ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. "Klassenkampf" auf der Autobahn

"Klassenkampf" auf der Autobahn

Themenstarteram 1. Juni 2008 um 14:23

Hallo Forum,

(Achtung, nicht zu 100 % ernst gemeint...)

seit mittlerweile 2 Jahren bin ich automobilmäßig aufgestiegen, von Audi 80 B4, BJ 1994 auf Mercedes C-Klasse, BJ 2006. Ich bilde mir ein, meinen Fahrstil nicht wesentlich verändert zu haben, mein übliches Reisetempo war auch mit dem alten Auto möglich. Allerdings fällt folgendes auf:

Altes Auto:

Generell haben viele ein Problem damit bzw. können es nicht glauben, dass man tatsächlich schneller fahren will als sie, entsprechend unwillig wird die linke Spur freigemacht

Die Fahrer neuerer Mittelklassefahrzeuge, haben (hatten) damit häufig ein besonderes Problem. War ich vorher problemlos nähergekommen, wurde nicht etwa Platz gemacht, es wurde kontinuierlich beschleunigt, bis etwa mein Reisetempo erreicht wurde. In besonders krassen Fällen waren diese Fahrer damit allerdings erkennbar überfordert, langsamer fahren und mich passieren lassen war aber scheinbar keine Option...

Häufiges "vor mir auf die Spur wechseln", allerdings meistens erkennbar nicht böse gemeint (Huch, der ist ja schneller als gedacht...).

Neues Auto:

Die oben beschriebenen Situationen treten kaum noch auf (abgesehen von einigen Fahrern von Mittelklasselimousinen aus München...), allerdings fühlen sich nun die Fahrer älterer Passat Variant und vergleichbarer Fahrzeuge dazu aufgerufen, erzieherisch tätig zu werden und durch "auf die Spur ziehen und nur widerwillig wechseln" zu verdeutlichen, dass das ökologisch korrekte Tempo nicht >120 ist und dass auf der Straße alle gleich sind...

Bin ich paranoid oder können andere meinen Eindruck bestätigen ?

Um hier einigen zu erwartenden Antworten vorzubeugen:

- 0 Punkte in Flensburg, noch nie einer dagewesen...

- in 18 Jahren Fahrpraxis 2 unverschuldete Unfälle

- insgesamt max. 3 Tickets wegen < 20 km/h zu schnell

- ca. 30000 km AB im Jahr

Außerdem fällt mir immer wieder auf, dass die Fahrer von deutlich größeren Autos und besonders von Sportwagen (diejenigen ausgenommen, die erkennbar ihren letzten Euro ins Auto stecken und vermutlich auch darin wohnen...) in der Mehrzahl über den Dingen stehen und weder die Spur blockieren noch drängeln.

Gruß,

Hannes

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. Juni 2008 um 14:23

Hallo Forum,

(Achtung, nicht zu 100 % ernst gemeint...)

seit mittlerweile 2 Jahren bin ich automobilmäßig aufgestiegen, von Audi 80 B4, BJ 1994 auf Mercedes C-Klasse, BJ 2006. Ich bilde mir ein, meinen Fahrstil nicht wesentlich verändert zu haben, mein übliches Reisetempo war auch mit dem alten Auto möglich. Allerdings fällt folgendes auf:

Altes Auto:

Generell haben viele ein Problem damit bzw. können es nicht glauben, dass man tatsächlich schneller fahren will als sie, entsprechend unwillig wird die linke Spur freigemacht

Die Fahrer neuerer Mittelklassefahrzeuge, haben (hatten) damit häufig ein besonderes Problem. War ich vorher problemlos nähergekommen, wurde nicht etwa Platz gemacht, es wurde kontinuierlich beschleunigt, bis etwa mein Reisetempo erreicht wurde. In besonders krassen Fällen waren diese Fahrer damit allerdings erkennbar überfordert, langsamer fahren und mich passieren lassen war aber scheinbar keine Option...

Häufiges "vor mir auf die Spur wechseln", allerdings meistens erkennbar nicht böse gemeint (Huch, der ist ja schneller als gedacht...).

Neues Auto:

Die oben beschriebenen Situationen treten kaum noch auf (abgesehen von einigen Fahrern von Mittelklasselimousinen aus München...), allerdings fühlen sich nun die Fahrer älterer Passat Variant und vergleichbarer Fahrzeuge dazu aufgerufen, erzieherisch tätig zu werden und durch "auf die Spur ziehen und nur widerwillig wechseln" zu verdeutlichen, dass das ökologisch korrekte Tempo nicht >120 ist und dass auf der Straße alle gleich sind...

Bin ich paranoid oder können andere meinen Eindruck bestätigen ?

Um hier einigen zu erwartenden Antworten vorzubeugen:

- 0 Punkte in Flensburg, noch nie einer dagewesen...

- in 18 Jahren Fahrpraxis 2 unverschuldete Unfälle

- insgesamt max. 3 Tickets wegen < 20 km/h zu schnell

- ca. 30000 km AB im Jahr

Außerdem fällt mir immer wieder auf, dass die Fahrer von deutlich größeren Autos und besonders von Sportwagen (diejenigen ausgenommen, die erkennbar ihren letzten Euro ins Auto stecken und vermutlich auch darin wohnen...) in der Mehrzahl über den Dingen stehen und weder die Spur blockieren noch drängeln.

Gruß,

Hannes

118 weitere Antworten
Ähnliche Themen
118 Antworten
am 1. Juni 2008 um 19:20

Das ist natürlich ein Effekt der dabei mitspiel, trotzdem ist es schon so dass man abhängig davon was im Rückspiegel ist, sein Tempo anpasst.

Wenn ein auf >200 km/h beschleunigter 7ner BMW links fährt, trauen sich etwas weniger Leute da zum Bremsen zu zwingen...

mag vielleicht nur daran liegen dass Masse als größere Gefahr wahrgenommen wird, aber die Beobachtungen kann ich zumindest tendenziell schon teilen.

Ein kleinerer Wagen der ebenso schnell fährt wird eher übersehen (schon rein optisch), man schätzt das Tempo subjektiv falsch ein weil man meint dass er gar nicht so schnell fahren kann... und so ist es dann eben, dass ein Polo im Rückspiegel suggeriert dass er eher nicht schneller als 150 fahren wird, also "darf" man da ruhig länger mit 155 links bleiben weil der eher nicht schneller werden kann... auch wenn er im Kofferraum sitzt.

Erklärungen gibt es vermutlich viele, das Ergebnis ist schon so zum Teil wie Hannes es beschrieb.

Auch beim Thema Vorsatz gibt es Erklärungsmöglichkeiten, der Polofahrer ist ärmer-> kleinere Klagewahrschenlichkeit und falls genauso, schlechterer Anwalt und somit Verurteilungswahrscheinlichkeit... also traut man sich mehr die zu ärgern.

 

Ähnlich sind meine Erfahrungen bzgl. Rausschehren oder bedrängen. Damals im Astra waren es subjektiv deutlich mehr, als im späteren Vectra. Jetzt im 7er sind es nochmal deutlich weniger. Hier fällt sogar auf, dass einige sogar eher mal bremsen, als sich vor einen 7er zu setzen. Mag am zuvor beschriebenen "Resprekt" der höheren Masse liegen oder was auch immer. Fahre ich wiederum mit dem Signum meiner Holden, sind es wieder spürbar mehr Leute, die kurzerhand einfach mal rausziehen, statt sich mal rollen zu lassen.

Und was das Bedrängen betrifft: auch hier habe ich (bis auf die ganz tollen Hechte) keine Probleme, selbst wenn ich mal wieder auf Spartrip bin und mit angepeilten 100 - 120 über die AB rolle. Mein Fahrstil hat sich übrigens seit dem Astra nicht wesentlich geändert.

Ich kann die Erfahrung des TE bestätigen.

Damals mit meinem Wartburg Tourist 1.3 konnte ich problemlos Reisegeschwindigkeit 130 fahren und habe das mit dem Volvo 850 so beibehalten. Darüber hinaus halte ich mich damals wie heute sehr genau an die Verkehrsregeln, und das schließt zum Beispiel die Geschwindigkeitsbegrenzungen in AB-Baustellen sehr wohl ein.

Selbst wenn ich nun das subjektiv stärkere Sicherheitsgefühl, das das Fahren dieses Stücks Göteborger Schmiedekunst nun einmal vermittelt, von der Rechnung abziehe, stelle ich fest, daß sich die lieben Mit-Verkehrsteilnehmer einem Volvo gegenüber gelassener und rücksichtsvoller verhalten.

am 1. Juni 2008 um 20:49

Zitat:

Original geschrieben von SoulOfDarkness

Ähnlich sind meine Erfahrungen bzgl. Rausschehren oder bedrängen. Damals im Astra waren es subjektiv deutlich mehr, als im späteren Vectra. Jetzt im 7er sind es nochmal deutlich weniger.

Hi,

 

ich habe diese Erfahrung auch leider machen müssen, als ich vom AudiA4 auf den Astra umgestiegen bin.

Offensichtlich machen Xenon oder eine breitere Front im Rückspiegel einen gewissen Respekt. Ich weiß nicht, ob es in den Köpfen aller angekommen ist, dass auch ein Astra mit 150PS oder auch mehr daherkommen kann. Genauso werden heute alle Produkte der Golf Klasse mit weit stärkeren Motoren als vor 10 oder 15 Jahren angeboten. Es geht hier nicht um ein Drängeln auf der Autobahn!

Ich habe heute das Gefühl, dass wenige Autofahrer das Potenzial von Wagen der Kompaktklasse unterschätzen. Bei meinem Passat, den ich im Moment fahre, ist mir im Gegensatz zum Astra eklatant aufgefallen, dass manche Autofahrer eher auf der rechten Spur bleiben, als dass sie eine Überholvorgang einleiten. Genauso fällt es mir neuerdings auf, dass manche die Offerte zum Einscheren auf die linke Spur nicht annehmen, obwohl genug Platz wäre, weil sie scheinbar Angst? oder Respekt vor dem "größeren" Wagen haben?

 

BTW: Ich habe keine Punkte in Flensburg und hoffe auch, dass ich keine bekomme, weil ich meinen Führerschein beruflich brauche;) Außerdem halte ich diese Diskussion für überholt:D weil es dieses Thema schon genug hier gab.

 

Grüße

globalwalker

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971

Bin ich paranoid oder können andere meinen Eindruck bestätigen ?

Ich kann Deinen Eindruck bestätigen. Mein alter 1994er Astra Caravan hatte trotz fast 200PS ein beschissenes "Überholprestige" (was für ein Wort :D). Mein jetziger Vectra Caravan hat rund 40PS weniger, trotzdem komme ich mit ihm deutlich schneller voran. Liegts am Xenonlicht? Keine Ahnung...

ciao

Moin,

Naja ... ich halte den Smart auch für das schlechteste Auto allgemein, mit dem man auf der Autobahn fahren kann. Der muss einen doch irrsinnig ermüden mit seinem kurzen Radstand ?! Aber um es mal auf den Punkt und das Thema zurückzuführen ... ich finde es beeindruckend wie diese kleine Kiste (war ein Smart II) zwischen 70 und 100 km/h davonpreschen kann. Hat mich letztens selbst etwas überrascht. Aber zusammenfassend ... ich habe auch kein Problem damit einen Smart überholen zu lassen ... wenn der gerne schneller fahren möchte als ich.

Zitat:

Original geschrieben von Blackmen

Wer seinen Horizont erweitern will, kann ja mal mit einem Smart auf die Autobahn fahren... :D

Da erlebt man Sachen... :rolleyes:

Ich würde es vermuten ! Ich bemerke einen eklatanten Unterschied im Verhalten der Verkehrsteilnehmer, wenn ich mit und ohne Licht fahre. Hinzu kommt vermutlich, dass neuere Fahrzeuge einfach wesentlich massiger wirken. Dadurch haben ältere zierliche Fahrzeuge einen zusätzlichen Wahrnehmungverlust. Und Ich nehme mich davon nicht aus. Passiert mir auch ab und zu. Das Ich ein Auto das unauffällig ist ... mal unbeabsichtigt "belästige" ... Bei eher neuen Fahrzeugen ... passiert mir dies einfach seltener.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V

Zitat:

Original geschrieben von Hannes1971

Bin ich paranoid oder können andere meinen Eindruck bestätigen ?

Ich kann Deinen Eindruck bestätigen. Mein alter 1994er Astra Caravan hatte trotz fast 200PS ein beschissenes "Überholprestige" (was für ein Wort :D). Mein jetziger Vectra Caravan hat rund 40PS weniger, trotzdem komme ich mit ihm deutlich schneller voran. Liegts am Xenonlicht? Keine Ahnung...

ciao

am 2. Juni 2008 um 9:06

Ich kann Hannes Eindruck auch nur bestätigen.

Fahre entweder mit einem 'dicken' A6 oder einem 'kleinen' Peugeot 106. Aufteilung etwa 50:50.

Bin ich mit dem A6 unterwegs, machen viele sofort Platz, obwohl ich gar nicht schneller will. :)

Bei dem Kleinen passiert mir das nie. Macht aber nichts, ist alles o. k., so wie es ist. Nur die Linksbleiber sind ärgerlich, wenn man schneller möchte.

Vor allem, wenn ich mit dem Mrd. unterwegs bin, freue ich mich, dass sich einige gerne "in Luft auflösen" würden, um mich vorbeizulassen. Damit möchte ich ja auch meist "etwas" schneller fahren.

Und ich mache auch tagtäglich die Erfahrung, dass es typische Fahrzeuge gibt, die Platz machen oder auch nicht. Es sitzen auch meist die typischen verbissenen oder lockeren Gesichter drin.

Und auch die Nummernschilder spielen eine große Rolle. ;)

Mal generell: hier wird auch wieder von Drängeln, Rasen und sozusagen vom Krieg auf den Straßen geschrieben.

Das kann ich nicht bestätigen. Meist fahre ich nicht schnell (120-130), überhole trotzdem ständig Lkw. Hinter mir wurde seit Jahren nicht gedrängelt. Mache auch immer Platz, wenn es geht. "Raser" sehe ich auch fast nie.

Aber auch da gibt es lokale Unterschiede.

 

Den Satz von kirschv fand ich gut:

Auch wenn ich öfters fluche, mit (Revanche-)fouls wird es nicht besser. Da hikft nur Geduld, und zwar von allen.

Also, wenn ich mit ehemaligen Auto von meinem Vater (Nissan Micra in eierschalengelb, eine schreckliche Farbe) unterwegs war, fiel deutlich auf, dass die Leute sehr gerne drängeln sprich sehr knapp hinten auf fahren. Selbt wenn man auf der Landstrasse das Tempo um 10-15 km/h überschritten hat, kam es vor, dass diverse Fahrer einfach überholen müssen um zu zeigen, dass sie ach so schnell sind.

Obwohl der Wagen mit 82 Turbodiesel-PS nicht untermotorisiert war, im Abzug war die Tuning-Golf Fraktion meist langsamer ;)

Wenn ich da mit dem Seat Altea fahre kann ich all diese Effekte kaum beobachten. Da drängelt sich keiner so auf wie bei der Micra ;)

am 2. Juni 2008 um 9:49

Mal ein Versuch der Erklärung:

Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Wenn er eben nunmal gewohnt ist, daß BMW, Audi, mercedes, Porsche und Co. ständig vorbeisausen, dann geht er immer wieder davon aus, daß jedes dieser Fahrzeuge beim Auftauchen gleich vorbeisausen wird.

Analog gilt das dann wohl umgekehrt für die Kleinwagen.

Wenn es mal nicht passt ist das eben die regelbestätigende Ausnahme.

Zitat:

Original geschrieben von Linus66

Mal ein Versuch der Erklärung:

Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Wenn er eben nunmal gewohnt ist, daß BMW, Audi, mercedes, Porsche und Co. ständig vorbeisausen, dann geht er immer wieder davon aus, daß jedes dieser Fahrzeuge beim Auftauchen gleich vorbeisausen wird.

 

Analog gilt das dann wohl umgekehrt für die Kleinwagen.

 

Wenn es mal nicht passt ist das eben die regelbestätigende Ausnahme.

Also, ich weiss nicht. Ich mag das so nicht unterschreiben.

 

Meine taegliche Praxis zeigt mir, dass es nichts, aber auch gar nichts mit dem Fahrzeug zu tun hat.

 

Wenn ich mit dem Kleinwagen meiner Frau auf der Autobahn unterwegs bin und muehsam mit 130-150 an einer LKW-Kolonne vorbeizuckele, dann erlebe ich praktisch nie Gedraengele von hinten. 99,9% der Kollegen hinter mir erkennen meine Ueberholabsicht, und da ich nach Abschluss des Vorgangs wie sich das gehoert wieder rechts einschere hat keiner ein Problem damit.

 

Umgekehrt stelle ich bei mir selbst eine sehr grosse Gelassenheit fest, wenn ich mit dem BMW unterwegs bin und in 99,9% der Faelle der "Schnellere" bin. Alles kein Problem, Situation wird erkannt, Tempo entsprechend reduziert und nachdem der Vordermann seinen Ueberholvorgang beendet hat ist man in Nullkommanichts wieder auf 220. Alles kein Problem und schon gar kein Klassenkampf.

 

Ein Problem habe ich allerdings mit den Kollegen Linksnotorikern. Immer dann, wenn die Luecke rechts gross genug ist um problemlos rechts zu ueberholen setze ich schon mal dezent den Blinker links. Wobei auch dies absolut nichts mit dem Fahrzeug zu tun hat sondern nur mit dem Fahrer. Und schon gar nichts mit Klassenkampf.

am 2. Juni 2008 um 10:57

@Murphy

Ja, die Welt besteht niht nur aus Dränglern, Rasern, Schleichern und Linksspurblockierern. Darum ging es mir auch nicht sondern darum, daß beim herannahen eines großen Wagens - fernab von irgendwelchen Regelverstößen - eher Platz gemacht wird als wenn ein Kleinwagen kommt.

Da kommt dann natürlich auch die erfahrung hinzu daß ein Porsche, dem man Platz macht, zügig vorbeibeschleunigt während der Kleinwagen hierzu einfach das Potential nicht hat, die Lücke um sinnvollerweise nach rechts zu gehen folglich deutlich größer sein muß.

Zitat:

Original geschrieben von MurphysR

Also, ich weiss nicht. Ich mag das so nicht unterschreiben.

Meine taegliche Praxis zeigt mir, dass es nichts, aber auch gar nichts mit dem Fahrzeug zu tun hat.

Gar nichts will ich nicht sagen, aber ich möchte dir zustimmen, dass die Bedeutung überschätzt wird. Sicher tun sich Dienstwagen, Oberklasselimousinen und Kleintransporter überproportional hervor (wie sollen der 55PS-Polo und der 90PS-Van auch drängeln :D ), aber zu behaupten, dass alle diese Fahrzeuge oder ausschließlich diese Fahrzeuge drängeln, geht viel zu weit.

Wirklich unterproportional vertreten sind die Sportwagen, die warten meist geduldig, bis sie einen stehen lassen können ;)

Zitat:

Original geschrieben von MurphysR

Wenn ich mit dem Kleinwagen meiner Frau auf der Autobahn unterwegs bin und muehsam mit 130-150 an einer LKW-Kolonne vorbeizuckele, dann erlebe ich praktisch nie Gedraengele von hinten. 99,9% der Kollegen hinter mir erkennen meine Ueberholabsicht, und da ich nach Abschluss des Vorgangs wie sich das gehoert wieder rechts einschere hat keiner ein Problem damit.

Genau das kenne ich auch. Wobei 130-150 auch ohne zu überholen mein üblicher Geschwindigkeitsbereich ist. Und am Wochenende ist das auch der Bereich, in dem ca. 80% fahren (z.B. gestern von Karlsruhe nach Bochum).

Bei 150 stelle ich eher fest, dass man auch mit einem alten Kleinwagen für voll genommen wird. So wie es die Leute gibt, die den unterschätzen und sich an der Ampel nicht hinter mich stellen wollen, gibt es wohl auch welche, die überlegen, dass der vermutlich auch noch schneller kann.

Auf der anderen Seite war der Nissan Micra von 'nem Kumpel (K10, der ganze alte eckige) öfters Ziel von Drängeleien oder Autofahrergrüßen, obwohl er ganz normal fuhr. Ich wollte ihm das nie glauben, bis ich es selbst mehrfach sah.

Zitat:

Original geschrieben von MurphysR

Ein Problem habe ich allerdings mit den Kollegen Linksnotorikern. Immer dann, wenn die Luecke rechts gross genug ist um problemlos rechts zu ueberholen setze ich schon mal dezent den Blinker links. Wobei auch dies absolut nichts mit dem Fahrzeug zu tun hat sondern nur mit dem Fahrer. Und schon gar nichts mit Klassenkampf.

Das kenne ich auch. Es kann aber durchaus mehrere Ursachen haben:

a) der Fahrer passt nicht auf oder ist sonst irgendwie merkbefreit - das was du meintest

b) der Fahrer unterschätzt das Fahrzeug oder den Fahrer hinter ihm

Hier hat schon einer gesagt, dass er keinen Bock hat in der Lücke zu verhungern, nur weil der Hintermann das Gaspedal nicht findet (oder sein Wagen es nicht hergibt). Deswegen beobachte ich den Verkehr hinter mir immer sehr genau, wenn ich links bin. Je größer die Chance, möglichst bald wieder rauszufahren um die Vorderleute zu überholen, je eher wechsele nach rechts, auch in kurze Lücken. Also etwa so:

- Kommt ein einzelner mit >30 km/h mehr an, nutze ich die kleinste Lücke, dann störe ich ihn nicht und er mich nicht.

- Kommen vier mit 20 km/h mehr an, muss die Lücke schon größer sein, weil ich auch keine Lust habe, nachher wieder von 100 zu beschleunigen - zumal oft auch nicht alle in so einer Gruppe das Tempo mitgehen und selbst wieder nach rechts wollen

- Kommt eine ganze Kolonne mit leichtem Geschwindigkeitsüberschuss an, wird beschleunigt, dass die mir erst gar nicht auf den Leib rücken. Erfahrungsgemäß wollen auch hier immer welche wieder nach rechts, die schnellen rücken nach und man kann ihnen einfach Platz machen.

am 2. Juni 2008 um 12:20

@TE

kann ich auch voll bestätigen, wenn ich mit dem clk auf der A44 ab DO --> kassel unterwegs bin, brauche ich kaum die lichthuppe einzusetzten, alle machen platz, beim passat ist es ähnlich, jedoch schon ein wenig anders.

aber was auf jedenfall hilft, wenn man mit licht fährt. irgendwie wird man besser gesehen, oder das licht sugeriert ein schnelles tempo.

ich persönlich verhalte man ähnlich wie du es beschreibst, sehe ich ein neues fabrikat im rückspiegel, so warte ich bis er vorbei ist, so das ich hinter ihm auf die linke spur wechseln kann.

bei älteren fahrzeugen alte golfs alte opel etc. ziehe ich vor denen auf die linke spur (ohne sie zu behindern) damit ich nicht hinter der "lahmen" gurke hinterher fahren muss.

 

allerdings muss ich dazu sagen, das ich die autos die vorbei wollen, sehr gut einschätzen kann, und die leistung erkennen bzw. erahnen kann.

Ich denke auch, dass es nicht unbedingt mit dem Fahrzeug zusammen hängt. Sondern vielmehr damit, dass sich sehr sehr viele Autofahrer auf der Autobahn einfach nicht wohl fühlen, ja zum Teil sogar Angst haben. Aus dieser Unsicherheit heraus resultieren viele brenzlige Situationen, besonders beim Ausscheeren.

Im Gegenzug kann ich mit zwei oder drei "sicheren" Fahrern problemlos mit 180-200 dahin fahren, und auch nach rechts wechseln, und mich ohne vom Gas zu gehen wieder nach links einreihen. Diese Fahrer schauen nicht nur auf das Auto vor sich, sondern sehen was weiter vorne passiert, schätzen die Situation ein, und entschärfen diese häufig schon durch einfaches vom Gas gehen.

Abgesehen davon bin ich der Meinung, daß gerade die Fahrer/innen von wirklich PS-Starken Autos in den meisten Fällen eine gewisse Ruhe und Gelassenheit an den Tag legen, und auch mal einen Moment abwarten können bis z.B. ein Überholvorgang abgeschlossen ist, eben weil sie schnell wieder Beschleunigen können.

Diejenigen denen es eigentlich nie schnell genug geht, sind Kurierfahrer, Vertreter und die junge GTI-, OPC-Fraktion. Natürlich in den entsprechenden bekannten Fahrzeugen.

@eminem7905

Die Sache mit dem einschätzen können ist eine ganz wichtige, und da stimme ich Dir voll zu. So sind wir dann wieder bei meinem ersten Absatz "...Unsicherheit...".

 

Grüße

PS: Ich habe riesen Problem die Geschwindigkeit eines Motorradfahrers auf der Autobahn richtig einzuschätzen, und bleibe daher lieber etwas länger und langsamer auf der linken Spur bis er vorbei ist.

Zitat:

Original geschrieben von eminem7905

 

ich persönlich verhalte man ähnlich wie du es beschreibst, sehe ich ein neues fabrikat im rückspiegel, so warte ich bis er vorbei ist, so das ich hinter ihm auf die linke spur wechseln kann.

bei älteren fahrzeugen alte golfs alte opel etc. ziehe ich vor denen auf die linke spur (ohne sie zu behindern) damit ich nicht hinter der "lahmen" gurke hinterher fahren muss.

 

allerdings muss ich dazu sagen, das ich die autos die vorbei wollen, sehr gut einschätzen kann, und die leistung erkennen bzw. erahnen kann.

Also so einfach am Fabrikat und Alter eines Fahrzeuges sollte man das auch nicht festmachen. Es gibt genug ältere Autos, die mehr als genug Leistung haben. Ob Original, oder halt getunt. Deshalb würde ich jetzt nen alten Golf oder Opel nicht als lahme Gurke abtun. So ein Golf 3 GT mit 1.8 L Maschine ist auch nicht unbedingt langsam.

Desweiteren gibt es auch genügend Autos, wo man die Leistung nicht einschätzen kann. nicht jeder A4 oder 5 er BMW hat mehr als 200 PS und der braucht dann halt auch eine gewisse Zeit zum beschleunigen.

In 90% der Autos, ist es der Fahrer, der den Wagen schnell, oder lahm macht. Die anderen 10% sind halt Autos wie nen Seat Marbella, etc., die dann weniger als 50 PS haben.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. "Klassenkampf" auf der Autobahn