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Charybdis

Eine Fahrzeughistorie mit echten Erfahrungen

Sat Aug 05 23:26:23 CEST 2017    |    Charybdis    |    Kommentare (9)

Es ist nun sehr lange her, dass ich meinen letzten Artikel geschrieben habe. Daher folgt nun ein etwas längerer Bericht. Diesmal leider ohne Fotos.

Vor genau zwei Jahren haben wir uns vom Skoda Octavia getrennt und einen Audi Q5 gegönnt. Es war unser zweiter Neuwagen, allerdings haben wir diesmal alles nach unseren Wünschen konfiguriert. Ich möchte Euch nun von den Erfahrungen berichten.

Zunächst der Grund für den Audi: Wir waren von der Qualität grundsätzlich überzeugt. Die Eltern meiner Frau fuhren einen alten Audi A6 Avant C4, welcher selbst nach 20 Jahren immernoch wie eine 1 fuhr. Das Kassettenradio wollte zwar nicht mehr und ein Leselämpchen hat ebenfalls aufgegeben, aber sonst gab es keinerlei Mängel. Natürlich wurde der Wagen auch entsprechen gepflegt und unterhalten. Und trotz seines Alters war es jedesmal ein Genuss, damit zu fahren.

Wir sind aber nicht einfach blind auf Audi fixiert gewesen. Unsere Suche hat fast ein ganzes Jahr in Anspruch genommen. Zahllose Probefahrten bei so ziemlich jedem Hersteller sowie etliche Stunden in Konfigratoren waren das Resultat. Am Ende waren dann noch Mazda CX5, Land Rover Disco Sport und der Q5 im Rennen. Letztlich hat der Q5 gesiegt. Es waren Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben. Uns war bewusst, dass wir uns diese Kleinigkeiten teuerer erkaufen mussten, als bei den anderen Herstellern. Allerdings dachten wir auch, dass wir den Wagen bis zum Ende fahren würden. Der Begriff "Kleinigkeiten" hat uns dann aber über die letzten zwei Jahre verfolgt. Aber dazu später. Am Ende haben wir den Wagen wie folgt ausgestattet:

Audi Q5, 2.0 TDI 190 PS, 7-Gang-DSG

- Utopiablau Metallic-Lackierung
- Vorrüstung Anhängevorrichtung
- Scheiben ab B-Säule abgedunkelt mit verbessertem Sonnenschutz
- Aussenspiegel anklappbar mit Memory, automatisch abblendend
- Acoustic Park System Advanced vorne und hinten mit Anzeige im MMI
- Adaptive light für Xenon-plus
- Adaptive cruise control (automatische Distanzregelung)
- Diebstahlsicherung für Räder
- Audi drive seelect
- Audi hold assist
- Audi hill assist
- Sonnenblenden auf Fahrer- und Beifahrerseite ausziehbar

- Paket Infotainment (Multifunktionslenkrad 4 Speichen, Aktivlautsprecher, Navigationssystem plus MMI 3G, Sprachidalogsystem, DVD-Player, Audi sound system, Audi music interface, Fahrinformationssystem mit Farbdisplay und Effizienzprogramm, Audi Bluetooth Autotelefon)

- Paket Ambiente (Xenon-plus Scheinwerfer inkl. LED-Tagfahrlicht, Lichtpaket, Ablagepaket, Komfort-Klimaautomatik plus, Scheibenwichter-Intervallschaltung mit Licht- und Regensensor, Mittelarmlehne vorne, automatisch abblendbarer Innenspiegel)

- Rücksitzbank plus
- Vordersitze elektrisch einstellbar inkl. Lendenwirbelstütze, Fahrersitz mit Memory
- DAB-Radio
- Seitenairbags hinten
- Einstiegsschutzfolie hinten
- Gepäckraumschalde
- Ladekantenschutzfolie
- 3 Jahre Garantie und 10 Jahre gratis Service

Den Skoda, welcher über 55'000 km ein sehr treuer Begleiter war und nicht ein einziges Problem hatte (ich muss zugeben, er hatte auch wenig Extras und Schnick Schnack), konnten wir glücklicherweise zu einen äusserst guten Preis eintauschen. Dass es sich hierbei um einen Betrugs-Diesel handelte, kam erst 2 Monate nach der Auslieferung vom Audi heraus. Vermutlich hätten wir dann genau das Gegenteil beim Eintauschen erwarten müssen. Diesbezüglich hatten wir also Glück.

Als wir den Vertrag unterschrieben hatten, konnten wir es kaum erwarten, den Audi endlich zu bekommen. Wir mussten uns rund 4 Monate gedulden. Als sich der Händler mit den ersten Fotos meldete, nachdem der Q5 auf dem Hof abgeladen war, war die Vorfreude riesig. Und so holten wir den Wagen an einem wunderschönen und sonnigen Samstag ab.

Wie in einem vorigen Artikel bereits geschrieben, war es beim Skoda ein Abschied mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Im Nachhinein waren wir natürlich froh, nicht auf dem Betrugs-Diesel sitzen geblieben zu sein. Und so fuhren wir die rund 150 km im neuen Q5 wieder nach Hause. In einem sogenannten Premium-Wagen. Doch war bzw. ist es wirklich alles Premium?

Ich habe stets Autos aus der letzten Generation genommen, die demnächst durch ein Facelift oder ein neues Modell ersetzt wurden. Dies in der Hoffnung, dass die Kinderkrankheiten beseitigt sind. So auch beim Q5. Inzwischen ist der Wagen 2 Jahre alt und hat erst 21'000 km auf dem Tacho. Er wurde hauptsächlich auf Langstrecken bewegt und sehr pfleglich gefahren. Bereits in den ersten Tagen kam aber eine leichte Ernüchterung. Dies habe ich damals auch in einem Beitrag im Q5-Forum festgehalten. Seit Beginn musste ich folgende "Kleinigkeiten" feststellen:

- Der Scheibenwischer auf Fahrerseits hüpfte über die Scheibe.
- Das Gurtschloss bzw. der Druckknopf beim Fahrersitz war so ausgeleihert bzw. lasch, wie bei meinem damaligen 16 jahre alten Corsa mit 265'000 km.
- Von Beginn an haben die Bremsen gequietscht.
- Start-Stop griff selbst beim kalten bzw. frisch gestarteten Motor ein.

Beim Scheibenwischer wollte der Händler nicht mehr machen, als die Blätter wechseln. Das hat bis heute nichts gebracht. Beim Gurtschloss wurde mir gesagt, dass die Funktion nicht eingeschränkt ist. Er hat zwar zugegeben, dass es haptisch nicht ganz so ist, wie sonst, aber "Da könne er nichts machen und ich müsste es sonst selber bezahlen". Die Bremsen quietschen bis heute noch (besonders oft beim Einlenken). Die Start-Stop-Automatik kann ich ja zum Glück deaktivieren, was beim Start schon eine automatische Handbewegung ist.

Leider blieb es nicht bei diesen "Kleinigkeiten". Inzwischen haben sich folgende weitere Mängel dazugesellt:

- Lenkrad quietscht leicht beim Drehen.
- Der Spiegel auf der Fahrerseite rattert bereits, wenn er ausfährt. Ich bin gespannt, wie lang das noch halten soll.
- Der Fahrersitz ist locker. In jeder Kurve merkt man einen leichten Ruck. Das vermittelt ein tolles Gefühl von Sicherheit.
- Der Motor ist trotz Langstrecken ständig am Nachbrennen. Wieso?
- Der AdBlue-Verbrauch ist doppelt so hoch, wie versprochen. Da ich in der Schweiz nur 120 fahren kann, kann das wohl kaum vom Rasen kommen.
- Regelmässige Fehlwarnungen vom Notbremsassistent, teils mit unnötigen und gefährlichen Bremseingriffen.
- Der adaptive Tempomat hat auf der Autobahn Probleme damit, wenn ein Fahrzeug auf der Ausfahrt abfährt. Er geht plötzlich voll in die Eisen, was äusserst angenehm ist, wenn die Hintermänner (und Frauen) dies ebenfalls machen dürfen. Inzwischen deaktivere ich ihn in solchen Situationen.
- Das DSG rupft bereits und macht teils ordentliche Sprünge (trotz zurückhaltender Fahrweise - ich habe schliesslich eine sehr kleine und junge Tochter mit im Auto). Besonders beim Bremsen und gleichzeitigem Gangwechsel drückt es plötzlich nach vorne, wodurch man noch stärker bremsen muss.
- Die Funktion des automatisch abblendenden Innenspiegels erklärt sich mir bis heute nicht, da es schlicht nicht funktioniert.
- Die Klimaanlage stinkt teils extrem, obwohl sie bisher kaum im Einsatz war und wenn doch, dann immer mit einer gewissen Nachlaufzeit der Lüftung ohne Klimaanlage, so wie es empfohlen wird.

Was bleibt also vom Premiumanspruch? War der Wagen sein Geld wert? Die Antwort fällt schwer. In unseren Augen sind diese ganzen Kleinigkeiten schlichtweg zu viel des Guten. Ohne Frage beschweren wir uns dabei auf hohem Nievau. Dennoch: Das darf in einem Auto dieser Preisklasse nicht passieren. Ein paar Sachen werden zwar jetzt auf Garantie beim ersten Service grad mitgemacht, aber wer weiss, was noch alles kommt.

Natürlich ist bisher nichts Gröberes gewesen, wobei ausgerechnet heute der Motor in der Drehzahl beim Starten aus unerklärlichen Gründen abgesackt ist. Keine Ahnung, ob das irgendein Vorzeichen ist. Inzwischen achtet man ja schon auf jede Kleinigkeiten.

Dennoch auch ein paar positive Aspekte: Grundsätzlich ist es ein sicheres Fahrzeug. Der Wagen fährt sehr komfortabel, ist ausgesprochen leise und durchzugsstark. Vor allem auf schnelleren Autobahnetappen merkt man dann deutliche Unterschiede zu günstigeren Fahrzeugen. Selbst bei 200 fühlt sich der Wagen an, als würde er auf Schienen laufen. Auch bei Wind verhält er sich sehr ruhig. Das ist schon sehr beeindruckend. Ich habe diesbezüglich mehr als genug Vergleichsmöglichkeiten. Auch das Audi-Soundsystem kann ich wärmstens empfehlen. Das Platzangebot ist ebenfalls sehr gut, wobei die früh abfallende Heckklappe nicht bei allen Gegenständen hilfreich ist. Bei Skoda war das Einladen um Einiges besser/leichter. Zudem finde ich den Q5 für einen SUV sehr übersichtlich. Besonders im Vergleich zu anderen ähnlich grossen SUV. Dennoch sind Piepser und Kamere äusserst empfehlenswert in meinen Augen. Auch die Bedienung ist sehr intuitiv und das Navi grundsätzlichs sehr gut, auch wenn es bei der Auslieferung defintiv nicht auf dem neueste Stand war. Vor allem die Sitze sind sehr bequem, was damals mitunter einer der Gründe für den Q5 war.

Das Fazit zum Q5 lautet also für uns: Grundsätzlich sehr schönes Auto und qualitativ definitiv auf einem anderen Niveau wie z. B. Skoda. Dennoch gibt es zu viele Kleinigkeiten, die nach gerade mal 2 Jahren aufgetreten sind, womit für uns der Premiumanspruch nicht ganz gerechtfertigt ist. Wie gesagt, wissen wir, dass wir uns auf hohem Niveau beschweren.

Evtl. fragt Ihr euch nun, wieso wir nach 2 Jahren ein Fazit ziehen. Wie bereits geschrieben, wollten wir den Wagen eigentlich bis zum Ende fahren. Leider hat sich unser Streckeprofil seit Kurzem stark verändert, so dass ein Diesel keinen Sinn mehr macht. Daher haben wir uns entschieden, uns von dem Wagen zu trennen.

Doch wohin soll die Reise nun gehen? Davon abgesehen, dass der Q5 beim Eintausch wirklich lächerlich bewertet wird (die Händler verweisen auf die aktuelle Diesel-Thematik, obwohl der Q5 ja bereits AdBlue hat), ist es schwer, einen passenden Wagen zu finden, der zwar kompakt ist, aber dennoch genug Platz bietet und einen gewissen Komfort nicht vermissen lässt. Insbesondere die Übersichtlichkeit ist dabei immer wieder ein Problem und bei einigen Fahrzeugen frage ich mich inzwischen, was das Design bezwecken soll. Funktionalität wird teils nur noch ganz klein geschrieben. Es kommt noch erschwerend hinzu, dass wir keinen Wagen aus dem VW-Regal mehr haben wollen und das Wort "Premium" können wir auch nicht mehr hören. Dadurch fallen viele Hersteller schon raus. Nicht nur wegen dem Q5, sondern auch wegen dem inzwischen vorhandenen Passat bei den bereits erwähnten Eltern meiner Frau. Hier wurde das DSG Getriebe bereits einmal vollständig auf Garantie gewechselt (Garantie zum Glück verlängert) und inzwischen sind wieder die gleichen Symptome vorhanden. Der Skoda war wie bereits erwähnt sehr zuverlässig, aber nichts desto trotz ein Betrugsdiesel. Wobei mich der Schadstofausstoss nicht wirklich störte, sondern die Tatsache des Betruges an sich und wie damit umgegangen wird. Und eins muss ich zugeben: Den Audi Q5 rieche ich kaum, wenn ich an der Heckklappe stehe. Der Skoda hat hingegen sehr gestunken und es war teils auch sehr beissend in der Nase. Den Grund habe ich ja erst später erfahren.

Doch was sind die Alternativen? Derzeit steht es um die Verbrenner allgemein nicht gut. Wir haben keine Lust jetzt einen Benziner zu kaufen, der evtl. in einem Jahr schon nicht mehr in gewisse Städte rein darf, nur weil er keinen Partikelfilter hat. Auch das Downsizing mit dem Turbowahn geht mir langsam auf die Nerven. Erst heute bin ich einen Ford Kuga 1.5 Liter Ecoboost gefahren und ich war regelrecht entsetzt. Der Motor braucht viel Drehzahl, um Schub zu geben, so dass es im Innenraum sehr laut wird. Wie das mit dem Partikelfilter aussieht, ist auch fraglich (Händler wusste nicht mal etwas von dieser Thematik).

Ein Plugin oder Elektrofahrzeug bringt uns auch nichts, da wir keine verfügbare Ladestation dafür haben. Aufgrund meiner sehr guten Erfahrungen mit japanischen und koreanischen Fahrzeugen, habe ich mich natürlich auch dort intensiv umgeschaut. Viele Hybdridfahrzeuge gefallen mir aber schlicht weg nicht. Weder von aussen noch von innen. Bei Erdgasfahrzeugen konnte ich leider wegen des Kriteriums "Allrad" und "geräumig" auch nicht fündig werden.

Bis jetzt konnten wir einfach noch nichts Passendes finden und sind auch schon langsam am verzweifeln. Lediglich der Subaru Outback Luxury ist derzeit das vielversprechendste Auto, wobei er deutlich länger ist als der Q5. Dafür aber übersichtlicher. Aber auch hier ist nicht bekannt, wie es mit dem Benziner in der Zukunft weitergeht. Und in der Zwischenzeit verliert der Q5 weiter an Wert.

Sobald wir etwas Passendes gefunden haben, werde ich davon sicher wieder berichten. Für Tipps bin ich natürlich auch sehr dankbar, wobei ich schon so ziehmlich alle Autos und Hersteller durchgekaut habe.

Falls Ihr noch Fragen habt, dann immer her damit. 🙂

Gruss
Charybdis

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Mon Oct 12 15:37:28 CEST 2015    |    Charybdis    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Audi Q5, Skoda Octavia

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zu Wort. Diesmal wirklich kurz 😛. Es ist nun doch passiert: Der Skoda wurde verkauft bzw. in Zahlung gegeben. Was ist geschehen? Eigentlich nicht viel. Der Skoda war uns weiterhin treu und es ist aus unserer Sicht bisher das praktischste Auto gewesen. Am Ende hatte er rund 55'000 km auf dem Buckel. Nichts desto trotz haben sich unsere Ansprüche geändert, weshalb wir uns nach einem neuen Wagen umgeschaut haben. Dies, obwohl wir den Skoda eigentlich bis zum Ende fahren wollten. Aber wie ich zu Beginn meines Blogs schon aufgegriffen habe: Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt. Dieser Grundsatz ist auch beim neuen Fahrzeug zumindest was mich anbelangt, weiterhin zutreffend. Aber dazu komme ich später bzw. im nächsten Artikel.

Die Suche nach einem neuen Fahrzeug hat fast ein Jahr lang gedauert. Es wurden endlos viele Fahrzeuge angeschaut, zur Probe gefahren und verglichen (auch jeweils mit den unterschiedlichsten Motoren- und Ausstattungsvarianten). Es war somit keineswegs eine überstürzte Entscheidung. Die Marke war uns dabei nicht wichtig. Wir wollten in erster Linie angenehm Reisen können, da wir regelmässig lange Fahrten haben. Zudem musste es ein Automat sein. Dies, obwohl ich immer dachte, dass ich Zeit meines Lebens ein Handrührer sein werde. Zudem sollte man sich auf der Strasse sicher fühlen und einen guten Überblick haben. Auch in Zukunft sollte das Raumangebot vom Skoda nicht zu arg verkleinert werden. Und als Letztes musste einfach der Gesamteindruck stimmen, so dass man sich wohl fühlt hinter dem Lenkrad.

Nach ewigem Hin und Her kam es also dazu, dass wir uns für einen Audi Q5 Quattro 2.0 TDI entschieden haben. Wie bereits gesagt, war uns die Marke egal. Am Ende waren es der Audi Q5, der Mazda CX5 und der Landrover Discovery Sport, zwischen denen wir uns entscheiden mussten. Am meisten überrascht hatte uns dabei sogar der CX5, da dieser ein wirklich tolles Fahrverhalten hatte und die Ausstattung top war. Leider hatten wir beide aber nach längerem Sitzen schon Probleme, da die Sitzflächen für uns zu klein waren. Dies war sehr schade, da es vom Preis-Leistungsverhältnis natürlich optimal gewesen wäre. Beim Discovery Sport haben uns hauptschlich kleinere Details in der Summe gestört. Es ist aber trotzdem ein super Auto gewesen! Der Q5 hatte uns dann einfach als Gesamtpaket überzeugt, auch wenn er nun recht teuer ist. Dank unserer Pflege beim Skoda haben wir zudem ein sehr gutes Angebot erhalten (weit vor der Abgasaffäre) und konnten uns noch über einen satten Eurobonus freuen, nachdem der Mindestkurs in der Schweiz für CHF und Euro aufgehoben wurde.

Wir waren an dem Übergabetag einerseits sehr betrübt, den Skoda abzugeben und andererseits haben wir uns auch sehr über das neue Fahrzeug gefreut. Der Skoda hat mich immerhin ein Jahr lang nahezu täglich zwei bis drei Stunden zur Arbeit bzw. nach Haus gebracht. Und auch danach hat er die Kilometer regelmässig ohne Mucken abgespult. Aber alles hat nun mal ein Ende und wir sind uns sicher, dass der Skoda einer Familie nun die günstige Möglichkeit bietet, ein tolles Auto zu kaufen, welches sehr gepflegt und äusserst praktisch ist.

Alle Fakten zu unserem neuen Dicken werde ich erst im nächsten Artikel ausführlicher erörtern und auch entsprechende Fotos dazu packen, da ich einen separaten Abschieds-Artikel für den tollen Skoda machen wollt.

In diesem Sinne verabschieden wir uns auch hier nochmal von unserem alten "Dicken" und hoffen, dass er in gute Hände kommt. Er hat es sich redlich verdient und wir werden ihn sicher vermissen. Und ja, wir sind uns bewusst, dass es "nur" eine Maschine ist.

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Sat Dec 06 22:35:06 CET 2014    |    Charybdis    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: 1Z, Octavia, Skoda

Eine kleine Rückblende

Ich muss zugeben, dass ich selbst schockiert war, als ich gesehen habe, wann ich meinen letzten Artikel geschrieben habe. Dass es bereits 2 Jahre her ist, ist eigentlich nicht zu verzeihen. Doch es hat sich sehr viel getan. Zumindest in privater Hinsicht. Daher bin ich jetzt auch sehr lange nicht zum Schreiben gekommen. Falls es da draussen Fans gibt, so bitte ich um Entschuldigung 😁 Dafür wird es nun leider wieder ein etwas längerer Text.

Mittlerweile hat unser Kleiner rund 47'000 km auf der Uhr. Meine Frau und ich haben geheiratet und beruflich hat sich Vieles getan. Eigentlich sollte der Wagen bis nächstes Jahr im Februar fast das Doppelte gefahren sein. Aufgrund eines Umzuges ist es dazu dann nicht gekommen.

Leasing - Vertrag des Teufels?

An dieser Stelle möchte ich auch mal ein Vorurteil aus der Welt schaffen bzw. einer Verallgemeinerung: Leasing ist nicht immer teurer bzw. zu verteufeln. Man muss sich nur geschickt anstellen und man muss wissen, was man will.

Den Wagen habe ich damals neu gekauft bzw. geleast. Wieso? Grundsätzlich hatten wir schon immer vor, den Wagen zu behalten und zu dem Zeitpunkt musste ich einfach eine gewisse Sicherheit haben (bezogen auf Garantie und Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls). Behalten wollten wir ihn allerdings nur, wenn es kein Montagsmodell ist. Wäre dies der Fall gewesen, hätte man ihn zumindest einigermassen unkompliziert zurückgeben können bzw. zwischendrin einen neuen Wagen leasen können. Zudem hatten wir damals noch nicht das komplette Kapital zur Verfügung, jedoch war dieses Ziel absehbar. Daher entschieden wir uns für ein Leasing über drei Jahr mit einer kleinen Anzahlung. Rückblickend wäre dies zwar nicht nötig gewesen, aber wie ich ja schon in meinem ersten Artikel geschrieben hab kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Gleichzeitig habe ich mir bei der Vertragsunterzeichnung das Vorkaufsrecht schriftlich zusichern lassen. Ich gebe zu, dass dies sicher nicht jeder Händler macht. Aber da wir auf 90'000 km kalkuliert haben, war der Wagen vermutlich eh nicht mehr interessant für den Händler. Letztlich habe ich also einen sehr günstigen Leasingszins erhalten. Ein Kredit wäre um ein Vielfaches teurer gewesen.

Wann lohnt sich also das Leasing? Wenn man den Restwert sicher bezahlen kann, das Vorkaufsrecht hat und wenn man den Wagen auch wirklich übernehmen möchte. Lediglich der direkte Barkauf wäre günstiger, das ist klar.

[bild=1] Endlich unser Eigen

Letzteres haben wir nun auch getan. Seit dieser Woche gehört er endgültig uns. 😁 Wieso? Weil er uns überzeugen konnte. Er läuft seit dem Neukauf zuverlässig und beklagt sich in keinster Weise. Bisher hatte ich nur den kleinen Service und die Reifenwechsel zu verbuchen. Der grosse Service steht nächstes Jahr an. Unvorhergesehen war ein Maderschaden, ein Riss in der Scheibe, welcher durch einen Steinschlag entstanden ist, ein Nagel im Reifen und eine Glühlampe vom Scheinwerfer, welche ich allerdings selbst gewechselt habe. Ein grosser Konstruktionsfehler hingegen ist die Dämmmatte unter der Motorhaube, denn die Clips, welche die Matte fixieren, fallen mit der Zeit raus und fliegen durch den ganzen Motorraum bzw. gehen verloren. Der Ersatz kostet allerdings nur wenige Rappen bzw. Cent. Ich habe mir nun angewöhnt, die Clips in regelmässigen Abständen wieder richtig reinzudrücken.

[bild=6][bild=7] Sonst schnurrt oder besser gesagt knurrt er wie am ersten Tag. Da wir uns nun für ihn entschieden haben, habe ich auch endlich die Alufelgen gekauft, damit ich in Zukunft den Reifenwechsel selbst machen kann. Die Reifen sind übrigens immernoch die vom Neukauf. Profil trotz der Laufleistung immernoch top. Man merkt halt, dass ich nicht wie ein Verrückter in die Kurven gehe und an jeder Ampel mit Vollgas durchstarte.

[bild=3] [bild=4] Ansonsten hat es leider kleinere Kratzer gegeben, die jedoch nur bis zur Grundierung reichen und nicht bis auf das Blech gehen. Hier muss ich noch mit einem Lackstift drüber. Gleiches gilt für die Steinschläge auf der Motorhaube. Vielleicht hat von Euch ja jemand eine Idee, was sich am besten zur Behebung der Schäden eignet? Jedoch überlege ich, ob ich den Wagen nun foliere. Die Farbe ist zwar schick, aber man sieht sie doch recht häufig im Strassenbild. Etwas "Eigenes" wäre irgendwie schon interessant 😁

Die Markel - wenn man es denn so nennen darf

Davon abgesehen muss ich allerdings auch zugeben, dass wir mehrmals am grübeln waren, ob wir einen anderen Wagen haben möchten. Ich will Euch auch gewisse Nachteile oder sehr kleine Markel nicht vorenthalten, die für uns letztlich aber nicht massgebend waren und was vermutlich auch Meckern auf hohem Niveau ist.

Mit seinen drei Jahren und bald 50'000 km klappert es im Innenraum bereits an einigen Stellen. Da stellt sich die Frage, ob man etwas anderes erwarten darf? Er hat ja trotzdem 30'000 CHF gekostet (also rund 25'000 Euro). Des Weiteren hatte sich bereits am ersten Tag die Bluetooth-Schnittstelle aufgehängt. Ich war jedoch zu faul diesen Fehler mal beheben zu lassen bzw. es selbst zu versuchen 😛 Zudem vermissen wir ein Hauch Luxus und vor allem die Motorisierung mit dem 140 PS TDI ist zwar sehr gut, aber man gewöhnt sich doch sehr schnell dran und man hat dauernd das Gefühl, dass jeder andere auf der Autobahn wegzieht. Dass dies sehr subjektiv ist, ist mir bewusst 😉 Des Weiteren sind die Sitze nicht zu 100% für wirklich grosse Etappen geeignet. Zumindest für uns nicht. Leider haben wir nur die manuelle Sitzeinstellung, wodurch eine gewisse Flexibilität einfach verloren geht. Für mich selbst sind die Sitze ein wenig kurz, so dass ich gelegentlich im Bein sehr verspannt bin. Dies hängt auch mit der schmalen Sitzfläche zusammen und den seitlich recht steilen Polsterungen. Und dies, obwohl ich schlank bin. Dafür halt 1,88 m gross.

Überzeugende Alternativen?

Aus diesem Grund haben wir eine Zeit lang verschiedene Autos begutachtet. Dies reichte von Mercedes, BMW, Audi über VW, Skoda, Volvo, Jaguar, Mazda und viele weitere Automarken. Letztlich sind wir dann aber beim Audi A6 Avant 3.0 TDI mit 245 PS hängen geblieben und sind diesen auch mehrfach Probe gefahren. Der Motor war für mich ein Traum. Im Nu habe ich einen Wagen neu konfiguriert und mir verschiedene Vergleichsangebote besorgt. Dazu haben wir auch den einen oder anderen jungen Gebrauchten in Betracht gezogen. Dann kam kürzlich das neue Facelift raus, welches auch in die Auswahl aufgenommen wurde. Ich muss dazu sagen, dass wir uns grundsätzlich Zeit lassen bei solchen Investitionen und nicht nur einmal drüber schlafen. Daher war inzwischen auch das Facelift mit den 272 PS erschienen 😛

Was hat uns also letztlich doch dazu bewogen, den Skoda zu nehmen? Dies hatte ehrlich gesagt viele verschiedene Gründe. Als erstes der für uns wichtigste Grund: Wir wollten unserem treuen Begleiter schlicht weg nicht den Laufpass geben. Viele sehen ein Auto nur als Maschine und vielleicht sollte man dies auch so machen. Aber besonders ich habe damit meine Probleme. Vor allem, wenn man viel mit diesem Wagen erlebt hat. Haltet mich ruhig für bescheuert 😛 Jedes Mal, wenn wir in die Garage gehen und das Licht einschalten, dann wirkt es, als würde er lächeln und sich auf die nächste Ausfahrt freuen. Liegt vermutlich auch am Design.

Dass ich inzwischen auch einen Motorradführerschein und die entsprechende Maschine habe, hat er mir anscheinend nicht übel genommen. Um Streitigkeiten zu vermeiden, stehen die beiden trotzdem ein Stück voneinander getrennt 😁

[bild=8] [bild=2] Neben diesem Grund war aber auch das Finanzielle ein Thema, verbunden mit dem neuen Risiko eines Montagsmodells. Vielleicht übertreibe ich mit Letzterem auch ein wenig, aber man hört ja doch recht häufig, dass Neufahrzeuge ständig in der Werkstatt stehen. Finanziell wäre theoretisch auch mehr möglich gewesen, aber die Variante des A6 hätte uns vollkommen gereicht. Letztlich hatten wir schlicht weg keine Lust erneut soviel Geld zu verbrennen (anders kann ich es leider nicht nennen). Jedenfalls nicht, bis uns ein anderer Wagen wirklich vollends überzeugt. Der A6 ist ohne Frage ein sehr schönes Auto. Dennoch haben wir uns nicht zu 100% wohl gefühlt. Zudem war bei den Gebrauchten bereits Einiges schon nach kurzer Zeit nicht mehr funktionsfähig. Teilweise war dies aufgrund der Fahrzeughistorie nachvollziehbar (z. B. Kurzzeitleasing, Fahrzeug aus Autovermietung oder gar Werkstattersatzfahrzeug), doch bei einigen kamen die Fahrzeuge aus 1. Hand und hatten dennoch kaputte Navis oder die elektronische Heckklappe funktionierte nicht mehr oder sonstige Defekte. Bei einem Fahrzeug mit 26'000 km sind wir sogar kurz auf die Autobahn und dann schnellst möglich wieder umgedreht. Die Ursache konnte ich leider nicht finden, jedoch hat es am vorderen linken Rad brutal gedröhnt. Die Fahrzeuge standen alle bei Markenhändlern und nicht auf irgendeinem Hinterhof, nur damit das klar ist.

Davon abgesehen fehlte mir aber auch die Handschaltung und meistens ein Vier-Speichen-Lenkrad. Ausserdem hat uns das aufgesetzte Navi nicht gefallen. Beides war bei der vorigen 239 PS Version in unseren Augen wesentlich schöner. Dafür hatte diese andere Markel.

Beim 5er BMW hat sich meine Frau jedes Mal vom Armaturenbrett erdrückt gefühlt. Zudem hat er mitunter am wenigstens Platz geboten. Logisch, da nun mal mehr Wert auf Lifestyle gelegt wird. Bei Mercedes hat uns der Innenraum nicht überzeugen können, auch wenn alles ohne Frage sehr hochwertig und schön war. Der Passat hat einfach keine entsprechend Motorisierung gehabt (dem neuen 240 PS TDI vertraue ich noch nicht). Der aktuelle Octavia wäre zwar von der Motorisierung noch gegangen, da er ja auch gleichzeitig "relativ" leicht ist, aber der neue Innenraum hat uns nicht gefallen. Zudem ist die Sicht nach vorne deutlich eingeschränkter als vorher.

[bild=5] Und zuletzt haben wir uns dann gesagt, dass es auch schön ist, einfach mal etwas zu besitzen und nicht an einen Neukauf oder sonstiges denken zu müssen. Der Wagen läuft einwandfrei und wird auch entsprechend gepflegt. Lediglich öfters waschen bzw. putzen könnte man ihn mal, aber das steht auf einem anderen Blatt 😛 Wenn man ihn mal wäscht, sieht er dafür immer noch aus wie neu bzw. wie am ersten Tag. Einfach ein schönes Gefühl. Und ich bin über die gute Substanz des Wagens echt erstaunt. Nach drei Jahren sieht er von unten bzw. unter dem Bleckkleid und hinter den Reifen immernoch fast aus wie neu. Rost konnte ich nur an vereinzelten kleinen Schrauben erkennen, [bild=10] die aber nur geringe Relevanz haben und schnell ausgetauscht sind. Wenn man alles gründlich waschen würde, würde er wie am ersten Tag aussehen. Hier ist sicher auch der trockene Garagenplatz sehr massgebend.

Was die Zukunft bringt

Wie geht es also nun weiter? Kurzzeitig haben wir überlegt, das grosse Navi nachträglich einbauen zu lassen. Da dies allerdings die Hälfte des aktuellen Wagenwertes kosten würde, sind wir [bild=9] davon abgekommen. Selbst mit einem Gerät von Zenec würden wir nicht viel günstiger kommen. Von daher werden wir wohl weiterhin das separate Navi benutzen, was ja auch seine Vorteile hat. Somit bleibt also eigentlich nur noch das Folieren. Dies würde ich gerne selber probieren. Ich habe damit noch keine Erfahrung und müsste vorher noch irgendwo üben, aber ich fänd das sehr interessant und einen Octavia in mattem grün oder blau mit schwarzen Details sieht bestimmt nicht schlecht aus. Allerdings ist die Farbe noch nicht wirklich festgelegt. Zu den leicht matten Felgen würde das aber sicher geil kommen 😁 (Sorry für den Ausdruck 😛)

Am Motor kann man vermutlich wenig machen. Wie gut das Chip-Tuning ist, um ihn auf 170 PS zu steigern, weiss ich leider nicht. Ich möchte den Wagen auch nicht quälen und vor allem noch lang fahren. Auch wenn ich die 1'000'000 km wie beim bekanntesten Fabia aus diesem Forum vermutlich nie erreichen werde 😁 Am genialsten wäre es ja, wenn man den Motor aus dem Audi dort einpflanzen könnte, aber dann wäre es auch nur noch ein reines Flickwerk, wenn das überhaupt geht. Von daher gebe ich mich nun mit den 140 PS zufrieden, zumal es für die Schweizer Autobahn eh ausreicht und auf der Deutschen Autobahn sind die 230 km/h genäss Tacho vollkommen in Ordnung, auch wenn es einen Moment dauert.

Im Übrigen liege ich beim Verbrauch mittlerweile zwischen 4,5 und 5,0 Litern. Es hat sich etwas gesteigert, da nun zwischendrin doch mal die eine oder andere Stadtstrecke anfällt. Auf der Autobahn kann ich die 4,5 Liter aber immernoch ohne grosse Mühe erreichen bzw. es unterbieten, wenn ich es drauf ankommen lassen möchte.

Wie es konkret weitergeht, das werde ich Euch nicht vorenthalten. Ich versuche nun wieder öfters zu schreiben, wenn es dazu entsprechendes Interesse gibt 🙂

Liebe Grüsse
Euer Chary

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Wed Oct 17 11:13:00 CEST 2012    |    Charybdis    |    Kommentare (3)

Nachdem ich nun leider eine Weile nicht schreiben konnte, besteht einiges an Nachholbedarf. Diesmal versuch ich mich auch etwas kürzer zu halten 😉

Seit meinem letzten Artikel ist nun einige Zeit vergangen und ich habe kürzlich die 24'000 km Marke erreicht. Dafür, dass ich den Wagen jetzt ein gutes halbes Jahr habe, ist das zumindest für mich eine ordentliche Strecke. Dies war aber hauptsächlich aufgrund meines täglich Arbeitsweges von 200 km Zustande gekommen. Hinzu kamen noch 3 Reisen (2 x Berlin je á 2000 km und 1 x Urlaub mit vielen langen Fahrten in Süddeutschland). Da ich nun 10 Minuten zu Fuss zur Arbeit brauche, fällt der Arbeitsweg ab jetzt weg und es bleibt mehr Strecke für Reisen über 😛

Doch nun zur eigentlichen Hauptaussage des Artikels. Beim letzten Mal hatte ich angekündigt, dass im nächsten Artikel die Reinigung des Wagens beschrieben wird. Das hat sich leider alles verzögert, da ich mit meiner Freundin umgezogen bin. Und das zum grossen Teil mit meinem Dicken, der mich jeden Tag aufs Neue fasziniert hat.

Vollgepackt und dennoch gute Sicht

Im Wesentlichen habe ich für den ganzen Kleinkram, der in Kisten, Tüten und sonstigen Verstaumöglichkeiten untergebracht war, nur 2 Arbeitswochen benötigt. Dabei habe ich am Abend vorher den Wagen voll gepackt und bin am nächsten Morgen damit zur neuen Wohnung gefahren, hab dort alles ausgeladen und bin dann direkt zur Arbeit. Angesichts der 100 km Strecke und des Ausräumens könnt Ihr euch sicherlich denken, dass es nicht angenehm war, da ich spätestens um 7 auf Arbeit sein musste 😁

Erstaunt hat mich dabei das unglaubliche Ladevolumen. Wo ich vorher im alten Kombi mit Hängen und Würgen gerade so 3 Kisten und die eine oder andere Tüte unterbekommen habe, konnte ich beim Octavia locker 5 Kisten und noch etliche Tüten und kleinere Kisten unterbringen. Die grossen Kisten sind ca. 1,20 m lang, 40 cm breit und 40 cm hoch. Obwohl ich die Ladefläche wirklich voll ausgenutzt hatte, konnte ich hinten noch ohne Probleme rausgucken. Hätte ich also bis unters Dach vollgeladen, dann wäre der Umzug vielleicht sogar noch schneller möglich gewesen. Teilweise war ich schon gernervt, da ich am Abend eigentlich schon gar kein Bock mehr hatte den ganzen Kram ins Auto zu bringen, denn ich wusste das dauert sowieso ewig, bis der Wagen voll ist. Ich kam mir manchmal wie eine Menschenkette vor, die bei Überflutungen Sandsäcke weiterreicht und platziert. Es nahm einfach kein Ende 😛

Obwohl ich sehr viele schwere Sachen dabei hatte (immer schön gleichmässig im Auto verteilt), bin ich stets deutlich unter 5 Liter geblieben (im Schnitt 4,6-4,7 Liter). Momentan hat sich der Verbrauch beim leeren Wagen auf 4,3 Liter eingependelt (Sommerreifen). Für das Zusatzgewicht ist das eine ordentliche Ansage, wie ich finde, zumahl ich nicht besonders darauf geachtet habe, extrem sparsam zu fahren. Das Beschleunigen macht einfach zu viel Spass 😉

"Der Arme"

Nachdem wir den Umzug dann fertig hatten (für die grossen Möbel wurde der Dicke natürlich nicht missbraucht 😁), sah er aber auch dementsprechend aus. Irgendwie tat er uns sogar leid. Bereits nach rund 20'000 km hat er bereits mehr mitgemacht, als jeder andere Wagen zuvor. Der kurze Satz von meiner Freundin, als wir ihn das erste mal nach dem Umzug so richtig begutachteten, traf es eigentlich ganz gut: "Der Arme". Eigentlich bescheuert, wenn man bedenkt, dass es "nur" eine Maschine ist. Aber er hat noch nicht einmal gemuckt seitdem wir ihn haben, der Verbrauch ist niedrig und wir sind einfach rundum zufrieden mit ihm. Und dennoch musste er leiden. Neben jeder Menge Dreck, Staub, Holzsplitter, Blumenerde, Tücher, Lebensmittelverpackungen und sonstigem Kram hatte er jeden Tag schwer zu schleppen und lange Strecken zu fahren. Vorne sieht er fast aus wie ein Streuselkuchen, weil derartig viele Insekten unterwegs waren, dass man mit den Überresten auf der gesamten Frontpartie ein Jahr lang genug Proteine hätte.

Wir haben ihn nun letztes Wochenende zumindest schon mal Innen gründlich gereinigt. Dafür haben wir nicht mehr gebraucht als einen normalen Staubsauger, ein Mikrofasertuch speziell für Innenflächen und einen Wassereimer mit einem kleinen Spitzer handelsüblichen Spühli. Resultat: Der Wagen sieht Innen so aus, als hätten wir ihn gestern gerade erst vom Händler abgeholt. Die Armaturen und Lederflächen lassen sich mit dem Mirkofasertuch einwandfrei putzen. Für das Aufsaugen sämtlicher Krümel etc. habe ich einen spitzen Aufsatz verwendet, mit dem man auch in dünne Ritzen etc. kommt. Damit bekommt man sogar tief sitzende Sachen wieder heraus.

Das kommende Wochenende werde ich dann noch mit Insektementferner und sonstigen Chemiezeugs den Wagen von aussen putzen, damit er wieder glänzen kann.

Ich kann daher abschliessend eine weitere Erfahrung mit diesem unglaublich schönen Wagen an Euch weitergeben: Er ist absolut umzugstauglich 😁 Nicht nur durch das gesamte Ladevolumen, sondern einfach auch durch die gut umklappbare Rückbank und die grosse rechtwinklige Fläche, die zur Verfügung steht.

Ihr lest bald wieder von mir.

Liebe Grüsse
Chary


Tue Apr 03 09:06:07 CEST 2012    |    Charybdis    |    Kommentare (13)

Der erste Monat mit dem neuen Wagen ist nun rum und auf der Uhr stehen jetzt 6200 km. Diese Fahrleistung ist für mich eigentlich eher ungewöhnlich, aber erstens macht es einfach nur Spass mit dem Wagen zu fahren und zweitens waren jetzt auch 2 Reisen mit insgesamt 3500 km dabei.

Die Fahrt nach Berlin hatte ich Euch bereits im letzten Artikel beschrieben. Die zweite Fahrt vor 2 Wochen ging in die Nähe von Garmisch-Partenkirschen, aber dazu komme ich noch.

Bevor ich euch nun den nächsten Abschnitt des Lebenslaufes zu meinem Wagen erzählen möchte, will ich zwei Aspekte vorwegnehmen bzw. klarstellen:

1. Ich sammel gerne Steine. Damit meine ich natürlich nicht jeden Kieselstein, der auf dem Boden liegt, sondern Geoden und andere spezielle Steine. 😛

2. Ich mag Tiere. Ledliglich Spinnen, nervige Mücken und Fliegen überleben bei mir nicht lange. Ansonsten finde ich Tiere die mitunter interessantesten und lustigsten Objekte, die man betrachten kann.

In diesem ersten Monat wollten aber sowohl Steine, als auch Tiere meine Geduld bzw. meine Sympathie ein wenig auf die Probe stellen. Unverhofft, kommt halt oft. 🙄

Nachdem wir aus Berlin wiedergekommen waren, gönnte ich mir dann doch die eine oder andere Fahrt zu meiner Arbeit (pro Tag 200 km). Fahr- und Sitzgefühl sind einfach grandios und ich möchte am liebsten gar nicht mehr aussteigen. Nachdem ich nun auch den Sound der Boxen mit den passenden Einstellungen optimal abgestimmt habe, gleite ich komplett entspannt mit schöner Musik durch die Gegend.

So auch an einem sehr schönen sonnigen Arbeitstag. In voller Freude, dass ich mal wieder einen Arbeitstag hinter mich gebracht habe und somit auch einen Tag näher am Wochenende bin, stieg ich also in meinen schicken Skoda und fuhr los. Bei entspannten 120 km/h auf der Autobahn, überholte ich den einen oder anderen Autofahrer, lies mich zwischendurch natürlich gerne von Elefantenrennen ausbremsen und genoss die schöne Landschaft. Und dann kam, was irgendwann kommen musste. Ein Knall, ein Blick und ein entsetztes Gesicht. Da ich mir zunächst nicht 100% sicher war, fuhr ich beim nächsten Rasthof kurz raus. Doch mir blieb leider nichts Anderes übrig, als die Diagnose "Steinschlag" festzustellen. Mit der Entspannung und der guten Laune hatte es sich somit erledigt. Es ist zum Glück kein Riss und auch kein grosser Treffer gewesen, aber ein kleines Stück ist aus dem Glas herausgebrochen. Die Gefahr, dass daraus ein Riss entsteht ist eher gering. Dass ein Stein die Frechheit besitzt, fliegen zu lernen und sich dann von mir noch nicht einmal angucken lässt, das fand ich schon sehr dreist. 😉 Da sich dies jedoch nicht ändern lies, musste ich damit leben und fuhr nach Hause, auch wenn der Feierabend dadurch ein wenig getrübt war.

Dennoch lies ich es mir am nächsten Tag nicht nehmen, wieder zur Arbeit zu fahren. Und auch die nächsten Tage verliefen problemlos. Trotzdem versuchte ich an LKW's schnellst möglich vorbeizukommen und den grösst möglichen Abstand zu halten. Auch wenn das eher Glücks- bzw. besser gesagt Pechsache ist, versucht man es ja dennoch irgendwie zu vermeiden. Ich hatte eigentlich gehofft, dass sowas nicht direkt am Anfang nach gerade einmal 3000 km passiert.

Und so vergingen die Tage bis die nächste grosse Fahrt anstand. Es sollte in die Nähe von Garmisch-Partenkirschen zum Skifahren und Wandern gehen. Meine Familie aus Berlin kam ebenfalls angereist. Wir entschlossen uns, über Österreich reinzufahren und mussten dann leider zusätzlich zu der 10-Tages-Autobahnvignette auch noch etliche Male eine Tunnelmaut bezahlen. 😠

Aufgrund des Geburtstages unseres Patenkindes mussten wir zwischendurch noch einmal nach St. Gallen fahren, weshalb überhaupt so viele km zusammen gekommen sind. Dies lies sich leider nicht vermeiden, da der Urlaub nur in dieser Woche möglich war.

In St. Gallen angekommen, stellten wir wie gewohnt den Wagen vor der Garage der Eltern ab und gingen ins Haus. Die Sachen, die wir mitgebracht hatten, wollten wir später noch rausnehmen, da es gerade Essen gab. Satt und nahezu kugelrund, gingen wir dann kurz raus, um die Sachen zu holen. Kurz vor dem Wagen hielt ich jedoch kurz inne und gab meiner Freundin ein Zeichen ruhig zu sein, denn ich war der festen Meinung ein eindeutiges Kratzen gehört zu haben. Mein erster Gedanke natürlich "Bitte nicht auch noch einen Marder!!!". Doch es kamen keine Geräusche mehr. Ich lies mehrmals die Zentralverrigelung per Vernbedienung auf- und zuschliessen, doch es tat sich weiterhin nichts. Ich ging zum Motorraum und stampfte einmal mit dem Fuss auf und plötzlich raschelte es im Gebüsch neben dem Wagen. Ich sagte laut zu meiner Freundin "Das war bestimmt ein Marder" und sie lief schnell ins Haus um den Hund zu holen, der ausserordentlich gerne andere Tiere jagte (nicht zum töten, sondern zum spielen). Dieser lief auch kurz um das Auto herum und rannte plötzlich durch den gleichen Busch, in dem es geraschelt hatte, dann über den Garten des Nachbarn und kam dann nach ein paar Sekunden zurück. Meine Freundin meinte, dass es bestimmt nur eine Katze war, da sie die Kratzgeräusche nicht gehört hatte. Dennoch stellte ich den Wagen in die Garage, während der Wagen von den Eltern rausgestellt wurde, da dies ein bereits sehr alter Wagen ist und vor allem keinen warmen Motor hatte.

Am nächsten Tag entschied ich mich, den Wagen kurz von einer Werkstatt checken zu lassen. Ergebnis: Es war ein Marder und er hat sich intensiv mit der Dämmung von der Ölwanne beschäftigt, wie man auf dem Bild sehen kann. Dennoch hatten wir Glück, denn alle anderen wichtigen Teile blieben verschont. Nachdem ich den Wagen wieder abgeholt hatte, fuhr ich noch schnell zur Bank, um dem Garagisten Geld zu holen, dafür dass er den Wagen so schnell angeschaut hat. Auf dem Rückweg von der Bank zur Werkstatt dann der nächste Schrecken. Ein Vogel der unbedingt meinen Weg kreuzen musste. Es gab ein "Pock"-Geräusch und der Kleine war tot 🙁

Nachdem ich das Geld übergeben und den Wagen zurück zur Garage gebracht hatte, setzte ich mich direkt an den PC, um mehr über den Marder zu erfahren. Ich las, dass Marder besonders im Frühjahr aktiv sind, zur Dämmerung herauskommen und warme Motorräume liebten. Besonders Neuwagen ziehen aufgrund der extremen Gerüsche die Marder magisch an. Was für mich jedoch neu war, ist der Aspekt, dass Marder erst anfangen zu kratzen und Sachen zu zerbeissen, wenn sie einen anderen Marder riechen, da sie ein starkes Revierverhalten haben. Es muss also schon mal ein Marder im Motorraum gewesen sein. Desweiteren habe ich herausgefunden, dass es sich höchstwahrscheinlich sogar um den STEINmarder handelt, der in Europa sehr verbreitet und dafür bekannt ist, gerne mal Sachen anzuknabbern. Die Steine hatten es also irgendwie mit mir in diesem Monat. 😛

Trotz des Ärgers, konnten wir den süssen Knopfaugen auf den Bildern, die bei Google auffindbar sind, nicht wiederstehen. Irgendwie sind sie ja trotzdem süss und es ist nun mal ihr Revier. Einen effektiven Schutz für einen Skoda Octavia gibt es wohl noch nicht, obwohl VW für einige Modelle bereits marderdichte Mottorräume baut.

Da wir wieder zurück in den Urlaub fahren wollten, entschied ich mich für eine spätere Reparatur. Und so fuhren wir noch am Abend wieder zurück und verbrachten die Zeit mit Skifahren und Wandern. Obwohl wir 4 Personen im Wagen waren, sehr viel Gepäck dabei hatten und starke Bergfahrten mit teils Stadtverkehr fuhren, kam ich nicht über einen Verbrauch von 5,2 Litern. Der Wagen überraschte mich einfach immer wieder mit dem Verbrauch.

Eines Morgens, als wir wieder eine kleine Tour unternehmen wollten, fiel mir dann die Antenne und seltsame Fusstapsen auf dem Dach auf. Ich musste feststellen, dass die Antenne am oberen Ende zerbissen war. Natürlich machte ich mir direkt wieder Sorgen, dass auch im Motorraum etwas nicht stimmen könnte. Ich öffnete also die Motorhaube. Nachdem ich von allen Seiten, so gut wie es mir ging, alles gecheckt hatte, sprang mir ein alter Bekannter ins Auge: Der kleine Vogel, den ich leider auf der Rückfahrt von der Bank zur Werkstatt erwischt habe. Er ist anscheinend durch die Schlitze im unteren Kühlergrill geknallt und lag nun dort in einer Art Wanne. Als wir ihn dann rausgeholt hatten, musste wir feststellen, dass es leider noch ein sehr junger Vogel war. 🙁

In den folgenden Tagen blieben wir von weiteren Überraschungen jedoch verschont. Es war ja auch genug Aufregung. Im Anschluss an den Urlaub musste ich meine Freundin dann noch nach München zu einer Tagung fahren und konnte dann auf dem Weg nach Hause nochmal die Höchstgeschwindigkeit testen. Und auch hier kam ich wiedermal ohne Probleme bis 200 km/h, konnte jedoch nicht weitermachen, da dies der Verkehr nicht zulies.

Die nächsten Tage fuhr ich dann wie gewohnt zur Arbeit und testete nochmal den Verbrauch. Wie ihr auf dem Foto erkennen könnt, habe ich einen durchschnittlichen Verbrauch auf der Arbeitsstrecke von 4,0 Liter (siehe Bild). Da die Strecke fast genau 100 km lang ist, ist der Wert somit auch ein guter Anhaltspunkt. Im Gesamtdurchschnittsverbrauch über die gesamten 6200 km liege ich aufgrund der schnelleren Fahrten in Deutschland noch bei 4,6 l. Jedoch sinkt dieser Wert stetig. Ich bin gespannt, ob ich vielleicht die 3 vor dem Komma noch packe. 😁

Der erste Monat des Wagens war somit sehr aufregend. Der Dicke ist nun bereits leicht verschmutzt und ich werde ihn wohl demnächst mal per Hand Aussen wie Innen sauber machen. Was ich dafür benutze, da muss ich mich noch schlau machen. Ich hoffe, dass ich gute Pflegemittel dafür finde. Was ich verwendet habe und wie das Ergebnis dann aussieht, das werde ich im nächsten Artikel beschreiben. Dann werde ich auch die gewünschten Fotos vom gesamten Wagen nachliefern, die sich einige von Euch gewünscht haben.

Somit schliesse ich den ersten Monat und auch diesen Bericht ab und kann wiedermal nur sagen:

Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt 😁


Fri Mar 09 09:36:11 CET 2012    |    Charybdis    |    Kommentare (32)

Nachdem ich Euch in meinem letzten Artikel "Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt" bereits erzählt habe, wie ich überhaupt zu meinem neuen Skoda gekommen bin, möchte ich nun von der Übergabe, der ersten grösseren Reise und den ersten Eindrücken zum Wagen erzählen. Und ich möchte direkt vorwegnehmen, dass es mehrfach anders kam, als ich dachte 😉. Leider ist dies wieder ein längerer Text geworden, aber ich wollte es nicht in einzelne Artikel verpacken. Die nächsten Artikel werden definitiv kürzer 🙂.

Am 27.02.12 war es endlich so weit, dass meine Verlobte und ich den neuen Wagen abholen konnten. Zu unserem Unglück war die Abholung in Bern und somit über 1 1/2 Stunde von unserem Wohnort entfernt. Jedoch sollten wir spätestens um 8:30 vor Ort sein, so dass wir uns um 6 Uhr früh zerknautscht aus dem gemütlichen Bett rausschälten und uns fertig machten. Was man nicht alles vor lauter Freude auf den neuen Wagen mitmacht 😁

Als wir dann in Bern beim Händler ankamen, wurden wir auch direkt freundlich empfangen. Bereits beim vorbeilaufen haben wir unseren neuen Dicken schon gesehen und wollten gar nicht lange reden, sondern direkt einsteigen. Leider galt es noch ein wenig Papierkram zu erledigen, bevor uns der sehr nette Händler zum Wagen führte. An dieser Stelle möchte ich auch kurz ein grosses Lob an die AMAG in Bern Wankdorf richten. Mir wurden sehr ausführlich sämtliche Funktionen vom Wagen gezeigt und wir hatten auch genug Zeit, um uns den Wagen noch gründlich anzuschauen. Ich hatte mir dafür extra eine Liste gemacht, wobei nach der Einführung durch den Händler nur noch wenige Punkte (z.B. Lack) übrig blieben. Als Dankeschön und zum Abschied gab es noch eine sehr leckere Keksdose und die zwei Schlüssel zum Wagen.

Und so ging es dann auch direkt los mit den ersten 130 km nach Hause. Sehr zaghaft und vorsichtig bugsierte ich das neue Schlachtschiff aus den Vorführraum heraus, fuhr auf die Hauptstrasse zur Autobahn und hielt immer genügend Abstand zu allen möglichen festen oder bewegten Gegenständen. Nichts sollte dem neuen Liebling zu nahe kommen :P

Bereits auf dieser Fahrt kam es auch zur ersten Überraschung. Ausführlich testeten wir natürlich sämtliche Bedienelemente. U. a. auch den BC (also die Anzeige zwischen Tacho und Drehzahlanzeige) und uns wurde doch frech eine Reichweite von 1150 km angezeigt. Skeptisch, wie ich bin, meinte ich nur, dass der Wagen das nach ein paar KM bestimmt nach unten korrigiert. Doch anscheinend wollte er mich besonders stolz machen, denn bis wir zu Hause angekommen waren, änderte die Anzeige (zusammengerechnet mit den bereits gefahrenen Km) nichts an ihrer Meinung. 😎

Da wir am darauf folgenden Freitag die Einfahrphase machen wollten (übers Wochenende nach Berlin und wieder zurück), sagte ich zu meiner Freundin, dass der Wagen bestimmt mehr verbrauchen wird, da er ja noch nicht eingefahren ist und ich in den ganzen Foren bereits gelesen habe, dass er am Anfang um einiges mehr verbrauchen wird. Ich habe dabei nicht selten Werte von 6-8 Liter gelesen und mich auch mental bereits darauf eingestellt.

Und so haben wir also von Montag bis zum Freitag den Wagen in die Garage gestellt, damit er auch wirklich eine ausführliche Einfahrphase erhält. Und es kam, wie es kommen musste - nämlich anders als gedacht. 😁 Die Tage bis zum Freitag zogen sich lang wie Kaugummi. Die Arbeitstage wollten jedesmal einfach nicht enden und wir zählten gequält die Nächte, die noch bis zur grossen Fahrt übrig blieben. Doch dann war es endlich soweit. Um 5 Uhr morgends standen wir auf, machten uns fertig, packten alle Sachen in das Auto und fuhren los.

Da mich die Anzeige weiterhin mit den insgesamt nun fast 1200 km provozierte, dachte ich an der Grenze auch nicht daran nochmal zu tanken. Ich sagte nur zu meiner Freundin und damit indirekt zum Dicken "Na warte Du Schlawiner, Du möchtest mich doch nur veräppeln".

Während der Fahrt wuchs unsere Begeisterung über den Wagen immer mehr. Die häufigen Meinungen zur Federung des Octavias, dass diese schlecht abgestimmt sei, können wir nicht bestätigen. Wir haben noch nie so bequem gesessen und eine solch komfortable Federung erlebt. Das gleiche gilt für den Sound der Standardboxen. Ich habe mehrmals gelesen, dass dieser zu schwach wäre bzw. dass man unbedingt das Soundsystem kaufen sollte. Auch das kann ich nicht bestätigen. Sowohl Radio, als auch CD und AUX bieten eine sehr gute Klangqualität.

Die Bedienelemente sind sehr angenehm anzufassen und auch die Hebel und Pedale haben ausgezeichnete Druckpunkte. Ebenfalls sehr erfreulich sind die Scheibenwischer, bzw. die Fläche die frei gewischt wird. Sämtliche Anzeigen sind gut erkennbar und die Funktionen selbsterklärend. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir waren rundum begeistert und fühlten uns auch nach mehreren Stunden Fahrt noch wohl in dem Wagen. Lediglich zwei kleine Kritikpunkte sind uns bzw. mir aufgefallen:

1. Durch die Vibrationen bei sehr niedrigen Touren, klappert bei uns an der Heckklappe das Nummernschild bzw. die Halterung. Wir werden hier noch Gummibänder zwischen Halterung und Heckklappe kleben, damit der Lack keinen Schaden nimmt.

2. Der Wagen zieht ganz leicht nach rechts. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob evtl. der vordere rechte Reifen ein wenig weniger Luft drauf hat. Das muss ich nochmal prüfen. Insgesamt muss ich sehr konzentriert lenken, da die Lenkung sehr direkt agiert und manchmal sogar überreagiert für mein Empfinden. Ich kann das vor allem auf meinem Arbeitsweg gut vergleichen, da es dort mehrere Etappen gibt, wo ich mit meinem alten Wagen fahren konnte, ohne das Lenkrad zu berühren. Dies funktioniert beim Skoda jetzt nicht.

Ansonsten sind wir aber rundum zufrieden gewesen auf der Fahrt nach Berlin. Und so sind wir mit knapp 1040 km dort angekommen und hatten laut BC sogar noch über 110 km übrig. Der Wagen hat es mir also gezeigt. :P Insgesamt habe ich dann 50,5 Liter Diesel getankt. Und auch im Stadtverkehr enttäuschte er nicht, denn nachdem wir am Wochenende 230 km reinen Stadtverkehr gefahren sind, wollte er lediglich nochmal 10 Liter von mir haben. Mit so einem guten Verbrauch habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich muss dazu sagen, dass ich immer darauf geachtet habe unter 2000 Umdrehungen zu bleiben und bin auch sehr vorsichtig angefahren etc. (max 125 auf der Autobahn). Und von der Schweiz nach Berlin geht es im Grunde auch viel bergab.

Daher war ich sehr gespannt darauf, wie das Ergebnis nun auf der Rückfahrt ausfallen würde. Da die ersten 1300 km gefahren waren wollte ich zusätzlich nun langsam Stück für Stück die Drehzahlen erhöhen. Und auch hier kam es mal wieder anders als ich dachte. Der Wagen hatte noch längst nicht alle Überraschungen ausgepackt. 😉

So steigerte ich also langsam die Geschwindigkeiten für kurze Zeit, bis dann 1500 km auf der Anzeige erschien. Nun wollte ich dem Gerücht auf den Grund gehen, ob der Wagen in der Einfahrphase wirklich nur bis zu 180 zieht. Doch auch diesmal wollte der Dicke mein Herz höher schlagen lassen. Ich gab Gas, er zog an und im Nu erreichte ich auf dem Tacho 217 km/h. Es wäre noch weiter gegangen, aber der Verkehr lies es dann nicht zu. Dennoch war dies für mich eine kleine Sensation. Leider konnte ich das aus verkehrstechnischen Gründen (plötzlicher Schneefall und zwischendurch zu viel Verkehr) nicht nochmal testen, aber die 200 habe ich trotzdem mehrmals ohne grossen Probleme erreicht. Der Wagen sprintet wie eine Raubkatze, schnurrt dabei aber wie ein Haustiger 😁 Und auch die 320 Nm werden sanft aber bestimmend auf die Strasse gebracht, so dass wir jedesmal sehr angenem in die Sitze gepresst wurden.

Für die Spurts gönnte er sich dann aber doch etwas mehr Diesel, so dass ich an der Grenze tanken gegangen bin. Insgesamt bin ich 809 km gefahren und es waren laut BC noch 140 km übrig. Ich habe dummerweise erst nach dem Tanken das Foto geschossen, so dass die Restreichweite auf dem Bild leider nicht mehr ersichtlich ist. Das macht somit eine Differenz von rund 200 km zur Hinfahrt. Getankt habe ich ebenfalls wieder 50 Liter Diesel. Ich finde, dass das trotzdem noch ein sehr guter Verbrauche ist, dafür dass es bergauf ging und ich mehr aufs Gas gedrückt habe. 🙂

Und so kamen wir also abermals gemütlich am Ziel an. Der Wagen zeigte mir sowohl beim Verbrauch, als auch bei der Geschwindigkeit und auch allgemein vom ganzen Fahrverhalten, dass ich mich gehörig getäuscht habe. Vor allem die Leistungsentfaltung ist eine wahre Wucht und bereitet mir die reinste Fahrfreude. Ich bin die gleiche Strecke schon mit einem 1er BMW und einem X3 gefahren und fühle mich trotz Begeisterung für BMW nun wohler in meinem neuen Traumwagen. Zudem bin ich noch nie so entspannt nach solch einer Fahrstrecke aus einem Wagen ausgestiegen, wie aus dem Skoda Octavia.

Daher kann ich abschliessend mal wieder sagen:

Es kam anders als ich dachte! Aber ausnahmsweise mal positiv! 😁


Wed Feb 29 08:55:46 CET 2012    |    Charybdis    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: Skoda Octavia Neuwagen

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Die Geschichte, wie man zu seinem ersten eigenen Neuwagen kommt, ist stets individuell und durch vielerlei Aspekte geprägt. Und wie ich am Ende feststellen musste, trifft ein altes Sprichtwort zum wiederholten Male genau ins Schwarze: "Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt".

Dieser Blog soll ein umfassender Lebenslauf meines ersten eigenen Neuwagens sein. Es soll aufgezeigt werden, wie ich zu dem Wagen gekommen bin, was mich beeinflusst hat und wie zufrieden ich mit dem Dicken bin, der bisher noch keinen Namen bekommen hat.

Die Geschichte zum ersten Neuwagen reicht bis in meine Grundschulzeit zurück. Damals tangierte mich das Thema "Auto" natürlich nur peripher, denn ich betrachtete die Selbigen nur aus den Augen eines kleinen Jungen und sabberte jedem Sportwagen, der viel Sound und "Bling Bling" machte, hinterher. Sämtliche wirtschaftlichen Betrachtungen, objektive Aspekte oder gar familienrelevante Punkte waren zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen irrelevant. Es wäre ja auch schade, wenn ein kleiner Junge nicht einfach träumen und ohne Hintergedanken begeistert sein kann. Genau dies ist ja das Schöne an der Kindheit (zumindest sollte es so sein).

Die erste grosse Bewusstseinsänderung kam Mitte der 90er, als Mein Vater mit seinem frischen Führerschein und dem ersten gebrauchten Wagen, ein Toyota Corolla, mich vom Kindergarten abholte. Seltsamer Weise werde ich diesen Tag nie vergessen, denn es war ein wunderschöner sonniger Tag und meine Mutter holte mich und meinte, dass mein Vater eine Überraschung hätte. Wir liefen zur Strasse und dort Stand mein Vater mit einem breiten Lächeln neben dem bronzefarbenen Toyota Corolla (Limousine). Der Wagen war zwar alt, aber in einem sehr guten Zustand. Das war somit quasi der erste Kontakt mit einem Auto aus den eigenen Reihen. Und dieser Kontakt fühlte sich gut an, denn auch mit einem einfachen Auto ohne Servolenkung, elektrischen Fensterheber oder gar modernes Radio, machte das Mitfahren bereits sehr viel Spass. Der Werbespruch "Nichts ist unmöglich" traf zu und wo ich heute drüber nachdenke, wäre "Simply clever" ebenfalls passend gewesen. 😉

In den folgenden Jahren wurde dieser Wagen von meinen Eltern gehegt und gepflegt. Selbst ein neues modernes Autoradio (mit CD) und zusätzliche Lautsprecher wurden ihm gegönnt. Und er erwies sich ohne auch nur einen einzigen Markel als sehr treuer Begleiter.

Dennoch kam es in dem Zeitraum, als es auf das Gymnasium zuging und ich somit in die Oberstufe kommen sollte, dazu, dass mein Vater ein neueres Auto mit mehr Platz haben wollte. Da ich mittlerweile schon in die Pubertät kam und meinen Senf dazugeben wollte, haben mich meine Eltern im Entscheidungsprozess auch mit berücksichtigt. Dadurch bekam ich zum ersten Mal mit, was es eigentlich für Gedanken rund um den Kauf eines Fahrzeuges gibt, wobei ich damals wohl eher nur die grundlegendsten Fragen mitbekommen habe 😉.

So kam auch das erste Mal die Frage auf, welche ich in über einem Jahrzehnt selber beantworten musste: Welches Auto nehmen wir? Nachdem wir bereits die guten Erfahrungen mit dem alten Toyota gemacht haben, stand recht schnell fest, dass es wieder ein Toyota werden soll. Die Edelmarken wie Mercedes, Audi oder BMW waren damals finanziell ohnehin nicht möglich, auch wenn mein Vater natürlich gerne BMW gefahren wäre, da er vom Hochzeitswagen damals (eine vollausgestattete 5er Limousine) einfach nur begeistert war.

Nachdem die Marke festgelegt war, kam auch gleich die nächste Frage: Neu- oder Gebrauchtwagen? Und diese Frage blieb eine Weile offen. Das Augenmerk sollte damals eigentlich auf Gebrauchtwagen liegen, doch dann haben wir ein einmaliges Angebot bei einem Händler gefunden. Ein wahres Schmuckstück: Ein Toyota Carina (Limousine) mit der stärksten Motorisierung und Vollausstattung. Es handelte sich dabei um einen Jahreswagen, der gerade einmal die Einfahrphase hinter sich hatte und dennoch bereits 7000 DM weniger kosten sollte. Zu damaliger Zeit ein riesen Preisnachlass, da volle Garantie und Service inklusive war. Wir verliebten uns alle direkt in diesen Wagen und nach langen Überlegungen und Diskussionen entschieden sich meine Eltern für den Kauf, allerdings auf Abzahlung.

Und so hatte unsere kleine Familie den ersten Fast-Neuwagen vor der Tür stehen, welche ebenfalls gehegt und gepflegt wurde. Bei der Abholung kam es jedoch beinahe zum Crash, da mein Vater noch nie Servolenkung gefahren war 😁. Die erste Kurve noch auf dem Händlergelände wollte mein Vater mit der gewohnt krätigen und schwungvollen Lenkbewegung aus dem Totoyta Corolla durchführen und musste kurzer Hand in die Bremse treten, da er sonst in die Wand gedonnert wäre. Nach dem Spruch "Der lenkt aber leicht", war das Gelächter unter den Beifahrern (meiner Mutter und mir) nicht mehr zurückzuhalten. Nachdem wir dann stolz nach Hause gefahren sind, stand fest, dass dieser Wagen gefahren wird, bis er nicht mehr kann. Dass dies früher eintreten sollte, als wir dachten, konnte damals natürlich noch keiner wissen. Und es war noch nicht mal die Schuld von uns oder gar vom Auto. Aber dazu später.

Wir haben uns rund um wohl gefühlt in diesem Wagen und er begleitete mich sogar durch die gesamte Gymnasiumszeit bishin zum Abitur. Der Wagen hatte in 7 Jahren, abgesehen von 3 kleinen Kinderkrankheiten ganz am Anfang (alles Garantie und innerhalb von einer Stunde behoben), lediglich einmal eine neue Batterie nötig.

Ich hätte am liebsten nie wieder ein anderes Fahrzeug gehabt und ich war schon begierig darauf ihn irgendwann selber zu fahren. Kurz nach meinem 17. Geburtstag kamen meine Eltern dann auf mich zu und fragten mich, was ich denn über einen Führerschein denke. Ich guckte sie nur an und fragte, ob sie mich veräppeln wollen. Sie wussten natürlich, dass ich den Führerschein so früh wie möglich anfangen wollte. Und so kam die göttlichste aller Fragen: "Du kannst Dich zwischen zwei Optionen entscheiden: Entweder wir bezahlen Dir den Führerschein, oder Du machst eine riesige Party mit allen Freunden. Was möchtest Du?"

Selbstverständlich entschied ich mich für das einmalige Erlebnis einer Party zum 18. Geburtstag, denn was sollte ich denn mit einem Plastikkärtchen, was ein Leben lang gültig ist 😁 Spass bei Seite. In den nächsten Wochen konnte mir Nichts das Grinsen aus dem Gesicht bügeln. Ich konnte es kaum erwarten zur Polizeistelle zu gehen und den Führerschein zu beantragen. Als ich dann 17 1/2 war, habe ich in den Sommerferien dann auch mit den Theorie- und Fahrstunden begonnen. Ja ich musste noch nach der alten Regelung anfangen und konnte den Führerschein erst mit 18 bekommen :P Ich war ohnehin immer in den letzten Jahrgängen bevor Änderungen eintraten: Führerschein mit 18 - heute 17 1/2 mit Beifahrer, Abitur 13 Jahre - heute 12 1/2 (auch wenn das meiner Ansicht nach keinen Vorteil bringt) und selbst beim Studium war mein Jahrgang der Letzte, der noch ein Vorpraktikum machen musste für die Zulassung - aber egal 😁. Mein Fahrschulwagen war ein Opel Astra, bei dem ich nach kurzer Zeit dachte, dass dies ja auch kein schlechter Wagen wäre. Auch dies beeinflusste spätere Entscheidungen, die ich hier noch aufführen werde. Und so wurde ich kurz nach meinem 18. Geburtstag (leider gabs an meinem Geburtstag keinen Prüfungstermin mehr) zu einem stolzen Führerscheinbesitzer. 😁 Ich war stolz wie Oskar und auch der erste in meiner Klasse, was mir nochmal zusätzlich Freude bereitete.

Als ich mit dem Führerschein nach Hause kam, gab es natürlich seitens meiner Eltern ein Jubelgeschrei vom Feinsten. Und dann sagte mein Vater: "So! Nun gehen wir essen und DU fährst uns hin, damit ich sehen kann, ob ich Dir den Wagen auch anvertrauen kann". Ich antwortete nur: "Ich wollte ohnehin erst paar Mal mit Dir zusammen fahren, damit ich mich an den Wagen gewöhnen kann". Wir fuhren zum Restaurant und auch das Einparken funktionierte einwandfrei. Die Eltern also zufrieden gestellt :P. Zu meinen Vorsätzen mit dem gemeinsamen Fahren kam es dann aber doch nicht, da bereits am folgenden Wochenende eine Party stattfinden sollte, bei der ich natürlich mit dem Wagen vorfahren wollte. Als ich mit der Idee zu meinem Vater ging, bekam ich zuerst nur einen skeptischen Blick und natürlich musste die Frage kommen "Ich dachte Du wolltest erst noch ein paar Mal mit mir fahren?!". Ich habe Ihn am Ende aber doch noch überredet bekommen - es ist ja nachts wenig Verkehr und so 😉 - und somit war der grosse Moment gekommen: MEINE ERSTE ALLEINIGE FAHRT

Auf die Erste folgten etliche Weitere und ich wurde von Tag zu Tag sicherer. Da der Carina bereits sehr gross war, vor allem im Vergleich zum Fahrschulwagen, war es doch eine gewisse Umgewöhnung. Aber es funktionierte alles immer einwandfrei. Bis zu einem sehr grauen Tag, der mir bis heute die Tränen in die Augen treibt, da ich den Wagen wirklich sehr gemocht habe. Der Unterricht war vorbei. Ein Freund fragte mich, ob ich Ihn noch nach Hause bringen könnte. Das war kein Problem, da es ohnehin auf dem Weg nach Hause lag. Wir fuhren nichts ahnend los. Auf die Hauptstrasse und eine durch Lichtsignalanlage geregelte Kreuzung. Es war grün und wir kamen gerade mit den erlaubten 50 km/h angefahren. Es waren drei Spuren Linksabbieger, Geradeaus, Rechtsabbieger. Auf der Linksabbiegerspur stand ein LKW, welcher mir das Abwenden der Situation unmöglich machte, da die Sicht versperrt war. Und so fuhren wir rechtens auf die Kreuzung zu, selbst die Linksabbieger von der Gegenfahrbahn haben normal gehalten, als plötzlich ein getunter Golf 3 auftauchte und unseren Weg kreuzte. Hinterher haben wir erfahren, dass er bei Rot losgefahren ist (durch eine Zeugin bestätigt, welche dann unter uminösen Umständen plötzlich zum Termin der Gerichtsverhandlung die Aussage zurück zog).

So krachte ich mit unserem geliebten Wagen, der gerade erst einen Monat zuvor endlich abbezahlt war, mit 50 km/h frontal in die Seite des Golfes, welcher in hohem Bogen weggeschleudert wurde. Da es sich um einer stark frequentierte Kreuzung handelte, mit extrem vielen Fussgängern und Radfahrern, war es Glück im Unglück, denn es wurde kein einziger Fussgänger getroffen. Der Golf schoss genau durch eine Lücke von Fussgängern hindurch. Fazit: Beide Autos Totalschaden. Obwohl die Airbags nicht auslösten, kamen mein Freund und ich unverletzt aus dem Wagen heraus. Auch dem Golf-Fahrer ist nichts passiert. Was ich dazu denk, das behalte ich lieber für mich. Er hat sich dann hinter seinem Anwalts-Papi versteckt und noch grosse Töne von sich gegeben. Nicht mal eine Entschuldigung kam ihm über die Lippen. Dass dies für uns finanziell eine Katastrophe war und für ihn natürlich nicht, das interessierte Ihn nicht. Aber das ist ein anderes Thema.

Im gleichen Zeitraum hatten sich auch meine Eltern kurz zuvor dazu entschieden getrennte Wege zu gehen. Da der Wagen nun Schrott war, musster dieser nicht mehr aufgeteilt werden bzw. die Streitfrage darum hatte sich erledigt. Zumindest vorerst, aber das wäre ein anderes Thema. Es war ein eher weniger erfreuliches Jahr.

Nachdem ich dann ein halbes Jahr die öffentlichen Verkehrsmittel nutzte, dachte ich über einen kleinen Gebrauchten nach. Einzelnd fragte ich meine Eltern, ob dies möglich sei. Ich hatte ein wenig Geld gespart gehabt und um es kurz zu machen, ich kaufte einen kleinen süssen Opel Corsa B. Da mir der Opel Astra ja bereits sehr gefallen hat, ich mir diesen aber bei weitem nicht leisten konnte, kam nur der kleine Bruder in Frage. Es reichte aber auch vollkommen aus und so begleitete mich dieser durch das Abitur. Und auch die darauf folgende Bundeswehrzeit war er mir treu ergeben. Er hielt sogar noch bis zum ersten Studiumssemester und wurde ein wenig gepimpt und gepflegt, so gut wie es ging 🙂.

In der Zwischenzeit hatte der Vater meines besten Freundes den neuen BMW bekommen. Da wir ab und zu auch damit gefahren sind und ich bei jedem Mal schwärmte ohne Ende, kam der Vater dann eines Tages und fragte mich, ob ich mal eine Runde drehen möchte. Ein bewegender Moment!!! Mein Freund und ich waren ohnehin in der Zwischenzeit sehr BMW vernarrt geworden und ich sagte mir immer, dass ich später auf jedenfall einen BMW haben möchte. Die Fahrt mit dem Wagen pushte den Wunsch noch mehr. Das mein Spruch am Anfang dieses Artikels wieder eintreffen wird, daran dachte ich auch diesmal nicht 😉. Aber ich bin auch heute noch der Meinung, dass BMW wunderschöne Autos baut. Wieso es anders kam, das erzähle ich noch.

Vorerst blieb ich also bei meinem Corsa, der dann leider verkauft werden musste, als ich einen kleinen Unfall hatte (nur leichter Blechschaden). Dies war bedingt dadurch, dass ich noch als Fahranfänger bei der Versicherung versichert war und hohe Prozente hatte und nach dem Unfall hochgestuft werden sollte. Das konnte ich mir dann leider nicht mehr leisten. Ich reparierte den Corsa und verkaufte ihn.

Kurz nachdem ich dann mein Studium begonnen habe lernte ich dann meine heutige Freundin und Verlobte kennen. Das Problem war, dass wir 900 km auseinander wohnten. Doch da auch sie studierte, ergab sich bei ihr die Möglichkeit für ein Austauschjahr, wodurch sie für 1 Jahr bei mir wohnen und studieren konnte. Und wir entschlossen uns einen kleinen Gebrauchten zu kaufen, da es zu zweit wieder deutlich wirtschaftlicher war diesen Wagen zu finanzieren. Da der alte Opel Corsa treu war, kam kurzer Hand wieder ein Corsa B vor die Haustür. Ihr Austauschjahr ging genau mit meinem Abschluss des Studiums zu Ende, so dass ich bereits sehr früh entschied, mit ihr mitzugehen. Und das hiess dann ab in die Schweiz (ich erinnere mal wieder an den Spruch von ganz oben 😉).

Der kleine Opel sollte natürlich ebenfalls mitkommen. Leider wurde uns vom TÜV der Schweiz ziehmlich schnell ein Strich durch die Rechnung gemacht. Er hatte leider einige Mängel, die ich damals beim Kauf nicht erkennen konnte. Daher musste wir ihn verkaufen und uns einen neuen Wagen zulegen. Markentechnisch waren wir vollkommen unvoreingenommen und haben uns lediglich ein Bugdet gesetzt. Und so fanden wir einen Ford Focus Kombi, der uns zwar viele Sorgen bereitete, aber trotzdem treu ergeben war. Bereits nach der ersten Fahrt machte die Batterie die Grätsche und musste ersetzt werden. Kurz darauf, als wir in meine alte Heimatstadt gefahren waren, flog uns Zahnriehmen und Wasserpumpe um die Ohren. Es gab halt immer irgendwie etwas daran zu machen, aber es waren stets Verschleissteile.

Als ich nun letztes Jahr einen festen Job bekam, kam auch bei mir dann der Wunsch nach einem neuen Wagen auf, so wie es vor über 10 Jahren bei meinem Vater der Fall war. Der Ford war zwar in Ordnung, allerdings konnte ich nicht ganz optimal mit meiner Grösse drin sitzen, was vor allem auf längeren Fahrten für Rückenschmerzen sorgte.

Und so fing ich vor über einem halben Jahr an zu recherchieren, was mich letzten Endes auch auf dieses Forum gebracht hat. Sämtliche Autoerfahrungen, die ich seit der Grundschule bis heute gemacht habe, flossen in die Entscheidung mit ein. Dazu Meinungen, Erkenntnisse und Berichte aus dem Internet, Zeitschriften und dem Bekanntenkreis. Selbstverständlich war der grosse Wunsch des BMW immernoch vorhanden. Lustiger weise kam mir in diesem Zeitraum mehrmals ein Satz von einem sehr guten Freund und Ersatzvater in den Sinn: "Wenn Du dann selber Dein erstes neues Auto kaufen willst, dann wirst Du Dir mehrmals überlegen, ob Du wirklich so viel Geld ausgeben möchtest". Er hatte sich damals für einen sehr günstigen Kleinwagen entschieden, obwohl durchaus andere Modelle möglich gewesen wären. Als ich ihn darauf ansprach, bekam ich eben diese Antwort von ihm.

Ich recherchierte also weiterhin und es kamen auch verschiedenste Modelle in Frage: Audi A4, Audi A6, BMW 3er, BMW 5er, Opel Insignia, Ford Mondeo und (wer hätte es gedacht) Skoda Octavia und Skoda Superb. Auf Skoda sind wir eigentlich nur durch die Schwester von meiner Verlobten aufmerksam geworden, die sich einen Fabia gekauft hatte und hellauf begeistert davon war. Ich hatte mir diesen natürlich mal angeguckt und fand ihn auch nicht schlecht. Toyota viel leider raus, da mir das neue Design nicht mehr zusagte. Meine Verlobte und ich entschieden uns dann an einen sonnigen Samstag dafür, die Modelle einfach mal angucken zu gehen und zu vergleichen. Tja und es kam mal wieder anders als wir dachten 😁

Erstes Probesitzen: A4 und BMW 3er zu klein für mich, somit vielen diese beide schon raus. Opel Insignia hatte eine bescheidene Rundumsicht, was ich absolut nicht leiden kann. Er gefiel mir zwar sehr gut von aussen, aber da ich drin sitze und rausgucken möchte, waren das kleine Bullauge nach hinten und die Lichtschlitze an den hinteren Seiten einfach zu klein, um wirklich vernünftig etwas sehen zu können. Der Ford Mondeo gefiel uns beiden dann von der Gestaltung im Innenraum nicht und somit blieben dann nur noch Audi A6, BMW 5er und die beiden Skoda.

Bevor wir die Edelmarken begutachten gingen, sahen wir uns die Skoda an. Und wir waren einfach begeistert und fühlten uns sofort wohl. Natürlich waren wir vom Platzangebot des Superb schon erschlagen und überwältigt. Ich konnte sogar sehr bequem sitzen und hatte eine wunderbare Rundumsicht. Und dennoch wollte ich es nicht wahr haben. So viel Auto für so viel weniger Geld??? Und so sind wir dann noch zum Audi A6 und BMW 5er und haben uns reingesetzt. Meine Verlobte fühlte sich bei beiden Autos von der Konsole erschlagen und eingeengt. Eines der Sachen die ich eigentlich mochte, aber es sollte ja uns beiden passen. Für mich aber ein wichtiges Kriterium: Rundumsicht nicht ganz so gut wie bei den Skoda und vor allem im Fond und Kofferraum weniger Platz. Und erst jetzt merkte ich, dass es nun mal eher Lifestyle Autos sind und hier nicht nur die Funktionalität im Vordergrund steht. Vor 10 Jahren habe ich niemals an Familie und Funktionalität gedacht. Es kam halt mal wieder anders. Und so zogen wir von dannen und ich fing an mich vom Wunsch nach einem BMW zu verabschieden. Nicht weil es schlechtere Autos sind, aber eben weil es nicht unbedingt besser Autos sind. Denn genau zu diesem Moment kam mir der Satz von meinem Ersatzvater ganz besonders in den Sinn.

Somit stand also fest, dass es ein Skoda werden sollte. Ich las wie ein Besessener sämtliche Informationen zum Octavia und Superb. Wir haben uns noch einige Male die Wagen angeschaut und sind auch Probe gefahren. Ich hatte bereits ein faszinierendes Angebot für einen Superb erhalten und war schon kurz davor zuzuschlagen, auch wenn wir den Platz NOCH nicht benötigten. Doch dann kam ein noch wesentlich besseres Angebot für einen Skoda Octavia 2,0 TDI (140 PS). Und da konnte ich dann auch nicht mehr wiederstehen. Diesen habe ich diesen Montag (27.02.12) abgeholt und bin total begeistert. Mit dem Werbespruch "Simply clever" hat Skoda somit auch mich in den Bann gezogen und erinnert mich immer wieder an die Toyota und Opel Zeit, denn auch dort haben mich simple Autos sehr glücklich gemacht.

Die Begeisterung und Erfahrungen mit diesem ersten neuen Wagen möchte ich mit Euch teilen. Für alle die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder eine Entscheidungshilfe benötigen. Es wird ein ganzer Lebenslauf zu diesem Wagen entstehen.

Für alle da draussen, die die Entscheidung zu einem neuen Wagen treffen wollen oder heute vielleicht nur an eine Marke glauben, weil ja alles Andere schlecht ist, denen möchte ich nur einen Satz mit auf den Weg geben:

Es kommt erstens anders und zweitens als man denkt 😁


Blogautor(en)

Charybdis Charybdis

Audi