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... als wir mal Jung waren....

Themenstarteram 31. März 2013 um 16:44

Eigentlich ist es komisch - desdo älter man wird je mehr sieht man dass bestimmte Sachen nie wieder möglich sind.

Zum Beispiel Motorradreisen oder bestimmte andere Tätigkeiten.

Sei es der Sprung vom 10 Meter Turm denn ich noch vor 7 Jahren gemacht habe oder eine

Verrücktheit die ich mir als 18 Jähriger geleistet habe.

Wie sieht es bei Euch aus?

Ich möchte im Anschluss mal berichten was ich so gemacht habe...

Gerne sollen auch ANDERE Ihre Reiseberichte hier reinschreiben-

Nicht jeder hat ne Eigene Seite wie unser Moppedsammler!

Also wem es gefällt - weitersagen-

Die anderen bitte ich: Einfach überlesen- und nicht kommentieren -es sollen auch nicht

ein Diskussionsforum entstehen ob das eine So gewesen sein kann oder ob der Ort jetzt mit i oder ie geschrieben wird-

Würde mir gefallen -wenn es EUCH gefällt!

Alex...

PS vielleicht hilft es ja auch dem Ein oder anderen bei Schlechtwetterlage seine Gedanken bauemeln zu lassen!- oder am Ende sich selbst bei einer Geschichte wieder zufinden!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. April 2013 um 15:31

Tja.. der Gesichtsausdruck der beiden Polizisten verhieß nichts Gutes!

Der erhobene Zeigefinger ist wohl international.

Also Papiere – gut ich alles rausgekramt

Reisepass

Versicherungsschein

Grüne Versicherungskarte (dass war ein Spaß wie ich denen erklärte was ich vor hatte und für welche Länder sie gelten musste)

Führerschein und

Betriebserlaubnis. (kannst du einen Gegner nicht besiegen – verwirre ihn!)

Es half nichts – der Jüngere der beiden Polizisten, war zwar etwas überrascht der vielen Papiere, gab mir dann aber alles zurück bis auf:

Reisepass und Betriebserlaubnis.

Natürlich hatte keiner von uns einen Helm auf! Dies schien aber den beiden egal zu sein.

Der Ordnungshüter deutete auf die Zeile – SITZPLÄTZE: 2….

Ich lächelte verlegen!

- Dann ging er zum 2ten Kollegen und beratschlagte meine Strafe –oder wie es mit mir wohl weiter gehen sollte.

Nach ein Paar Minuten kam er zurück.

Er erklärte mir dass man in Jugoslawien nicht zu dritt fahren darf und dass Helmpflicht besteht!

Die Strafe beträgt 25.000 Dinar und ich dürfte (zwar ohne Helm) aber nur noch mit einem Mitfahrer weiterfahren.

Kurz überschlug ich, wie hoch die Strafe war.

Die Inflation galoppierte damals.

Aber es waren – EINEMARKSIEBZIG!

Ich wusste nicht ob ich lachen sollte!

Konnte es aber dennoch unterdrücken.

Ich machte einen besorgten und traurigen Eindruck – zahlte und fuhr mit einem weiter – holte dann den zweiten. Der Polizist winkte mir freundlich hinterher.

So kam es, dass ich eine amtliches Dokument besitze für meine Fahrt.

Fotos hab ich auch ein paar – leider im schlechten Zustand – und leider nicht ansatzweise die MENGE die ich im Nachhinein gern gemacht hätte (dies nur am Rande).

Bei einem meiner Ausflüge, dich ich grundsätzlich, mit kurzer Hose und T-Shirt – aber Nierengurt gemacht habe war es dann so weit:

Im Kreisverkehr ein netter Mensch hat es etwas zu eilig gehabt und ich musste bremsen.

Auf den rutschigen Teer in Schräglage kam es wie es kommen musste, ich stürzte.

Beim aufheben bin ich dann von der falschen Seite an die Kreidler und hob sie ungeschickt auf.

So kam es dass ich mir die Kühlrippen „eindrucksvoll“ in mein Schienbein eingearbeitet hab. HEISS und Geschnitten!

Na toll – es sollte mich aber nicht weiter stören…

Regelmäßig badete ich im Meer und hatte meinen Spaß die Wunden heilten überraschend gut.

Die Zeit verging im Flug zumal ich mir für jeden Tag was anderes vorgenommen habe.

Eines Tages fuhr ich nach Zadar.

Um dort auf dem Hauptplatz mit dem nächsten Polizisten in Konflikt zu geraten.

Ich wunderte mich, warum es sich staute und schlängelte mich „sanft“ durch die Meute.

Plötzlich stand ein weiß gekleideter Mann auf der Straße und bedeutete mir anzuhalten!

Ich dachte mir – was will der „Leichtmatrose“ den von mir?

Es war der Verkehrspolizist!

Nach dem ich ihm erklärte dass ich ihn falsch verstanden habe und ich mich mit meiner Anfahrtgeschichte schön Wetter gemacht habe – lächelte er!

So durfte ich „straflos“ weiterfahren.

Nach dem die Woche sich dem Ende neigte und die Gruppe am Sonntag den Platz per Omnibus verlassen musste, hatte ich für mich beschlossen als erstes Abschied zunehmen.

Auch diese Freunde sind mir nah gegangen.

Ohne sie würde ich mich einsam fühlen.

Andersherum wären sie ja immer noch eine stattliche Gruppe!

Nur der kleine verrückte Bayer würde fehlen – so fuhr ich am Samstag der 2ten Woche weiter Richtung Norden- gen Heimat –wohlwissend – dass ich ja noch die Heimreise organisieren musste.

Die Strecke von Biograd nach Rijeka/Opatja war rund 250 km lang. Keine gefährlichen Steigungen oder ähnliches.

Einfaches Spiel…- so dachte ich!

Es war ein heißer Tag, die Küstenstraße war wie immer voll.

Die Autobahn über die Berge gab es ja noch nicht.

Es kam immer wieder zu Staus, welche ich aber praktisch mit ungebremster Geschwindigkeit passierte. –Links vorbei…

Dieser Stau soll anders sein.

Ich war gerad am Ende des Staus, welcher vielleicht aus 30 Fahrzeugen bestand, angelangt, als ich die Ursache sah.

Ein Motorrad lag am Boden.

Der Fahrer stand daneben.

Die Beifahrerin lag jedoch auf der Erde.

Da ich ja „frisch“ den Erste Hilfe Kurs gemacht hatte und nur 1-2 andere Motorradfahrer hielten ging ich ebenfalls hin.

Meinen Erste Hilfe Kasten hatte ich dabei…

Die Frau schrie fürchterlich.

Ein Auto ist links abgebogen und hat den überholenden Motorradfahrer schlicht übersehen.

Der „Biker“ war geschockt er sagt immer wieder der Dosenfahrer hat nicht geblinkt- was dieser am vehement bestritt.

Als ich dann sah, warum die Frau nicht mehr aufstehen konnte, verstand ich ihre Schmerzen.

Während der Fahrer es noch „vorbei geschafft“ hat blieb die Beifahrerin an der Stoßstange hängen und hatte sich einen offenen (!) Schien- Wadenbein Bruch zugezogen. Zu meinem Überraschung hielt sich die Blutmenge in Grenzen, der herausstehende Knochen sah aber mehr als furchtbar aus.

Ein Freund des Pärchens versuchte notdürftig die Wunde mit Mull und Verband zu bedecken.

Ich gab der Frau von meinem Wasser und versuchte sie zu trösten.

Was mir, aus verständlichem Grund, praktisch nicht gelang.

Ein anderer Motorradfahrer hatte sich sofort bereit erklärt Hilfe zu holen.

Dennoch sollte es fast 45 Minuten dauern, bis der Rettungswagen gekommen war.

Wie gesagt: es war dies ein typischer Sommertag mit rund 35° im Schatten – nur dass nirgendwo Schatten war!

Wir versuchten die Italienerin soweit wie möglich in eine stabile – bequeme Lage zu bringen.

Was angesichts des großen Rucksacks praktisch unmöglich war. Wir schnitten die Bänder auf und zogen das Gepäck unter Ihr hervor.

Sie brüllte wie am Spieß, was im nachhinein betrachtet wohl gut war, so hatte sie „nur“ Schmerzen und nicht die Wirbelsäule verletzt.

Das Problem der Hitze gingen wir als nächstes an.

Wir nahmen das Zelt der Verunfallten und packten es aus.

Da die Verletzte im Straßengraben lag, haben wir das Zelt hochgehoben um Schatten zu spenden.

Wer schon mal die Arme 10 Minuten nach oben gehalten, ohne jegliches Gewicht, kann sich vorstellen wie anstrengend diese „Übung war“.

Wir wechselten uns zwar zu viert ab (jeweils zu zweit) aber dennoch verging die Zeit wie in Zeitlupe.

Endlich kam der Rettungswagen.

Einen Arzt konnte ich bei der „Truppe“ nicht erkennen.

Sie gingen auch Recht „grob“ mit der Verunfallten Italienerin um.

Innerhalb von 5 Minuten war sie im Auto – und vom Unfallort weggebracht.

Einzig eine Infusion und eine Schmerzspritze hatte sie bekommen.

Die Zurückgebliebenen standen wie begossene Pudel rum.

Das Motorrad wurde auf einen Lkw geladen.

Dann kam einer der Mitfahrer der etwas Deutsch konnte zu mir bedankte sich herzlich und sagt ich könne jetzt weiterfahren.

Was ich auch tat- Ich habe nie erfahren wie die Sache ausgegangen ist.

Zurück auf der Kreidler packte mich das Heimweh.

Die Nächsten KM – durfte ich wieder mit den Tränen im Gesicht kämpfen.

Ich hatte natürlich einen Schock – konnte damit aber nicht richtig umgehen.

Andererseits war ich hinterher froh, dass ich gleich weitergefahren bin….

Die paar Tage die ich dann in Opatja verbrachte, wurden überschattet von dem Kummer um die Italienerin und die Gedanken wie ich über die hohen Pässe kommen würde.

Ich hatte zwar die Rückreise vereinfacht- da ich den Katscherberg und Radstätter Tauernpass umgehen wollte, dennoch machte mir der Wurzenpass und die Autobahn in Kroatien Sorgen.

Liegenbleiben und dann von der Polizei erwischt zu werden- auf der Autobahn?

Dennoch hab ich auch die 3-4 Tage an der Kvarner Bucht irgendwann genossen.

Mit gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg.

Immer häufiger begann die Kreidler wieder mit ihren Fehlzündungen.

Ich hätte mir in den Hintern beißen können!

Wäre ich nicht so weit gefahren.

Hätte ich den Doofen Unterbrecher als Ersatzteil mitgenommen.

Ich hatte Schlauch, Bremsen, Seilreparatur, Birnen und soviel Mist dabei… alles unnötig!- Alles Ballast bis auf die Dichtungen des Vergaser und des Motors

Wenn ich nur nicht so viel „rumgefahren“ wäre, als ich schon wusste dass es knapp wird.

EGAL ich musste Heim!

Ich legte mir einen Plan zurecht.

Ich wollte bis Österreich und dann abschleppen lassen.

Vor der Autobahn war der schöne Plan dann Makulatur.. es ging nicht mehr!

In Postojna wollte ich dann versuchen nochmal den Unterbrecher einstellen zu lassen.

Ich fragte also einen Polizisten auf Englisch ob er mir eine Werkstatt zeigen könnte.

Nach längerem Hin und Her – der Herr war schon fast sauer, fragte er:

SPRECHEN SIE AUCH DEUTSCH?

Mich traf halb der Schlag!

Nach dem dritten Versuch die Wegbeschreibung zu verinnerlichen: links links recht dann gerade und wieder links vorher aber rechts…..

Sagte mir der Polizist er werde mitgehen – ich sollte aber keine großen Hoffnungen haben- Kreidler gibt es hier nicht!

Und ob mir der Alte Mann helfen kann ist mehr als fraglich!

Angekommen musste ich feststellen dass die „einleitenden“ Worte kein Deut übertrieben waren!

Der „Mechaniker“ war rund 70 (gefühlt und optisch eher 80) Jahre alt und verstand nicht einen Knopf –Deutsch oder Englisch.

Dennoch! Er war sehr freundlich.

Er zeigte auf den Tank – KREIDLER? – Dann auf sein Schild über der „Werkstatt“

TOMOS! Danach zuckte er mit den Schultern und holte sein Werkzeug!

Zuerst mal sollte ich beschreiben wie der Raum der als Werkstatt dienen sollte!

Man stelle sich einen Raum vor mit 3 Meter breite und 5 meter länge –rechts und links ein Tisch!

Eine Holzkonstruktion die als Arbeitsplattform dienen sollte in der Mitte.

Im Raum verteilt 5 Mopeds auf den Tischen, eine Glühbirne mit 60W ohne Fenster. Die Wände haben vor Hundert Jahren einmal Farbe gesehen und am Boden waren Öl und andere Flüssigkeiten zu sehen.

Da ich die Kreidler nur schwer Gepäckfrei bekam und wir sie so nicht auf die Arbeitsbühne bekamen knieten wir uns hin.

Ich deutete auf die Zündkerze und dann auf das Kabel – und fuhr solange entlang bis wir bei dem Deckel waren, wo der Unterbrecher war.

PROBLEM!- Das Wort scheint doch „international“ zu sein.

Jedenfalls demontierte ich den Seitendeckel, er den Deckel der zur Zündanlage ging.

Plötzlich erhellte sich sein Gesicht – er fing zu lachen an!

BOSCH!?!?? – BOSCH – GUT!!!

Ich verstand zuerst nicht. Dann jedoch kam er mit einem Abzieher demontierte den Anker und den Unterbrecher.

Er ging – jedoch nicht in seine Werkstatt!

Es dauerte keine 10 Minuten und er kam mit einem Unterbrecher zurück!

Bosch!- Dann deutete er auf die „Reperaturkandidaten“ die allesamt in einem erbärmlichen Zustand waren. Einer nach dem anderen bedeutete er – BOSCH, Bosch Bosch… ich verstand- die Tomos hatten ALLE dieselbe Zündanlage wie ich!

Der Unterbrecher war 5 Minuten später an Ort und Stelle.

Weiter 10 Minuten später war die Zündung eingestellt und alles wieder fertig montiert.

Als ich dann noch den Preis erfuhr war ich endgültig soweit!

VIERMARKFÜNFZIG!- wenn ich dass in Berane gewusst hätte….

So war ich aber auch glücklich. Ich lachte und der Alte Mann lachte – wir waren beide glücklich – ich, weil ich wusste ich könnte es jetzt schaffen und er weil ICH so glücklich war.

Fremde sind Freund die ich noch nicht kenne….

Ich musste natürlich noch erklären, wo ich herkam und wo ich zuhause bin.

Das „Gespräch“ dauerte deutlich länger als die Reparatur.

Aus meinem „Schmugglerbestand“ gab ich ihm noch 2 Schachteln Zigaretten und verabschiedete mich!

Ab ging es auf die Autobahn.

Dort wurde ich von 5 Motorrädern überholt.

Ich winkte aber keiner winkte zurück.

Ein paar Kilometer Später, kurz vor dem Autobahn Ende bei Ljubljana stand, ein Motorrad.

CW – Kennzeichen ein Japanischer Joghurtbecher.

Ich hielt an und fragte ob er Hilfe brauchte.

Er erwiderte eigentlich nicht seine Freund wären schon unterwegs und würden Sprit holen.

Ich sagte ich hätte 5 Liter dabei- allerdings Gemisch (1:50).

Wir befüllten seinen Tank mit meinem Benzin und fuhren dann gemeinsam weiter zur nächsten Tankstelle, wo seine Freunde in einer Schlange anstanden.

Als wir getankt hatten musste ich meine Geschichte, die ich dem Gestrandeten bereits „grob“ erzählt hatte, in aller Ausführlichkeit erzählen.

Die „Harten Biker“ staunten nicht schlecht als sie Feststellen mussten, dass einer mit ner 50er rund 750km mehr gefahren ist wie sie.

Ihre Reise endete bereits in Split!

Da ich aber noch an diesem Tag über den Wurzenpass kommen wollte die Calwer aber durch den Karawankentunnel fahren wollten, trennten wir uns recht schnell wieder.

- Nochmal auf die Autobahn – ca 70 km –dann kam der Wurzenpass vor dem ich richtig Manschetten hatte!

Die Südseite war jedoch zur Nordseite ein Klacks.

Wie ich aus den vorangegangen Fahrten mit dem Auto wusste, sind dort Abschlepper die die Autos gegen Gebühr hochschleppten.

Ich hatte schon fest damit gerechnet, dass ich diesen Hilfsdienst in Anspruch nehmen durfte.

Dies war zu meiner Überraschung nicht der Fall!

Die Kreidler lief wieder recht anständig.

Der alte Mechaniker hatte seine Arbeit gut gemacht.

Oben angekommen überschlug ich mein Restgeld und kaufte dann ein…

7 Stangen Zigaretten und 5 Flaschen Schnaps.

Zu alle dem hatte ich auf den Campingplätzen 3 Weinflaschen geschenkt bekommen.

Ich musste also all meine „Packkünste“ aufbringen um alles unterzubringen.

Die Deutschen Zöllner würden nicht auf die Idee kommen, dass ich was schmuggeln würde.

Den Wurzenpass langsam runter- lebhaft war mir der Notausgang am Ende er Gefällstrecke in Erinnerung, fuhr ich meinem Tagesziel entgegen.

Ich hatte beschlossen hinter Villach – irgendwo auf der grünen Wiese zu zelten.

Als es wieder dunkel wurde, fuhr ich in einen Feldweg um hinter einem Stodl mein Zelt aufzuschlagen.

Zum Letzten Mal machte ich mir eine Packung Fertigmalzeit von Aldi „Cevapcici“ warm.

Meine Notration Schokolade die mehr oder minder eigentlich als Tafel nicht mehr zu bezeichnen war verspeiste ich ebenfalls.

So viel ich dann in einen festen Schlaf.

Am nächsten Tag stand ich früh auf –die Wetterlage hatte sich drastisch verschlechtert..

Es regnete in Strömen!

Ich zog mich also an, inkl. Regenkombi und baute das Zelt im Regen ab…

SCHRECKLICHES HEIMWEH überfiel mich…- wieder war ich den Tränen nahe.

Wie sollte ich bei diesem Wetter die Berge schaffen.

Vorher hatte ich ja schon beschlossen die Zugverladung Böckstein- Malnitz zu fahren. Dennoch war dass eine Art Pass und dann noch der Pass Thurn.

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich los.

Mallnitz war nach knapp 2 Stunden erreicht- wieder einmal hatte ich Glück!

Der Verkäufer hatte Mittleid und lies mein „Motorrad“ als Fahrrad kostenlos durchgehen, vor allem der Zug war praktisch abfahrbereit!

Ich fuhr mit 5 Anderen Motorradfahrern im Transportwagen bei den Fahrzeugen Stehend durch den Tunnel.

… zum ungezählten Male musste/durfte ich meine Geschichte erzählen…

Am anderen Ende des Tunnels angekommen fuhren wir wieder los.

Die Sonne hatte uns wieder!- Die Tauern sind eine Wetterscheide!

Der Regen ist auf der einen Seite und die Sonne auf der anderen.

- Bergab machte es natürlich doppelt Spaß, zumal ich den Regenkombi ausgezogen hatte…

Der Pass Thurn war schnell geschafft!

Dann noch bei meiner Stammpension vorbeigefahren….

Fr. Taxer aus Wörgl kannte mich schon von klein auf!

Ich erzählte natürlich von meinen Erlebnissen.

Sie wollte dass ich noch eine Nacht bei ihr verbringe- ich wollte HEIM!

Zumal es nur noch rund 250 km waren.

So verabschiedete ich mich und fuhr wieder los.

Die letzte Etappe verging wie im Flug.

Und so kam ich Samstagabend, geschafft aber glücklich nach Hause.

Meine Kreidler hatte mich wieder heimgebracht!

…. Und wenn er nicht gestorben ist- träumt er noch heute von dieser ereignisreichen Tour….

für wahr: Ein Märchen war es nicht!

Es ist alles so erlebt- nichts dazu! - nur manche Sachen "vergessen"

Kleine Anmerkung… für die jüngeren Leser unter Euch (wenn es denn einer gelesen hat)

– Diese Reise fand zu einer Zeit statt, wo es noch kein Navi, keine Handy und keine EC Karte gab! Sicherlich hat diese Tatsache auch dazu beigetragen dass es zu einigen Gegebenheiten gekommen ist, die die Fahrt heute SO nicht mehr „erlebbar“ machen würde.

Andererseits hatte dieses auf sich allein gestellt gewesen zu sein einiges in mir verändert!

- Im nachhinein- betrachtet musste ich feststellen – ich war NIE –allein!

Nur kannte ich die Leute noch nicht!

DENNOCH… seid Jung und wild – traut euch…!

- Ich versuche auch heute noch – verrückt zu sein!

- ein paar mal ist es mir nach dieser Reise gelungen.

Ich hoffe dass ich nochmal die Gelegenheit bekomme – wieder einmal zu fahren!

Und alle anderen Menschen zum Kopfschütteln zu bringen!

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Edit - doppelt  - warum auch immer

Themenstarteram 1. April 2013 um 15:31

Tja.. der Gesichtsausdruck der beiden Polizisten verhieß nichts Gutes!

Der erhobene Zeigefinger ist wohl international.

Also Papiere – gut ich alles rausgekramt

Reisepass

Versicherungsschein

Grüne Versicherungskarte (dass war ein Spaß wie ich denen erklärte was ich vor hatte und für welche Länder sie gelten musste)

Führerschein und

Betriebserlaubnis. (kannst du einen Gegner nicht besiegen – verwirre ihn!)

Es half nichts – der Jüngere der beiden Polizisten, war zwar etwas überrascht der vielen Papiere, gab mir dann aber alles zurück bis auf:

Reisepass und Betriebserlaubnis.

Natürlich hatte keiner von uns einen Helm auf! Dies schien aber den beiden egal zu sein.

Der Ordnungshüter deutete auf die Zeile – SITZPLÄTZE: 2….

Ich lächelte verlegen!

- Dann ging er zum 2ten Kollegen und beratschlagte meine Strafe –oder wie es mit mir wohl weiter gehen sollte.

Nach ein Paar Minuten kam er zurück.

Er erklärte mir dass man in Jugoslawien nicht zu dritt fahren darf und dass Helmpflicht besteht!

Die Strafe beträgt 25.000 Dinar und ich dürfte (zwar ohne Helm) aber nur noch mit einem Mitfahrer weiterfahren.

Kurz überschlug ich, wie hoch die Strafe war.

Die Inflation galoppierte damals.

Aber es waren – EINEMARKSIEBZIG!

Ich wusste nicht ob ich lachen sollte!

Konnte es aber dennoch unterdrücken.

Ich machte einen besorgten und traurigen Eindruck – zahlte und fuhr mit einem weiter – holte dann den zweiten. Der Polizist winkte mir freundlich hinterher.

So kam es, dass ich eine amtliches Dokument besitze für meine Fahrt.

Fotos hab ich auch ein paar – leider im schlechten Zustand – und leider nicht ansatzweise die MENGE die ich im Nachhinein gern gemacht hätte (dies nur am Rande).

Bei einem meiner Ausflüge, dich ich grundsätzlich, mit kurzer Hose und T-Shirt – aber Nierengurt gemacht habe war es dann so weit:

Im Kreisverkehr ein netter Mensch hat es etwas zu eilig gehabt und ich musste bremsen.

Auf den rutschigen Teer in Schräglage kam es wie es kommen musste, ich stürzte.

Beim aufheben bin ich dann von der falschen Seite an die Kreidler und hob sie ungeschickt auf.

So kam es dass ich mir die Kühlrippen „eindrucksvoll“ in mein Schienbein eingearbeitet hab. HEISS und Geschnitten!

Na toll – es sollte mich aber nicht weiter stören…

Regelmäßig badete ich im Meer und hatte meinen Spaß die Wunden heilten überraschend gut.

Die Zeit verging im Flug zumal ich mir für jeden Tag was anderes vorgenommen habe.

Eines Tages fuhr ich nach Zadar.

Um dort auf dem Hauptplatz mit dem nächsten Polizisten in Konflikt zu geraten.

Ich wunderte mich, warum es sich staute und schlängelte mich „sanft“ durch die Meute.

Plötzlich stand ein weiß gekleideter Mann auf der Straße und bedeutete mir anzuhalten!

Ich dachte mir – was will der „Leichtmatrose“ den von mir?

Es war der Verkehrspolizist!

Nach dem ich ihm erklärte dass ich ihn falsch verstanden habe und ich mich mit meiner Anfahrtgeschichte schön Wetter gemacht habe – lächelte er!

So durfte ich „straflos“ weiterfahren.

Nach dem die Woche sich dem Ende neigte und die Gruppe am Sonntag den Platz per Omnibus verlassen musste, hatte ich für mich beschlossen als erstes Abschied zunehmen.

Auch diese Freunde sind mir nah gegangen.

Ohne sie würde ich mich einsam fühlen.

Andersherum wären sie ja immer noch eine stattliche Gruppe!

Nur der kleine verrückte Bayer würde fehlen – so fuhr ich am Samstag der 2ten Woche weiter Richtung Norden- gen Heimat –wohlwissend – dass ich ja noch die Heimreise organisieren musste.

Die Strecke von Biograd nach Rijeka/Opatja war rund 250 km lang. Keine gefährlichen Steigungen oder ähnliches.

Einfaches Spiel…- so dachte ich!

Es war ein heißer Tag, die Küstenstraße war wie immer voll.

Die Autobahn über die Berge gab es ja noch nicht.

Es kam immer wieder zu Staus, welche ich aber praktisch mit ungebremster Geschwindigkeit passierte. –Links vorbei…

Dieser Stau soll anders sein.

Ich war gerad am Ende des Staus, welcher vielleicht aus 30 Fahrzeugen bestand, angelangt, als ich die Ursache sah.

Ein Motorrad lag am Boden.

Der Fahrer stand daneben.

Die Beifahrerin lag jedoch auf der Erde.

Da ich ja „frisch“ den Erste Hilfe Kurs gemacht hatte und nur 1-2 andere Motorradfahrer hielten ging ich ebenfalls hin.

Meinen Erste Hilfe Kasten hatte ich dabei…

Die Frau schrie fürchterlich.

Ein Auto ist links abgebogen und hat den überholenden Motorradfahrer schlicht übersehen.

Der „Biker“ war geschockt er sagt immer wieder der Dosenfahrer hat nicht geblinkt- was dieser am vehement bestritt.

Als ich dann sah, warum die Frau nicht mehr aufstehen konnte, verstand ich ihre Schmerzen.

Während der Fahrer es noch „vorbei geschafft“ hat blieb die Beifahrerin an der Stoßstange hängen und hatte sich einen offenen (!) Schien- Wadenbein Bruch zugezogen. Zu meinem Überraschung hielt sich die Blutmenge in Grenzen, der herausstehende Knochen sah aber mehr als furchtbar aus.

Ein Freund des Pärchens versuchte notdürftig die Wunde mit Mull und Verband zu bedecken.

Ich gab der Frau von meinem Wasser und versuchte sie zu trösten.

Was mir, aus verständlichem Grund, praktisch nicht gelang.

Ein anderer Motorradfahrer hatte sich sofort bereit erklärt Hilfe zu holen.

Dennoch sollte es fast 45 Minuten dauern, bis der Rettungswagen gekommen war.

Wie gesagt: es war dies ein typischer Sommertag mit rund 35° im Schatten – nur dass nirgendwo Schatten war!

Wir versuchten die Italienerin soweit wie möglich in eine stabile – bequeme Lage zu bringen.

Was angesichts des großen Rucksacks praktisch unmöglich war. Wir schnitten die Bänder auf und zogen das Gepäck unter Ihr hervor.

Sie brüllte wie am Spieß, was im nachhinein betrachtet wohl gut war, so hatte sie „nur“ Schmerzen und nicht die Wirbelsäule verletzt.

Das Problem der Hitze gingen wir als nächstes an.

Wir nahmen das Zelt der Verunfallten und packten es aus.

Da die Verletzte im Straßengraben lag, haben wir das Zelt hochgehoben um Schatten zu spenden.

Wer schon mal die Arme 10 Minuten nach oben gehalten, ohne jegliches Gewicht, kann sich vorstellen wie anstrengend diese „Übung war“.

Wir wechselten uns zwar zu viert ab (jeweils zu zweit) aber dennoch verging die Zeit wie in Zeitlupe.

Endlich kam der Rettungswagen.

Einen Arzt konnte ich bei der „Truppe“ nicht erkennen.

Sie gingen auch Recht „grob“ mit der Verunfallten Italienerin um.

Innerhalb von 5 Minuten war sie im Auto – und vom Unfallort weggebracht.

Einzig eine Infusion und eine Schmerzspritze hatte sie bekommen.

Die Zurückgebliebenen standen wie begossene Pudel rum.

Das Motorrad wurde auf einen Lkw geladen.

Dann kam einer der Mitfahrer der etwas Deutsch konnte zu mir bedankte sich herzlich und sagt ich könne jetzt weiterfahren.

Was ich auch tat- Ich habe nie erfahren wie die Sache ausgegangen ist.

Zurück auf der Kreidler packte mich das Heimweh.

Die Nächsten KM – durfte ich wieder mit den Tränen im Gesicht kämpfen.

Ich hatte natürlich einen Schock – konnte damit aber nicht richtig umgehen.

Andererseits war ich hinterher froh, dass ich gleich weitergefahren bin….

Die paar Tage die ich dann in Opatja verbrachte, wurden überschattet von dem Kummer um die Italienerin und die Gedanken wie ich über die hohen Pässe kommen würde.

Ich hatte zwar die Rückreise vereinfacht- da ich den Katscherberg und Radstätter Tauernpass umgehen wollte, dennoch machte mir der Wurzenpass und die Autobahn in Kroatien Sorgen.

Liegenbleiben und dann von der Polizei erwischt zu werden- auf der Autobahn?

Dennoch hab ich auch die 3-4 Tage an der Kvarner Bucht irgendwann genossen.

Mit gemischten Gefühlen machte ich mich auf den Weg.

Immer häufiger begann die Kreidler wieder mit ihren Fehlzündungen.

Ich hätte mir in den Hintern beißen können!

Wäre ich nicht so weit gefahren.

Hätte ich den Doofen Unterbrecher als Ersatzteil mitgenommen.

Ich hatte Schlauch, Bremsen, Seilreparatur, Birnen und soviel Mist dabei… alles unnötig!- Alles Ballast bis auf die Dichtungen des Vergaser und des Motors

Wenn ich nur nicht so viel „rumgefahren“ wäre, als ich schon wusste dass es knapp wird.

EGAL ich musste Heim!

Ich legte mir einen Plan zurecht.

Ich wollte bis Österreich und dann abschleppen lassen.

Vor der Autobahn war der schöne Plan dann Makulatur.. es ging nicht mehr!

In Postojna wollte ich dann versuchen nochmal den Unterbrecher einstellen zu lassen.

Ich fragte also einen Polizisten auf Englisch ob er mir eine Werkstatt zeigen könnte.

Nach längerem Hin und Her – der Herr war schon fast sauer, fragte er:

SPRECHEN SIE AUCH DEUTSCH?

Mich traf halb der Schlag!

Nach dem dritten Versuch die Wegbeschreibung zu verinnerlichen: links links recht dann gerade und wieder links vorher aber rechts…..

Sagte mir der Polizist er werde mitgehen – ich sollte aber keine großen Hoffnungen haben- Kreidler gibt es hier nicht!

Und ob mir der Alte Mann helfen kann ist mehr als fraglich!

Angekommen musste ich feststellen dass die „einleitenden“ Worte kein Deut übertrieben waren!

Der „Mechaniker“ war rund 70 (gefühlt und optisch eher 80) Jahre alt und verstand nicht einen Knopf –Deutsch oder Englisch.

Dennoch! Er war sehr freundlich.

Er zeigte auf den Tank – KREIDLER? – Dann auf sein Schild über der „Werkstatt“

TOMOS! Danach zuckte er mit den Schultern und holte sein Werkzeug!

Zuerst mal sollte ich beschreiben wie der Raum der als Werkstatt dienen sollte!

Man stelle sich einen Raum vor mit 3 Meter breite und 5 meter länge –rechts und links ein Tisch!

Eine Holzkonstruktion die als Arbeitsplattform dienen sollte in der Mitte.

Im Raum verteilt 5 Mopeds auf den Tischen, eine Glühbirne mit 60W ohne Fenster. Die Wände haben vor Hundert Jahren einmal Farbe gesehen und am Boden waren Öl und andere Flüssigkeiten zu sehen.

Da ich die Kreidler nur schwer Gepäckfrei bekam und wir sie so nicht auf die Arbeitsbühne bekamen knieten wir uns hin.

Ich deutete auf die Zündkerze und dann auf das Kabel – und fuhr solange entlang bis wir bei dem Deckel waren, wo der Unterbrecher war.

PROBLEM!- Das Wort scheint doch „international“ zu sein.

Jedenfalls demontierte ich den Seitendeckel, er den Deckel der zur Zündanlage ging.

Plötzlich erhellte sich sein Gesicht – er fing zu lachen an!

BOSCH!?!?? – BOSCH – GUT!!!

Ich verstand zuerst nicht. Dann jedoch kam er mit einem Abzieher demontierte den Anker und den Unterbrecher.

Er ging – jedoch nicht in seine Werkstatt!

Es dauerte keine 10 Minuten und er kam mit einem Unterbrecher zurück!

Bosch!- Dann deutete er auf die „Reperaturkandidaten“ die allesamt in einem erbärmlichen Zustand waren. Einer nach dem anderen bedeutete er – BOSCH, Bosch Bosch… ich verstand- die Tomos hatten ALLE dieselbe Zündanlage wie ich!

Der Unterbrecher war 5 Minuten später an Ort und Stelle.

Weiter 10 Minuten später war die Zündung eingestellt und alles wieder fertig montiert.

Als ich dann noch den Preis erfuhr war ich endgültig soweit!

VIERMARKFÜNFZIG!- wenn ich dass in Berane gewusst hätte….

So war ich aber auch glücklich. Ich lachte und der Alte Mann lachte – wir waren beide glücklich – ich, weil ich wusste ich könnte es jetzt schaffen und er weil ICH so glücklich war.

Fremde sind Freund die ich noch nicht kenne….

Ich musste natürlich noch erklären, wo ich herkam und wo ich zuhause bin.

Das „Gespräch“ dauerte deutlich länger als die Reparatur.

Aus meinem „Schmugglerbestand“ gab ich ihm noch 2 Schachteln Zigaretten und verabschiedete mich!

Ab ging es auf die Autobahn.

Dort wurde ich von 5 Motorrädern überholt.

Ich winkte aber keiner winkte zurück.

Ein paar Kilometer Später, kurz vor dem Autobahn Ende bei Ljubljana stand, ein Motorrad.

CW – Kennzeichen ein Japanischer Joghurtbecher.

Ich hielt an und fragte ob er Hilfe brauchte.

Er erwiderte eigentlich nicht seine Freund wären schon unterwegs und würden Sprit holen.

Ich sagte ich hätte 5 Liter dabei- allerdings Gemisch (1:50).

Wir befüllten seinen Tank mit meinem Benzin und fuhren dann gemeinsam weiter zur nächsten Tankstelle, wo seine Freunde in einer Schlange anstanden.

Als wir getankt hatten musste ich meine Geschichte, die ich dem Gestrandeten bereits „grob“ erzählt hatte, in aller Ausführlichkeit erzählen.

Die „Harten Biker“ staunten nicht schlecht als sie Feststellen mussten, dass einer mit ner 50er rund 750km mehr gefahren ist wie sie.

Ihre Reise endete bereits in Split!

Da ich aber noch an diesem Tag über den Wurzenpass kommen wollte die Calwer aber durch den Karawankentunnel fahren wollten, trennten wir uns recht schnell wieder.

- Nochmal auf die Autobahn – ca 70 km –dann kam der Wurzenpass vor dem ich richtig Manschetten hatte!

Die Südseite war jedoch zur Nordseite ein Klacks.

Wie ich aus den vorangegangen Fahrten mit dem Auto wusste, sind dort Abschlepper die die Autos gegen Gebühr hochschleppten.

Ich hatte schon fest damit gerechnet, dass ich diesen Hilfsdienst in Anspruch nehmen durfte.

Dies war zu meiner Überraschung nicht der Fall!

Die Kreidler lief wieder recht anständig.

Der alte Mechaniker hatte seine Arbeit gut gemacht.

Oben angekommen überschlug ich mein Restgeld und kaufte dann ein…

7 Stangen Zigaretten und 5 Flaschen Schnaps.

Zu alle dem hatte ich auf den Campingplätzen 3 Weinflaschen geschenkt bekommen.

Ich musste also all meine „Packkünste“ aufbringen um alles unterzubringen.

Die Deutschen Zöllner würden nicht auf die Idee kommen, dass ich was schmuggeln würde.

Den Wurzenpass langsam runter- lebhaft war mir der Notausgang am Ende er Gefällstrecke in Erinnerung, fuhr ich meinem Tagesziel entgegen.

Ich hatte beschlossen hinter Villach – irgendwo auf der grünen Wiese zu zelten.

Als es wieder dunkel wurde, fuhr ich in einen Feldweg um hinter einem Stodl mein Zelt aufzuschlagen.

Zum Letzten Mal machte ich mir eine Packung Fertigmalzeit von Aldi „Cevapcici“ warm.

Meine Notration Schokolade die mehr oder minder eigentlich als Tafel nicht mehr zu bezeichnen war verspeiste ich ebenfalls.

So viel ich dann in einen festen Schlaf.

Am nächsten Tag stand ich früh auf –die Wetterlage hatte sich drastisch verschlechtert..

Es regnete in Strömen!

Ich zog mich also an, inkl. Regenkombi und baute das Zelt im Regen ab…

SCHRECKLICHES HEIMWEH überfiel mich…- wieder war ich den Tränen nahe.

Wie sollte ich bei diesem Wetter die Berge schaffen.

Vorher hatte ich ja schon beschlossen die Zugverladung Böckstein- Malnitz zu fahren. Dennoch war dass eine Art Pass und dann noch der Pass Thurn.

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich los.

Mallnitz war nach knapp 2 Stunden erreicht- wieder einmal hatte ich Glück!

Der Verkäufer hatte Mittleid und lies mein „Motorrad“ als Fahrrad kostenlos durchgehen, vor allem der Zug war praktisch abfahrbereit!

Ich fuhr mit 5 Anderen Motorradfahrern im Transportwagen bei den Fahrzeugen Stehend durch den Tunnel.

… zum ungezählten Male musste/durfte ich meine Geschichte erzählen…

Am anderen Ende des Tunnels angekommen fuhren wir wieder los.

Die Sonne hatte uns wieder!- Die Tauern sind eine Wetterscheide!

Der Regen ist auf der einen Seite und die Sonne auf der anderen.

- Bergab machte es natürlich doppelt Spaß, zumal ich den Regenkombi ausgezogen hatte…

Der Pass Thurn war schnell geschafft!

Dann noch bei meiner Stammpension vorbeigefahren….

Fr. Taxer aus Wörgl kannte mich schon von klein auf!

Ich erzählte natürlich von meinen Erlebnissen.

Sie wollte dass ich noch eine Nacht bei ihr verbringe- ich wollte HEIM!

Zumal es nur noch rund 250 km waren.

So verabschiedete ich mich und fuhr wieder los.

Die letzte Etappe verging wie im Flug.

Und so kam ich Samstagabend, geschafft aber glücklich nach Hause.

Meine Kreidler hatte mich wieder heimgebracht!

…. Und wenn er nicht gestorben ist- träumt er noch heute von dieser ereignisreichen Tour….

für wahr: Ein Märchen war es nicht!

Es ist alles so erlebt- nichts dazu! - nur manche Sachen "vergessen"

Kleine Anmerkung… für die jüngeren Leser unter Euch (wenn es denn einer gelesen hat)

– Diese Reise fand zu einer Zeit statt, wo es noch kein Navi, keine Handy und keine EC Karte gab! Sicherlich hat diese Tatsache auch dazu beigetragen dass es zu einigen Gegebenheiten gekommen ist, die die Fahrt heute SO nicht mehr „erlebbar“ machen würde.

Andererseits hatte dieses auf sich allein gestellt gewesen zu sein einiges in mir verändert!

- Im nachhinein- betrachtet musste ich feststellen – ich war NIE –allein!

Nur kannte ich die Leute noch nicht!

DENNOCH… seid Jung und wild – traut euch…!

- Ich versuche auch heute noch – verrückt zu sein!

- ein paar mal ist es mir nach dieser Reise gelungen.

Ich hoffe dass ich nochmal die Gelegenheit bekomme – wieder einmal zu fahren!

Und alle anderen Menschen zum Kopfschütteln zu bringen!

Themenstarteram 1. April 2013 um 15:36

Kleine Anmerkungen zu den bereits gestellten Fragen....

Nein ich bin nicht Schriftsteller... - und nein.. die Filmrechte sind nicht verkauft!

wenn sich einer versuchen möchte... (die Liebesdetails hab ich vorsichtshalber ausgelassen und nur angedeutet...)

Es ist eher so, dass ich als Bayer eher DEUTSCH als erste Fremdsprache ansehe...*herzhaftlache!

Die Reise war im August 1988

und ich wie beits geschrieben 18

Grenzkontrollen D - A (Kiefersfelden) - praktisch durchgewunken

Grenzkontrolle A - Jugoslawien -- PApier angeschaut - nochmal nach Geld gefragt und gut...

Heimwärts praktisch ohne jegliche Schwierigkeiten!

Alex

der sich herzliche Bedanken möchte - für die Antworten und die Zeit die ihr mir geschenkt habt!

Klasse, Alex!

Sehr geile Geschichte und sehr schön geschrieben! Danke dafür!

Gruß Stefan, der bis 18 nur ein paar Vespa Mofas hatte und dessen Reisen sich daher auf die nahegelegenen Benelux-Staaten beschränkten.

Ich danke Dir, für dieses aufregende Abenteuer..., Alex ! DU hast Dir ja die Mühe gemacht, es runterzutippen. "Wir" durften es geniessen.

 

 

Grüße vom SemmeL

 

 

 

PS: Ich war 2009 alleine mit dem Giftzwerg in Slowenien, kann einiges von daher bestens nachempfinden ... aber heutzutage mit einigen "Unterschieden". Mal sehn, ob ich das alles in Buchstaben bekomme...

am 1. April 2013 um 17:46

Alex,

bitte lass' Dich von der Muse weiter küssen:cool:.

am 1. April 2013 um 17:52

Danke ware sehr unterhaltend.

am 2. April 2013 um 10:02

Klasse Alex

Danke, und echt nett geschrieben ;)

(und ich dachte mt meiner alte Dax wäre ich weit.........)

lG Frank

am 2. April 2013 um 10:57

Und wieder ist mein Tag gerettet.

Danke für die tolle Geschichte.

Grüße aus dem Fichtelgebirge

0016

Super Alex!

So weit mit so einem "kleinen" Zweirad - das ist schon respektabel.

Und das unbeschreiblich größte Glück ist nach allem, was man erlebt hat, der Moment, wenn man die letzte Kurve vor dem Elternhaus nimmt und aufs Gehöft fährt...

Wer dieses wohlige Gefühl kennt - mit dem Bock in der "großen weiten Welt" gewesen zu sein - es geschafft zu haben und dann heimzukommen - den läßt das Abenteuer nicht in Ruhe.

Jede Wette, dass Du eine solche (Tor)Tour in deinem Leben nochmal machst. Nicht sofort, aber irgendwann später - evt. um dir selbst zu zeigen - ich kann es noch...

Alles Gute schon heute

Tina

 

Sehr schön geschrieben. :)

Das Reisen mit dem Zweirad in ferne Länder hat schon was. Auch, wenn ich niemals unterwegs den Kocher ausgepackt habe. Es gibt allein in Europa so viel zu entdecken, da reicht der jährliche Jahresurlaub in Jahrzehnten kaum.

Man muss ja keine Kreidler nehmen. ;)

 

am 2. April 2013 um 19:02

Wundervoll :)

Meinen Respekt hast du alle mal!!! Unter diesen (Rustikalen) Bedienungen, solch eine weite Reise zu meistern?

Ich sags nochmal, meinen Respekt hast du :)

Eins hab ich noch nicht ganz verstanden....(sorry:( )Wie war das damals mit den Grenzkontrollen nochmal ?

Du musst/musstest doch über die AB um die Grenzkontrollen zu durchfahren, oder gab es noch anderseits Grenzübergänge?

Danke :)

Und schon geht's weiter mit der Märchenstunde...einmal mit den Augsburger Puppen in die Kiste gehen...äh, ja *räusper* es war einmal...

DER TEUFELSKÄFER

 

Es war einmal eine nette kleine Gruppe (will jetzt nicht "Bande";) sagen) von jugendlichen Heizern,

die dachten sie wären die Schnellsten im ganzen Sauerland...wenn sie nur das entsprechende Material

gehabt hätten...hatten sie aber nicht:(:(:( Aber selbst auf XS 400, GT 250, GS 400, GSX 400 (mit 43PS-Nocke!) CB 500T und Z 750 Twin waren sie der Schrecken aller 40 PS Dosen, die die Hälfte des damaligen Fuhrparks ausmachten. Selbst ein Golf I! war eigentlich nur ein fahrbares Verkehrshindernichts, dem man es mit einem lockeren Gasstoss mal eben besorgte...

Die Mütter sperrten die Töchter ein, damit diese nicht zu Bräuten würden...ja, so war das *seufz*...

Eines Tages fuhr besagte Gruppe, sich gegenseitig überholend, in der Nähe von Winterberg durch die holde sommerliche Gebirgslandschaft...vorbei an Kadett B's und sogar Manta A's.

Da tauchte hinter einer Biegung der breite Hintern eines VW Käfers vor ihren lechzenden Reifenflanken auf. Ein gefundenes Fressen, dieses arme schwarz-rote Insekt. Und wild runterschaltend bliesen sie zum Halali...und kamen nicht vorbei! Die Schnellsten klemmten sich hinter den Volkswagen, und todesverachtend, mit einem Fuss im Grabe, schafften sie den riskanten Überholvorgang...Lieber Tod als sich von diesem Vorkriegsvehikel verblasen lassen...

Nur wurde die Kiste im Rückspiegel nicht kleiner...und sie hatten doch schon alles gegeben! Da sprachen sie ein Stossgebet, und wirklich tauchte bald eine Kreuzung mit einem grossen Parkplatz auf, die zu Rothändle, Overstolz und Ernte 23 einlud. Der Käfer, inmitten des Motorradrudels, fahr auch rechts 'ran, denn auch er war nach der Hatz erschöpft. Und siehe da: Der Fahrer war behelmt! Kein wohnlicher Innenraum, sondern ein einzelner Recarositz, neben dem Feuerlöscher. Und hinten brüllte der Porschemotor...und die Moral von der Geschicht: Trau behelmten Dosentreibern nicht:rolleyes:

 

 

 

In den 60ern war es eine gewisse Mode in einen Porsche einen

VW-Motor (1500er?) einzubauen. Die optische Wirkung war super,

man durfte sich nur auf kein Rennen einlassen. :D

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