteres Fahrgefühl, direktere Lenkung, absolut genialer Geradeauslauf, und eine Ruhe beim Fahren, grandios. Hieraus resultieren mehrere Erkenntnisse:

1) Eine längere Suche nach einer guten Werkstatt zahlt sich aus.

2) Ein durchrepariertes Fahrwerk ist kein Vergleich zu den runtergerittenen Kisten.

3) Ein Radlager kann auch ohne erkennbares Spiel höllisch Laut werden.

4) Querlenkerbuchsen vorne verwachsen irgendwann mit der Alu Hülse und quellen nach außen, was zu Spiel führt.

5) Man kann jetzt leider ein Getriebelager hören (war ja klar :D ist ein leicht raues Geräusch)

Natürlich habe ich immer Originalteile oder Lemföder verwendet, sonst hat das Ganze wenig Sinn. Denn wenn man schon Geld investiert, dann richtig ;) Für die Aktion jetzt waren es noch einmal gute 700€, aber allein diese Ruhe war es wert. Anbei packe ich in die Fotos mal einen kleinen „Geräuschguide“ aus der W124 Kaufberatung.

Durchrostungen konnten nicht festgestellt werden, wohl aber Ölverlust am Motor… mit etwas Glück ist es nur die Ölwannendichtung. Aber egal – das kann ja auch noch bis zum nächsten Tüv warten... :D Dann könnte ich auch mal ne neue Scheibe einbauen lassen und ne Unterbodenversiegelung und…

An Luxus gönnte ich mir dieses Jahr einen sehr guten Orthopädischen Fahrersitz, dessen Pumpe ich bei der Installation zu heiss werden ließ. 2 weitere ersteigerte Pumpen waren defekt. Der Sitz funktioniert aber schon so… es waren nur 2 Leitungen genickt, weswegen das Ventil verrücktspielte und die Pumpe ziemlich lange lief… und als ich gerade abstellen wollte… naja was solls. So eine Pumpe treibe ich jetzt noch auf. Hinten rüstete ich noch Leseleuchten nach. Weil ich hinten dauernd Personen transportiere, die lesen wollen. Nachts natürlich… Na das mit dem Einreden klappt noch nicht so ganz :D. Jedenfalls sind für dieses Jahr wieder so 2000€ reingeflossen… aber nach und nach wird er. Nächstes Jahr wie gesagt mal ne Konservierung… Ein Tempomat liegt hier auch noch und ein Drehzahlmesser wird wohl auch bald eingebaut… Und wenn mal irgendwann nichts mehr dran ist, würd ich mir glatt zutrauen, solche Scherze wie Getriebeüberholung, mal ne neue Kupplung, ne überholte RESP einbauen zu lassen… Meine hat schon 50.000 km einen Schaden und bringt nicht mehr die volle Leistung von 72 PS… weiß jemand vielleicht jemanden, der ein digitales Prüfgerät zum dynamischen FB messen hat? Bosch hat das nicht mehr… die erzählten mir was von „Tröpfchenmethode“… da bin ich abgehauen :D

So, genug Text. Vielleicht war ja für den einen oder anderen auch eine nützliche Info dabei. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Anbei gibt’s hoffentlich Bilder. Von Reparaturen und wer möchte vom Urlaub (Spanien/Österreich) hintendran. Gute Fahrt!

Gruß,

Lasse

PS.: Auf der Österreich-Fahrt benötigte ich auf 2250 km lediglich 110 Liter Diesel/Pöl o.O

Trotz der Passfahrten und Stau also unter 5 Liter, irre (Tempo 90-110 auf BAB, sonst noch langsamer). Auf der Rückfahrt gab es einen kleinen Abstecher nach Stuttgart ins Mercedes-Museum. Einen W124 lässt die Sammlung zwar vermissen, es ist aber in jedem Fall ein Besuch wert!

+7
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112 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von 250d348

gibt es was cooleres als nen mercedes-diesel, nee gibts net :)

Luftgekühlter Deutz-Diesel ist um Längen cooler, dafür parkt sich ein W124 Diesel besser. :D

am 21. Oktober 2013 um 15:52

dat stimmt auch wieder :D

Zitat:

Original geschrieben von Gasherbrum

Zitat:

Original geschrieben von 250d348

gibt es was cooleres als nen mercedes-diesel, nee gibts net :)

Luftgekühlter Deutz-Diesel ist um Längen cooler, dafür parkt sich ein W124 Diesel besser. :D

Hier noch schnell ein kleiner Ausflug, weil wir es ja vom Thema hatten

 

http://sauberfahren.de/cms/front_content.php?idart=3

 

Gruß Mario

Zitat:

Original geschrieben von 250d348

dat stimmt auch wieder :D

Zitat:

Original geschrieben von 250d348

Zitat:

Original geschrieben von Gasherbrum

 

Luftgekühlter Deutz-Diesel ist um Längen cooler, dafür parkt sich ein W124 Diesel besser. :D

Geht doch nix über 'ne V12 Heulboje! :D

http://www.youtube.com/watch?v=EuFoOB6GkFM

Themenstarteram 21. Oktober 2013 um 20:22

Jetzt schreib ich nochmal schnell was zum Sicherheitstraining und dann ist auch gut für heute :)

Also: Mit guten Reifen und Fahrwerk ist der W124 neuen Autos nicht unterlegen, was Beherrschen auf der Schleuderplatte sowie Bremswege angeht. Ich war immer einer der ersten, die zum stehen kamen. Es waren 2 (10 Jahre jüngere) Autos dabei, die kein ABS hatten und auch nicht so gute Reifen und statt 15 Metern mal eben 30 Meter Bremsweg hatten (round about 40 km/h)!!! Doppelt so viel! Aber auch neuere Autos mit schneller regelndem ABS waren nicht besser. Mistneue Autos (Citröen DS4) mit ESP waren nicht besser beherrschbar, wenn das Heck weggeschleudert wurde, als mein 200D (Klar, Extremfall, sonst hilft ESP natürlich schon, aber so wichtig wie ABS fand ich es lange nicht). Ich fand das sehr beeindruckend. Also, nur beste Reifen kaufen!!!

Was mir noch aufgefallen ist, bei Kreisfahrten ist das Risiko für Über/Untersteuern fast gleich groß, was sehr angenehm war. Kommt natürlich stark auf die Reifen und auch auf die Motorleistung an.

Temperaturen waren nie mehr als 100°, während viele schon mit laut fauchendem E-Lüfter unterwegs waren :) Achso, was ich auch nicht gedacht hätte: Nach 4 Vollbremsungen wurden die Bremsen griffiger! Ab und an sollte man also schon mal ordentlich in die Eisen, ich bremse sonst sehr wenig.

So, das dazu. 89€ der Spaß aber dafür wird die Versicherung günstiger. Geht voll in Ordnung!

Also, eine sichere Fahrt allen!

Gruß,

Lasse

Interessant. Danke für das Feedback! :)

Sehr geiler Bericht super Fotos, coole Karre,

fahre und beschraube nen 88er 200 TD und nen 84er 190D!

Würde sagen, Du brauchst Dir nie wieder ein anderes Auto kaufen.

Aber was noch fehlt sind die Kopfstützen hinten!

(oder hab ich sie übersehen...)

Beste Grüsse

Themenstarteram 22. Oktober 2013 um 12:37

Du fährst aber auch eine coole Kombi ;)

Kopfstützen hinten waren schon verbaut, bzw. sind drin.

Gruß,

Lasse

Zitat:

Original geschrieben von moonraker74

Sehr geiler Bericht super Fotos, coole Karre,

fahre und beschraube nen 88er 200 TD und nen 84er 190D!

Würde sagen, Du brauchst Dir nie wieder ein anderes Auto kaufen.

Aber was noch fehlt sind die Kopfstützen hinten!

(oder hab ich sie übersehen...)

Beste Grüsse

Ich Blindfisch, klar hat er Kopfstützen!!!

Themenstarteram 20. Dezember 2014 um 17:30

Jetzt hätte ich dieses Jahr fast meinen 3. Jahresbericht vergessen. Da ich momentan recht gut zu tun habe, bin ich etwas weniger aktiv bis ca. April ´15. Deshalb versuche ich mich dieses mal etwas kürzer zu fassen, was vermutlich misslingen wird…

Das Gute vorweg: es gab keine wirklich bösen Überraschungen :) .

Nachgerüstet habe ich nun einen orig. Feuerlöscher, ein schönes Becker Grand Prix (welches RDS und die tolle „Best“-Taste hat sowie viele weitere Annehmlichkeiten, musste allerdings erst noch den Einschalter reparieren (die Anleitung dazu gibt es im W124-Board von mir)) sowie den Kupplungsschalter für den Tempomaten, was übrigens sehr angenehm ist, Kupplung einfach treten und ausrollen lassen, muss nun fast gar nicht mehr über den Hebel deaktivieren. Allerdings möchte ich diese Arbeit mit selbstgebogener Betätigungsstange aus Bremsleitung nicht noch einmal machen wollen (ganz einfaches Teil eigentlich, kostet bei MB 240€)!

Im Frühjahr habe ich das Fahrertürschloss demontiert und gereinigt, es funktioniert nun wieder einwandfrei ohne zu hakeln (habe Fahrradkettenfett genommen). Außerdem ergatterte ich einen günstigen, aber guten Wischermotor. Nach dem Tausch lief der Scheibenwischer wieder leise säuselnd wie am ersten Tag über die Scheibe. Bei der Demontage und Analyse des alten Motors samt Schneckengetriebe fiel auf, dass das Norm-Wälzlager von FAG unsauber lief – ich haute es von der Welle herunter, kaufte für kleines Geld ein neues SKF-Lager und tauschte es aus – nun habe ich wieder einen guten Ersatzmotor ;).

Zitat vom Letzen Jahr:

Für nächstes Jahr habe ich mir eine neue Windschutzscheibe vorgenommen sowie einige Lackierarbeiten. Evtl. auch einen neuen Schiebedach-Zug sowie eine Lack-Aufbereitung. An der Technik könnte man jetzt das Getriebe, das Lenkgetriebe und den Motor überholen […].

Gesagt, getan. Windschutzscheibe ist neu (allerdings schon wieder ein Steinschlag drin aber nichts Wildes) und leichte Anrostungen an der Fahrertür wurden entfernt und absolut professionell lackiert (mit Farbtonmessgerät!), sodass nun alle Türen wieder absolut rostfrei sind. Kurz danach wollte ich eine Roststelle am Einstieg hinten links, dort wo die C-Säule in den Schweller mündet, abschleifen und konservieren – doch ich brach durch. Das erste Rostloch nach 26,5 Jahren also. Nun gut, im Grunde war es harmlos, ein Bekannter konnte es ohne neues Blech recht gut zuschweißen. Haben es provisorisch lackiert, muss demnächst mal schön gezinnt und richtig lackiert werden, aber man sieht es eh nur wenn die Tür auf ist. Was wichtig ist, es von innen zu konservieren, was ich natürlich nun getan habe (auch auf der anderen Seite) und kann nur jedem raten, es mir gleich zu tun. Die Verkleidung zwischen Tür und Radkasten ab, und dann dort durch das Loch Fluid Film o.Ä. rein, bei mir ist die Pest wohl von innen gekommen. Fotos von der Stelle hänge ich selbstverständlich an.

Dann gönnte ich mir noch ein paar neue Kofferraumverkleidungen, die es günstig bei MB gab sowie einige Schönheitsreparaturen. Eine ausführliche (Reparatur-)Liste findet ihr in meiner Fahrzeugvorstellung.

Auf einer längeren Autobahnfahrt ging plötzlich die ABS-Leuchte an. Komisch dachte ich und fuhr nichts ahnend weiter. Als das Radio sich kurz abschaltete, weil ich das Schiebedach schloss, wurde ich misstrauisch. Ich maß die Spannung (zufällig Multimeter dabei): 11,5V. Das war zu wenig. Nun gut dachte ich, es ist Sonntag und noch 100km zu fahren, das schaffst du schon, einen neuen LIMA-Regler bekommst du jetzt sowieso nicht. Doch ich hatte nicht mit dem starken Gewitter gerechnet, dass es nötig machte, Scheibenwischer und Licht einzuschalten. 10 km vor dem Ziel war der Saft komplett weg, der Diesel lief natürlich stoisch weiter. Kein Scheibenwischer, kein Bremslicht, der Drehzahlmesser zuckte unkontrolliert, die Heizung lief. Ich wartete den Regen ab und kam auf Schleichwegen an :p. Übrigens habe ich die Batterie über Nacht nur geladen und bin dann weitere 400km ohne Ladespannung gefahren, das war kein Problem. Evtl. lasse ich mal den Kollektor abdrehen, wenn das Regler-Fressen zunehmen sollte.

Kommen wir zur Technik: Lackaufbereitung habe ich noch nicht gemacht – Geld lieber in Kroatien-Urlaub investiert (Bilder anbei).

In Köln wurde diesmal gemacht:

1) Absolut spielfreies Lenkgetriebe mit neuem Öl und Filter verbaut (trotzdem noch etwas Spiel beim Lenken)

2) Großer Ölwechsel mit ZKD, Ventilschaftdichtungen, div. andere Dichtungen

3) Neue Radlager vorne SKF (alte hatten leichtes Spiel)

4) Neuer MSD von Imasaf, gute Qualität, Schnäppchen geschossen für 35€. Der alte Bosal war nach 5 Jahren völlig fertig – Kernschrott

5) neues Getriebelager Lemförder (etwas weniger Vibrationen nun)

6) Neue, 25mm lange Glühkerzen

7) Neuer Kettenspanner von Meyle (schlechte Qualität!)

8) Vorsorglich neue Steuerkette + Hydrostößel

9) Förderbeginn auf 14° n.OT eingestellt

10) Korrosion am Zylinderkopf zugeschweißt, geplant, mit neuen ZK-Schrauben verbaut

11) Vorkammern gestrahlt + neue Dichtungen

War natürlich nicht ganz billig, aber dafür sollte der Motor so nun fit sein für die nächsten X00.000km, einzig die Unterdruckpumpe samt Spritzversteller behalte ich noch im Auge, da noch keine Geräusche oder Ähnliches. Springt mit den langen Kerzen viel besser an (Geradeeinspritzer! Es waren vorher die kurzen Standardkerzen für Schrägeinspritzer (23mm) drin), gerade in Verbindung mit dem richtig gestellten FB springt er auf Pflanzenöl nun fast an wie auf Diesel – ein Traum! Die ZKD war nicht direkt durch, aber nach aussen und zum Kettenkasten hin schon leicht inkontinent. Nun verliert er keinen Tropfen Öl mehr, Motor + Getriebe sind knochentrocken. Die Korrosion ist vermutlich auf fehlende Wartung (Kühlwasserwechsel!!!) zurückzuführen.

Nachdem der ölige Rest der Geräuschkapseldämmung entfernt war, tat sich allerdings eine weitere Baustelle auf: Man sah nun Kühlwasser auf der Plastikkapsel! Verlust war knapp 1l/Monat, also gehörte dagegen auch etwas gemacht. Ich bestellte eine SKF WAPU, da es im Bereich der Lima runtertropfte, sowie 2 weitere Dichtungen, Bremsenreiniger, Frostschutz sowie eine neue Dämmmatte. Der Wechsel war an und für sich recht gut zu machen, Riemen runter und dann immer logisch weiter. Die alte Wasserpumpe hatte keine Dichtung, sodass ich die Fläche anschliff und reinigte, und die Gehäusedichtung vorerst nicht wechselte, sondern nur die WaPu mit Flanschdichtung. Das klappte auch hervorragend, ist kein Wasserverlust dort festzustellen auf den letzten 10.000 km, es haut nur noch ein bisschen ab über den Deckel des Ausgleichsbehälters habe ich das Gefühl. Da die Dichtung eh spröde ist, kommt der demnächst auch noch neu (hat jemand Erfahrung mit dem Ebay-Teil? Geht oder Schrott?) Allerdings wurde das Wasser nach ca. einer Stunde im Stau am Hang in der prallen Sonne ziemlich warm, so 110 – 115° in etwa. Das lag am Ausfall des Temp-Schalters der Lüfter-Magnetkupplung. Den also auch noch fix gewechselt. Dem neuen traue ich irgendwie auch noch nicht – mal den Sommer abwarten.

Nach 27 Jahren geht überhaupt so manche Dichtung flöten, kaum hat man alles dicht, leckt es woanders. Diesmal kam Lenkgetriebeöl gelaufen und zwar zwischen der Einstellschraube und deren Kontermutter. Die Kontermutter hat eine Abdichtung gegen den Flansch sowie gegen die Schraube integriert. Die alte also demontieren, Einstellschraube reinigen und neue Mutter aufschrauben, fertig. Achtung: Die Einstellschraube sollte man keinesfalls verdrehen. Ich habe sie dennoch 30° rausgedreht, weil ich etwas Lenkspiel hatte und andere Komponenten ausschließen konnte. Der Verlust von ca. 50ml ATF / 3000km ist nun also auch Geschichte. Dafür fingen dann die Druckventilhalter wieder an zu siffen… Auf der Kroatienfahrt lief der gute Stoff schon in Richtung Endschalldämpfer, was bei forscher Fahrweise bzw. heisser Abgasanlage dann kurzzeitig auch mal für entsprechende Rauchentwicklung sorgte… Der Wechsel gestaltete sich etwas schwieriger, als ich vermutet hatte, wie ich an anderer Stelle bereits schrieb – dennoch sollte es mit Viton-Dichtungen nun endgültig dicht sein.

Kleinigkeiten waren noch die Beseitigung von Klappergeräuschen und die Reinigung des Tankgebers, die beim Diesel echt zu empfehlen ist – nun zittert die Tanknadel schonmal deutlich weniger – scheine die Reinigung aber wohl nochmal wiederholen müssen.

Worauf ich auch ziemlich stolz bin, ist die Beseitigung eines Problems, dass er schon seit dem Kauf 2007 hatte: Die Schiebedach Grundeinstellung bzw. Nulllage verstellte sich immer wieder. Es ratterte bei einer bestimmten Stellung erbärmlich, und man musste immer mit dem Schalter rumtrixen. 2 Werkstätten verweigerten die angebl. sehr aufwändige Reparatur. Also besorgte ich einen Ersatzmotor sowie einen neuen Schiebedachzug und legte auch hier selbst Hand an. SD-Verkleidung war schnell ausgebaut, Zug konnte man leicht tauschen (rausfahren lassen, rausziehen – das ganze umgekehrt), der neue ließ sich Gott sei Dank auch einführen! Nun funktioniert wieder alles wie neu, einfach herrlich! Ein Bild des defekten Zuges hängt an. Den Rost am Schiebedachdeckel kann man in diesem Zuge auch gleich mal behandeln, den sieht man ja sonst nicht!

Die Getriebegeräusche sind seit 30.000km unverändert (vorhanden, aber nicht laut), weshalb ich sicherheitshalber trotzdem günstig ein Ersatzgetriebe besorgt habe, welches angeblich seit 15 Jahren gelegen hat (ist glaubwürdig) und erst 150.000 gelaufen hat. Solange es nicht schlimmer wird, gilt der Grundsatz: Never Change a running System.

Noch ein paar Worte zum Fahren: Die Kroatienfahrt war toll aber ohne Maut (außer Österreich Vignette) doch recht anstrengend… Nachts voll beladen auf teils sehr engen Passstraßen auf ca. 2000 Meter hoch geschraubt… teils im 1. Gang mit 25 kmh… Das Kühlsystem war gut am werkeln, kritisch wurde es jedoch nicht. Der Sonnenaufgang im wunderschönen und sehr bergigen slowenischen Voralpenland entschädigte jedoch einiges. Von September ´14 – April ´15 werde ich dann planmäßig ca. 40.000 km abgespult haben, Reparaturen sind keine geplant und die letzten 15.000km auch nicht durchgeführt worden. Nächstes Frühjahr geht es also erst weiter, wenn alles hält ;). Es wären dann natürlich diverse Schönheitsoperationen bzw. Lackierarbeiten fällig, und sicher finde ich wieder die ein oder andere Optimierungsmaßnahme, die er sich dann aber auch redlich verdient hätte, da ich jeden Tag drauf angewiesen bin. Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, habe ich nun auch eine passende Sitzheizung aus Mopf 0-Velour Sitzen herausgebaut und eine orig. Standheizung aus einem 300TDT Mopf 0 mit Klimaautomatik besorgt. Das wird allerdings aus verschiedenen Gründen ein Mammutprojekt, wenn es einigermaßen vernünftig werden soll – ist deshalb erst für Sommer ´15 geplant – wenn es klappt, dann 24 SA´s im 200D, was schon regelrecht obszön wäre :D, zumal das Schaltbrettchen dann auch komplett gefüllt wäre.

Es bleibt festzuhalten: Erstmals seit dem Kauf 2007 funktioniert ALLES, jedes Lämpchen, jeder Schalter, jedes Bauteil macht, was es soll!

Edit: Stimmt nicht ganz, das Hitzeschutzblech ESD ist lose und schreit klappernd um Hilfe – soll es bekommen ;)

Sodenn, in diesem Sinne wünsche ich allen frohe Weihnachten 2014 und einen guten Rutsch!

Gruß,

Lasse

Zyko
Zyko
Korrosion
+7

Hi Lasse!

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die tollen Fotos!

Ist das ein Plastikhütchen vom Sprinter oder Vito auf dem OM? :D

Themenstarteram 21. Dezember 2014 um 9:13

Hi,

Also ich dachte das wäre die orig. Abdeckung aus dem 210er 220CDI Gen1. Leider habe ich den Besitzer nicht getroffen, das Auto (ehemals 200D) machte aber einen interessanten Eindruck, 6-Gang in Verbindung mit dem Motor und dem 200D-Nullausstatter ist bestimmt sparsam und trotzdem flott. Der Umbau machte einen soliden Eindruck (Bild 79).

Gruß,

Lasse

Ich hab echt Hammer das schlechte Gewissen meinem baby gegenüber :/

Ich komm mir echt rott vor :D

Mache auch grade abitur und.dachte schon immer ich mache viel mit Autos ... aber da habe ich keinen Stich .. Ich bin sogar ein halbes Jahr mit 2 rotten glühkerzen rumgezuckelt ..

Hut ab ... weiter so ! :) :(

Ich häng hier immernoch und mach mir in die Hose wegen meiner hinterachsrevision ... Naja und Geld hab ich auch nicht dafür .. :( :D

Themenstarteram 22. Dezember 2014 um 17:31

Naja, es ist halt eine Frage von Prioritäten bzw. von den Möglichkeiten. Als Abiturient habe ich auch nur überwiegend lebenserhaltende Maßnahmen getroffen. Wichtig ist dabei meiner Meinung nach, dass man sich mit der Technik auseinander setzt und versucht, den Benz verkehrssicher zu halten, was du ja offensichtlich auch tust. Kenne deine Situation, wenn ich hier früher (zb. Joerds E280 T in Turmalin!) Taschentuch-Gepflegte Autos bestaunt habe, hat es mich auch etwas "gewurmt", nicht mehr (finanzielle) Mittel zur Verfügung gehabt zu haben. So einiges von dem, was ich jetzt gemacht habe, ist ja auch nur vor dem Hintergrund passiert, dass ich mein erstes Auto als Oldie behalten will. Einige Dinge sind einfach unter Luxus und Hobby abzustempeln, da sollte man kein schlechtes Gewissen haben, sondern sich klar machen, ob man da mit dem eigenen Stern auch hin möchte, oder ob man sich trotz W124-Fable (erstmal) auf die wesentlichen Dinge konzentriert. Eine Museums-Schönheit wird meiner auch nicht mehr, aber gut beieinander soll er schon sein.

Bin allerdings auch erstaunt gewesen, wie viel dieses Jahr wieder zusammen gekommen ist, das wirkt so gebündelt mehr, als man so meint.

Gruß,

Lasse

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