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[Frage] Rost: Versiegelung ohne komplette Beseitigung? Theorie, und was wirklich hilft.

Themenstarteram 31. März 2013 um 22:29

Hallo Oldtimer-Fans,

zugegeben, mein Auto ist (noch *g*) kein Oldtimer. Ich Fahre einen W210, bekannt für Rostprobleme.

Mich beschäftigt dieses Thema nun schon länger, und man stößt immer wieder auf widersprüchliche Aussagen und Pauschalantworten zum Thema Rostbeseitigung und -eindämmung, ohne dass diese begründet werden können. Ich dachte, dass ihr mir vielleicht besser helfen könnt.

Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, und es ist für meine Frage auch mehr oder weniger irrelevant; jedoch hier der Link zum konkreten Problem, falls es jemanden Interessiert: http://www.motor-talk.de/.../...vieren-was-noch-sinnvoll-t4465457.html

Hier soll es sich nur um folgende Frage drehen:

Ist es möglich, rostende stellen zu versiegeln und am Weiterrosten zu hindern, ohne den Rost vollständig zu entfernen?

Beispiel: Türfalz durchgerostet. Angenommen Austausch/Einschweißen, usw. nicht möglich oder nicht gewünscht.

Jetzt habe ich mal gelernt, dass Rost nichts weiter als das Produkt eines simplen, chemischen Prozesses ist: Oxidation. Für diese Reaktion ist Sauerstoff von nöten. Ich behaupte daher nun einfach mal, dass es möglich ist, diese Reaktion zu unterbinden, wenn jegliche Sauerstoffzufuhr unterbunden wird. In der Theorie relativ simpel und schlüssig, doch wie sieht das in der Praxis aus?

Angenommen, der Falz wird von losem Rost befreit, und anschließend von allen Seiten versiegelt. Das heißt von außen mit entsprechendem Lack und von innen mit z.B. Korrosionsschutzfett.

Was passiert nun? Mein Verstand sagt mir: Kein Sauerstoff, kein weiteres rosten. Die Forenbeiträge sagen: Ohne jeglichen Rost zu entfernen kein Erfolg. Warum?

Bislang konnte mir niemand schlüssige Antworten liefern. Ist es einfach technisch nicht möglich, die stelle in dem Maße zu versiegeln? Spielen andere Faktoren eine Rolle, z.B. Restsauerstoff in der porösen Struktur des Rostes?

Ich bin für jegliche Antworten und Anregungen dankbar!

LG

Beste Antwort im Thema

Dass ausgerechnet SRAM ne Topfbürste zum "entrosten" empfiehlt stimmt mich schon stutzig. Blattrost wird entfernt, tieferer Rost wird angeschmolzen und verschmiert. Es entsteht eine dunkle, glänzende oberfläche, die vermeintlich Rostfrei aussieht, aber im grunde nur so vom Rost überzogen ist. Wirklich weg bekommt man Rost nur wenn man das befallene Blech raustrennt, gründlich Sandstrahlt, oder mit Säure behandelt.

Eine möglichkeit neben einölen/fetten ist das streichen mit Halböl. Das ist eine Mischung aus Leinölfirnis und Terpentinöl oder anderen Lösungsmitteln, die Rost gut durchdringt und anschließend durch oxidation aushärtet (Leinölfirniss bleibt trotzdem flexibel und reisst nicht)

Das Oxidieren entzieht dem Rost den noch enthaltenen Sauerstoff, und bremst damit das Weiterrosten.

Das ist übrigens auch teil der Problematik - Rost arbeitet erstmal weiter, auch wenn man ihn von frischem Sauerstoff aus der Atmosphäre trennt.

Ob das Rosten davon vollständig gestoppt wird, hängt davon ab wie stark die stelle verrostet ist, und wie gut das Öl den Rost durchdrungen hat..

Im grunde sind das alles aber nur krücken. Das beste ist nach wie vor, den Rost durch austausch des Blechs zu entfernen, und hinterher das Rostfreie blech mit Fett oder Öl vor dem erneuten Rosten zu schützen.

Gruß

23 weitere Antworten
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23 Antworten
am 3. April 2013 um 8:48

Du kannst Rost nicht stoppen, nur verzögern. Am Besten den Rost wegschleifen und alles erneuern. Dann hast Du die nächsten Jahre Ruhe.

Zitat:

Original geschrieben von mixedfeelings

Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Wagen gegen einen neuen auszutauschen. Genau der selbe. Wenn das klappt, habe ich nur noch 1 Roststelle am Kotflügel, und das für'n Appel und 'n Ei.

Muss ich den Beitrag zum rostfreien W210 als Aprilscherz verstehen??? :confused: Oder wo soll es einen solchen geben?

Themenstarteram 3. April 2013 um 10:54

Hier fahren sehr viele W210 rum, dazu wohne ich unter Schwaben!:D

Steht ja auch nicht rostfrei, sondern "nur eine Roststelle am Kotflügel".

Stichwort "Renter-/Garagenfahrzeug". Sicherlich sind sie (mehr oder weniger) selten, aber finden kann man sie. Alles eine Preisfrage, oder man hat einfach Glück! :)

Schau doch mal im 210er Forum vorbei. Da haben viele einen komplett rostfreien!

LG

am 3. April 2013 um 12:55

Freut mich, daß Du eine rostarme Alternative gefunden hast!

Aber noch mal zum Thema, wenn man hier in der Oldtimerecke nach Rost fragt ist klar, daß überwiegend recht kompromisslose Antworten kommen. Selbstverständlich, perfekte Rostbeseitigung / Vorsorge macht Arbeit und kostet! Und nahezu Jeder hat da eigene Methoden, Mittel und evtl. Geheimrezepte, das nimmt bisweilen fast religiöse Züge an, suche mal im Netz nach „Rostschutz Forum“. ;)

Wenn es „nur“ um einen Alltags / Gebrauchtwagen geht muß es aber nicht perfekt sein und grundsätzlich kann man wohl sagen, alles was Du machst ist erstmal besser als gar nichts!

Und hier meine 'Geheim' Tips:

Wenn die Optik egal ist, wäre der minimalste Aufwand, einfach Fett auf den Rost. Das durchdringt diesen mit der Zeit und schützt sehr gut, solange der Fettfilm erhalten bleibt, siehe z.B. ölige Achsteile im Leckbereich des Motors. Man muß allerdings immer wieder mal nachfetten. (Z.B. Mike Sander Fett, Fluidfilm, notfalls auch einfache Vaseline)

Wenn Du mehr Arbeit investieren willst, Rost so gut es geht entfernen, Stelle kurz mit Heißluftfön erhitzen und gute Rostschutzgrundierung (nicht Baumarkt) auftragen. Später mit Lack versiegeln, ggf. Lackstift od. Sprühdose in Wagenfarbe, das kann dann je nach Mühe sogar ganz passabel aussehen.

Rost kommt oft auch von innen, da wäre eine vorbeugende Behandlung der Hohlräume mit Fett sinnvoll. Ist auch in Eigenleistung möglich, macht aber schon etwas mehr Arbeit.

Viel Spaß mit dem Wagen!

Themenstarteram 3. April 2013 um 17:20

Zitat:

Wenn Du mehr Arbeit investieren willst, Rost so gut es geht entfernen, Stelle kurz mit Heißluftfön erhitzen und gute Rostschutzgrundierung (nicht Baumarkt) auftragen. Später mit Lack versiegeln, ggf. Lackstift od. Sprühdose in Wagenfarbe, das kann dann je nach Mühe sogar ganz passabel aussehen.

Das ist ein super Tipp, danke! Möchte meinen aktuellen vor dem Verkauf noch ein wenig aufbessern. Auch so, dass der Käufer da länger als 2 Monate etwas von hat.

Und um mein Auto noch einmal aufzugreifen: Kompromisslose Antworten sind ja genau das, was ich mir erhofft hatte! Die Flickenmethode hatte ich ja schon mit meinen W210-Kollegen besprochen. Und all die Tipps, die ihr mir hier geliefert habt, werden defintitiv am neuen Fahrzeug angewendet (die kompromisslosen:D).

LG

am 6. April 2013 um 14:22

Wenn man dem Rost den Sauerstoff nehmen will, geht das nur über eine Fettschicht. Lackschichten sind zu dünn und werden mit der Zeit wieder zusammen mit dem Rost abbröckeln. Das Fett hat wenigstens noch zusätzlich eine Adhäsion-Wirkung und bleibt kleben. Gute Erfahrung hab ich mit dem bekannten Mike Sanders gesammelt (steht unter Empfehlungen/Produktauswahl).

Zitat:

Original geschrieben von sluggygmx

Muss ich den Beitrag zum rostfreien W210 als Aprilscherz verstehen??? :confused: Oder wo soll es einen solchen geben?

Zugegebenermaßen ist der ansonsten sehr zuverlässige W210 leider rostanfällig. Ich hatte etwas Glück (Rentnerauto aus 1998 mit 50tkm aus 1. Hand).

Hier über 40 Vorher/Nachher-Bilder der Mike Sander Behandlung:

http://www.motor-talk.de/.../...fotoserie-mit-44-bildern-t4452823.html

am 9. April 2013 um 16:33

Zitat:

Original geschrieben von tom.berger

Hier über 40 Vorher/Nachher-Bilder der Mike Sander Behandlung:

http://www.motor-talk.de/.../...fotoserie-mit-44-bildern-t4452823.html

Tolle Dokumentation!

Auf einem Bild sieht es so aus, als ob da großzügig auch die Radaufhängung / Federaufnahme behandelt wurde?

Dazu möchte ich anmerken, daß keineswegs alle Gummis fettbeständig sind und Fahrwerksgummis, Domlager, Bremsschläuche die Sanders Fettbehandlung bisweilen mit Auflösung quittieren können.

Grundsätzlich bin ich auch Fettfan für alle Hohlräume, aber (Hohlraum-) Wachs wäre im Unterbodenbereich nicht nur verträglicher, sondern auch beständiger.

Sehe ich ähnlich, ich habe Hohlraumwachs von Akemi in allen Hohlräumen (darunter zähle ich auch die Träger hinter der Stoßstange) verwendet und alle offen liegenden Teile, also die Achsen mit Seilfett eingestrichen. Bereits rostige Teile habe ich vorher mit Seitfell bestrichen und anschließend gewachst.

Bisher konnte ich kein Weiterausbreiten von angerosteten Teilen feststellen und auch kein Abwaschen im Winter.

Gummiteile habe ich nicht eingefettet, damit sie keinen Schaden nehmen.

Diesen Sommer habe ich noch einen Subaru Forester und einen Impreza vor mir, die die gleiche Behandlung erhalten sollen. Der Zeitaufwand beträgt etwa drei Tage pro Fahrzeug. Hauptaufwand ist das suchen und freilegen von Hohlräumen, weil es bei modernen Fahrzeugen keine Pläne dafür gibt und die meisten Hohlräume aus mehreren Kammern bestehen.

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