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was bedeutet der rote Bereich im Drehzahlmesser?

Themenstarteram 3. September 2015 um 12:27

Hallo zusammen,

dass man möglichst nicht bis dorthin drehen soll, ist mir klar.

Aber warum beginnt der rote Bereich bei manchen Motoren z.B. bei 5.800/1, bei anderen bei 6.000/1 oder 6.400/1.

Warum ist dann 6.300 "ok", 6.400 aber nicht mehr.

Wäre toll, wenn da jemand eine Erklärung für mich hätte.

Grüße aus Hamburg

Frank

Beste Antwort im Thema
am 3. September 2015 um 13:23

Das hat natürlich physikalische Gründe. Jeder Motor ist konstruktiv anders gebaut. Im Grunde genommen liegt es im Endeffekt immer an der Masseträgheit der verschiedenen Bauteile!

Zum Beispiel liegt die Kolbengeschwindigkeit ab einer gewissen Drehzahl in einem so hohem Bereich, dass der Schmierfilm zwischen Pleullager und Kolben oder Kurbelwelle einfach plattgedrückt wird und keine Schmierung mehr erfolgen kann. Oder bei einer anderen Motor-Konstruktion können die Ventile ab einer bestimmten Drehzahl (Geschwindigkeit) nicht mehr schnell genug schließen, also die Nocke ist vom Ventil schon weg und das Ventil wird durch die Feder nicht schnell genug hoch gedrückt, dann ist der Nocken schon wieder auf dem Weg nach unten und das Ventil noch auf dem Weg nach oben, was extreme Schläge im Ventiltrieb verursacht. Außerdem wird der Zylinder nicht mehr richtig gefüllt und es kann nicht mehr richtig verdichtet werden.

Bei zunehmender Drehzahl (Geschwindigkeit) nimmt dieser Effekt im Quadrat zu, so kommen die unterschiedlichen Drehzahlgrenzen zustande.

Haben z.B. zwei augenscheinlich gleiche 2,0 Liter 4 Zylinder Motoren unterschiedliche Kolbendurchmesser und Hub (also bei gleichem Hubraum), so werden sie wohl auch unterschiedliche Drehzahlgrenzen haben. Es hängt aber von noch viel mehr Komponenten ab!

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Zitat:

@Johnny98 schrieb am 5. September 2015 um 09:30:10 Uhr:

"Poor mans S-Class" ;-)

Ja, das ist so eine Tradition bei den C - Klassen, egal ob W202, 203, 204 oder 205, alle sind den ihrerzeit angebotenen S - Klasse - Versionen W140, 220, 221 und 222 stellenweise frappierend ähnlich. 205 und 222 verwechsle ich sogar manchmal, vor allem aus größerer Entfernung.

Themenstarteram 5. September 2015 um 13:24

War ja bei W126/ w201 auch schon so.

Nur beim rundlichen W221 und kantigen W204 war es anders, wohl weil der W204 ein sehr großer Qualitätssprung zum Vorgänger war den man auch sehen sollte, während der parallele W221 sehr nach W220 Facelift aussieht,finde ich.

Bei den aktuellen Baureihen habe ich auch noch Probleme sie zu unterscheiden. Die Dimensionen sind natürlich verschieden aber wenn sie so ganz allein irgendwo stehen sehen sie echt gleich aus.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 4. September 2015 um 18:21:32 Uhr:

Bei einigen Herstellern liegt die kurzzeitige Drehzahlgrenze im Roten und die Dauerhafte etwas vor dem Roten, aber bevor was passiert setzt normalerweise ein Drehzahlbegrenzer ein. Heute allerdings nicht mehr so Rabiat wie Früher.

Eigentlich ist der Rote ein Hinweis das es Zeit wird Hochzuschalten.

Naja:

Mein Dicker ist nicht der stärkste mit diesem Rumpfmotor. Ab 3000min-1 wird es zäh, bei 3700min-1 soll die Nennleistung anliegen und erst bei 5000min-1 ist der rote Bereich.

5000min-1 erreiche ich nur den Berg runter (steiler Berg!), da vorher das MSG abregelt. Frei (Vollgas im Leerlauf) dreht der auch nicht so hoch, das MSG ...

Wie gesagt: der rote Bereich ist willkürlich gesetzt. Hersteller A gibt Schaltempfehlungen, Hersteller B markiert wirklich den schädlichen Bereich, den man aber nur mit Gewaltanwendung erreicht.

Meine alte Gummikuh (BMW-Motorrad) wird erst im roten Bereich wach. 1000min-1 mehr als der "rote Bereich" sind locker drin. Nachdem ein Ventil den Kolben geküsst hat, hab ich die Kipphebellagerung von Gleitlager auf Nadellager umgerüstet. Seither ist sie für die restliche Motorauslegung ausreichend drehzahlstabil.

Das sind 2 Extrema: der erste Motor will gar nicht in den roten Bereich, der 2. lebt erst dann richtig.

Grüße teasy

Egal welcher Verbrennungsmotor bei welchem Auto (LKW,PKW) auch immer verbaut ist, gibt es eine mechanische Grenze, die von den mit Federkraft zurück gezogenen Ventilen herrührt. Die Hersteller haben sich das dann schon so ausgedacht. Daß die meisten Käufer eines Boliden sich darüber keine Gedanken machen, ist darin mit einkalkuliert und wenn man sein Auto lieb hat, dann meidet man dann halt den roten Bereich. Ob er knapp oberhalb von 2000U/min (LKW) oder bei 20 000U/min (Formel1) ist. Hintergrund ist halt, daß irgendwann die Kolben schneller als die Ventile sind und dann knallt's im Inneren.

am 8. September 2015 um 9:47

Ich denke bei den meisten heutigen Motoren wird die max. Drehzahl nicht durch mechanische Probleme verursacht, sondern durch einen Leistungsabfall bei zu hohen Drehzahlen.

Die Nockenwellen sind in der Regel nur auf einen bestimmten Drehzahlbereich ausgelegt und wenn dieser Bereich überschritten wird, verliert der Motor stark an Leistung. Es macht dann einfach keinen Sinn noch höher zu drehen.

Nicht umsonst gab es Erfindungen wie VTEC, um diesen Drehzahlbereich zu strecken. Heutzutage gibt es durch die Turbo's eher wieder den gegenteiligen Trend zu niedrigen Drehzahlen.

Mechanisch könnten viele Motoren deutlich mehr vertragen. Mein 1.8er Motor verträgt laut einigen Tests 9000RPM ohne, dass die Ventiele oder Kolben knallen, aber max. Leistung ist bei 6300 und danach gehts bergab. Deshalb ist der original Begrenzer bei ca. 6900.

Die K20 Motoren (Type-R, S2000 usw.) vertragen auch 10000 Umdrehungen, aber auch da macht es keinen Sinn so hoch zu drehen.

Deshalb habe ich übrigens absolut keine Bedenken meinen Motor bis zum Begrenzer zappeln zu lassen. Da sind noch genug mechanische Reserven. :D

Ventilfedern können auch 16000 RPM und mehr mitmachen, wie man an Motorradmotoren sehen kann.

Bei manchen älteren Fahrzeugen liegt die offizielle Nenndrehzahl schon deutlich im roten Drehzahlbereich. Ergibt sich indirekt, wenn Drosseleffekte nicht stark genug sind um die Drehmomentkurve stark genug abfallen zu lassen. Die Gänge bis zur jeweiligen Höchstgeschwindigkeit auszufahren ist kurzzeitig möglich, aber nicht empfehlenswert.

Bei modernen Motoren mit Motorsteuergerät wird die Drehmomentkurve künstlich nach unten abgeknickt und damit die Drehzahl begrenzt.

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