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Sat Jan 14 11:05:45 CET 2023    |    notting    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: E-Auto, Was gegen den BEV-Kauf sprach

Logo Was gegen den BEV-Kauf sprach: Geschichten aus eurem UmfeldLogo Was gegen den BEV-Kauf sprach: Geschichten aus eurem Umfeld

Hallo!

 

Habe gerade den ersten Artikel aus der Reihe „Was gegen den BEV-Kauf sprach“ veröffentlicht. Meiner Meinung nach macht es Sinn, alle Kommentare zu meinen Artikeln inkl. Geschichten die ihr beisteuern möchtet zu bündeln. Und das soll hier sein.

 

Es geht nur um Fälle, wo in der letzten Zeit ernsthaft über einen BEV-Kauf nachgedacht wurde. Fälle wo das einfach nur wegen Vorurteile z. B. bzgl. Umweltfreundlichkeit bzw. Recycling oder „Ich brettere im Urlaub 1000km am Stück durch“ nicht geklappt hat, lasse ich hier weg.

Es geht vor allem auch _nicht_ darum, diese Leute als böse darzustellen. Ich möchte zeigen, wo in der Praxis die Probleme liegen, wenn man ohne rosarote Brille an die Sache rangeht.

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Mon Jan 16 01:23:17 CET 2023    |    MZX60

Ich habe vor einem Jahr intensiv darüber nachgedacht, den Skoda Enyaq 80 als nächsten Dienstwagen zu bestellen. Grund war die politische Entscheidung, dass so schnell wie möglich so viele wie möglich auf Elektrofahrzeuge umsteigen sollen, verbunden mit der zugehörigen Förderung. Ob es der Umwelt tatsächlich nutzt oder nicht sei dahingestellt, es ist halt politisch gewollt. Neben der Förderung von 9.000,- € netto (für Netto-Listenpreis kleiner 40.000,- €) wäre dieser mit einem BLP von damals 59.800,- € (fast voll ausgestattet, bis auf das Crystal Face) mit nur 0,25 % zu versteuern gewesen (BLP < 60 T€). Es hätte sich also finanziell gelohnt.

Der Hauptgrund für meine Entscheidung gegen den BEV war die nachlassende Leistung der Batterie mit steigender Fahrleistung. Die Hersteller garantieren die Leistung von 70 % leider nur bis 160.000 km. Von der Reichweite von 528 km bleiben realistisch 400 km übrig, im Winter sogar nur 300 km. Wenn davon nach ca. drei Jahren nur noch 70 % übrig bleiben, schaffe ich im Winter nur noch 210 km. Damit schaffe ich meine üblichen Strecken noch nicht mal in eine Richtung, ohne zwischendurch wieder aufladen zu müssen. Und was ist nach 200 tkm und 250 tkm? Wenn die Batterie weiter nachlässt, wie weit komme ich dann? Meine letzten beiden Dienstwagen habe ich mit 340 bzw. 325 tkm abgegeben.

Ich habe mich dann für einen PHEV entschieden, den ich jetzt seit fast zwei Monaten fahre und bin froh, dass ich mich gegen einen BEV entschieden habe.

Aus meiner Sicht funktioniert ein BEV für Laternenparker wie mich, die viel Langstrecke fahren nicht.

Bei mir gibt es in 600 m Entfernung nur zwei Ladestationen mit je zwei Plätzen und maximal 22 kW. Leider darf ich Werktags nur 3 Stunden mit Parkscheibe auf dem Parkplatz stehen. Selbst wenn ich die Scheibe um 29 min. auf die nächste volle/halbe Stunde weiterdrehe: In 3 Std. 29 min. schaffe ich nicht mal die Hälfte aufzuladen. Und den Wagen dann umzusetzen und nochmal 3 Std. 29 min. zu laden kann nicht die Lösung sein, zumal der Wagen dann immer noch nicht voll ist.

Selbst am Sonntag kann ich nur 4 Stunden laden, da die Betreiber danach 10 ct/min. Blockiergebühr berechnen (andere wollen ja auch laden). Macht für 2 Stunden zusätzliche Kosten von 12 €. Da wird das Laden sehr teuer. Hinzu kommt, dass die beiden Ladestationen bei uns oft komplett belegt sind. Ich hatte auch schon die Situation, dass die App einen freien Platz anzeigt. Fünf Minuten später stand aber schon ein anderes Autos an der Ladesäule und ich durfte unverrichteter Dinge wieder zurückfahren.

Beim PHEV kann ich dann wenigstens noch mit Benzin weiterfahren.

Tue Jan 17 18:49:42 CET 2023    |    notting

@MZX60: Kann das was du schreibst nachvollziehen.

BTW: Immer mehr Ladetarifanbieter überlegen Ladesäulen reservierbar zu machen, dann wäre es ein Problemchen weniger für dich, ändert aber am Resultat nix.

 

notting

Tue Jan 17 21:59:12 CET 2023    |    MZX60

Mit dem Reservieren wird es etwas angenehmer (hoffe, dass das bald kommt), aber leider nicht besser. Wenn alle Nutzer schon 15-30 min. vorher reservieren, werden die freien Ladefenster immer kleiner. Ich kenne das aus dem Büro. Als eingeführt wurde, dass Besprechungsräume über die Zentrale reserviert werden müssen, wurde es schwieriger kurzfristig einen freien Raum zu bekommen, da viele Mitarbeiter großzügig mit den Zeiträumen umgegangen sind. Es war dann zwar geregelt, aber eben nicht besser. Fehlende Räume lassen sich auch durch organisatorische Maßnahmen nicht herbeizaubern. Genauso ist es mit fehlenden Ladesäulen. Besser wird es nur, wenn der Ausbau von Ladesäulen endlich voranschreitet und in Straßen mit hohem Anteil an Wohnungen jede Straßenlaterne mit einem Ladepunkt ausgerüstet wird. Ich hoffe nur, dass der Ausbau von Ladesäulen schneller und besser voranschreitet als der Ausbau des Glasfasernetzes.

Ich bin aber nicht gegen BEVs. Für viele Autofahrer sind diese sicherlich interessant. Vor allem, wenn man eine eigene Wallbox hat und über Nacht laden kann. Dann sind auch Langstrecken mit Zwischenstopp am Schnelllader kein Problem.

Nur für Vielfahrer+Laternenparker wie mich funktioniert es leider nicht so gut.

Fri May 19 16:22:14 CEST 2023    |    rondhol

BEV ist sehr teuer, wenn wir keine Solarzelle und keine Garage haben. Pro Kilometer mit 38c pro kWh, 67c pro kWh (Autbahn) sind sie teurer als Yaris Hybrid. Wenn wir den Batteriewechsel einbeziehen, ist es sehr, sehr teuer. Hybrid-Batterie kosten nur etwa 2500, BEV-Batterie kosten 10-20 000 oder mehr. Im Winter sinkt die Reichweite auf 60 % oder weniger. Es geht mehr ums Spenden als ums Geldsparen.

Fri May 19 16:42:42 CEST 2023    |    notting

Zitat:

@rondhol schrieb am 19. Mai 2023 um 16:22:14 Uhr:

BEV ist sehr teuer, wenn wir keine Solarzelle und keine Garage haben.

... und das BEV nicht daheim ist, wenn es hell ist, sonst bringt die Solaranlage nix.

 

Zitat:

Pro Kilometer mit 38c pro kWh, 67c pro kWh (Autbahn) sind sie teurer als Yaris Hybrid.

Wenn man daheim günstig laden kann (z. B. normaler Haushaltsstrom aktuell bei uns 0,33xxEUR/kWh + 120EUR/Jahr, hab nach günstigsten jährl. Kosten bei 500kWh gefiltert, da gehen also sicher noch niedrigere Preise, wenn man mehr Strom braucht), kann man den ersten Teil der Fernstrecke mit diesem Strom fahren bzw. mit fast leerem Akku wieder daheim ankommen.

 

Wenn du einen EnBW-Ladetarif hast, zahlst du ohne Grundgebühr max. 0,61EUR/kWh an den vielen EnBW-Ladesäulen inkl. HPC. Z. B. als ADAC-Mitglied (was natürlich auch was kostet) sogar nur 0,51EUR/kWh.

 

Zitat:

Wenn wir den Batteriewechsel einbeziehen, ist es sehr, sehr teuer. Hybrid-Batterie kosten nur etwa 2500,

Beim PHEV muss man dafür alle paar Monate den Sprit verfahren haben.

 

Zitat:

BEV-Batterie kosten 10-20 000 oder mehr. Im Winter sinkt die Reichweite auf 60 % oder weniger. Es geht mehr ums Spenden als ums Geldsparen.

Hier heißt es 28% Mehrverbrauch im Winter: https://ecomento.de/.../

Heißt aber nicht zwangsläufig entspr. weniger Reichweite, weil man die meisten BEV am Stromnetz hängend vorklimatisieren kann, z. B. wenn's gerade an der Ladesäule/Wallbox hängt.

 

notting

Fri May 19 22:02:26 CEST 2023    |    rondhol

BEV ist nie billiger als normaler Benziner oder Hybrid, selbst mit Solarzellen zu Hause. Der Batteriewechsel und der Wiederverkaufswert nach 10 Jahren machen es zu einem Wegwerfauto.

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