„Erschleichung“ von Steuergeldern durch „Placebobatterien“?
Wie ich ja nun vernommen habe, müssen Dienstfahrzeuge seit einiger Zeit nur noch mit 0,5% monatlich vom Listenpreis versteuert werden, wenn sie ein „Elektroauto“ oder ein Hybrid mit mindestens 50km Reichweite haben (soweit ich weiß).
Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch CO2-Einsparungen, weil Strom anstelle Benzin/Diesel verbraucht wird. Weltrettung und so. Soweit, so gut...
Mercedes hat gerade bei der E-Klasse, DER Firmenwagen schlechthin in Deutschland, dieses Prinzip verstanden, wittert gute Firmenwagengeschäfte und Einsparungen bei seinen Kunden durch den Einbau von „Pseudobatterien“ mit „Prüfstand-Reichweiten“, die den Erfordernissen gerade so entsprechen.
In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.
Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?
Da die entfallenden Steuereinnahmen an anderer Stelle wiedergeholt werden müssen, habe ich im Moment eher den Eindruck, dass der Sachverhalt am besten mit „legaler Steuerhinterziehung“ betitelt werden kann.
Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?
Beste Antwort im Thema
Wie ich ja nun vernommen habe, müssen Dienstfahrzeuge seit einiger Zeit nur noch mit 0,5% monatlich vom Listenpreis versteuert werden, wenn sie ein „Elektroauto“ oder ein Hybrid mit mindestens 50km Reichweite haben (soweit ich weiß).
Der Gesetzgeber erhofft sich dadurch CO2-Einsparungen, weil Strom anstelle Benzin/Diesel verbraucht wird. Weltrettung und so. Soweit, so gut...
Mercedes hat gerade bei der E-Klasse, DER Firmenwagen schlechthin in Deutschland, dieses Prinzip verstanden, wittert gute Firmenwagengeschäfte und Einsparungen bei seinen Kunden durch den Einbau von „Pseudobatterien“ mit „Prüfstand-Reichweiten“, die den Erfordernissen gerade so entsprechen.
In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.
Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?
Da die entfallenden Steuereinnahmen an anderer Stelle wiedergeholt werden müssen, habe ich im Moment eher den Eindruck, dass der Sachverhalt am besten mit „legaler Steuerhinterziehung“ betitelt werden kann.
Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?
95 Antworten
Einige werden den Plug-In-Hybrid fleissig aufladen und in der Stadt emissionsfrei fahren - versteuern 0,5%.
Bei einigen wird nach Leasing-Ende das Stromkabel noch originalverpackt sein, weil nie geladen, sondern nur getankt - versteuern 0,5%.
Die "Lader" müssten im Prinzip Extra-Vorteile bekommen.
Aber so sind die Steuergesetze eben.
Zitat:
@hybrid300de schrieb am 17. Februar 2020 um 20:39:53 Uhr:
...
Zum Glück gibt es bei diesen Themen ja nicht nur schwarz und weiß.
Genau, das ist das Wichtige dabei. Ich habe leider den Eindruck, dass schwarz und weiß Denken vielen Leuten deutlich einfacher fällt, als sich gegebenenfalls etwas detaillierter mit einem Thema zu befassen. Leider ist diese Entwicklung auch in den Medien zu beobachten. Da gibt es lieber eine weitere Krawall- oder Brüll-Show, wo dann jeder ohne kritische Nachfrage seine Phrasen loslassen darf, statt mal etwas Hintergrundinformationen anzubieten.....
Zitat:
@BenzPL schrieb am 17. Februar 2020 um 20:50:40 Uhr:
Einige werden den Plug-In-Hybrid fleissig aufladen und in der Stadt emissionsfrei fahren - versteuern 0,5%.Bei einigen wird nach Leasing-Ende das Stromkabel noch originalverpackt sein, weil nie geladen, sondern nur getankt - versteuern 0,5%.
Die "Lader" müssten im Prinzip Extra-Vorteile bekommen.
Aber so sind die Steuergesetze eben.
Es wird ja daran gearbeitet (auch wenn das wann und wie noch nicht detailliert feststeht):
https://www.elektroauto-news.net/.../
Bin rund 50% der bisherigen km elektrisch gefahren und brauche im Schnitt 4,3 l Diesel + 11,4 kwh Strom auf 100km. Das Ganze trotz regelmässiger Langstrecke mit 180kmh+.
Brauche damit rund 4-5 l weniger als vorher mit meinem 535d touring.
Wer die Sache ernst nimmt, kann das Konzept sinnvoll nutzen.
Trittbrettfahrer braucht kein Mensch, die machen die besten Ideen durch Egoismus kaputt.
Leider ist aber der Egoismus so weit verbreitet....
Ich fürchte schon das die Mehrheit einfach fährt, ohne schlechtes Gewissen das Geschenk annimmt und alle anderen für blöd hält. Der Fehler liegt schon bei der Umsetzung: warum koppelt man das 0,5 Geschenk nicht einfach an die Ladezyklen?
Angesehen davon, alles was subventioniert werden muss um es zu verkaufen, gehört grundsätzlich auf den Prüfstand.
Ein Mercedes hält locker 20 Jahre +
Da fällt es doch kaum ins Gewicht, wenn der Erstnutzer seine 3 Jahre Leasing ohne häufiges Aufladen der Batterie verbringt, weil er nur den Steuervorteil nutzen will.
Die nachfolgenden Gebrauchtwagenkäufer werden es sich gut überlegen, ob sie für einen E300de einen deutlichen Aufpreis zahlen, ohne die verbaute Technik zu nutzen.
Dann hat das Fahrzeug seinen umweltfreundlichen Zweck nämlich sehr wohl erfüllt, zumindest für die verbleibenden 17 Jahre +
Und die steuerliche Förderung hat damit auch ihren langfristigen Zweck erfüllt, nämlich möglichst viele Hybridfahrzeuge aus deutscher Produktion schnell auf die Straße zu bekommen. Geht halt nicht sofort und bei jedem, aber der Anfang ist gemacht, die Lieferfristen sprechen eine deutliche Sprache.
Ohne steuerlichen Anreiz würden wir uns hier noch jahrelang im Kreis drehen und diskutieren, während Japaner, Chinesen und Koreaner uns den Rang ablaufen. Und irgendwann stehen wir ohne leistungsfähige Autoindustrie da, dann gute Nacht, Deutschland.
Das hat Mutti schon ganz richtig gemacht (mal wieder).
Ich habe da kein schlechtes Gewissen. Die gesamte Klimadiskussion ist ein riesiges Geschäftsmodell und Konjunkturpaket. Wenn ich da ein Stück vom Kuchen bekomme, finde ich das nicht verwerflich, Steuern zahle ich dennoch genug.
Jeder so wie er will.
Hat am Ende gar nichts mit der Frage zu tun, ob der Hybrid effizienter gefahren werden kann als der Verbrenner oder nicht. Hier gehts um die Grundsatzfrage Klimawandel oder nicht und Steuermöglichkeiten ausnutzen oder nicht.
Gehört eigentlich gar nicht in dieses Forum.
.....man muss ja nicht über jedes Stöckchen springen :-)
Zitat:
@warnkb schrieb am 17. Februar 2020 um 23:33:34 Uhr:
Ein Mercedes hält locker 20 Jahre +
Da habe ich aber ernsthafte Zweifel, allein der Batterie wegen.
Die lächerliche Garantie von 6 Jahren oder 100k km zeigt, daß MB es nicht Ernst meint.
Wir alle wissen wie sich die Kapatzität der Lion Akkus nach recht kurzer Betriebszeit zum Nachteil verändert.
Ein Tausch schlägt, lt. Händler, mit ca. 15000€ zu Buche.
Das können andere Hersteller mit 10J oder 160k km deutlich besser.
Mein Händler riet mir als Privatkäufer absolut ab, das Ding kauft mir nach 5 Jahren kein Mensch mehr ab.
Das Fzg ist dann im freien Fall was den Wiederverkauf angeht und tendiert in Richtung Sondermüll, da Fzg ohne intakte Batterie nicht fahrbar ist.
Hinzu kommt daß die Elektromobilität in D, bei den höchsten Strompreisen in Europa, ein böses Erwachen bei vielen Privat-Käufern hervorrufen wird. Ich weise auf die absolut unverschämten 79cent/kW bei Ionity hin.
Warum regt man sich hier auf?
Endlich eine Maßnahme die (zumindest teilweise) den Bürger entlastet. Hohen Blutdruck würde ich bei 1% für Hybrid und 1,5% für Diesel/Benziner bekommen.
Unterm strich kümmert es das Klima herzlich wenig ob die deutschen Hybride geladen werden oder nicht. Zumal sich der Hybrid ja nicht nur über die Steckdose lädt.
Zitat:
@A238ler schrieb am 17. Februar 2020 um 16:35:05 Uhr:
Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?
Das nennt sich gute Lobbyarbeit der Autoindustrie!
Zitat:
@pgummibaer schrieb am 18. Februar 2020 um 10:24:51 Uhr:
Zitat:
@A238ler schrieb am 17. Februar 2020 um 16:35:05 Uhr:
Ist das nun (wieder einmal) Beschiss der Autoindustrie? Oder ist das Dummheit der Gesetze beschließenden Politiker?Was meint ihr? Was sehe oder verstehe ich da falsch?
Das nennt sich gute Lobbyarbeit der Autoindustrie!
Nachdem sie bei AdBlue,DPF,OPF und 95Gr/km CO2 lausig gearbeitet haben....
Das ist vielleicht der Unterschied: Das eine (schlechte) lief bei der EU, das andere bei der Bundesregierung.
Zitat:
@A238ler schrieb am 17. Februar 2020 um 16:35:05 Uhr:
In der Fahrpraxis jedoch zeigt sich ein völlig anderes Bild:
- Die Batteriereichweiten sind kleiner als angegeben,
- die Verbräuche sind nicht kleiner, weil Technik wiegt
- lediglich die Steuerersparnis der Fahrer und die
Profits von Daimler werden realisiert.
Und auf dem Papier erfüllt die Autoindustrie damit ihre Flottenwerte... auf dem Papier retten wir damit also die Umwelt. 😉
Dass das natürlich bei den meisten völliger Unsinn ist und teils diese Fahrzeuge niemals eine Steckdose sehen werden ist die andere Sache, die aber natürlich absehbar war.
Kein Politiker ist wirklich so dumm oder gutgläubig, aber man hat was getan und kann es nun den Verbrauchern in die Schuhe schieben.
Auto Industrie glücklich, Politiker sehen sich nicht in der Schuld... alles gut.
Ich fahre ab Sommer auch einen E300e und freue mich natürlich wahnsinnig über die Ersparnis, wobei ich selbst sage dass diese Subventionierung völliger Bullshit ist zur Rettung unserer Umwelt.
Wobei ich den Daheim in der Garage regelmäßig laden werden und mir erhoffe dass ich im Verbrauch damit nicht höher liege als ein normaler Benziner ohne das E Gewicht, auf der anderen Seite aber auch die Power habe und den Komfort auch mal rein elektrisch rum zu rollen.
Was man aber nicht abstreiten kann ist dass dadurch ein gewisser Push im Ausbau der Ladeinfrastruktur passieren wird und die generelle Akzeptanz steigen wird für Elektroautos.
Daher ist nicht alles schlecht an der Subventionierung.
Man muss den Leuten eben mal vor der Nase zeigen dass es auch mega cool sein kann in einem Auto rum zu rollen ohne den Lärm und Gestank, sonst bekommst du die ganzen ewigen Technikverweigerer niemals abgeholt.
Zitat:
@Christoph551 schrieb am 18. Februar 2020 um 09:39:50 Uhr:
Zumal sich der Hybrid ja nicht nur über die Steckdose lädt.
Damit scheint aber ja schon bald Schluss zu sein, die neuen Hybrid Modelle haben ja keinen Charge by Drive Modus mehr.
Hier hat man also schon etwas nachgeregelt um die Leute etwas zu motivieren die Kiste auch mal an die Dose zu hängen.
Ich bin meinen E350e zum Glück wieder los.
E-Reichweite von 30 km nicht möglich. NEFZ-TEST vielfach gemacht: über 21 km
bei allerbesten Bedingungen nicht erreichbar. Kulanz auch bei anderen Fehlern
Fehlanzeige.
Diese Art von überschweren Fahrzeugen sind nur Testobjekte - und Steuerschlupflöcher