„InScore“ – die Telematik Autoversicherung

Mercedes E-Klasse

Darüber bin ich gerade im Mercedes me-Portal gestolpert, nutzt das jemand hier im Forum ?

https://www.mercedes-benz-bank.de/.../telematik-autoversicherung.html

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@mickym2 schrieb am 27. Februar 2019 um 18:04:53 Uhr:


Also ich kann den Gegnern so einer Versicherung nur zustimmen. Es ist ja nicht nur die Datensammelwut, sondern generell, dass Versicherungen versuchen, dass Solidaritätsprinzip auszuhebeln - sowie das z. Bsp. private Krankenversicherungen schon ewig praktizieren - mit Gesundheitschack vorher und unterschiedlichen Einstufungen nach Alter. - Ach ja und dann jammern, wenn man in das Alter der weniger Prvilegierten kommt und nun mehr zahlen muss und alle die, die vorher freiwillig gesetzlich versichert waren für blöd erklärt hat, weil sie mehr gezahlt haben.

Ich sehe das etwas anders. In Deutschland fahren viele Leute unter aller Kanone, 20 KM/h zu viel gehört quasi zum guten Ton auf Autobahnen, wer sich in einer Baustelle an vorgeschriebene 60 hält wird von LKW bedrängt. Hält man im Berufsverkehr mehr als eine Wagenlänge Abstand zum Vordermann zieht einem jemand voll in den Sicherheitsabstand rein.

Wo ist da die Solidarität, dass ich mit meinen Versicherungsbeiträgen Personen querfinanziere, die sich bewusst dafür entscheiden permanent das Recht zu brechen? Ich sehe oft genug auf der Linken Spur 3-4 Autos die ineinander reingefahren sind, kein Wunder bei Tempo 200 (entspricht 55 Meter pro Sekunde) mit max. 25 Metern Abstand. Ist das etwa solidarisches Verhalten? Ich fahre wie ein Depp, riskiere bewusst einen erheblichen Sach- und Personenschaden zu verursachen und komme billig davon, weil es genügend andere gibt, die anständig fahren.
Da gründe ich sehr gerne eine Solidargemeinschaft mit Fahrern, die sich ebenfalls an die Regeln halten - wenn ich damit günstiger wegkomme ist das doch eine feine Sache.
Bei Gesundheit ist es etwas anderes, (Erb-)krankheiten sucht sich niemand aus, insofern trifft der Vergleich nicht ganz zu.

Ein Fan davon, dass derart viele Daten gesammelt werden bin ich dennoch nicht. Daten die für einen - zunächst - unbedenklichen Zweck gesammelt und gespeichert werden, werden leider viel zu oft zweckentfremdet.

29 weitere Antworten
29 Antworten

Zitat:

@mickym2 schrieb am 27. Februar 2019 um 18:04:53 Uhr:


Also ich kann den Gegnern so einer Versicherung nur zustimmen. Es ist ja nicht nur die Datensammelwut, sondern generell, dass Versicherungen versuchen, dass Solidaritätsprinzip auszuhebeln - sowie das z. Bsp. private Krankenversicherungen schon ewig praktizieren - mit Gesundheitschack vorher und unterschiedlichen Einstufungen nach Alter. - Ach ja und dann jammern, wenn man in das Alter der weniger Prvilegierten kommt und nun mehr zahlen muss und alle die, die vorher freiwillig gesetzlich versichert waren für blöd erklärt hat, weil sie mehr gezahlt haben.

Ich sehe das etwas anders. In Deutschland fahren viele Leute unter aller Kanone, 20 KM/h zu viel gehört quasi zum guten Ton auf Autobahnen, wer sich in einer Baustelle an vorgeschriebene 60 hält wird von LKW bedrängt. Hält man im Berufsverkehr mehr als eine Wagenlänge Abstand zum Vordermann zieht einem jemand voll in den Sicherheitsabstand rein.

Wo ist da die Solidarität, dass ich mit meinen Versicherungsbeiträgen Personen querfinanziere, die sich bewusst dafür entscheiden permanent das Recht zu brechen? Ich sehe oft genug auf der Linken Spur 3-4 Autos die ineinander reingefahren sind, kein Wunder bei Tempo 200 (entspricht 55 Meter pro Sekunde) mit max. 25 Metern Abstand. Ist das etwa solidarisches Verhalten? Ich fahre wie ein Depp, riskiere bewusst einen erheblichen Sach- und Personenschaden zu verursachen und komme billig davon, weil es genügend andere gibt, die anständig fahren.
Da gründe ich sehr gerne eine Solidargemeinschaft mit Fahrern, die sich ebenfalls an die Regeln halten - wenn ich damit günstiger wegkomme ist das doch eine feine Sache.
Bei Gesundheit ist es etwas anderes, (Erb-)krankheiten sucht sich niemand aus, insofern trifft der Vergleich nicht ganz zu.

Ein Fan davon, dass derart viele Daten gesammelt werden bin ich dennoch nicht. Daten die für einen - zunächst - unbedenklichen Zweck gesammelt und gespeichert werden, werden leider viel zu oft zweckentfremdet.

@Pendler

Markus

Zitat:

...….
Ich sehe das etwas anders. In Deutschland fahren viele Leute unter aller Kanone, 20 KM/h zu viel gehört quasi zum guten Ton auf Autobahnen, wer sich in einer Baustelle an vorgeschriebene 60 hält wird von LKW bedrängt. Hält man im Berufsverkehr mehr als eine Wagenlänge Abstand zum Vordermann zieht einem jemand voll in den Sicherheitsabstand rein.

Wo ist da die Solidarität, dass ich mit meinen Versicherungsbeiträgen Personen querfinanziere, die sich bewusst dafür entscheiden permanent das Recht zu brechen? Ich sehe oft genug auf der Linken Spur 3-4 Autos die ineinander reingefahren sind, kein Wunder bei Tempo 200 (entspricht 55 Meter pro Sekunde) mit max. 25 Metern Abstand. Ist das etwa solidarisches Verhalten? Ich fahre wie ein Depp, riskiere bewusst einen erheblichen Sach- und Personenschaden zu verursachen und komme billig davon, weil es genügend andere gibt, die anständig fahren.
Da gründe ich sehr gerne eine Solidargemeinschaft mit Fahrern, die sich ebenfalls an die Regeln halten - wenn ich damit günstiger wegkomme ist das doch eine feine Sache.
…….

Mir ist schon klar, dass man unterschiedliche Sichtweisen haben kann, aber ich bleibe bei meiner Kernaussage, dass Versicherungen immer eine Art "Solidargemeinschaft" bleiben soll.

Natürlich muss es Mittel geben, um die, die eine Gemeinschaft bewusst schädigen, auch entsprechend sanktioniert werden und unabhängig davon, wie verantwortungsbewusst oder eben nicht der einzelne fährt, entsteht für die Gemeinschaft der Versicherten erst dann ein Schaden, wenn dieser auch eingetreten ist. Dies wird zu Recht mit Streichung des SF-Rabatts sanktioniert. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man statt 225% für permanente Unfallverursacher auf 1000% geht, so dass man sich das Autofahren gar nicht leisten kann.

Verkehrserziehung und Verkehrsüberwachung ist jedoch nicht Aufgabe der Versicherung, sondern der Polizei.

Hier geht es um Bevormundung und Diskriminierung in dem man aufgrund von Empirie per se bestimmten Autofahrern ein höheres Risiko unterstellt. Bereits heute - wie alt ist jemand, wieviel fährt er usw.. Hier werden durch Statistiken Risken unterstellt, die dem Einzelnen nicht gerecht werden.

Und wenn Du Dir im speziellen diese Versicherung anschaust, dann wird hier Tempo, Beschleunigung usw. alles als Risiko eingestuft und diskriminiert. Solche Sätze wie:

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Ermittlung Ihres persönlichen Driver Scores ist neben der Fahrzeit immer auch die Fahrstrecke. Die Stadt sollten Sie zu Spitzenzeiten meiden. Fahrten auf der Landstraße sind statistisch gesehen in den Nächten am Wochenende am gefährlichsten: Freitags und samstags zwischen 23 und 4 Uhr ist das Unfallrisiko dort am höchsten. Lassen Sie Ihr Fahrzeug in dieser Zeit stehen, sinkt das Risiko in einen Unfall verwickelt zu werden

Fahrten während der Rushhour bringen ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich. Denn statistisch gesehen besteht auch für vorausschauende Fahrer zu den Hauptverkehrszeiten eine höhere Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu werden. Vermeiden Sie deshalb nach Möglichkeit Fahrten im Stadtverkehr sowie zu Rushhour-Zeiten.

sind in meinen Augen ein Gipfel der Unverschämtheit und diskriminierend. Hier gilt es die Solidarität desjenigen, der vormittags auf der Landstraße von einem Dorf zum nächsten in den Supermarkt fährt, nicht mit dem Berufspendler in der Stadt auszuspielen.

Und nochmals die Versicherung kann Unfallverursacher gerne so hoch sanktionieren, wie es richtig ist. Ich habe auch Verständnis, wenn man Autos in verschiedene Typklassen einstuft - aber alles andere ist nicht in Ordnung und wie schon gesagt, Verkehrserziehung ist nicht Aufgabe der Versicherungen. 😉

Gruss Mic 🙂

Zitat:

@PendlerMarkus schrieb am 28. Februar 2019 um 08:52:49 Uhr:


... Hält man im Berufsverkehr mehr als eine Wagenlänge Abstand zum Vordermann zieht einem jemand voll in den Sicherheitsabstand rein. ...

Dadurch wird eine solche Versicherung, welche die Anzahl bzw. Häufigkeit der unterschrittenen Mindestabstände aufzeichnet, auch für den vorsichtigsten Fahrer teurer.

Die aufzeichnenden und vor allem auswertenden Systeme müssen für eine faire Beurteilung enormes leisten.
Wäre eine solche absolut faire Bewertung der Fahrer den überhaupt realisierbar?

Es kommt die Mitteilung auf das Fahrzeugdisplay nach abstellen des Fahrzeugs:
"Sie zahlen ab sofort pro Tag der Nutzung 0,52€ mehr, da Sie gestern ihrem Vordermann zu nah aufgefahren sind. Der Betrag wird automatisch abgebucht."
Muss dann jeder Einzelfall der Versicherung dargelegt werden, dass der aufgezeichnete Verstoß ein Fehler des Vordermanns gewesen ist, da dieser zu früh eingeschert ist?

Das war jetzt etwas weit hergeholt wenn nicht sogar gesponnen aber eine faire Beurteilung der Versicherungsnehmer kann und wird es nie geben, da ist das Solidarsystem mit entsprechenden Sanktionen und Selbstbeteiligungen wohl das deutlich transparentere und durchführbare System.

In den USA war das schon Anfang der 2000er Jahre so, dass ein Ticket der Versicherung gemeldet wurde und dann entsprechend die Prämie gestiegen ist.
Abgesehen davon wird in Zukunft die Versicherung an sich immer weniger die „Ware“ sein, sondern die Daten. Und die Versicherungen haben da eben auch Bedenken abgehängt zu werden, da die Hersteller das mehr und mehr zu übernehmen versuchen.

Moin,

wenn man es doch mal ganz genau nimmt, ist jedes morderne Fahrzeug heutzutage ein Sammler von persönlichen Daten.
Das fängt doch schon mal mit den Daten wann und wie man das Fahrzeug fährt.
Dann wie oft man das Navi benutzt, ganz zuschweigen das durch das ständige GPS-Signal man auch die Bewegung des Fahrzeug speicher könnte.

Somit müssten sämtliche Speicher der Steuergeräte beim Verkauf gelöscht werden. Zudem weiß auch keiner was genau die Fahrzeuge alles speichern und bei den Inspektionen/Werkstattaufenhalte auslesen/übertragen werden.
Gruß

Ja...das denke ich auch. Ganz zu schweigen von der Me App und der neuen Me Routing App.

Mfg

Ich verstehe die Aufregung nicht so ganz. Die Versicherung ist freiwillig. Jeder kann aber niemand muss.
Und wie in einem anderen Thread schon ausgeführt, das Auto speichert alles!
Solange ich über die Verwendung der Daten selber bestimmen kann, finde ich an dem Angebot erst mal nichts verwerfliches.
Selbst im Garantiefall entscheide ich ja, ob Mercedes zur Überprüfung die Daten verwenden darf.

Zitat:

@starcourse schrieb am 28. Februar 2019 um 17:43:55 Uhr:


Ich verstehe die Aufregung nicht so ganz. Die Versicherung ist freiwillig. Jeder kann aber niemand muss.
Und wie in einem anderen Thread schon ausgeführt, das Auto speichert alles!
Solange ich über die Verwendung der Daten selber bestimmen kann, finde ich an dem Angebot erst mal nichts verwerfliches.
Selbst im Garantiefall entscheide ich ja, ob Mercedes zur Überprüfung die Daten verwenden darf.

Moin,

zu der Versicherung gebe ich Dir recht. Jeder kann selber entscheiden, ob er so eine Versicherung abschliessen möchte.
Nun zu Deinen Daten. Merecdes wir Dich kaum fragen, ob Sie dürfen. Die lesen die Steuergeräte aus und Thema ist erledigt.
Wenn Du das nicht möchtest, dann zucken die mit den Achseln und die fahren das Auto wieder aus der Halle und Thema ist für die gegessen.

Gruß

Richtig! Insofern entscheide ich ja, was ich preisgebe, Daten oder Garantieanspruch! 😉

Ehrlich gesagt, ich glaube kaum, dass sich diese Versicherungen hier in Deutschland durchsetzen. Der Knackpunkt ist nämlich der Regressfall bzw. der Fall einer Obliegenheitsverletzung. Ob die Verwertung der Daten dann so ohne weiteres datenschutzrechtlich durchgeht sehe ich als sehr zweifelhaft an.
Und damit wird es für die Versicherung auf Dauer uninteressant.

Sobald Du Deine Einverständnis unterschrieben hast, dürfen die Versicherungen alle Daten verarbeiten.

Heut zu Tage wird erst das Auto an den Testerangschlossen, egal ob Garantie oder Inspektion.

Somit müsstest Du alles selbermachen.

Ja das Auto wird angeschlossen aber die lesen nicht die Fahrdaten aus sondern erst mal den Fehlerspeicher.
Nur wenn es um Fehlbedienung und Garantie geht, ist der Rest dran.

Bei der Telematikversicherung öffnest Du aber die „Blackbox“ auch für solche Fälle, in denen Du Dich quasi auch selbst belasten müsstest, zum Beispiel bei der Klärung von Haftungsfragen! Und das ist juristisch hoch umstritten.
Bisher gilt bei solchen Aufzeichnungen der Offenbarungsvorbehalt. Selbst der Fahrtenschreiber im LKW darf nicht anlasslos ausgelesen werden.

Zitat:

@starcourse schrieb am 2. März 2019 um 01:38:27 Uhr:


Ja das Auto wird angeschlossen aber die lesen nicht die Fahrdaten aus sondern erst mal den Fehlerspeicher.

Tja, das Problem ist doch das heutzutage die Auslesegeräte mit einem Server verbunden sind und leider weiß man nie was dort im Hintergrund alles gemacht wird.

Somit wird die Werkstatt Dir vermutlich versichern das Sie nur den Fehlerspeicher ausgelesen haben, aber welche Routinen im Hintergrund laufen wissen Die und auch Du nicht.

Das ist eben die schöne neue digitale Welt.

Gruß

Damit hast Du sicher recht. Ich vertraue zunächst einmal auf die Ehrlichkeit des Freundlichen. Sollte er das missbrauchen, muss er zur Not eben die Konsequenzen spüren, dafür gibt es ja die Datenschutzämter.
Ging mir aber eher um die Frage, ob diese Art von Versicherung eine Zukunft haben wird. Die sehe ich eher pessimistisch.

Zitat:

@starcourse schrieb am 2. März 2019 um 01:38:27 Uhr:


Selbst der Fahrtenschreiber im LKW darf nicht anlasslos ausgelesen werden.

Doch zur einfachen Überwachung der Lenk- und Ruhezeit, Geschwindigkeitsverstöße usw. ist das jederzeit möglich.

Dako Key rein, Download, Prüfung der Aufzeichnungen.

Und zum eigentlichen Thema, diese Daten bekommt von mir keine Versicherung der Welt freiwillig.

Zitat:

@CLK230FAHRER schrieb am 3. März 2019 um 09:31:07 Uhr:



Zitat:

@starcourse schrieb am 2. März 2019 um 01:38:27 Uhr:


Selbst der Fahrtenschreiber im LKW darf nicht anlasslos ausgelesen werden.

Doch zur einfachen Überwachung der Lenk- und Ruhezeit, Geschwindigkeitsverstöße usw. ist das jederzeit möglich.

Dako Key rein, Download, Prüfung der Aufzeichnungen.

Und zum eigentlichen Thema, diese Daten bekommt von mir keine Versicherung der Welt freiwillig.

Das ist ja auch nicht anlassloses Auslesen und vor allem nur Polizei, Zoll und BAG vorbehalten.

Ansonsten sehe ich das genauso!

Deine Antwort