Mon Jan 02 20:53:27 CET 2023 | notting | Kommentare (3) | Stichworte: Entwicklung, Spritpreis, Strompreis
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Hallo!
Eine zumindest etwas gute Nachricht: Inflationsbereinigt hatten wir 2022 nicht das teuerste Tankjahr, wobei ich nur Super betrachte. Und auch bei den Haushaltsstrompreisen gibt’s schon wieder einen leichten Trend nach unten.
Spritpreise Laut https://www.adac.de/.../#seit-2021 hat 2022 1l Super E10 im Schnitt 1,860EUR inkl. CO2-Steuer gekostet. Nimmt man die 1,589EUR aus dem Jahr 2012 (ohne CO2-Steuer, gab’s damals noch nicht) und bereinigt sie um die Inflation, wobei ich für 2022 8% annehme (so sind div. Schätzungen), kommen laut meinen Berechnungen 1,925EUR heraus. Also nochmal ein paar Cent mehr als für 2022. Wie gesagt gab’s 2012 noch keine CO2-Steuer. D.h. so gesehen müsste man für 2012 einen noch höheren Preis ansetzen. Schlägt man für 3 Monate 0,35EUR/l drauf um die Spritpreisbremse zu kompensieren, wären es 2022 1,948EUR inkl. CO2-Steuer. Also nicht wirklich mehr und spätestens wenn man nicht mit vs. ohne CO2-Steuer vergleicht ein paar Cent/l weniger. Inwieweit der reale Preisunterschied gewesen wäre, wenn es die Spritpreisbremse nicht gegeben hätte, ist eine andere Frage.
2012 hatte man übrigens noch nicht soviele realistische PKW-Antriebsalternativen, gerade für längere Strecken. LPG habe ich damals sein lassen, weil viele damals aktuelle Motoren damit Probleme haben. Heute ist das dank BEV und (P)HEV nicht mehr so bzw. selbst wenn es ein Verbrenner sein muss, hat man z. B. auch mehr Hybrid-Auswahl. Im Idealfall fährt man sein BEV oder PHEV viel mit Strom von der eigenen Solaranlage. Und Home-Office hatte selbst unter den Beschäftigten in eher Home-Office-kompatiblen Jobs nur eine winzige Minderheit.
Haushaltsstrom Aber auch beim Haushaltsstrom gibt’s positive Tendenzen. Werde die Anbieter aber nicht konkret nennen, weil die Preise je nach dem wo man wohnt trotz gleichem Anbieter anders sind und sich das schnell ändert. Es ist aber nicht mein Grundversorger dabei. Der ist je nach Verbrauch deutlich teurer. Alle Jahresbeträge inkl. monatl. Grundgebühr und Kosten für 2,5MWh, aber ohne Berücksichtigung von Boni.
Anbieter A: Arbeitspreis: 36,90 ct/kWh Grundpreis: 230,61 EUR/Jahr 1.153,16 EUR/Jahr
Anbieter B: Arbeitspreis: 44,38 ct/kWh Grundpreis: 110,00 EUR/Jahr 1.219,38 EUR/Jahr
D.h. mit ausreichendem Stromverbrauch kann es Sinn machen, mehr Grundgebühr zu bezahlen. Inzw. ist das wieder auf einem Niveau, dass man trotz niedrigster Gesamtkosten pro Jahr auf <0,40EUR/kWh kommen kann. Das ist die Grenze für die Strompreisbremse. D.h. aktuell wird ein Anreiz geschaffen, nicht den günstigsten Anbieter zu nehmen :-(
Andererseits relativiert sich das wieder, wenn man berücksichtigt, dass bei der Strompreisbremse der Verbrauch von 2021 zugrunde gelegt wird. D.h. wenn sich erst ab 1.1.21 im Haushalt etwas bzgl. BEV oder PHEV geändert hat, also z. B. ein BEV/PHEV mehr als vorher (inkl. 0 -> 1 derartige Fahrzeuge), bekommt man bei gleicher Fahrleistung und Ladeverhalten daheim eh nicht die komplette Strompreisbremse. Die komplette Strompreisbremse wäre die Kosten für 80% der kWh im Jahr, also nicht kWh-Kosten und ohne Berücksichtigung der Grundgebühr. Dadurch gibt’s doch wieder einen gewissen Anreiz, möglichst den billigsten Anbieter zu nehmen.
Aber für öffentliche Ladesäulen gilt das leider nicht. D.h. wer nur öffentlich laden kann, ist aktuell maximal gearscht, auch weil einige Ladetarif-Anbieter massiv die Preise erhöht haben bzw. bald erhöhen werden. EnBW hat zusätzlich noch die AC-Preise gestrichen. Man kann also AC nur noch zum DC-Preis laden, egal ob an EnBW-Ladesäulen oder anderen. Immerhin gibt’s nun zusätzlich dort auch einen Tarif mit noch mehr Grundgebühr, wodurch man bei ausreichender Nutzung unterm Strich billiger fährt, als wenn man den dann gültigen Tarif mit geringerer Grundgebühr nimmt.
Wobei z. B. Maingau und div. Stromnetzbetreiber immernoch <0,50EUR/kWh für AC verlangen, also deutl. weniger als EnBW selbst an deren eigenen Ladesäulen (wenn man die Tarife ohne Grundgebühr vergleicht). Man muss auch dazusagen, dass EnBW schon vor einiger Zeit AC-Ladepunkte nur noch als „Zusatz-Feature“ von einigen DC-Ladesäulen aufbaut. Innerorts finde man in der Praxis zum Großteil reine AC-Ladesäulen, aber sowas baut EnBW eben überhaupt nicht mehr auf. Deswegen wird man in so einer Situation sicher keinen AC-Ladepunkt finden. Somit war damals der Rabatt für AC-EnBW-Ladesäulen ohnehin nicht soviel wert. Außer man stellt sich zum lahmen AC-Laden an eine DC-Ladesäule und verärgert ggf. andere BEV-Nutzer, wenn man nicht so schnell lädt wie Säule und Fahrzeug eigentlich könnten, weil gerade kein Platz zum Laden mehr frei ist.
Apropos: Der Blog-Artikel mit aktualisierten Ladetarifen wird vermutlich noch diese Woche veröffentlicht. |
Tue Jan 03 12:45:42 CET 2023 | A DR-2409
Ich habe den EnBW-Tarif über ADAC und zahle hier nach wie vor einen geringeren Preis für AC-Laden, und zwar 38 ct/kWh des EnBW-Verbunds, bei anderen Anbietern 42 ct. Aktuell ist auch keine Erhöhung angekündigt.
Tue Jan 03 12:51:26 CET 2023 | notting
Sicher, dass du nix übersehen hast? Z. B. hier wird davon berichtet:
https://www.motor-talk.de/.../anbieter-fuers-laden-t6774362.html?...
https://www.motor-talk.de/.../anbieter-fuers-laden-t6774362.html?...
Außerdem: https://www.enbw.com/elektromobilitaet/unterwegs-laden
https://www.enbw.com/elektromobilitaet/produkte/ladetarife
Das sind sicher auch die neuen ADAC-Preise. Nach AC und DC wird nicht mehr unterschieden.
Wie gesagt, bin dran meinen Blog-Artikel zu den öffentl. Ladetarifen zu aktualisieren.
notting
Tue Jan 03 21:07:41 CET 2023 | Andreas4
Jup, wäre auch ein Wunder gewesen wenn die ADAC'ler da anders behandelt würden.
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