Mon Nov 26 08:56:01 CET 2018
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Goify
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Kommentare (214)
Werte Gemeinde, anlässlich eines Vorschlags von Dynamix im Motor-Talk-Blog bzgl. dem Ende der News auf Motor-Talk selbst, dachte ich mir, das mal als Anlass zu nutzen, hier über ein kontroverses Thema zu sprechen, nämlich dem unabhängigen Auto-Journalismus. [bild=1]Seit je her gibt es Fachmagazine und Fernsehsendungen, die meist recht umfangreich und zur Anfangszeit auch eher unabhängig über neue Fahrzeugmodelle berichteten. Hierzu fällt mir zum Beispiel "ZDF Telemotor" von anfangs Rainer Günzler und später dem undeutlich sprechenden Paul Frère ein, was dann am Ende durch Gert Hack fortgeführt wurde, den kennt man unter anderem von der Buchreihe "Autos schneller machen". Über die Jahre hinweg habe ich den Eindruck, dass sich der Journalismus mehr und mehr hin zu einer Werbeplattform für die Autoindustrie entwickelt und kaum noch kritisch geurteilt oder investigativ Probleme ermittelt werden. Ausnahmen gibt es zwar immer wieder mal, aber im Großen und Ganzen gewinnen im jeweiligen Land die Heimatmarken und die Auslandsfabrikate sind höchstens "interessante Alternativen". [bild=4]Seit ca. 6 Jahren verbreiten sich die Blogs von Privatpersonen, die Autos testen und am meisten fallen die vielen Tests auf Youtube auf, die teils über eine Stunde lang ein einzelnes Fahrzeugmodell testen. Hervorheben möchte ich hier Ausfahrt.tv. So umfangreich diese Bewertungen auch ausfallen mögen, unabhängig sind sie nicht, denn die Tester werden oft kostenlos zu diversen Neuvorstellungen an exotische Orte eingeladen und man nimmt dann an, dass auch positiv berichtet wird. Als Mercedes-Fan gefällt mir natürlich Fünfkommasechs am besten, jedoch ist das von neutraler Berichterstattung so weit entfernt wie die Sonne von der Erde. Das sind Mercedes-Fans, die die neusten Modelle lobend vorstellen. Das ist auch interessant, aber sehr einseitig. Will man sich nun aber Infos holen, die eher unabhängig erfolgen, so kann ich die Tests des ADAC empfehlen. Egal, wie man zu diesem Verein steht, so sind deren Tests ähnlich aufwändig wie von Telemotor in den 80ern und man kann sie trotz (oder vielleicht sogar wegen) fehlendem Punktesystem recht gut miteinander vergleichen. Es gibt sogar eine Archiv-Funktion, um Tests aus den 80ern zu finden. Wie seht ihr die Sache und habt ihr noch Vorschläge, wo man sich abseits des Mainstreams informieren kann? Immer her damit und auf einen guten Erfahrungsaustausch. Gern gesehen sind Links zu alten Autotests aus den 60ern und 70ern. Quellen: Bildquellen: [galerie] |
Sat Dec 01 13:18:57 CET 2018 |
FWebe
Das sind unter anderem genau die Punkte, die man z.B. BMW so stark ankreidet, da dort das Fahrzeug für den "Normalanwender" immer untauglicher wird bzw. die Qualitäten, die er früher daran zu schätzen wusste, wegfallen, dafür jedoch andere Nachteile hinzukommen.
Die Vermutung liegt nahe, dass unter anderem die Mittelklasse genau daran leidet, dass sie zu groß, schwer und leistungsfähig wird. Wo früher ein 3er BMW mal 4,3m Länge hatte, liegt man nun bei 4,7m. Die 1,x Insassen profitieren davon häufig aber eher weniger. Das begleitende Mehrgewicht muss durch aufwändigere Konstruktion und größere Räder auf der Straße gehalten werden, darf dabei dann aber auch nicht "nur" genau so schnell oder (Gott bewahre) langsamer sein als der Vorgänger, während der Verbrauch gerne gleich bleiben darf oder mit einer höheren Leistung ein Mehrverbrauch hingenommen wird.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich ein moderner E90 (leichter, bei gleichen Abmessungen) heutzutage relativ gut verkaufen ließe, speziell wenn man die R6 nicht so eingestampft hätte.
Vergleicht man beispielhaft die stärksten R6-Antriebe der Baureihen beim Verbrauch miteinander, so stellt man fest, dass zwischen dem R6 aus dem E90 und dem R6 im F30 und G20 nahezu kein Unterschied (und dieser zugunsten des E90) besteht, mit dem Problem, dass der aktuelle R6 für viele schlicht übermotorisiert und zu teuer ist. Eine moderne und sparsamere Variante wird schlicht nicht angeboten.
Sat Dec 01 13:22:08 CET 2018 |
FWebe
Ich kann es dir ehrlich nicht sagen.
Als ca. zwei Jahre vorher der Prius getestet wurde, hat man sich vorher noch die Mühe gemacht, sich über den Antrieb zu informieren, mit dem Ergebnis, dass man wie ein mehr oder weniger gesitteter Mensch gefahren ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man das vergessen hat. Vielmehr kann ich mir (zu Gunsten der Tester) vorstellen, dass man es vom Fahren her mit einem (parallelen) PlugIn-Hybriden verwechselt hat.
So ein HSD ist letztlich ein effizienter Benziner und kein Elektrofahrzeug, nur fehlt die Erkenntnis halt leider vielen.
Sat Dec 01 16:44:07 CET 2018 |
Goify
AMenge und Dynamix, so sehe ich das auch. In der Komfortwertung gibt es für das Fahrwerk ein mal Punkte. Aber für das Fahrverhalten gibt es das gleich drei Mal: Ausweichgasse, Handling und Slalom.
Sat Dec 01 16:46:33 CET 2018 |
Dynamix
Ist doch voll legitim! Auf meinem täglichen Weg zur Arbeit muss ich diesen hohen, rot weiß gestreiften Schildern schließlich ständig mit möglichst hohem Tempo ausweichen!
Sat Dec 01 17:04:24 CET 2018 |
Goify
Fährst du Slalom wie ein Skifahrer? 😁
Da die meisten um Kurven eh schleichen, kann es denen ja fast schon egal sein, wie hoch der Grenzbereich liegt. Wichtiger ist eher, dass das Fahrzeug bei plötzlichen Ausweichmanövern nicht plötzlich quer kommt, denn das können nur die allerwenigsten beherrschen und meist auch nur am Tag des Fahrsicherheitstrainings. Zwei Wochen später ist doch ein plötzlich heraushängendes Heck ein sicherer Garant für einen Abflug.
Und da hilft es auch nicht, dass der Grenzbereich immer weiter nach oben wandert und gleichzeitig immer schmaler wird. Früher hat man am "Atmen" der Räder gehört, dass man schnell ist und wusste, noch ein paar km/h mehr und es quietscht und noch mehr und du bist weg. Heute ist so sportliches Fahren schon ein Ritt auf Messers Klinge.
Sat Dec 01 17:10:50 CET 2018 |
Dynamix
Jepp, kenne ich. Da fahren die leite Autos mit x 100 PS und sportlichen Fahrwerken, tragen Ihr Auto dann aber mit 20 km/h um jede noch so lang gefahrene Kurve. Das sind Kurven wo selbst der Mii mit 50 km/h durchkommt ohne das die Reifen quietschen oder das Fahrwerk am Limit ist. Die könnte jeder problemlos fahren solange er keinen Trabant mit 95er Asphalttrennscheiben hat.
Das sind dann die selben die beim auffahren auf die Autobahn das Gaspedal nicht finden, nur um dann sobald Sie mal drauf sind mit Vollgas über sämtliche Spuren von rechts nach links ziehen ohne auch nur einmal zu schauen.
Sat Dec 01 17:10:52 CET 2018 |
gato311
Man muss aber schon im Hinterkopf behalten, dass man mit entsprechendem Sachverstand binnen gewisser Grenzen heutzutage ein Fahrwerk durchaus sportlich und komfortabel abgestimmt kriegt.
Genauso kriegen es Hersteller auch immer wieder hin, Fahrzeuge weich und dennoch unkomfortabel mit durchschlagendem Erfolg abzustimmen oder brettharte Fahrwerke zu produzieren, die aber absolut unsportlich und ohne Feedback sind (z.B. 2002er Honda Jazz).
Zur Fahrzeugröße:
Wenn man nicht immer das Nachfolgemodell kauft sondern mal auf Innenraum und Außenmaße schaut, muss man sich ja nicht dauernd vergrößern.
Wir hatten als Familienfahrzeug z.B. Angang der 80er mal vom 340er Volvo (letzter mit Turbo) zum 5er BMW E28 gewechselt. War aber eher wegen der schlechten Volvo-Qualität als wegen der Größe.
Das ging dann über E34, E39, E60. Der E60 war schon etwas zu lang, so dass dann statt F10 nen F30 (3er) kam. Der Innenraum ist nicht kleiner als im E60, allerdings fehlen ein paar cm Kofferraum, der wieder ca. auf E39 Niveau ist.
Klar, bei den Fahrgeräuschen muss man beim F30 zum E60 Abstriche machen. Aber der F30 ist in dem Bereich ja auch zumindest subjektiv schlechter als nen E90.
Im Kompaktbereich ist es schlicht so, dass der Golf I von damals halt ein VW Up ist. Halte ich konsequenterweise auch so.
Blöde wirds halt bei den Kleinstwagen wie dem Fiat 500 aus den 60ern und 70ern. Da werden die Autos dann wegen der Sicherheitsvorschriften zu breit und innen zu klein, z.B, Toyota IQ ist halt wirklich breit und die Smarts sind auch viel größer (selbst mit 2 Plätzen) und fahren nicht so dolle.
Aber oberhalb dem alten Fiat 500 Segment findet man ja eigentlich angemessen große Autos.
zum Yaris Hybrid:
Bei dem Menschen von Ausfahrt.TV kannste keinen großen technischen Sachverstand erwarten. Die Innenraumgrößen usw. an den Autos zeigt er aber schön. Da muss man nicht alles selbst ausprobieren.
Sat Dec 01 17:26:41 CET 2018 |
ElHeineken
Sehr interessantes Thema, dass @Goify da angeschnitten hat. Während meiner Zeit in Japan habe ich auch schnell bemerkt dass sich Zeitungen und Hersteller aufeinander optimieren.
AMS, z.B. hat gerne Testkriterien auf die bekannte deutsche Hersteller bei ihrer Fahrzeugentwicklung großen Wert legen was ihnen dort dann wiederum glänzende Bewertungen verschafft. Wer zuerst damit angefangen hat ist vermutlich nicht mehr ganz zu klären aber die Passgenauigkeit zueinander ist schon beeindruckend.
Schon beim Test meiner ehrwürdigen Honda Prelude von 1988 wurde z.B. der geringe Wendekreis mit Punktabzug bewertet obwohl das in der Praxis wohl niemanden gestört hat aber der VW Scirocco war da natürlich besser.
Das der reichlich unlogische Lichtknopf von VW (insbesondere was nun wo beleuchtet ist bzw. angezeigt wird) bei AMS Volle Punkte bei "Bedienerfreundlicher" bekommen kann wird wohl ewig ein Rätsel bleiben 😁
Sat Dec 01 17:29:54 CET 2018 |
gato311
Mit dem Mii/Up muss ich bei Autobahnauffahrten immer etwas Abstand zum Vordermann halten, was manchmal Leute hinter einem nicht kapieren, um dann nicht auf der Beschleunigungsspur zu verhungern, wenn der Vordermann mal wieder meinte, in Schrittgeschwindigkeit durch die Kurve vor dem Beschleunigungstreifen zu fahren.
Sat Dec 01 17:33:03 CET 2018 |
Dynamix
Da diese Deppen für gewöhnlich spätestens nach der Hälfte des Beschleunigungsstreifens rüberziehen habe ich noch genug Platz um richtig durchzuziehen. Dafür muss man halt mal den dritten Gang nehmen und den Motor bis Nenndrehzahl ausdrehen, aber so hat man dann die 100+ dann auch rechtzeitig drauf das man sich in eine große Lücke einordnen kann. Es gäbe gerade bei uns im Berufsverkehr deutlich weniger Staus wenn die Leute das mal auf die Reihe bekommen würden. Zu Stoßzeiten stehst du an JEDER Auffahrt weil die Leite viel zu langsam auf die Bahn ziehen und den rückwärtigen Verkehr massivst ausbremsen oder die Leute gleich dazu zwingen von der rechten auf die linken zu ziehen was wiederum zur Folge hat das alle auf der linken Spur auch abbremsen müssen.
Sat Dec 01 18:09:32 CET 2018 |
gato311
Das mit dem Durchziehen klappt beim CNG Mii auch mit Schalten bei 6600 RPM regelmäßig nur, wenn man nicht dahinter klebt sondern ein paar m Platz zum Schwung holen lässt.
Sat Dec 01 18:14:02 CET 2018 |
Antriebswelle96
Ihr sucht diesen Thread.
Sat Dec 01 18:17:47 CET 2018 |
gato311
Nee danke.
Sat Dec 01 19:03:37 CET 2018 |
Goify
Irgendwie neigt dieses Thema zum Abschweifen, was mir auch schon passiert ist.
Sat Dec 01 19:21:16 CET 2018 |
Achsmanschette51801
Was an vielen Tests auch noch wirklich fehlt ist die Tauglichkeit für Kindersitze. Da ich gerade ziemlich in der Materie bin (einjährige Tochter, fast fünfjährige Nichte) ist auch eben wichtig, daß ein guter Kindersitz eingebaut werden kann.
Komisch dabei ist übrigens, daß man tatsächlich nicht von der Fahrzeugklasse aus darauf schließen kann, wie gut es geht - nicht einmal ob überhaupt.
Beispiel: In dem Daihatsu Cuore meines Mannes haben beide Kindersitze unserer Kinder (Britax Römer MaxWay Plus und Axkid Minikid 1) problemlos Platz, ebenso in meinem Prius. In dem Toyota Yaris meiner Schwägerin geht es auch, wobei wir vier großen Eltern (Schwägerein 1,76, ich 1,87, mein Bruder 1,88 und mein Mann 1,91 m) da zwar noch vor passen, aber im Gegensatz zu Cuore und Prius eben auch nicht mehr soo viel Luft haben. Bruders Renault Laguna ist noch etwas grenzwertiger, da kann nur noch meine Schwägerin vor dem Kindersitz gut sitzen.
Dafür gibt es aber auch angebliche Familienautos wie z.B. Mutter Renault Scenic, wo keines der Kinder mitfahren kann, weil die Kindersitze wegen der Staufächer im Boden nicht eingebaut werden dürfen.
Bis hin zur Mittelklasse gibt es auch Autos, wo es ein ernsthaftes Platzproblem gibt, siehe z.B. BMW 3er oder Töchterleins Volvo T4, wo vor dem Kindersitz wirklich niemand mehr sitzen kann. Das betrifft auch angeblich familientaugliche Autos wie Skoda Fabia Combi, auch dort kann vor dem Kindersitz niemand mehr sitzen.
Zum Thema Bedienung: Mit dem unlogischen Lichtschalter im Polo durfte ich auch schon Erfahrungen machen. Besonders wenn das Ding im Alter die Beschriftung verloren hat.
Geringer Wendekreis mit Punktabzug ist sowas von an der Realität vorbei, daß es echt nicht mehr feierlich ist. Ich kann jetzt nicht verifizieren, ob das wirlich so war, aber a) kann ich mir nicht vorstellen, daß EHeineken da lügt und b) kann ich mir dagegen durchaus vorstellen, daß die AMS sowas macht, um ja nicht dem besseren Auto mehr Punkte geben zu müssen. Immerhin wurden die mMn besten Servolenkungen überhaupt (Honda Prelude und Civic aus den 80ern) oftmals auch als schlecht bewertet, während eine Lenkung, sie erst schwer und dann leicht ist, so daß man das Gefühl hat man hat das Lenkrad abgerissen (neuere Ford) oder auch generell schwergängigere Lenkungen oft als sehr gut bewertet werden.
Die Geschichte mit den Autobahnauffahrten kenne ich übrigens auch zu gut. Gerade mit etwas weniger Leistung (wi z.B. in meinem früheren Fiat Panda) braucht man wirklich die volle Beschleunigung beim Auffahren, wenn die Bahn ein Bißchen voller ist. Aber auch mit mehr Leistung sollte man viel Abstand halten bevor man in die letzten Kurven vor dem Beschleunigungsttreifen kommt - eben weil die Wenigsten ihr Gaspedal finden.
Sat Dec 01 19:31:38 CET 2018 |
gato311
Kindersitzproblematik ist klar. Aber auch da wird beim ADAC wohl auch noch am ehesten dran gedacht.
>Aber auch mit mehr Leistung sollte man viel Abstand halten bevor man in die letzten Kurven vor dem Beschleunigungsttreifen kommt - eben weil die Wenigsten ihr Gaspedal finden.
Klar, ist bei entsprechend vorhandener Leistung aber kaum ein Problem. Wenn der andere dann irgendwann mal Gas gibt, kann man ja auch Gas geben und findet schon ne Lücke, ohne wen zu behindern.
Ohne Leistung ist es dann eben manchmal schon zu spät, um ohne Behinderung in den Verkehr zu finden und man muss warten oder in Kauf nehmen, dass wer bremsen muss.
Sat Dec 01 19:40:01 CET 2018 |
Lumpi3000
Alltagstauglichkeit wird eh überbewertet. Da werden x Literangaben von Kofferräumen gemacht und in Realität bekommt man nicht mal einen Kasten Wasser rein, weil die Luke zu klein oder auf Kopfhöhe ist (zb. Mercedes CLA Kombidinges) ... 😁
Sat Dec 01 19:45:45 CET 2018 |
FWebe
Das Problem dabei ist halt nur, dass dann andere Sachen auf der Strecke bleiben.
Betrachtet man das Thema R6, wird es z.B. inzwischen extrem schwierig, einen "normalen" Motor zu bekommen, speziell wenn es bei vergleichbaren Abmessungen und Gewicht bleiben soll.
Wechselt man das Modell, fallen solche Optionen mitunter komplett weg.
Das Problem dabei ist, dass so ein Fahrzeug mit Pech bei Tests demontiert wird, weil es ja "nur" x Leistung hat und gar nicht schneller ist.
Die Ansprüche der Tester liegen da häufig in einem eher realitätsfernen Bereich.
Sat Dec 01 19:49:54 CET 2018 |
gato311
Klar, kommt vor.
Bei uns konrket beim F30 gabs noch den R6 Benziner, wäre auch bei Bestellung das Totschlagkriterium gewesen.
Mich nerven eher die modellpolitischen Entscheidungen wie z.B. kein Turbo CNG im Up sondern erst ab Polo, so dass man im Up die Sauger-Krücke nehmen muss, wenn man günstig fahren will.
Sat Dec 01 19:51:49 CET 2018 |
FWebe
Die Problematik ist dabei mehr, welches Leistungs- und Finanzspektrum der Motor inzwischen abdeckt.
Sat Dec 01 19:53:28 CET 2018 |
ElHeineken
Immerhin konnte man sich damals auf die Konkurenz verlassen. Bei AMS galt der 2.0 16V des Prelude als "durchzugsschwach" in der mot dagegen als "drehfreudig" .. such's dir aus 😁
Sat Dec 01 20:24:30 CET 2018 |
Achsmanschette51801
Da ich ihn erlebt habe, kann ich das mit "durchzugsschach" nun wirklich nicht bestätigen, daß er drehfreudig ist hingegen schon 🙂 Wobei dahingehend auch er seinen Meister gefunden hat - in dem Motor meines CRX damals.
Sat Dec 01 20:36:15 CET 2018 |
ElHeineken
Mit dem CRX natürlich kein Vergleich 😁 wobei ich das leider nie ausprobieren konnte 🙁
Sat Dec 01 21:05:15 CET 2018 |
Achsmanschette51801
Wobei die CRX keine Servolenkung hatten.
Der 125-PS-Motor des AS reagierte übrigens noch etwas spontaner aufs Gas, während der 150-PS-Motor drehzahlgeiler war - während sich beide sehr schaltfaul fahren lassen konnten. An Durchzug hat es eigentlich nie gefehlt. Höher als 2000/min habe ich eigentlich nur aus drei Gründen gedreht: 1. Beschleunigungsspur, 2. ich war schon im letzten Gang und 3. weil das Ausdrehen Spaß machte 😁
Sat Dec 01 21:09:51 CET 2018 |
Goify
Der deutsche Tester erwartet eben Schub aus niedrigen Drehzahlen aber trotzdem darf er oben rum nicht zugeschnürt sein. Das ist eine sehr schwierige Anforderung. Für den Normalfahrer ist alles oberhalb von 3.500 Umdrehungen eh der rote Bereich, egal ob Benziner oder Diesel. 😁
Sun Dec 02 08:55:40 CET 2018 |
Antriebswelle96
Mehr ist im normalen Straßenverkehr schlicht nicht nötig und oftmals gar nicht möglich.
Sun Dec 02 08:58:54 CET 2018 |
Goify
Da wohne ich günstiger: in der Nähe eine unlimitierte Autobahn und einige sehr leere Bergstraßen, wo man auch länger mal flat-out fahren kann, ohne gegen die StVO zu verstoßen.
Sun Dec 02 09:22:17 CET 2018 |
gato311
Sieht bei mir auch so aus.
Der limitierende Faktor sind eher mal Baustellen (derzeit zwischen Lübeck und Reinfeld der Aufbau der Oberleitungsteststrecke für LKW, aber immerhin ist noch 100 in der Baustelle erlaubt) und der persönliche Wille, kürzere Fahrzeit mit höheren Kosten zu erkaufen.
Dass heutzutage dem Brot- und Butter-Kunden, der 150 oder 200 PS will, kein 6-Zylinder mehr angeboten wird, finde ich im Zeitalter von Flottenverbrauchsvorgaben nur logisch. Aber z.B. bei BMW kriege ich den 6-Zylinder ja (noch) bis in den 1er runter, wenn ich das will. Das kostet ja auch den Hersteller, so dass man es (ggf. durch Kauf) auch honorieren muss.
Sun Dec 02 10:58:40 CET 2018 |
Achsmanschette51801
Drehzahl ist durch nichts zu ersetzen außer durch noch mehr Drehzahl. Auf den Landstraßen wird nach dem Abbiegen auch mal der 2. Gang hochgejubelt. Gern bis über 6000/min. Nötig? Selten. Aber manchmal halt doch und Spaß macht es auch.
Hier in der Gegend habe ich unlimitierte Autobahn in der Nähe und auch Kurven zur Verfügung, in denen man am Limit fahren kann, weil a) Auslauf und b) kein (zu) niedriges Tempolimit. Dafür gibt es hier halt keine nennenswerten Berge.
Wenn ich in die Berge will, dann fahre ich in die Bremer Schweiz: Da gibt es Berge, die fast 40 Meter (!) hoch sind 😰
Sun Dec 02 11:32:39 CET 2018 |
Goify
Ich habe gerade 400 Höhenmeter mit dem Mountainbike auf verschneiten Waldwegen hinter mir. Da waren Berge. 40 Höhenmeter habe ich ja schon fast in meinem Garten. 😁
BTT: Jetzt lese ich erst mal wieder einen Fahrzeugtest. Getestet wurde eine V200 der Deutschen Reichsbahn "Taigatrommel" von Piko. Mal sehen, was der Autor zum Fahrverhalten so schreibt. Manche haben ja große Probleme mit der Langsamfahrt oder dem Auslauf.
Sun Dec 02 11:37:06 CET 2018 |
gato311
V200? Die ist westdeutsch?
Taigatrommel = 229. Oft werden die 232/234 fälschlicherweise als Taigatrommel bezeichnet, werden aber eigentlich Ludmilla genannt.
Sun Dec 02 11:43:07 CET 2018 |
Goify
Nein, ich meine wirklich die Taigatrommel: "Mit Einführung der EDV-Nummern bei der Deutschen Reichsbahn 1970 wurde sie zur Baureihe 120 umgezeichnet. Die letzten Exemplare erhielten 1992 noch die gesamtdeutsche Baureihenbezeichnung Baureihe 220."
Mon Dec 03 01:49:19 CET 2018 |
Trennschleifer134328
Drehzahl ist sehr wohl durch was anderes zu ersetzen als durch Drehzahl, durch Ladedruck zum Beispiel.
Mon Dec 03 10:58:41 CET 2018 |
FWebe
Man sollte sich dabei aber eventuell schon die Frage stellen, wieso der R6 zwingend aufgeladen sein muss.
Wenn man aktuell einen R6 haben möchte, muss man einen aufgeladenen Motor mit >300 PS nehmen, während ein gleichgroßer R6-Sauger sparsamer und leichter und für die normale tagtägliche Anwendung mehr als ausreichend wäre.
Zumindest die Option, ob ein Motor mit oder ohne Aufladung kommt und damit entsprechend teuer und schwer oder nicht ist, fehlt inzwischen komplett.
Man müsste dafür nichtmal auf den Baukasten verzichten, lediglich ein paar Teile erweitern.
Für den aktuellen Flottenverbrauch nach WLTP wären verschiedene Leistungsstufen auch weniger dramatisch, da man die Minderleistung auch anders bewerkstelligen kann, namentlich über die Drehzahl (in Kombination mit einer längeren Übersetzung, wenn der Antrieb langsamer beschleunigen soll als der ungedrosselte Motor, was ihn dann auch sparsamer macht; siehe z.B. Mazda 3 G120), sprich der Begrenzer früher einsetzt. 170 PS erreicht ein N52B30 damit dann z.B. bei ~4000 U/min.
Zumal sich der reale Verbrauch erstaunlicherweise gar nicht so extrem verändert hat.
Im Bereich der 250 PS Fahrzeuge werden diese noch immer mit ~9 l/ 100 km bewegt, nur eben mit dem Unterschied, dass sie ein besseres Getriebe haben und Vier- statt Sechszylindermotoren sind.
Ich würde so weit gehen und behaupten, dass ein technisch gleichwertiger R6-Sauger in der Konstellation kaum schlechter dastünde, wenn nicht sogar besser.
Zu berücksichtigen ist dabei natürlich, dass speziell der NEFZ als Testnorm und Grundlage für den Flottenverbrauch das Hauptproblem der ganzen Geschichte dargestellt hat, nur hat sich das auf den "realen" Verbrauch, sprich was der Durchschnitt aller Anwender tatsächlich auf der Straße verbraucht, so gut wie gar nicht ausgewirkt.
BTT:
savagegeese auf yt ist noch recht interessant, speziell weil sie die Fahrzeuge auch mal auf die Bühne nehmen.
Mon Dec 03 17:08:46 CET 2018 |
sampleman
Da kann ich aber die Schleife zum Journalismus-Thema zurück ziehen. Eigentlich haben HiFi-Fachzeitschriften mit dem "richtigen" Journalismus nicht so viel zu tun, sie sind im Grunde eher überkandidelte Kaufberater.
Wir hatten damals in dem Blatt, bei dem ich gearbeitet habe, mehrere Hörräume, die waren sehr sorgfältig akustisch optimiert. Und es gab damals ein Konzept, das sich in der Branche allgemein durchgesetzt hatte: In jeder Gerätekategorie (und davon gab es rund 40 bis 50) gab es ein Referenzgerät, das war das Gerät in der Kategorie, das im Test am besten abgeschnitten hatte. Und dieses Referenzgerät blieb anschließend in der Redaktion, während die anderen Testgeräte nach Ende der Tests wieder zurückgeschickt wurden. Das Referenzgerät blieb so lange, bis ein anderes Gerät besser abschnitt ann wurde das behalten und das ehemalige Referenzgerät wurde zurückgeschickt. Wir hatten einen solch starken Umschlag von Testgeräten, wir hatten extra zwei Leute, die nichts weiter getan haben als Testgeräte in Empfang zu nehmen, auszupacken, aufzubauen, abzubauen, einzupacken und wieder zu versenden. Jeder Hersteller war froh und glücklich, wenn eins seiner Produkte zur Referenz erkoren wurde, und hat gern drauf verzichtet, das Gerät wieder zurückzubekommen. Jeder war froh, wenn seine Produkte so lange wie möglich in der Referenzliste blieben.
Und wenn du dir Zeit nimmst und unter optimalen Bedingungen Produkte vergleichst, dann hörst du erstaunlich große Unterschiede. Als ich da angefangen habe, bin ich auch davon ausgegangen, dass zum Beispiel Lautsprecherboxen für 10.000 Mark pro Stück qualitativ so hochwertig sein müssen, dass kein Unterschied mehr hörbar ist - und das stimmte einfach nicht: Sogar auf dem Level waren die Unterschiede sehr deutlich, auch von Laien klar zu hören.
Was hat das mit Motor-Journalismus zu tun?
Um beurteilen zu können, wo ein Auto im Vergleich zum Wettbewerb gut oder schlecht ist, musst du den Wettbewerb kennen. Ich bin neulich mal während einer Veranstaltung sechs Motorräder mit verschiedenen Automatiklösungen am Getriebe gefahren. Du kannst nur wissen, ob der BMW-Schaltassi toll ist oder nicht, wenn du die anderen Lösungen ebenfalls ausprobiert hast. Und das schaffen viele Blogger aus Mangel an Zeit und Möglichkeiten einfach nicht. Redaktionen, in denen mehrere Leute arbeiten, können so was leisten. Und ich kann mich noch an eine Situation in den frühen 90ern erinnern. Da hat VW bei der ams immer alle Vergleichstests gewonnen, und die VW-Hater haben natürlich Zeter und Mordio geschrien. Ich fand diese Testsieghäufigkeit auch heftig, bis ich mal einen damals neuen Ford Escort als Leihwagen hatte (sonst hatte ich immer Golf-Leihwagen). Und siehe da: Der Escort war tatsächlich das schlechtere Auto - merkst du nur im Vergleich.
Und das Bose-Zeugs klingt nur so lange gut, wie du es nicht im Vergleich mit etwas hörst, das ähnlich viel kostet und wirklich gut klingt. In den USA vertreibt Bose sein Zeug grundsätzlich im Direktvertrieb, man findet es nicht im normalen HiFi-Laden, deshalb kann der Normalkonsument es auch nicht vergleichen. Und auf den ersten Eindruck klingt das Bose-Zeug wirklich nicht schlecht. Aber das täuscht eben manchmal auch.
Mon Dec 03 17:21:14 CET 2018 |
Goify
Richtig, daher hatte ich die schon weiter vorne erwähnt.
Mon Dec 03 17:29:18 CET 2018 |
Goify
Beim Testen von HiFi-Gerätschaften hat man allerdings einen unschätzbaren Vorteil: Blindtest mit Umschalten im Sekundenbereich. Das ist beim Auto einfach unmöglich, denn man steigt nach der Probefahrt aus dem einen Wagen aus, geht zum anderen, verknüpft die Marke mit Erfahrungen oder Vorurteilen und fährt erst Minuten später los. Da ist es schon schwieriger, festzustellen, ob Auto X oder Y nun den angenehmeren Komfort bietet oder die Lenkung eine Idee direkter ist. Liegen zwischen den Tests gar mehrere Wochen (kein Vergleichstest), muss jedes Produkt irgendwie gut abschneiden und Mängel müssen schon gravierend sein, damit sie überhaupt erwähnt werden.
Mon Dec 03 23:41:20 CET 2018 |
Achsmanschette51801
Ja, so sieht es für mich von außen auch aus.
Wobei es sicher auch schwierig ist, zu sagen, wie das Optimum, an das man herankommen möchte, definiert ist. Auch in den oberen Klassen gibt es auch Unterschiede, die nicht mehr viel mit besser oder schlechter zu tun haben, sondern schlicht Geschmack sind.
Wobei gerade bei Lautsprechern sehr der persönliche Geschmack des Hörers mit reinspielt. In den oberen Klassen werden die qualitativen Unterschiede immer geringer und es kommt immer mehr auf den eigenen Geschmack und die Prioritätensetzung an. Das Ergebnis ist der am besten zu jemandem passende Kompromiß.
Das sehe ich in meinem Wohnzimmer mit den T+A Criterion T160 MkII, die auch schon immerhin afaik 3000 DM das Stück neu gekostet haben: Ich glaube in keinem Einzelaspekt sind das die besten Lautsprecher, die ich kenne (und finanzieren kann). In dem einen Punkt gefiel mir die Tannoy Definition besser, in einem anderen die Ecouton LQL200, das Klipschorn, Infinity Kappa 9.2 oder oder oder. Das ließe sich gefühlt nahezu unendlich fortsetzen. Dazu kommt noch ein gewisser eigener Geschmack.
Ich habe mit den T+A den für mich passendsten Kompromiß gefunden. Auch wohl wissend, daß sie als Abhörmonitore weniger geeignet wären 😉
Bei Autos ist es auch ähnlich wie bei Lautsprechern: Jedes Auto ist in irgendwelchen Aspekten besser als jedes andere. Zumindest ist diese meine These bis heute nicht widerlegt worden - obwohl es Leute versucht haben.
Es fängt schon bei unseren fünf Autos (1991er Porsche 928 S4, 1992er Mazda 323F GT, 2004er Volvo V40 T4, 2011er Toyota Prius und 2011er Daihatsu Cuore) an: Egal welche beiden man zu einem Vergleich heranziehen würde: Jeder kann etwas besser als der jeweils andere. Das läßt sich sicher auch bei jeder anderen Paarung sagen. Auch Golf vs. Escort.
Ich bin mal zu dem Schluß gekommen, daß es ein klarer Hinweis auf eine sehr unseriöse Herangehensweise ist, wenn man zu dem Schluß kommt, irgendein Fahrzeug sei besser als ein anderes. Vielleicht besser zu einem bestimmten (subjektiv gewichteten) Anforderungsprofil passend, aber nicht ojektiv besser.
Vordergründiger Effekt eben. Das Bose-Zeug mag vielleicht sogar tatsächlich bei manchen Anwendungen oder in manchen Bereichen das Bessere sein, auch wenn mir diese völlig unekannt sind. Allerdings steckt bei Bose viel Marketing dahinter, um die mit einfacheren Materialien zusammengezimmerten Lautsprecher zu im Grunde deutlich überhöhten Preisen an den Mann zu bringen.
Tue Dec 04 07:52:24 CET 2018 |
Goify
Wobei Boses Soundlink Mini erstaunlich gut klingt, zumindest im Vergleich zu einem normalen Radiorekorder herkömmlicher Bauart. Den Bass muss man zwar runter drehen, aber dann klingt es doch ganz ordentlich in der Küche oder der Baustelle.
Beim Nachfolger haben sie tatsächlich auf die Testberichte gehört und den Bass etwas reduziert. So gesehen haben diese Tests auch was gutes, wenn fast alle einen bestimmten Punkt kritisieren.
Ob nun jedes Auto zwingend den runden Lichtschalter von Mercedes braucht, der sich mittlerweile in fast jedem anderen Auto befindet, sei mal dahin gestellt. Der wurde in den Tests immer gelobt. Dagegen wurde der Multifunktionsknochen nie gelobt und Mercedes hält daran weiter fest, weil er in deren und auch meinen Augen genial ist. Am schlimmsten finde ich Autos, die drei Lenkstockhebel haben.
Tue Dec 04 09:44:37 CET 2018 |
sampleman
Die Redaktionen arbeiten unter anderem mit ausführlichen Bewertungsbögen, die nach jeder Fahrt ausgefüllt werden müssen. Dazu kommt einfach die schlichte Menge an Fahreindrücken. Was das Endergebnis angeht, so bietet ein Auto gegenüber einer HiFi-Komponente auch noch eine Besonderheit: Es hat einfach viel mehr unterschiedliche Eigenschaften: Sitzposition, Fahrwerk, Motorcharakteristik, Übersichtlichkeit etc... Ich erinnere mich, dass damals der absolute Horror für jeden HiFi-Tester ein "Vergleichstest CD-Player in der 500-Mark-Klasse" war. Die Dinger sahen alle gleich aus, waren alle ausgestattet bis zur Halskrause, hatten alle einen Frequenzgang wie mit dem Lineal gezogen und klangen alle gleich. Und irgendwann ist es dann entscheidend für den Testsieg, ob der Kopfhörerausgang ein Lautstärkepoti hat oder ob man die CD-Schublade per Fernbedienung öffnen und schließen kann...
Ich habe im Moment zuhause einen AV-Receiver von Technics, dessen hervorstechende Eigenschaft die Tatsache ist, dass Technics andere Fernsteuercodes für die Lautstärkenverstellung benutzt als Philips. Deshalb kommen sich mein AV-Receiver und mein Fernseher nicht ins Gehege, wenn ich mit der TV-Fernbedienung die Lautstärke ändern möchte. Erzähl' sowas mal einen HiFi-Tester;-)
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