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Scooter-Mädchen(s)-Welt

Über meinen SYM-pathischen Taiwan-300er.

Sat Jun 07 10:32:52 CEST 2025    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Da Scooterfahren schön ist, sollte man auch schön Scooter fahren, meine ich. Scooteristen nehmen es mir der Schutzausrüstung traditionell etwas lässiger. Deshalb haben wir auch mehr Handlungsspielraum, als die Biker-Truppe in der Protektoren-Kombi. Aber, bunt wie ein Clown - bitte nicht, liebe rollernde Mitmenschen.

Unter einem der Bilder habe ich geschrieben, dass es manchmal besser wäre, wenn man sich auf dem Roller fahren sehen könnte. Wer eine Vespa in rot fährt, achtet automatisch darauf, ob das, was man anzieht zum Roller passt. Bei der grauen Maus, dem praktischen Alltagsroller, geht oftmals farbegal-praktisch vor Aussehen...

Wer sich bemüht, wird feststellen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist. Ich habe beispielsweise eine zeitlang versucht, bei den einschlägigen Biker-Ketten einen Sommer-Helm in meiner hellbraunen Roller-Verkleidungsfarbe zu bekommen. Klappte nicht. Es gab immer kleine Farbunterschiede.

Durch die Anproben habe ich übrigens gemerkt, dass sich die Helme der Firma NEXX sehr bequem tragen. Als ich günstig dazu kam, erwarb ich einen NEXX SX60. So angenehm bei Hitze trug sich noch kein anderer Helm auf meiner Birne. Ist inzwischen mein Lieblingshelm - kann ich sehr empfehlen.

Motto: Schöner rollern - mach mit!

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Sun May 25 22:16:03 CEST 2025    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Inzwischen sind in sechs Jahren 20.000km mit meinem 300er SYM zurückgelegt. Das ist etwas mehr, als der Durchschnitt (https://www.motorradonline.de/ratgeber/jahresfahrleistung-nur-2172-kilometer/ ) im Lande pro Jahr fährt und für mich Anlass auch über die Unerfreulichkeiten der Rollerei mit dem Fahrzeug zu berichten. Im Gegensatz zum Roller ist dessen Besitzerin hin und wieder unzuverlässig (Pkt.1) oder schwächelt (Pkt.2):

1) Mein "Anfängerfehler" mit der Variomatikmutter

Dass mir sowas passiert - Aua... der "Klassiker" : Bei rund 17tausend km hatte ich den Zustand der Riemenautomatik kontrolliert und entschieden, Variomatik und Riemen neu zu bestellen und demnächst zu ersetzen. Etwas später wurde ich zur Liegenbleiberin... Rund 30km nach meiner Kontrolle, vernahm ich bei City-Tempo, ein lautes quitschendes Geräusch vom Roller, als ob eine Straßenbahn eine Kurve fährt... Hab sofort den Killschalter gedrückt und den Motor abgestellt. Die Zerlegung der Automatik-Einheit ergab hinter einem fesgeschmorten Gitter des Getriebeluftfilters eine gelöste und dadurch abgeschliffene Variomatik-Steigscheibe. Die M14-Variomatik-Mutter hatte ihren zugewiesenen Platz um ein paar Millimeter verlassen. Verzahnung und Gewinde der Kurbelwelle waren glücklicherweise ohne Beschädigung, so dass ich mit einem blauen Auge und rund 50 Euro Teilekosten davon gekommen bin. Ich vermute, dass bei meinem Anziehen der Mutter der Keil-Riemen nicht ganz frei zwischen den beiden Riemenscheiben lag. Da ich wußte, dass ich sowieso in ein paar Tagen das Ganze nochmal machen muss, bin ich wohl etwas zu schnell beim Schrauben fertig gewesen... Ich hatte den Motor zum Festschrauben der Variomutter ein paar Umdrehungen mit der Hand durchgedreht... Da der sehr harte Riemen beim 300er-Block aber etwas breiter ist, als der Platz zwischen den Scheiben, lag der Riemen wahrscheinlich auf der Gleithülse auf. Die Mutter war erstmal fest, aber es fehlte ein kleines Stück zum Glück der vollständigen Verbindung von Hülse und Steigscheibe. Das Problem komplett machte wahrscheinlich, dass ich zwar zur eigenen Beruhigung einen Tropfen der Nr. 243 von Loctite auf das Gewinde gab, aber ich mit dem Roller schon nach ein paar Minuten eine kurze Strecke zum nächsten Discounter gefahren bin. Ich habe inzwischen nachgelesen, dass die Schraubensicherung 24h bis zur vollen Festigkeit in Ruhe gelassen werden sollte... Damit mir das nicht nochmal passiert, nehme ich dem Riemen durch Zusammendrücken der kupplungsseitgen Wandler-Riemenscheiben die Spannung wenn ich die Mutter auf der Kurbelwelle festschraube. Zudem ist die Mutter nun immer mit schön viel Schraubensicherung verschraubt und ich warte nun auch stets einen Tag, bevor ich den Roller nach solcher Wartung nutze.

Das Schöne an SYMs F4-Konstruktion ist, dass man jederzeit mit dem 8er Steckschlüssel die fünf Schrauben lösen kann, mit welchen der Plastik-Schutz auf dem Variomatikdeckel sitzt und dann hinter dem Getriebe-Luftfilter einen Blick auf den Kurbelwellenstumpf mit der Vario-Mutter werfen kann. Den Zeitaufwand dieser Kontrolle schätze ich auf 2 Minuten. Ich hab das gerade mal gemacht und hänge das Foto mal mit an. Danach fährt man dann wieder beruhigt und entspannt durch Land.

2 ) Gewicht und Schwerkraft - eigentlich habe ich den "falschen" Scoot

Die Werbung lügt. Ich meine das Bild von der EICMA 2019 mit der schlanken Dame mit rotem Oberteil auf dem HD300. Wenn man als weibliches Wesen diese Statur hat, sieht das für den Messauftritt gut aus, aber in der Fahr-Praxis gibt es Momente, wo der Roller die Fahrerin mitnimmt - nach unten...

Persönlich wird man (/Frau) nicht jünger und kräftiger. Übliche Rückenleiden und meine lädierte Schulter tun ihr Übriges. Das Missverhältnis der Schwerkraft der 174kg des HD300 und meiner nur 65kg haben nun schon dreimal zum Bodenkontakt von mir und meinem SYM geführt. Einmal vor meiner Haustür beim Abbocken. Da sind Roller und ich sofort wie der sprichwörtliche Sack Reis umgekippt. Fall Nr. 2 passierte analog, aber beim Absteigen, wo ich mitsamt Roller genauso das Gleichgewicht verlor.

Einen kleinen Ausrutscher in Fahrt gab es auch. Er passierte auf nasser Strasse in einer Kurve mit ganz vielen Pollen, die als schleimiger gelber Teppich am Rand der Straße lagen. Ich hatte den SYM schon fast zum Stehen gebracht, aber das Vorderrad kam kurz vor Stillstand auf dem gelben Belag ins Rutschen und ab einer gewissen Schräglage kriege ich diesen Roller einfach nicht mehr gehalten. Da kann ich dann nur zugucken, wie der SYM und ich uns lang machen. Außer ein paar blauen Flecken habe ich keine Nachwehen von den Bodenkontakten. Beim Roller zeugen beide Lenkerenden, die Spiegel, die Enden der Bremshebel und rechts Trittbrett-Außenkante sowie Auspuff-Hitzeschutz von den Erd-Kontakten und meinen Kontrollverlusten.

Meine 200er GT-Diva davor hatte 30kg weniger Masse und da ist mir derart Missgeschick nie passiert. Aber der HD ist ein gut gemachter Scooter - den mag ich nicht mehr hergeben... auch wenn das wohl nicht das letzte Mal gewesen sein dürfte, dass ich den Roller oder der Roller mich umschmeisst....

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Wed May 21 22:22:09 CEST 2025    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Die Zeiten simpler Schaumstoff-Luftfilter für den Ansaug-Takt des Motors sind lange vorbei. Bei HD300, SH350 und 300er People filtern voluminöse Plastik-Teile mit eingegossenen Filterelementen die Ansaugluft.

Bei SYMs HD300 in Euro-5-Ausführung soll der Luftfilter alle 5000km geprüft und nach 10.000km erneuert werden. Als Originalteile kosten die Filter-Elemente o.g. Roller ab 40 Euro. Mit Arbeitszeit dürfte der Posten Luffiltertausch in der Werkstatt also nicht unter 50 Euro abgehandelt werden.

Selbstschraubern reichen hierfür ein paar Minuten Zeit und ein Kreuzschraubendreher - einfach das Filtergehäuse aufschrauben und das Filter-Element wechseln.

Die umlaufende Gummidichtung beim Einbau nicht zu verdrehen ist hier schon die einzige Herausforderung. Die dünne Dichtung gibt es bei SYM nicht separat, also lässt man besser Vorsicht walten...

Laut Wartungsplan von SYM für mein E4-Modell, soll der Luftfilter nach 6000km ersetzt werden. Unter staubigen Bedingungen schon nach 5000km. Ich habe das Filterelement einmal im Jahr ausgeblasen (was SYM übrigens im Handbuch ausdrücklich nicht empfiehlt), aber nach 18.000km war damit keinerlei Effekt mehr erreichbar und da der 6 Jahre alte Luftfilter schlimm aussah, habe ich ein neues Filterelement eingesetzt.

Originaler Luftfilter mit Teilenummer 17211-LEA-000 kostet um 40 Euro. Aber es gibt jede Menge Alternativ-Angebote in den Einschlägigen Scooter-Shops ab 10 Euro. Der von mir verwendete Filter stammt von Easyparts und kostete 15 Euro.

Das Riemen-Getriebe besitzt auch noch einen Luftfilter. Dieser sitzt im Variomatik-Deckel direkt vor der Variomatik-Steigscheibe mit den Luftschaufeln. Hier kommt ein Stück auswaschbarer Schaumstoff zum Einsatz, welches bei meinem HD300 nach 6 Jahren am zerbröseln war und ersetzt wurde. Ersatzteil-Nummer ist auf dem Foto erkennbar. Kostet 8 Euro. Könnte man sicherlich auch aus einer Filtermatte selbst zuschneiden.

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Tue Apr 01 18:14:02 CEST 2025    |    Multitina    |    Kommentare (1)

In den meisten Scootern werkelt heutzutage die seit über 120 Jahren bekannte CVT-Automatik mit Gummiriemen, 2 beweglichen Riemenscheiben und Fliehkraftgewichten zur Steuerung der Übersetzung. So auch in der F4-Triebsatzschwinge von SYM.
Hinter den Variomatikdeckel hatte ich bei meinem SYM HD300 in den vergangenen fünfeinhalb Jahren noch nie geguckt. Ich hatte die Dauertests der seeligen Zeitschrift Scooter&Sport im Hinterkopf, wo man der CVT-Automatik vom 300er-SYM-Block eine überdurchschnittliche Robustheit nach 20.000km bescheinigte.
Laut meinem Wartungsplan soll nach 18.0000km der Keilriemen inkl. Variator und Gewichten getauscht werden. Beim Euro-5-Modell mit 1,5PS weniger Leistung, laut SYM, nach 15tausend km. Auf der Taiwan-SYM-Global-Website findet man ein Handbuch für die Versionen LS30W2/3EU, also Euro5, mit 20.000km Keilriemen-Wechelsintervall, Foto anbei... also hält der Riemen mit der Euro-5-Maschine wohl auch 20tausend km.
Habe mir bei Honda und Kymco die Wartungspläne von SH300 und GT300l angesehen. Bei Honda ist der Antriebsriemen nach 24.000 und bei Kymco nach 20.000km zu ersetzen. Variator und Gewichte werden jeweils nur kontrolliert und explizit höchstens bei Beschädigungen ersetzt - SYM fordert, mit dem Riemen gemeinsam den Variator komplett zu tauschen. Bei dieser Angabe ist für mich nicht klar, ob hier die Steigscheibe mit gemeint ist, oder nicht.

Bei meinem HD300 war nach 18.000km durch den hier beschriebenen Verschleißzustand der Variomatik das Erreichen der eingetragenen Höchstgeschwindigkeit nicht mehr möglich, ohne den roten Bereich im Drehzahlmesser zu nutzen. Bei einer längeren Autobahnfahrt mit GPS-Messung standen bei genau 8000U/min (also der Grenze, wo der rote Bereich beginnt) etwas über 140km/h auf dem Tacho, was 126km/h nach GPS entsprach (Garmin-Navi).

Wie sahen die Bestandteile der Variomatik bei meinem HD300 beim Erreichen des Kilometerstandes zum Riemenwechsel aus? Zu meinem Erstaunen teils schlechter, als in der o.g. Zeitschrift der Herren Wimme & Wagner: Fliehkraftgewichte und Antriebsriemen sind aus haltbaren Materialien und ausgesprochen verschleißresistent. Die Rollen zeigen keinerlei Abplattungen. Beim Gewicht 6x18Gramm sollten 108g im Neuzustand vorhanden sein, was auch nach über 18.000km noch der Fall ist. Da fehlt kein bisschen Material...

Der ab Werk verbaute Antriebsriemen soll neu 23,2mm breit sein. Nach 18.000km fehlt ca. ein halber Millimeter in der Breite auf der Innenseite, aber mein Riemen ist an der breitesten Stelle außen immer noch 23,3mm breit, also mehr, als der Neuwert.... Ich weiß im Moment nicht, wie ich den sehr geringen Riemenverschleiß einordnen soll. Im Vario-Gehäuse fand ich kaum Gummi-Abrieb. Für den bei der letzten kleinen Hubraumaufstockung eingeführten, doppelt gezahnten Antriebsriemen konnte ich kein Verschleißmaß finden. Möglicherweise gibt es auch keine Angabe zur Mindestbreite mehr und nur noch die Vorgabe zur Einhaltung des Wechelintervalls...

Der Variator-Käfig ist bei 18.000km am Ende. Der Blick in das Innere zeigt, dass die sechs harten Gewichte bereits deutliche Spuren in ihren Laufbahnen im Aluminium hinterlassen haben. Der Variator meiner Euro-4-Version ist die altbekannte Ausführung diverser TGB/SYM 250-300er-Roller. Die Gewichte bleiben über viele tausend Kilometer bis zum Wechselintervall wirklich rund, aber sie arbeiten sich in ihren Laufbahnen in den Variator hinein. Der Variator besteht offensichtlich aus weicherem Material, als Rollen und Riemen und wird "geopfert"...

Die Gleithülse im Variator ist quasi neuwertig. Die drei Gleitstücke der Druckplatte zeigen Laufspuren und müssen ersetzt werden

Die Lieferzeit des Original-Variators lag lt. Quad-Company bei Bestellung zunächst bei 3 Tagen, dann bekam ich die Nachricht, es werde 4-5 Wochen dauern. Also hatte ich parallel bei VIPRH einen kompletten Variator mit Steigscheibe für 77 Euro bestellt, welcher nach einer Woche Lieferdauer aus Frankreich eintraf. Habe Fotos davon eingestellt. Im Variator, war man der Meinung, muss alles eingefettet werden... Variator und die Steigscheibe gehen nach Entfettung als durchaus brauchbar durch. Die Laufbahnen der Rollen im Original-TGB-Variator sind tendentiell fast schlechter gegossen, wie man in meinem Fotos sehen kann. Die Nachbau-Vario kam mit 16g-Gewichten. Die Hülse ist 62mm lang. Abstand der Riemenscheiben auf Position höchste Übersetzung ganz außen beträgt genau 24mm. Das Nachbauteil erschien mir brauchbar und läuft nun seit einigen Wochen im Roller. Das Originalteil kam Wochen später an und liegt nun auf Lager.

SYM hat beim Update von Euro-4 zu -5 Variator, Steigscheibe und Hülse geändert. Das kann entweder sein, weil man auf andere Materialien gewechselt ist, oder es war zum Erreichen der strengen Geräusch- und Abgaswerte für Euro-5 nötig die Geometrie der Variomatik zu ändern - beim E5-Motor liegen Maximalleistung und Maximaldrehmoment 500 bzw. 250 U/min eher an.

Ein originaler SYM-Variator komplett, also inkl. Gewichten, Gleitstücken, Druckplatte und Sym OEM-Nummer 22000-RB1-000 kostet für meinen Scoot rund 160 Euro. Die Variatoren der Euro-5-Versionen haben OEM-Nummer: 22000-LM7-000 und kosten um 140 Euro.
Variatorgehäuse (Käfig) gibt es auch separat zu kaufen. Für den Euro-4-Motor zum Preis von ca. 80 Euro und für Version mit E5 um 60 Euro.
Gewichte für beide Motor-Versionen 25x22mmx18g Original-ET-Nr. 22121-RB1-001-A1 kosten ca. 57 Euro. Dazu gibt es reichlich Alternativen. Ich habe mir Gewichte von Bando gekauft, die um 20 Euro kosten, sehr sauber gefertigt aussehen und wo ich mir sicher bin, dass das verwendete Polymer auf der Außenseite nicht schlechter ist, als das vom Original.
Ein paar Worte zu Tuning-Eckenrollen, mit denen ich über die Jahre auch Erfahrungen gemacht habe. Je schlechter die Variomatik ab Werk abgestimmt ist, desto mehr ist man geneigt, zu solchen Maßnahmen zu greifen. "Schlecht" abgestimmt kann auch heißen, auf niedrige Drehzahlen ausgelegt, wegen Abgas- und Geräusch-Vorschriften. Bei meinem HD300-Euro-4 sehe ich keinerlei Anlass für Optimierungen der Kraftübertragung. Besser kann man eine CVT-Automatik nicht abstimmen. Der Riemen steigt bis zur Position der höchstmöglichen Übersetzung. Mehr, als die beiden Teile der Riemenscheibe zusammenzubringen, geht eben nicht. Da man nach Herstellerempfehlung die eckigen Gewichte 10% leichter wählen soll, kann man den Effekt der besseren Beschleunigung von Eckenrollen genauso mit leichteren Rundrollen erreichen.

Der Antriebsriemen für beide Versionen hat die Maße 978mm Länge X 23.2mm Breite X 13,6mm Dicke bei 28 Grad Keil-Winkel und kostet als Originalersatzteil ca. 285 Euro. Sym OEM-Nummer: 23100-LHA-002. Man erkennt an der gelben Schrift, dass es sich ab Werk um einen Riemen von Bando handelt, wie er schon im SYM Citycom 4T E4 2017-2020 verwendet wurde. Artikelnummer: Bando B8-1473. Preis: 80-100 Euro. Ich habe bei zwei verschiedenen Shops diesen Riemen bestellt und die gemessene Breite im Neuzustand liegt bei 23,4mm.

Durch die beiden letzten Winter, in denen der SYM auch bei Streusalz behandelten Strassen gefahren wurde, blühte das Aluminium am gesamten Roller und auch um/in die Variomatikdeckeldichtung herum und in die Dichtflächen hinein, auf. Die Deckel-Dichtung klebte an vielen Stellen sehr fest an Vario-Gehäuse und -deckel und zerriss mir trotz größter Sorgfalt beim Öffnen des Variomatikdeckels. Variomatikdeckeldichtung hat als Originalteil SYM OEM-Nr. 11395-LEA-003 ca. 25 Euro. Alternativteile sind minimal günstiger.

Keilreimenwechsel - Hinweise für Selbstschrauber:

Zeitbedarf etwa eine Stunde. Der Keilriemen bei SYMs F4-Triebsatzschwinge lässt sich nur wechseln, indem beide Riemenscheiben, also Variomatik und Wandler-Seite gelöst werden.

Es erleichtet die Arbeit, wenn man den Luftfilterkasten löst und ein Stück über dem Gehäuse der Triebstatzschwinge ablegt.

Benötigtes Werkzeug:
- Universal-Blockier/Haltewerkzeug für Steigscheibe und Kupplungsglocke,
- 19er (Radmuttern)Schlüssel für die Vario- und Wandlermutter
- 8er Steckschlüssel für Abdeckung und Variodeckel

- Evt. 10er Steckschlüssel für Luffi.

Die geschlossenen Seiten der Fliehkraftgewichte werden so montiert, dass beim Beschleunigen der Druck auf dieser Seite lastet. Das ist auch oben als Foto zu sehen.
Drehmoment Variomatikmutter: 85-105Nm.

Bei mir kommt immer Schraubensicherung mittelfest auf das Kurbelwellengewinde.

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Sun Mar 16 19:48:59 CET 2025    |    Multitina    |    Kommentare (4)

Viel gibt es ja beim Thema Kraftstoff eigentlich nicht zu sagen - dazu steht alles im Handbuch - aber SYM wäre nicht SYM, wenn es nicht eine erwähnenswerte Besonderheit gäbe. Egal, ob man sich den neuesten 500er 2-Zylinder-Scoot für 10 große Scheine oder einen der aktuellen 400er/300er-Roller mit Euro-5+ anschafft, beim Sprit hat SYM bis heute für die meisten seiner großen Roller immer noch keine E10-Freigabe erteilt. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, sämtliche Handbücher der Roller größer 200 ccm von der SYM-Deutschland-Website anzusehen. Kein Fahrzeug dieser Hubraumgröße hat Stand März 2025 eine E10-Freigabe. Ich glaube, das gibt es bei keinem anderen Hersteller dieser Größe. Selbst die 1. Generation des AN400 oder ein alter Honda 600 Silverwing sind E10-tauglich.

Neulich bin ich über das Infoschreiben vom anderen großen Roller-Riesen aus Taiwan gestolpert. Kymco hat pauschal alles mit 4-Takt-Motoren für E10-Benzin freigegeben.

Aus dem Tread von Goofy auf diesen Seiten, wissen wir, dass der nicht-E10-freigegebene 250er EFI-Motor in seinem SYM GTS ab Stand 70tausend Kilometer E10-Sprit verfahren hat und dieser Kraftstoff offenbar keine nachteilige Auswirkung für das Überschreiten der 100.000km-Marke hatte. Goofy meinte sogar, E10 täte dem Roller gut, da schöner ruhiger Motorlauf. Allerdings war er Vielfahrer und der SYM stand nie längere Zeit mit diesem Sprit still...
Ich hatte schon ein paar mal an der Tankstelle kurz überlegt, zur E10-Super-Zapfpistole zu greifen. Aber beim geringen Verbrauch vom 300er-Motor sind 30-40 Cent pro Woche Preisunterschied für mich kaum relevant, aber ich überlege immer wieder, ob es denn ein Bauteil um den Motor herum geben könnte, was durch E10-Kraftstoff ein Problem bekommt. Das weiß leider nur SYM, warum man in dem Punkt so vorsichtig ist ...

Edit: während in den "alten" Anleitungen wie o.g. ohne Angabe von Gründen auf E5 verwiesen wurde, schreibt SYM in den Nutzerhandbüchern der Euro-5+-300ern Joyride-16 und ADX, dass Leitungen und Dichtungen durch E10 beschädigt werden könnten...

(Ganz nebenbei habe ich beim Blättern in den Handbüchern bemerkt, dass diese beiden o.g. SYM 300er kein Motorölschaufglas mehr haben.)

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Sat Feb 01 09:01:08 CET 2025    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Die Liaison mit dem HD300 wurde zur festen "Beziehung" und ich begann 2023 nach Corona angefallene Arbeiten für Wartung, Pflege und Reparatur zu erfassen. Wartungen lägen bei meinem 2019er HD300 einmal jährlich oder alle 6000km an. Mein Euro-4-Modell sollte spätestens nach 6600km eine Wartung bekommen, da der Wartungsplan die Überschreitung der Intervall-Grenze um bis zu 10% erlaubt.

Basisdaten: Fahrzeug-Kaufpreis 2019: 3899,-€ + Zubehör: Puig Traffic-Windschild 75€, Topcase Givi E240 90€, 1"-RAM-Mount-Kugelhalter (20€)

Lfd. Kosten Steuer/Jahr 22€ Versicherung/Jahr Haftpflich 27% Beitragssatz, 37€ (2025)

Nachfolgende Wartung und Pflege in Eigenregie (km und € aufgerundet, ab 2025 habe ich den km-Stand genau erfasst, da ich diesen Tread nun auch für meine eigene Kontrolle der Intervalle nutze):

Vor 2023 coronabedingt 2x nur Öle gewechselt außerhalb einer Werkstatt, Kosten ca. 55 €

- ca. 1.500km, 2020, 1. Motor-& Getriebe-Ölwechsel,

- ca. 6.000km, 2022, AU+HU, 2. Motor-Ölwechsel,

- 1. HU/AU ca.75 €

______________________________________________________________________

7.700km, 2023

3. Motor-Ölwechsel nach 1700km Motul 7100 10W40, 20€ 2. Getriebe-Ölwechsel nach 1700km, Motul 80W90. 4€ Iridum-Zündkerze NGK 19 € Luftfilter mit Druckluft durchgepustet. Bremse hinten gereinigt und gangbar gemacht, Malossi MHR Sinterbelag auf Bremse hinten (M.6215013BS), 22€ Luftfilter gereinigt Steinschlagschutz für Gabeltauchrohre montiert, 10€, Auspuff nachlackiert mit etwas Thermolack aus Sprühdose, Lenkerendengewichte LS1000 je 260g, 40€ 1, Reifenwechsel vorn+hinten Michelin City Grip2 54€ + 64€ + 2 Kurz-Snap-in-Ventile (2x1€)= 119€ Ventilspiel eingestellt

10.000km, 2024

4. Motor-Ölwechsel nach 2200km, Motul 7100 10W50, 18€ , 3. Getriebe-Ölwechsel nach 2200km, Motul 75W140 vollsynth. 5€. Ölsieb-Kontrolle. Luftfilter mit Druckluft durchgepustet.

12.100km, 2024

2. AU+HU ohne Mängel, 86€

12.500km, 2024

Lenkerverkleidung erneuert, 47€, Bremslichtschalter rechts erneuert, 12€, Frontscheinwerfer eingestellt

14.837km, 2025

5. Motorölwechsel, Motul 7100 5W40, 19€ 2. Batterie nach 5,5 Jahren, MTZ14S, 30€

16.903km, 2025

Luftfilter mit Druckluft durchgepustet. Kontrolle und Reinigung der Variomatik: Rollen und Gleitstücke in Neuzustand, Antriebsriemen-Breite schwer messbar ca. 22,5 bis 22,7mm von 23,2mm. Bei der letzten kleinen Hubraumaufstockung des F4-Motors wurde der beidseitig gezahnte Antriebsriemen eingeführt, den ich im Fahrzeug habe und für den ich bisher noch kein Verschleißmaß finden konnte... Variomatikdeckeldichtung ersetzt, da festgebacken und beim Ausbau eingerissen, 21€.

18.066 km, 2025

Beide Luftfilter Motor/CVT ersetzt, 15€ (MIW) / 8€ (Originalteil), Antriebstriemen ersetzt, 99€ (Bando), Variomatikkäfig und Gleithülse ersetzt, 77€ (VIPRH-Nachbauteil), Variomatikmutter neu, 4€ (Originalteil), Neue Gewichte 18g, 20€ (Bando)

19.502 km, 2025

6. Motorölwechsel, Motul 7100 10W40, 19€, 4. Getriebe-Ölwechsel, Motul 75W140 vollsynth. 5€

Anmerkung: Das Motul-Getriebeöl sah nach 10k km aus, wie frisch aus der Flasche, da werde ich auf 15.0000km-Wechselintervall gehen. Ich habe zum 2. Mal das Motor-Ölsieb kontrolliert und nicht den kleinsten Partikel darin gefunden.

Kurzes Zwischenfazit nach 6 Jahren und 20k km:

Nach 20.000km stehen an Reparatur, Wartung und TÜV 849 Euro zu Buche. Weit über die Hälfte der bisherigen Kosten entfällt auf folgende drei teuerste Ausgaben (in absteigender Höhe): Antriebsriemen inkl. Variomatik, 2x HU+AU, 2 Stk. Reifen.

Ohne TÜV gerechnet, ergeben sich somit 115 Euro für die rund 3300km im Jahr für Reparatur & Wartung.

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Fri Jan 17 23:48:53 CET 2025    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Schlechte Nachricht: Bei leerer Starter-Batterie einen SYM HD300 mittels Akku-Booster anzuwerfen, klappt nicht. Im eingebauten Zustand kommt man nicht an den Plus-Pol des Starter-Akkus heran. Die beiden Batterie-Anschlusskabel sind so bemessen, dass man den Akku nicht mit verbundenen Anschlusskabeln herausziehen kann. Alternativ könnte man die halbe Front demontieren und die Rückseite vom Akkufach um den Pluspol herum aufschneiden, was auch keine wirklich praktikable Option ist...
Aber es gibt 2 gute Nachrichten: erstens ist das Starverhalten ist auch bei 13 Grad minus vorbildlich und zweitens zeigt das Voltmeter im Cockpit des Rollers in die "vorsichtige" Richtung zuwenig Spannung. Bei meinem '19er HD300 liegen immer 0,4 Volt mehr an den Batteriepolen an, als im Cockpit angezeigt werden. Ich bekomme also früher eine Warnung vor zu geringer Bordspannung, als eigentlich nötig.
Über den Sinn der Spannungsanzeige kann man sich streiten. Während der Fahrt ist sie völlig nutzlos, da steht die Anzeige stabil auf 14,0V bis 14,1V und springt ab und zu kurzzeitig auf 14,3 bis 14,4,V.

Laut Bedienungsanleitung von SYM global (s. Bilder) sollte bei unter 12V der Akku aufgeladen werden. Sehe ich im Cockpit 11,9V was bei der Ab-Werk-Nass-Batterie dem Ladestand zwischen einem Viertel bis Null entspricht, dann springt der Roller noch normal an, denn es sind reale 12,3V. SYM baut vor, damit man nicht liegenbleibt - könnte man vermuten. Wer nur der Bord-Spannungsanzeige im Cockpit glaubt, wird seinen Akku aber wohl zeitiger, als nötig, gegen einen neuen tauschen.
Ich habe den Stromspeicher vorsorglich erneuert. Der fünfeinhalb Jahre alte, originaler GS-Akku grüßte morgens seit den frostigen Januar-Tagen 2025 mit bisher ungewohnt niedrigen Spannungsmeldungen. Die letzen Tage lagen morgens meist 11,8 Volt im Cockpit an, kurzzeitig auch weniger, wenn die Benzinpumpe lief. Es wäre nicht so schlimm, wenn nicht nach achteinhalb Stunden auf der Arbeit wieder nur knapp 12 Volt in der Anzeige gestanden hätten. Nach der Arbeit waren bisher immer deutlich höhere Spannungswerte zu verzeichnen gewesen, als morgens....

Das Handbuch meiner HD300-E4-Version lässt Nutzer beim Thema Batteriewechsel im Regen stehen. Es enthält keinerlei Info zum Akku-Tausch. Es gibt nur ein Bild von der Verkleidung und das Handbuch sagt, die Batterie ist hinter der Abdeckung und wartungsfrei...

Der Starter-Akku Typ YTX12-BS oder GT12A-BS ist bei SYMs HD300 in ein Akku-Fach links neben dem Handschuhfach eingeschoben. Die Schraube zum Öffnen des Batteriefach-Deckels findet man beim Handschufach nebenan. Der Akku wird via Halterungsband mit 2 Schrauben fixiert, nach deren Entfernung man den Akku herausziehen kann.
Die Batterie vorn unterm Lenker unterzubringen, ist vorteilhaft für die Gewichtsverteilung und bringt mehr Raum im Helmfach, bietet aber kaum Platz um die Batterie herum. Da man nur von einer Schmalseite (Masse) an den Akku herankommt, funktioniert der Anschluss eines Batterieladegeräts bei eingebautem Akku nicht.
Man kann Nutzern dieses Fahrzeugs nur anraten, eine 12V-Bordsteckdose einzubauen und direkt an den Batteriepolen anzuschließen, oder dort einen Ladestecker für das vorhandene Ladegerät mit der Batterie zu verbinden. Ladestecker oder Steckdose kann man zum Beispiel recht elegant ins benachbarte Handschuhfach verlegen. Die auf meinen Bildern gezeigten dünnen Kabel am Akku sind eine solche Nachrüstung meinerseits.

Der freundliche polnische Akkuhändler hatte den Typ GT12A-BS lagernd, aber ich wollte gern bei gleicher Länge und Breite etwas mehr in die Höhe gehen, für mehr Startleistung. Da ich gemessen hatte, wusste ich, dass im Akkufach noch einige Millimeter Platz nach oben sind. Ich bekam einen MTZ14S-Gelakku der mir bisher unbekannten Firma Moretti für 130 Zloty (~30€) ganz ohne Batteriepfand, wie früher...
Zuhause dann Ernüchterung - der Akku geht nicht ganz rein. Das Akkufach wird nach hinten in der Höhe niedriger und der Akku eckte kurz vorm Ende des Akkufachs hinten oben an, guckte somit ein paar Millimeter aus dem Akkufach heraus. Ich hatte vorn gemessen, wo der Platz in der Höhe für die neue Batterie bequem ausreichte - das tat es hinten dann nicht mehr...
Da es knapp war, sägte ich das Oberteil des Akkufachs an der Engstelle etwas auf. Nun passt der Akku und lässt sich normal und komplett einschieben und herausziehen.
Größer als dieser neue Akku bei mir, sollte der Stromspeicher im HD300 also nicht sein, wenn man keine eigene Halterung dengeln mag:
- max. 15cm Länge
- max. 9cm Breite
- max. 10,5cm Höhe beim Original-Akku, mit kleiner Veränderung am Akkufach gehen max. 11cm Höhe.
Zum Batteriewechsel hatte ich die Frontabdeckung vom SYM abgenommen, um auch an die Rückseite des Akkufachs heran zu kommen. Das Abnehmen der Frontabdeckung sollte man beherrschen, da darunter z.B. die Sicherungen verbaut sind. Wie die Abdeckung entfernt wird, ist wiedereinmal in meinem deutschsprachigen Handbuch nicht beschrieben und auch in Handbüchern anderer Länder nicht ausführlich dargestellt:
Die Frontverkleidung wird von 2 Schrauben unterm Lenker gehalten. Nach deren Entfernung gehe ich so vor: die Spitze der Frontabdeckung etwas hochschieben und aus der Verankerung aushaken. Dann kann die Abdeckung nach schräg vorn unten abgenommen werden.
Wenns nicht klappt, nochmal mein Foto mit den Haltenasen angucken und bloß nicht das SYM-Logo in der Mitte abmachen, da ist keine Schraube darunter.

Die von SYM empfohlene Verlegung des Batterie-Massekabels oben um den Akku herum sollte beachtet werden. Da im Handbuch für Deutschland auch dazu nichts steht, stelle ich ein Bild aus der Taiwan-Bedienanleitung mit ein.

Der neue Akku ist nun in meinem Roller und er tut, was er soll. Die Werte für die Spannung liegen wieder deutlich über 12Volt und das Anlaufen der Benzinpumpe beim Einschalten der Zündung lässt die Spannung nicht mehr einbrechen. Der Akku hat richtig "Muckis", wie es scheint... 230A soll der neue Akku als Kaltstartleistung bringen, 175A waren es beim Werks-Akku.

Edith:
Test morgens zwei Tage bei -4/-5 Grad: 12,7 Volt lagen an beiden Tagen an den Akku-Polen an und 12,3V werden im Cockpit angezeigt. Nachdem ich die Uhr neu eingestellt hatte, standen sogar 12,4Volt in der Anzeige. Apropos Uhr - Einstellen: Wenn die Urzeit in Cockpit zu sehen ist - lange auf "M", dann blinken die Ziffern der Uhrzeit - mit "S" die richtigen Zahlen einstellen, mit "M" weiter zur nächsten Ziffer u.s.w.
Zwei weitere Februar-Tage hatten morgens -12/-13 Grad und der Roller sprang wie gewohnt an.
Nach 8,5h Herumstehen auf Arbeit waren bei 0 bzw. +1 Grad dann 12,4V in der Anzeige. Also ein großer Unterschied zum müde gewordenen Werksakku.

Die Angaben auf dem neuen Akku sind komisch: AGM und Gel (in Klammern) steht da... der "Akku-Spezi" hatte Gel-Batterie gesagt. Ich gehe einfach mal davon aus, dass das so ist...

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Mon Dec 23 11:31:14 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Da meine drei Töchter Freundinnen des ÖPNVs sind, gibt es auf unserem Gehöft zwei E-Tretroller. Nutzungsverhalten sporadisch, oft ein paar Wochen lang gar nicht.
Im Internet wimmelt es von Reparatur-Anleitungen, ich mag hier nichts wiederholen, möchte Mitgeplagten aber Mut machen beim

Problem-Thema: Reifen: Ist immer nur Luft das Wahre?

Was nützen diese praktischen E-Scooter, wenn man, bei seltener Nutzung bevor man schnell mal damit um die Ecke brausen kann, erstmal Luft aufpumpen muss... und dabei viel Zeit verliert... Bei keinem der beiden Familien-Scooter kommt man ohne Hilfsmittel, wie Ventilverlängerungen beim Antriebsrad an das Ventil, um den Druck zu prüfen oder mit einem Kompressor die nötigen bis zu 4Bar aufzudrücken. Also lässt der Nachwuchs, wenn es eilig ist, die Luftdruckkontrolle weg, der halb aufgepumpte Reifen schlägt bei der ersten Gelegenheit durch und man darf den Reifen flicken.
Ich kann nur raten, auf pannensichere Honey-Comb-Reifen umzusteigen. Und keine Angst, wenn ich das geschafft habe, die draufzupellen, können es alle anderen auch.
Bei den Honigwabenreifen gibt es Schwergewichte, welche bis zu 1,3kg in 10x2.125 auf die Waage bringen. Gewichtsangaben sind leider schwer zu bekommen und kaum mal in den e-Shops ausgewiesen. Ich habe ziemlich viel herumtelefoniert, bis ich fündig wurde. Denn das war die Bedingung, die meine Töchter stellten - das Gewicht darf nicht nennenswert größer werden, denn die Roller werden auch mal in die Bahn, Treppen hinauf u.ä. getragen. Das Gesamtgewicht erhöhte sich durch den Reifenwechsel nur minimal:

Messwerte: Luft (Mantel + Schlauch)/Vollgummi pro Reifen
8.5 x 2.0" : 498g/550g
10 x 2.125" : 540/ 605g

Kosten der Reifen je 15,95€/22,90€, also deutlich teurer, als eine neue Decke, oder ein neuer Schlauch.

- Wenn man die Reifen mit heißem Wasser geschmeidig macht, geht das Aufziehen recht gut. Dabei reichen ein paar Minuten im Wasserbad und man braucht auch keine 100Grad, weil man den Reifen dann sowieso nicht mehr anfassen kann.
- 2 Reifenmontierhebel reichen definitiv nicht. Mit drei geht es. Möglichst ohne scharfe Kanten, denn
- Kantenschutz der Felge ist kaum möglich, Kantenschützer vom Motorrad passen nicht, ein altes Handtuch o.ä. kriegt man kaum wieder heraus, wenn es zwischen Reifen und Felge klemmt.
- Oft sitzt der Reifen erstmal verdreht auf der Felge - dann sofort an einer Stelle beginnend den Reifen richtig in die Felge drücken und mit Schraubenziehern in den Löchern umlaufend ausrichten. Wenn der Gummi zu kalt ist, wird es meist nichts mehr.
- Wenn der Nachwuchs sagt: das ist aber hart: werden die kleinen Reifen mit den vorschriftsmäßigen vier Bar aufgepumpt, sind es ebenso... Die ersten Fahrten sind absolviert- wie fährt sich das: beim 8,5"-Xiaomi fast kein Unterschied zum Luftreifen zuvor. Der war vorher auch bretthart, da ohne Federung. Beim größeren Soflow-Roller geht es noch etwas härter zu. Das hatte ich schon beim Aufziehen bemerkt, wo viel Kraft nötig war. Obwohl der Reifen mehr Gummi und mehr Luftkammern hat, rollt er im Vergleich entgegen unserer Erwartung etwas härter ab. Mal sehen, wie sich das im Lauf der Monate und Jahre bei uns Gelegenheitsnutzerinnen verhält.

Das Wichtigste am Schluss: Vorsicht - neu aufgezogene Vollgummi-Reifen sind erstmal sehr rutschig, was sich erst nach einigen Fahrten bessert. wenn die Mittellinie der Lauffläche nicht mehr glänzt und einen helleren Farbton annimmt, als die Reifenflanken, dann ist die volle Haftung erreicht.

Update Januar 2025 - ich war notgedrungen mit dem 10"-Scoot bei Null Grad im 3-4cm hohen Schnee und Schneematsch unterwegs für ca. 3km. Der Grip der Vollgummireifen war ordentlich. Nichts rutscht, auch nicht bei den vielen Schrägen und den zahlreichen welligen Ein-und Ausfahrten auf dem Weg. Aber ich habe mir auch nur die niedrigste Fahrstufe zugetraut - also maximal 15 km/h. Ich fahre ja selbst nur ganz selten, mit E-Tretrollern...
Und die ersten Rückmeldungen der Töchter sind auch da:
- Die Ventil-Löcher in den Felgen gefielen gar nicht, wurden daher mit Gummistopfen verschlossen.
- Die auffälligen gelben Punkte auf den kleineren Vollgummi-Reifen reflektieren das Licht leider nicht im Dunkeln...
- Fahrkomfort ist hart, aber okay. Nur auf wirklich ganz schlimmen Untergründen muss Tempo gedrosselt werden, was aber bei den Luftreifen genauso gehandhabt wurde.
- Vmax bleibt exakt gleich, wie bei Luftbereifung, bei beiden Rollern.
- Grip: nach einigen zunächst vorsichtigen Fahrten wurde kein Unterschied zum Luftreifen bemerkt. Auch bei Nässe und winterlichen Temperaturen wurden keine negativen Erfahrungen berichtet.
- Der Vorteil, sich nicht mehr um den richtigen Reifendruck kümmern zu müssen, wird als sehr positiv eingeschätzt. Man hat ein großes Problem weniger und müsse nur noch den Akku nachladen und mal drüberwischen...

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Wed Dec 11 23:35:25 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (1)

Beim Blick über den großen Teich reibt man sich ja manchmal verwundert die Augen. So ist es auch bei den SYM-Großrad-Scootern.
Da wird der in der EU längst verblichene Vorgänger des HD300, der gute alte Citycom S300i in den USA als Neufahrzeug beworben und verkauft. Made in Taiwan, mit strammen 28,8 PS, 134 km/h Vmax, 4 Farben...
Zusätzlich zu Taiwan wird der Citycom 300 auch noch bei Dafra in Südamerika als Dafra Citycom S300i gebaut. Und sogar in einem schönen blau. Im selben Werk in Brasilien am Amazonas wird auch der HD300 weiterhin produziert, als Dafra Citycom HD300, über welchen ich hier ein paar Worte verlieren möchte. Dafra ist eigentlich nur ein Monteur, der das SYM-Logo durch einen Dafra-Schriftzug ersetzt. Mit 500 Mitarbeitern ist die Belegschaft eher klein und diese Mitarbeiter müssen zudem auch noch Ducatis, BMWs und Royal Enfields u.a. zusammenschrauben...
Die Langzeitqualität wäre quasi mit der aus den Taiwan-Werken vergleichbar, weil die Produktion genau genommen weiterhin im Stammwerk Taiwan erfolgt und nur die finale Montage in Brasilien geschieht. Wenn man sich die wenigen Bilder, die es aus den Hallen von Dafra gibt, ansieht, findet man immer nur fast fertige Roller und Motorräder, da gibt es keine Zylinderguss-Strecke, keine Motorenfertigung und keine Lackiererei - nur jede Menge Paletten voller, zum Beispiel in Taiwan vorgefertigter Baugruppen und jede Menge fast fertige Fahrzeuge.

Die Brasilien-Version des HD300 weicht in einigen Punkten vom EU-Modell ab:
- Leistung: 27,8 PS bei 8000 U/min
- Vmax 140 km/h
- Verbrauch 3,7 - 4,2 l/100km (das wäre knapp ein halber bis ein Liter mehr, als die EU-E5-Version, in einem Test eines brasilianischen Scooter-Journalisten wurden wurden bei mehrfachem Tanken im Durchschnitt 3,2l/100km gemessen)
- Hinterradgröße: 130/70-16
- Reifenmarke ab Werk: Metzeler Feelfree
- Farben: grau und schwarz
- Felgen mit rotem Felgenrand, Sitzbank mit roten Nähten
- kein TSC
- LCD-Anzeige wie EU-EURO-4-Modell
- andere Rückspiegel
- Gewicht fahrfertig: 172,2 kg

Schön zu wissen, dass der HD300 in einer kräftigen Version weiterhin gebaut wird und auch in Zukunft bestimmt noch viele neue Freunde (und Freundinnen) findet.

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Sat Nov 30 22:45:19 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Es gab in Europa bei SYMs HD300-Roller über dessen Bauzeit von sechs Jahren kein Facelift, wie das im Automobilbau bei solchen Zeiträumen üblich ist, oder wie es z.B. Honda beim Wechsel der Schadstoffnorm bei seinen Roller-Modellen meist handhabt. Aber SYM hat den HD-Roller nie vergessen, ihm regelmäßig frische Farben spendiert, auch die große Sitzbank dabei mal mit farbigen Nähten bedacht und in der Preisliste wurde der Roller sowieso regelmäßig mit einer Erhöhung gewürdigt...
Technisch markiert der Übergang der Abgasnorm von EURO-4 zu EURO-5 die einzige erwähnenswerte Veränderung des Fahrzeugs. Man findet leider keinerlei Zahlen zu Produktion und Absatz, aber die Euro 5-Version der Baujahre 2021 bis 2024 dürfte allein schon aufgrund ihrer längeren Bauzeit den Großteil der auf Europas Straßen bewegten HD300 darstellen und unterscheidet sich äußerlich überhaupt nicht vom Vorgänger mit Euro-4-Norm der beiden Debüt-Jahre 2019 und 2020.
Modellcodes für Europa (entsprechen Beginn der Motornummer):
- Euro-4-Version: LS30W1-EU (FIN: RFGLSA701K)
- Euro-5-Version: LS30W2-EU (FIN: RFGLSB701M)
- Euro-5-Version ab 2022: LS30W2Z1-EU/LS30W3-EU.

Ich füge ein Bild mit 8 Fotos den Hauptfarben der beiden Versionen mit an.
In Deutschland und der Schweiz waren in den letzten beiden Baujahren nur noch hellgrau und dunkelgrau mit schwarzer Bank rot genäht zu haben. Bonjour Tristesse, würde Francoise Sagan dazu sagen... Für Österreich gab es nach meinen Recherchen von 2019 bis zum Vertriebsende die Farben braun und weiß.

Details zu Baujahren:

2018: Vorserienmodelle zu Präsentationszwecken
Vorstellung des HD300 auf der EICMA 2018. Im SYM-Global-Katalog 2019 waren der HD300i und sein Vorgänger, der SYM Citycom S300i gleichzeitig enthalten. Der Citycom bekam übrigens in seinen letzten beiden Modelljahren rote Nähte für die Sitzbank - ein Vorgehen, was SYM beim HD300 genauso wiederholte. Die ersten produzierten Modelle waren hell(mokka)braun mit brauner Sitzbank und braunen Griffen, wie mein Exemplar.

2019 und 2020:
- hell(mokka)braun mit brauner Sitzbank und braunen Griffen, in den beiden Debütjahren häufig für Messen und Pressefahrzeuge genutzte Farbe
- perlweiß
- 2 Grautöne

2021 - ab hier EURO-5, Einführung TSC:
- Mattbraun und steingrau kamen dazu, dafür entfiel hell(mokka)braun. Bei Wahl einer braunen Sitzbank entfielen die braunen Griffe. Griff-Farbe ab 2021 war immer schwarz. Das 40l-SYM-Topcase mit einem Streifen und dem Deckel in Verkleidungsfarbe wurde in einigen Ländern Serienausstattung.

2022:
- kein Braunton mehr, dafür blaues mattgrausubmarine aufgenommen und erstmalig war nun neben schwarzer und brauner, auch eine auffällige, rote Sitzbank erhältlich.
EU/LS30W3-EU-Version immer mit SYM-40l-Topcase inkl. Streifen in Verkleidungsfarbe und mit Zündschlüssel zu öffnen.

2023
Wie Vorjahr: 2x grau, blau, weiß, neu: mattschwarz, rote Nähte in der schwarzen Sitzbank. USB-Buchse von Standard 2.0 auf 3.0 upgedated. Letztmalige Präsentation auf der EICMA.

2024 unveränderte Farben, Modell online noch auf der SYM global-Seite zu sehen, Produktionsende.

Auf der EICMA 2022 war für das Modelljahr 23 ein HD300 zu sehen, der an den unteren Seitenverkleidungen, unter dem Rücklicht, sowie an den Haltegriffen des Gepäckträgers schwarzglänzenden Pianolack trug. Die Abdeckung zwischen Scheinwerfer und Instrumenten war ein paar Zentimeter über den oberen Rand der Instrumente gezogen. Diese Version mit Optimierungen scheint es aber nie in die Produktion geschafft zu haben. Im Folgejahr 2023 war der 300er HD letztmalig auf der EICMA zu sehen und da stand ein weißes Exemplar, optisch genauso, wie der Roller seit 2021 aussieht.

Der HD300 verschwand 2024 aus den Portfolios von SYM in vielen europäischen Ländern und in Asien von der Website von SYM-Taiwan.
In Deutschland war 2024 der Roller zwar noch auf der Website auswählbar, in den 2024er SYM-Katalogen tauchte das Fahrzeug in der EU aber nicht mehr auf.
Online im Deutschland-SYM-Katalog 2025 sind noch folgende vier 300er Scooter (mit EURO-5+) verzeichnet:
- ADX 300
- Cruisym 300
- Joymax Z+ 300
- und der Joyride 16,
welcher aufgrund von mehr Größe und Gewicht eher keinen vollwertigen Ersatz für den HD300i darstellt. Das Hinterrad des Joyride 16 ist, wie bei Piaggios Berverly 300, oder Kymcos Agility 300, 14-Zoll groß und der freie Durchstieg mag Transportvorteile haben, aber der dadurch recht lang geratene Roller ist nicht so prädestiniert für den innerstädtischen Verkehr ausgelegt, wie das bei der Entwicklung des HD300 im Lastenheft stand. Die Sitzposition ist weniger weit oben, wie beim HD, man sitzt eher etwas entkoppelt im Roller drin, als auf dem Roller drauf, wie beim HD. Mit dem Joyride 16 hat SYM eher einen lässigen Cruiser geschaffen und weniger den agilen kompakten City-Wusel, wie es die HD-Serie gewesen war.
Ein Satz zur Website von SYM-Deutschland: die Aktualität des Internet-Auftritts von SYM-Deutschland lässt wie schon o.g. zu wünschen übrig... Für eine Roller-Vollsortimenter und globalen Riesenladen, der 2025 in Deutschland immerhin 25 Rollermodelle (mehr als KYMCO) im Angebot hat, darf man da ruhig etwas mehr Energie aufwenden. Honda hat zwar nicht einmal die Hälfte an Rollermodellen zu bieten, aber der Auftritt im Netz ist topaktuell, wie bei Kymco ebnfalls.
Nach der EICMA, am 20.11.2024, auf welcher der HD nicht mehr zu sehen war, hat SYM-Global seinen fast 90 Seiten dicken Gesamtkatalog für 2025 präsentiert und darin ist der HD300 nicht mehr enthalten, womit das Verkaufs-Ende dieses Rollers für Asien und Europa feststeht.
Nur die Redaktion der Zeitschrift Motoretta wollte sich offenbar nicht mit dem Verkaufsende des HD300 abfinden und führt den Roller im Heft März 2025 im Kalalog "Alle Roller 2025" mit einigen lobenden Worten und zum Preis des Joyride 16 mit auf. Das gefällt mir - der Kundschaft wird es aber weniger gefallen, wenn diese beim freundlichen SYM-Händler steht und erfährt dass es den Roller nimmer zu kaufen gibt. Heute, am 7.März 2025 habe ich auf mobile de in Deutschland noch genau ein Neufahrzeug SYM HD300 gefunden - Farbe grau ...

Wenn man sich den SYM-Katalog ansieht, ist klar, wohin die Reise geht - Adventure ist das Modewort und mit dazu passenden Rollern möchte der SYM-Konzern scheinbar diese SUV-Mode mitmachen...
Der HD300 ist nicht abenteuerlich und man hätte ihm durchaus 2021 mit der Umstellung der Schadstoffnorm und der Etablierung der Antischlupfregelung eine Modellpflege zukommen lassen sollen. Ein Windschild ab Werk, ein Topcase, Griffschützer oder (auch wenn ich davon nicht begeistert bin) Keyless-Zeugs, TFT-Display, Reifendruckkontrolle, hinterleuchtete Tasten und Feststellbremse darf man schon dabei haben, um gut mitzuhalten. Und ein paar PS hätten dem Motor auch wieder gut getan. Mindestens die 29PS, die der 300er-Block einmal hatte, wären schön gewesen... aber die Verkaufe waren wohl nicht so, dass man bei SYM in das Fahrzeug noch investieren mochte. Und einen gravierenden massiven Mangel, der unbedingt hätte abgestellt werden müssen, gab es beim HD300 nicht.

Details zum Übergang Euro-4 zu -5:
Technisch hatte der sauberere Motor ja 1,5 PS weniger Leistung und geringfügig weniger Drehmoment, als die Version zum Modellstart.
Neben den Unterschieden im Wartungsplan, gibt es noch einige Details, woran man mit geübtem Auge die Version erkennen kann - zum Beispiel der untere Bereich des Cockpits mit der LCD-Anzeige.
Ich hänge mal beiden Versionen als Bild nebeneinander - mit den E5-Modellen wurde die Antischlupfregelung und dort eine TCS-Anzeige neu etabliert. Die Anordnung der kleinen Symbole in der Anzeige wurde dabei auch minimal angepasst.
Wenn also das Cockpit die TSC-Anzeige besitzt oder der vordere Kotflügel ein TCS-Schildchen trägt, handelt es sich definitiv die EURO-5-Ausgabe des HD300ers. In den Euro-5-Modelljahren blinkt die TCS-Anzeige, wenn das System aktiv wird und wenn die Anzeige dauerhaft zu sehen ist, dann ist das TCS nicht einsatzbereit.
Bei der Wartung der Variomatik sind mir Unterschiede zwischen den E4 und E5-Motoren beim Variator, der Hülse und der Steigscheibe aufgefallen. Die Euro-4-Version verwendet die altbekannte Variomatik früherer TGB und SYM 250er und 300er, während der Euro-5-Block bei gleichem Riemen und Gewichten eine geänderte Variomatik nutzt. Wahrscheinlich dient diese Änderung der Einhaltung strengerer Vorgaben für Emmissionen von CO2 und Fahrgeräusch.

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Sat Nov 16 22:33:55 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)

Die Einstellung des vorderen LED-Scheinwerfers ist im deutschen Handbuch meines 2019er Modells nicht nachvollziehbar beschrieben. Der gut gemeinte Hinweis, dass man sich an einen Vertragshändler wenden soll, ist beim vergleichsweise grobmaschigen deutschen SYM-Händlernetz wenig hilfreich. In meinem Fall ist der nächste Händler rund 100km weit weg und Scheinwerfer-Feinjustierung gehört definitiv nicht zu den Arbeiten, für die ich den weiten Weg fahren würde... Das in meinem 2019er Nutzer-Handbuch gezeigte Foto (s.o.) ist zudem ein Halogen-Scheinwerfer und nicht der LED-Scheinwerfer vom HD300, weshalb ich mich entschlossen habe, die Einstellung hier zu demonstrieren.

Man benötigt einen mindestens 10cm langen Philips-Kreuzschlitzschraubendreher und nutzt das Loch an der rechten Seite der Lenkerverkleidung, siehe Foto.
Der Einsteller in der Lenkerverkleidung befindet sich hinter dem Scheinwerfer rechts oben. Um die Spitze des Schraubenziehers mit der Verzahnung des Höheneinstellers in Eingriff zu bringen, muss man leider nach Gefühl vorgehen. Seitlich vom Bremshebel in die Verkleidung zu sehen ist wegen der Kabel und Bowdenzüge kaum möglich. Damit man nicht seine Zeit damit verbringen muss, erfolglos in dem Loch herumzustochern, habe ich zwei Fotos angefügt, wo man den nötigen Winkel erkennen kann, in dem der Schraubenzieher angesetzt werden muss. Der von mir verwendete Schraubenzieher ist genau 10cm lang. Wenn es also nach etwa 9cm nicht weiter rein geht, und die Spitze des Schraubendrehers seitlich nicht mehr zu bewegen geht, hat man den Höheneinsteller "erwischt". Ich stelle mal ein Foto vom demontierten Schweinwerfer ein, wo ich die Richtung des Schraubenziehers zum Höheneinsteller mit einem Pfeil markiert habe. Auf den letzten 2cm Weg gibts eine kleine Führungs-Nut.

Wegen der Drehrichtungsumkehr gilt beim Einstellen:
Schraubenzieher Einschraubrichtung - Einstellrad läuft in Ausdrehrichtung - Scheinwerfereinstellung tiefer und umgekehrt Schraubenzieher Herausschraubrichtung - Scheinwerfer-Einstellung höher.

Der Front-Scheinwerfer an meinem Modell war deutlich zu niedrig eingestellt. Ich hatte an anderer Stelle mal geschrieben, dass der LED-Scheinwerfer eher durchschnittliches Licht wirft - nach der Fein-Einstellung muss ich mich lobend korrigieren - der LED-Scheinwerfer ist richtig gut - wenn man mal davon absieht, dass auf die ersten drei Meter direkt vorm Roller fast kein Licht fällt.

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Sat Nov 09 00:18:41 CET 2024    |    Multitina    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: HD300i, SYM

SYM-typisch, gibt es wenig aufregendes zu berichten - so auch bei dieser eher kleinen und letztlich schnellen Reparatur.
Der Titel ist etwas irreführend. Ich beschreibe den Tausch der vorderen Verkleidung um Lenker und Scheinwerfer - wobei auch der LED-Frontscheinwerfer in die neue Schale mit umgebaut werden muss. Alle Arbeiten entsprechen also denen beim Tausch des Hauptscheinwerfers. Heute nach Feierabend war es 4 Grad kalt. Bei solchen Temperaturen sollte man bei Arbeiten an der Kunstoffverkleidung sehr vorsichtig sein, da das Plastik schnell bricht. Und genau das hatte ich vor, um schneller voran zu kommen...
Eine Seite der Befestigung der Lenkerverkleidung war seit längerer Zeit gebrochen und da ein Riss entstand, wackelte der an der Verkleidung montierte Scheinwerfer auf schlechten Straßen. Was mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit auffälliger wurde....
Die alte Verkleidung knabberte ich mit der Gartenschere ab, bis ich sehen konnte, wo die Lenkerverkleidung befestigt wurde und sich am besten abnehmen lässt.
Abbau: Beide Spiegel mit 17er SS abnehmen. Fünf Schrauben sind zum Abbau der Lenkerverkleidung zu lösen. Da man äußerlich nur an genau diese 5 Schrauben herankommt, eigentlich selbsterklärend... Zwei etwas größere Schrauben unten am schmalen Ende seitlich, wo bei meinem Roller der genannte Bruch+Riss im Kunststoff zu finden war und drei kleine Schrauben, 1x an der Rückseite des Lenkkopfs mittig unter den Instrumenten und 2x unten hinter den Griffen. Dann kann man die Blende um die Instrumente herum nach vorn abnehmen und kommt an 2 darunter versteckte Schrauben, an denen die Lenkerverkleidung letztlich noch hängt.
Ebenfalls mit 5 Schrauben wird der LED-Scheinwerfer ab- und wieder in die Lenkerverkleidung anmontiert. Alles wieder in umgekehrter Folge montiert - fertig.

Eine Bemerkung zu Teilepreisen. Die neue Lampenverkleidung im Originallack hatte ich fast genau vor einem Jahr für 46,87€ gekauft. Beim selben Laden kostet das selbe Teil aktuell 59,88 Euro. Über 13 Euro und rund 30% Steigerung pro Jahr, da weiß man, warum die KFZ-Versicherung jedes Jahr teurer wird...

Bei der Gelegenheit habe ich den manchmal bei Sonne/Wärme unzuverlässigen Bremslichtschalter rechts ersetzt. Die Sorte BLS ist häufig und für wenig Geld zu bekommen - da der Originalschalter eine Gummihülle für den Schaltknubbel besitzt, habe ich wieder solch einen BLS genommen. Für den halben Preis vom Original...
An der Stelle, wo die Verkleidung gebrochen war, habe ich die beiden Schrauben jetzt nicht so fest, wie zuvor, angezogen und mit Schraubensicherung und einer Nylon-Unterlegscheibe gesichert.

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Auf dieser Welt geht vieles schief,
durch Überfluss an Konjunktiv.