Der Stand der Dinge : Kinixys
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Kinixys

Erfahrungen mit den Modellreihen 19e und 35i

25.08.2011 14:10    |    Kinixys    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 3A (35i), Passat, VW

Zunächst ein kurzer Nachtrag zu der Stoßdämpfergeschichte: Die Kayabas waren nicht schuld an den nervenden Geräuschen, denn diese traten nach einigen Tagen auch mit den Boge-Stoßdämpfern auf... Mittlerweile grenze ich als Verursacher entweder die Axialrillenlager oder die Federn ein, deren unterste Windungen beim Einfedern auf die Aufnahme des Dämpfers drücken. Nachdem wir etwas Öl an diesen Stellen haben herunterlaufen lassen, ist vorerst wieder Ruhe...

 

Da ich durch das Lernen für wichtige Prüfungen an der Uni etwa drei Monate lang quasi ausgeknockt war, war der Drang nach Ende der Prüfungen angefallene Schraubereien am Passat vorzunehmen, imens hoch! Entsprechend viel Zeit habe ich dann auch in den letzten zehn Tagen in der Werkstatt verbracht.

 

Oben alt, unten neuOben alt, unten neu

 

Als lockeren Einstieg wurden die undichten und auch unschönen Seitenblinker (Hersteller unbekannt) gegen originale Hella-Neuteile getauscht, der Unterschied ist optisch deutlich sichtbar. Um besser an die Blinker von innen heranzukommen, schraubte ich die Innenkotflügel ab und entfernte dabei natürlich auch den anfallenden und gefährlichen Dreck in den Kotflügelecken.

 

 

 

 

 

Der dann doch etwas umfangreichere Einsatz folgte ein paar Tage später... Im Vorfeld hatte ich bereits Traggelenke (Lemförder), hintere Querlenkerlager in der Vollgummiversion vom Audi TT bzw. Golf IV R32 (Lemförder), Koppelstangen (Febi) und gebrauchte originale Querlenker für die Plusachse besorgt, ausserdem natürlich noch Bleche, Schrauben und Gummilager bei VW.

Zunächst wurden also bei den Querlenkern die hinteren Lager ausgesägt und ausgeklopft und anschließend die neuen Lager mit dem guten Schraubstock eingepresst. Zeitgleich erfolgte der Ausbau der Querlenker am Passat. Erstaunlicherweise riss keine Schraube ab, keine Nuss drehte drüber, was ich so sonst nicht kenne... :D

 

Die Querlenker waren schnell draussen, die Traggelenke hingen aber noch an den Radlagergehäusen. Im Gegensatz zu denen der normalen Achse besitzen die Traggelenke bei der Plusachse ein Gewinde und werden dementsprechend mit einer Mutter befestigt. Um diese zu lösen muss innerhalb des Gewindes mit einem 6er Inbus gegengehalten werden. Im Reparaturleitfaden steht, dass hierzu die Aussengelenke der Antriebswellen gelöst und aus den Radlagergehäusen gezogen werden sollen, um den Inbus ansetzen zu können, wir hatten zu dem Zeitpunkt allerdings keine 30er Vielzahnnuss. Letztlich klappte es aber auch mit einem gekürzten Inbus. Der Abdrücker hatte zunächst nicht genügend Angriffsfläche, weshalb eine Mutter wieder lose auf das Gewinde geschraubt wurde. Damit haute es hin und mit ordentlich Druck seitens des Abdrückers war dann auf beiden Seiten das bekannte "KLONG" zu hören. Die alten Traggelenke waren auch absolut reif für den Austausch, die Manschetten sind porös und das Gelenk selbst wabbelt mehr so vor sich hin. Sowohl die alten wie auch die neuen Teile wurden von Lemförder hergestellt, der einzige Unterschied ist die VW-Teilenummer auf der Unterseite, die bei den neuen Teilen im Werk weggefräst wurde... :)

 

 

 

Alter KramAlter KramAltes Plusachsen-TraggelenkAltes Plusachsen-Traggelenk

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Einbau der Querlenker mussten wir allerdings die inneren Antriebswellengelenke lösen, weil sich die neuen Querlenkerlager dermaßen wehrten, dass wir uns etwas Platz verschaffen mussten, um sie zu überreden, die richtige Position einzunehmen... ;)

Natürlich wurden beim Zusammenbau auch die neuen Koppelstangen mit ordentlich "Gleitmittel" verbaut, ansonsten haben die Dinger einen so kleinen Durchmesser, dass das nur mit größerem Gewaltaufwand zu machen ist.

 

Was jetzt noch fehlt ist eine vernünftige Achsvermessung, die aber in Kürze auch noch folgen wird.

 

Kurz nach dieser Aktion war ein Kurzurlaub nach Berlin angesagt, was für den Passat insgesamt eine Strecke von etwa 1200 Kilometern bedeutete. Der Durchschnittsverbrauch lag unterm Strich bei 7 Litern auf 100 Kilometern bei gemäßigter Fahrweise,mit einem Tank kommt man also etwa 1000 Kilometer weit, was ich doch recht ordentlich finde.

Leider ergaben sich aber auch zwei Mängel an der Kiste... Auf der Rückfahrt fiel mir bei einem Zwischenstopp ein seltsames Geräusch im Motorraum auf. Ich war mir nicht sicher, ob es sich um einen beginnenden Motorschaden handelte, bin ja in dieser Beziehung mittlerweile geprägt... Bis nach hause schafften wir es ohne Probleme und ich begann zu recherchieren. Youtube und Vimeo waren dabei sehr gute Helfer und so kam ich schon bald zu der These, dass die Geräusche durch einen Lagerschaden der Wasserpumpe verursacht wurden. Gestern machte ich mich also wieder zusammen mit einem sehr guten alten Kumpel an die Arbeit. Zunächst nahmen wir den Keilriemen für die Servopumpe ab, es folgte dann der Keilrippenriemen für Lichtmaschine und Wasserpumpe. Mir fiel wieder auf, wie simpel und komplikationslos es sich mit der neueren Spannvorrichtung für den Keilriemen und dem Spanner für den Keilrippenriemen schrauben lässt, beim Golf 2 siehts da nämlich etwas anders aus.

Zu meiner großen Freude war das Geräusch verschwunden, als wir den Motor ohne die Riemen starteten. :)

Es folgte also der Austausch der Wasserpumpe und vorsorglich hatte ich schon länger beide Riemen neu auf Lager liegen, was sich als absolut richtig erwies... Ob das beides noch die ersten waren? Zumindest sind es originale VW-Teile gewesen... Kein Wunder, dass es im Motorrraum bei Nässe wie blöd zwitscherte.

 

 

 

Wasserpumpe,altWasserpumpe,altKeilrippenriemen, altKeilrippenriemen, altKeilriemen, altKeilriemen, alt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der zweite Mangel, der auf der Autobahn mehrfach auf dem Beschleunigungsstreifen auffiel, war die sich langsam verabschiedende Kupplung. Sie war schon von Anfang an nicht mehr allzu belastbar, wahrscheinlich ist es noch die erste bei jetzt 175tkm. Möglicherweise ist sie auch für das Rupfen und Ruckeln verantwortlich, was nach wie vor beim Anfahren auftritt. Momentan liegen mir Angebote über 140 Euro für den Kupplungssatz vor, an einem der nächsten Samstage wird dann wohl der Autausch erfolgen. Ick freu mir... :rolleyes:

 

Auch in diesem Jahr gab es keine neue Reifen auf schönen Alufelgen und ich fahre diesen "Sommer" mit Winterreifen herum, denn neue sind eh im September fällig und für die Sommerreifen auf Stahlfelgen gabs noch ein, zwei Euro. Vielleicht gehts auf dem Gebiet dann nächstes Jahr mal voran, 2011 ist einfach nicht das Kapital dafür vorhanden...

 

An dieser Stelle möchte ich Conni und Domme für die moralische Unterstützung danken und Seppl für die aufgebrachte Zeit und bedingungslose Hilfe! :D


06.09.2011 17:23    |    rayvip

Alle Achtung super gemacht, alleine würde ich mich da nicht an alles dran trauen ;)

12.09.2011 22:22    |    Kinixys

Hi,

 

leider ist es schwierig, die meisten Arbeiten mit Bildern zu dokumentieren, weil man eben mit dreckigen Pfoten da steht... Hätte gern noch die neuen Querlenkerlager gezeigt...

 

Alleine und ohne eine Grube sind gerade die Geschichten an der Vorderachse auch echt anstrengend...

 

Auf den Kupplungstausch freue ich mich wie geschrieben noch mehr... ;)

 

Grüße!

 

Mo

12.09.2011 22:41    |    Golf Cl

Ja dabei wünsche ich dir ganz viel "Spass" ;)

Aber ne Hebebühne hast du dann schon und keine Grube?

13.09.2011 08:01    |    Kinixys

Nee Nico, wir haben nur ne Grube da... Habe aber dort auch schon mehrere Getriebe und Motoren ausgebaut, funzt ganz gut.

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