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Warum für den Verbrenner entschieden

BMW X3 F25
Themenstarteram 26. Januar 2023 um 13:22

Hi, ich stehe gerade vor dem Problem den X3 als Verbrenner zu kaufen oder weil er als Plugin Hybrid zu teuer ist, den X1 U1 zu kaufen.

Warum habt ihr euch bewusst für den Verbrenner und gegen die elektrischen entschieden?

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23 Antworten

Weil uns der Verbrenner noch sehr viele Jahre als zuverlässiges Transportmittel erhalten bleiben wird.

Weil wir in den nächsten Jahren nicht in der Lage sein werden flächendeckend Elektro fahren zu werden, zumal die Rohstoffe nach aktuellen Produktionskriterien niemals ausreichen werden.

 

Kauf einen 6 Zylinder Diesel und habe die nächsten Jahre Spaß daran!

 

LG

Themenstarteram 26. Januar 2023 um 13:55

Ne dafür fahre ich zu wenig und nächstes Jahr gehts in Rente.Das heißt zu Hause kurze Strecken und sonst mit Hund Fahrten in Urlaub.

1. Weil wir auf Fahrten gen Süden weder Zeit noch Lust hätten, uns bei Ladevorgängen die Trilogie "Herr der Ringe" reinzuziehen.

2. Weil "Freude am Fahren" zumindest für uns auch bedeutet, dort, wo es möglich ist, nicht mit schweißnasser Stirn den Ladeszustand jenseits 160 km/h verfolgen zu müssen.

Gilt so natürlich nur für reine E-BMW, der X3 30e hat dann wiederum nichts mit "Freude am Fahren" zu tun.

Bei uns ist es daher 12/20 ein X3 30d mit dem zauberhaften 286 PS Motor geworden.

Gruß

Matthias

Hab meinen 30d 2017 aus erster Hand gekauft, da war E-Variante noch kein Thema.

Fahre mittlerweile auch nicht mehr viel, trotzdem bleibt er weil der Motor einfach perfekt zum X3 passt.

Mit meinem 30d letzte 3 Jahre fahre ich knapp 10.000km. auf Tacho 195.000km und trotzdem wiel ich nicht tauschen

Ich bringe dann mal die Gegenargumente ins Feld. Ich hatte bisher einen X3 30D. Ich war sehr zufrieden damit. Der hatte alledings schon über 330.000 km auf der Uhr und da ich ein zuverlässiges Auto brauche (nutze es geschäftlich) habe ich mich entschieden, dass er ausgetauscht werden sollte.

Und da stand ich vor genau dem gleichen Thema. Ich hatte auch die ganzen oben genannten Vorurteile im Kopf. Die armen Kinder, die die Rohstoffe ausgraben müssen, die Umweltschädlichkeit und und und. Mittlerweile alles Blödsinn. Natürlich braucht ein E-Auto mehr von den schädlichen Rohstoffen. Aber insgesamt werden für Akku-Werkzeuge (Akku-Schrauber, -Kreissägen, -Gartengeräte ...), elektrische Zahnbürsten usw. mehr von den Rohstoffen verbraucht (nicht pro Stück, aber insgesamt). Und da kräht kein Hahn danach.

Mittlerweile werden die Akkus von Autos zum großen Teil recycled. Nicht weil man es muss, sondern weil sich damit wohl echt Geld verdienen/sparen lässt. Unser Plastikmüll wird auch recycled - indem er nach sonstwo als Rohstoff exportiert und dann auf Halde liegt, bis er entweder im Meer landet oder verbrannt wird. Und weil die Akkus so groß sind, lohnt sich das wohl auch mehr, als tausende von Zahnbürsten zu zerlegen, daher kommen letztere einfach auf die Deponie.

Und es gibt mittlerweile auch genügend Erfahrungswerte was das altern von Akkus angeht. Ist viel weniger dramatisch, als gedacht, weil die Ladeelektronik viel intelligenter ist, als z.B. beim Handy. Aber auch hier gilt je größer der Akku, desto haltbarer. Natürlich gehen die auch mal kaputt, aber sehr oft kann man die auch reparieren - gibts mittlerweile Firmen für. Die tauschen dann einzelne Zellen aus, was dann ein paar hundert Euro kostet - nicht mehr als eine neue Zylinderkopfdichtung oder sowas. Und selbst der Supergau kostet nicht mehr als ein neuer Motor beim Verbrenner.

Strom ist auch nicht das Problem. Es gibt viele Berechnungen darüber. Selbst wenn alle Autos auf elektrisch umgestellt würden, würde das den Stromverbrauch in Deutschland um 8% - 15% anheben (je nachdem wer rechnet). Gleichzeitig gibt es auch Konzepte, wie man E-Autos als Energiespeicher nutzen kann. Will ich hier jetzt nicht ausufern lassen - Stichwort wäre Vehicel to Grid. Dafür ist die aktuelle Akku-Technologie noch nicht so richtig geeignet, aber auch das ändert sich. Natrium-Ionen-Akku oder Natrium-Schwefel-Akkus (übrigens überhaupt keine problematischen Rohstoffe mehr enthalten und riesige Vorkommen an Salz und Schwefel) sollen dieses Jahr noch serienreif werden.

Und dann wäre da noch der Punkt mit dem Warten auf den Ladevorgang. Das hängt von Deinem Fahrprofil (wieviele km am Stück und rast Du gerne), dem gewählten E-Auto und Deiner Wohnsituation ab. Fährst Du ständig hunderte Kilometer am Stück oder mit Wohnwagen oder sonstigen schweren Anhängern, würde ich auch vom E-Auto abraten. Ich fahre am Tag so bis zu 250 km. Und seit ich einen Ioniq5 habe (übrigens exakt die gleichen Maße wie der F25) habe ich keine Minute mehr für "Tanken" verwendet. Ich fahre den Tag über, stecke ihn abends an meine Wallbox und kann am nächsten Tag wieder überall hinfahren, wohin ich möchte. Ich hab ihn Mitte Dezember bekommen, war 4 Wochen in Mexiko und habe jetzt - nach einem Monat fahren - über 2000 km auf der Uhr - nutze ihn also ausgiebig. Dabei wird er nicht über 80% geladen und es reicht trotzdem ohne Angstschweiß auf der Stirn (und das jetzt im Winter, denn - kann man auslesen - ich habe nur etwa 75% der Energie für Fortbewegung verwendet, der Rest ging für Klimatisierung drauf, denn ich habs gern warm und 5 Minuten bevor ich ins Auto steige, aktiviere ich die Klimatisierung - Heizung und Lenkradheizung - bei uns isses nämlich auch ziemlich kalt, bisher waren es fast immer Minusgrade, wenn ich unterwegs war), denn bei uns in Süddeutschland, Bodensee, da gibt es kaum starke Ladesäulen, und unterwegs laden könnte in der Tat etwas dauern. Und wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahren möchte, stelle ich eben ein, dass er zu 100% läüdt. Dann komme ich ca. 400 km weit, bevor ich das erste Mal laden muss. Das ist dann - für mich - noch nicht so gewohnt. Beim Diesel/Benziner fährst Du eben an die nächste Tanke. Ich muss das erstmal ausprobieren, wie das geht. Aber hey, man soll ja immer mal neue Erfahrungen machen. Die Horrorgeschichten, dass stundenlang an Ladesäulen gewartet werden muss, bis man drankommt, ist ein E-Auto-Foren jedenfalls kein Thema. Scheint also kein echtes Problem zu sein - auch nicht in Urlaubszeiten.

In dichter besiedelten Gebieten und an den Autobahnen gibt es überall Schnelllader. Da sollte ich Strom für 300 km in 15 - 20 Minuten laden können. Alle 2,5 - 3 Stunden 20 Minuten Pause wäre für mich jetzt keine große Umstellung. Da ist der Ioniq5 aber bisher noch ein rarer Kandidat, weil er schon die 800V-Technik hat und daher so schnell laden kann. Können nur ein paar andere Autos. Die anderen guten Lader brauchen aber auch nicht ewig, das sind dann 25 - 30 Minuten.

Da muss man aber drauf achten, was für ein Auto. Grundsätzlich gilt: je kleiner der Akku, desto langsamer lädt er. Somit gibt es praktisch keine Kleinwagen die gut laden können, weil in kleine Autos keine großen Akkus passen. Die können dann nicht weit fahren und laden auch noch langsam - blöde Kombination. Damit in den Urlaub, das dauert. Mit einem Dacia Spring ohne die optionale Schnelllademöglichkeit, lädst Du mit 6,4 kwh. Bei einem Verbrauch von ca. 15 kwh pro 100 km, lädst Du da gut zwei Stunden für 100 km. Da wird der Trip nach Spanien natürlich etwas zäh. Zum Vergleich: Der Ioniq5 lädt mit bis zu 220 kwh - im Schnitt sind es aber "nur" ca. 150 kwh, weil er die 220 kwh nicht von Anfang an hat und nicht bis zum Ende durchziehen kann. Daher ist eher die Ladekurve, als die max. Ladeleistung wichtig, wenn Du Dich dafür interessierst.

Deutschland hat dann noch die Besonderheit, dass man auf der Autobahn schnell fahren darf. Hier muss man auch schauen. Will man viel jenseits der 130 unterwegs sein, verkürzt sich die Reichweite dramatisch. Das ist für mich schon eine Umstellung. Standardmäßig fahre ich lange Strecken zwar schon immer mit Tempomat 130, aber so zwischendrin hab ich den X3 schonmal auf über 200 gebracht. Der Ioniq5 fährt gar nicht schneller als 185. Wenn man das möchte, wäre ein Tesla die bessere Wahl. Die fahren so 220 - 260 und haben dann immer noch eine passable Reichweite, der Ioniq ist eben nicht so aerodynamisch, dafür ultra bequem und ein super Raumgefühl - kein Vergleich zum X3, echt nicht - und schon gar nicht zum TESLA, da wäre nix für mich dabei - ein Model X vielleicht, aber das kann ja keiner bezahlen. Wo die beiden auch nicht zu vergleichen sind, ist die Beschleunigung und Straßenlage. Einen LKW auf einer kurvigen Landstraße überholen (kommt hier ständig vor) ist mit dem Ioniq5 deutlich einfacher als mit dem X3. Der hat zwar nur 228 PS (ich hab den Heckantrieb) aber der zieht sowas von ab, kein Vergleich zum X3, der ja 258 PS und deutlich mehr Drehmoment hat. Und durch das hohe Gewicht des Akkus im Boden klebt der auf der Straße. Hier bei uns ist so eine Mutkurve. Ziemlich eng, durch eine Senke. Man kann gut sehen, ob jemand von vorne kommt. Kommt keiner, versuche ich möglichst schnell durchzufahren und dabei auf meiner Fahrbahn zu bleiben (reicht es nicht komme ich auf die Gegenfahrbahn). Der X3 war so bei knapp über 100 an der Grenze. Mit dem Stromer bin ich jetzt bei fast 120.

Aber das ist alles Spielerei. Es kommt auf den Alltag an und wie man ein Auto nutzt, davon hängt ab, welches Konzept man nimmt, bzw. man nehmen kann. Vielfahrer mit Anhänger immer noch Diesel. Wenigfahrer für mich eindeutig E-Auto. Gerade Kurzstrecken sind überhaupt kein Problem fürs E-Auto. Standheizung und Standklimaanlage ist (fast?) immer dabei, warum auch nicht, wird ja ohnehin elektrisch betrieben. Du fährst also mit warmem Auto los und frierst Dir nicht die Finger ab. Es gibt auch keine Probleme, wenn Du jeden Tag nur ein paar Kilometer fährst, wie es eben bei Benzinern oder gar Dieseln ist. Dem Elektromotor ist es egal, wie lange er läuft. Hybrid vereint für mich die Nachteile beider Welten. Du hast immer noch den großen Aufwand der Wartung des Verbrenners (Ölwechsel usw) und einen kleinen Akku, mit dem Du meistens nicht weit kommst. Der Durchschnittsverbrauch ist im realen Leben auch nur geringfügig unter dem des Verbrenners.

Ein E-Auto muss auch zur Inspektion, es hat ja nicht alles mit dem Motor zu tun, was da gemacht wird, aber die ist viel billiger als beim Verbrenner. Und ich denke, Strom wird wieder billiger (müsste ja eigentlich jetzt schon sein, ist bei uns ja nur so teuer, weil das in D so dämlich berechnet wird, dass der teuerste Strom als Basis für den Preis genommen wird und wir auch noch Frankreich mit Strom aushelfen müssen). Benzin und Diesel werden vermutlich nicht mehr dramatisch billiger werden, wenn nicht sogar teurer. Und ein E-Auto ist mittlerweile eindeutig umweltfreundlicher als ein Verbrenner - hab ich vor einem Jahr auch noch anders gesagt, aber da bin ich in guter Gesellschaft.

Themenstarteram 28. Januar 2023 um 8:03

Wobei der Preisunterschied zwischen einem X1 oder X3 Verbrenner zum iX2 oder 3 enorm hoch ist.

Ich hatte mich auch eher auf das Grundsätzliche beschränkt, weil die Frage ja lautete, warum sich jemand für einen Verbrenner und nicht für einen Stromer entschieden hätte. Ich hatte es nicht für BMW-Verbrenner oder BMW-Stromer verstanden.

Ich hatte mir den BMW IX3 angeschaut. Nicht mein Auto. Für den Grundpreis des IX3 gibts den Ioniq5 voll ausgestattet und der ist - meiner Meinung nach - auch das bessere Auto von den beiden. Ich persönlich bin nicht mit einem Hersteller verheiratet.

Zitat:

@bmw1. schrieb am 28. Januar 2023 um 09:03:01 Uhr:

Wobei der Preisunterschied zwischen einem X1 oder X3 Verbrenner zum iX2 oder 3 enorm hoch ist.

Ist er eigentlich nicht. Grade geschaut. Du darfst natürlich nicht die Basis-Varianten vergleichen. Passe nur die nominale Motorleistung an (um mit dem Diesel eine vergleichbare Leistung zu haben müsstest Du eigentlich den 40d nehmen - 79.000 Euro - nackt). Aber sagen wir, beide 286 PS - Damit bist Du beim X3 30 d - Diesel - der kostet 65.900. Der IX 3 schlägt mit 67.300 zu Buche. Bei Benzinern wäre es der 30i (63.600,-) oder 40i (79.000,-)

Und jetzt noch ein Blick auf die Serienausstattungen. Da sind schon große Unterschiede drin. Der IX 3 hat z.B. schon das M-Paket inklusive. Passt Du die Verbrenner an, werden die sehr viel teurer. Und da ist die Umwelt-Prämie noch gar nicht abgezogen.

Nimmst Du den billigsten Benziner (20i) und packst das M-Paket mit drauf, bist Du auch bei über 60.000 Euro. Das dürfte ungefähr der Preis des IX 3 abzgl. der Prämie sein und hast immer noch lange nicht die gleiche Ausstattung.

Klar, trotzdem ist der Einstiegspreis höher. Aber das ist momentan das Problem, dass E-Autos Mangelware sind und daher bei einigen Herstellern nur die hochpreisigen Ausstattungen angeboten werden. Tesla z.B. macht es so: Basis-Modelle mehrere Monate Lieferzeit - besser ausgestattete Modelle gibts viel schneller. War zumindest letztes Jahr noch so, aktuell sind die ganz kräftig mit den Preisen runter, da viele Käufer abgesprungen sind, weil die mit dem Vision-Only nicht so ganz einverstanden sind.

Bei höherpreisigen Autos sind die Elektro-Autos nicht mehr nennenswert teurer, als die Verbrenner-Pendants. Bei Kleinwagen, da ist das sehr krass. Je teurer, desto weniger Unterschied.

Und was man eben auch nicht übersehen darf: Im Laufe der Zeit spart man viel Geld ein, weil der Betrieb des Elektro-Autos viel billiger ist, selbst, wenn die Stromkosten so hoch wären, dass sie gleich viel kosten, wie Benzin oder Diesel.

Zitat:

@mpanzi schrieb am 28. Januar 2023 um 08:11:45 Uhr:

Ich bringe dann mal die Gegenargumente ins Feld. Ich hatte bisher einen X3 30D. Ich war sehr zufrieden damit. Der hatte alledings schon über 330.000 km auf der Uhr und da ich ein zuverlässiges Auto brauche (nutze es geschäftlich) habe ich mich entschieden, dass er ausgetauscht werden sollte.

Und da stand ich vor genau dem gleichen Thema. Ich hatte auch die ganzen oben genannten Vorurteile im Kopf. Die armen Kinder, die die Rohstoffe ausgraben müssen, die Umweltschädlichkeit und und und. Mittlerweile alles Blödsinn. Natürlich braucht ein E-Auto mehr von den schädlichen Rohstoffen. Aber insgesamt werden für Akku-Werkzeuge (Akku-Schrauber, -Kreissägen, -Gartengeräte ...), elektrische Zahnbürsten usw. mehr von den Rohstoffen verbraucht (nicht pro Stück, aber insgesamt). Und da kräht kein Hahn danach.

Mittlerweile werden die Akkus von Autos zum großen Teil recycled. Nicht weil man es muss, sondern weil sich damit wohl echt Geld verdienen/sparen lässt. Unser Plastikmüll wird auch recycled - indem er nach sonstwo als Rohstoff exportiert und dann auf Halde liegt, bis er entweder im Meer landet oder verbrannt wird. Und weil die Akkus so groß sind, lohnt sich das wohl auch mehr, als tausende von Zahnbürsten zu zerlegen, daher kommen letztere einfach auf die Deponie.

Und es gibt mittlerweile auch genügend Erfahrungswerte was das altern von Akkus angeht. Ist viel weniger dramatisch, als gedacht, weil die Ladeelektronik viel intelligenter ist, als z.B. beim Handy. Aber auch hier gilt je größer der Akku, desto haltbarer. Natürlich gehen die auch mal kaputt, aber sehr oft kann man die auch reparieren - gibts mittlerweile Firmen für. Die tauschen dann einzelne Zellen aus, was dann ein paar hundert Euro kostet - nicht mehr als eine neue Zylinderkopfdichtung oder sowas. Und selbst der Supergau kostet nicht mehr als ein neuer Motor beim Verbrenner.

Strom ist auch nicht das Problem. Es gibt viele Berechnungen darüber. Selbst wenn alle Autos auf elektrisch umgestellt würden, würde das den Stromverbrauch in Deutschland um 8% - 15% anheben (je nachdem wer rechnet). Gleichzeitig gibt es auch Konzepte, wie man E-Autos als Energiespeicher nutzen kann. Will ich hier jetzt nicht ausufern lassen - Stichwort wäre Vehicel to Grid. Dafür ist die aktuelle Akku-Technologie noch nicht so richtig geeignet, aber auch das ändert sich. Natrium-Ionen-Akku oder Natrium-Schwefel-Akkus (übrigens überhaupt keine problematischen Rohstoffe mehr enthalten und riesige Vorkommen an Salz und Schwefel) sollen dieses Jahr noch serienreif werden.

Und dann wäre da noch der Punkt mit dem Warten auf den Ladevorgang. Das hängt von Deinem Fahrprofil (wieviele km am Stück und rast Du gerne), dem gewählten E-Auto und Deiner Wohnsituation ab. Fährst Du ständig hunderte Kilometer am Stück oder mit Wohnwagen oder sonstigen schweren Anhängern, würde ich auch vom E-Auto abraten. Ich fahre am Tag so bis zu 250 km. Und seit ich einen Ioniq5 habe (übrigens exakt die gleichen Maße wie der F25) habe ich keine Minute mehr für "Tanken" verwendet. Ich fahre den Tag über, stecke ihn abends an meine Wallbox und kann am nächsten Tag wieder überall hinfahren, wohin ich möchte. Ich hab ihn Mitte Dezember bekommen, war 4 Wochen in Mexiko und habe jetzt - nach einem Monat fahren - über 2000 km auf der Uhr - nutze ihn also ausgiebig. Dabei wird er nicht über 80% geladen und es reicht trotzdem ohne Angstschweiß auf der Stirn (und das jetzt im Winter, denn - kann man auslesen - ich habe nur etwa 75% der Energie für Fortbewegung verwendet, der Rest ging für Klimatisierung drauf, denn ich habs gern warm und 5 Minuten bevor ich ins Auto steige, aktiviere ich die Klimatisierung - Heizung und Lenkradheizung - bei uns isses nämlich auch ziemlich kalt, bisher waren es fast immer Minusgrade, wenn ich unterwegs war), denn bei uns in Süddeutschland, Bodensee, da gibt es kaum starke Ladesäulen, und unterwegs laden könnte in der Tat etwas dauern. Und wenn ich weiß, dass ich eine längere Strecke fahren möchte, stelle ich eben ein, dass er zu 100% läüdt. Dann komme ich ca. 400 km weit, bevor ich das erste Mal laden muss. Das ist dann - für mich - noch nicht so gewohnt. Beim Diesel/Benziner fährst Du eben an die nächste Tanke. Ich muss das erstmal ausprobieren, wie das geht. Aber hey, man soll ja immer mal neue Erfahrungen machen. Die Horrorgeschichten, dass stundenlang an Ladesäulen gewartet werden muss, bis man drankommt, ist ein E-Auto-Foren jedenfalls kein Thema. Scheint also kein echtes Problem zu sein - auch nicht in Urlaubszeiten.

In dichter besiedelten Gebieten und an den Autobahnen gibt es überall Schnelllader. Da sollte ich Strom für 300 km in 15 - 20 Minuten laden können. Alle 2,5 - 3 Stunden 20 Minuten Pause wäre für mich jetzt keine große Umstellung. Da ist der Ioniq5 aber bisher noch ein rarer Kandidat, weil er schon die 800V-Technik hat und daher so schnell laden kann. Können nur ein paar andere Autos. Die anderen guten Lader brauchen aber auch nicht ewig, das sind dann 25 - 30 Minuten.

Da muss man aber drauf achten, was für ein Auto. Grundsätzlich gilt: je kleiner der Akku, desto langsamer lädt er. Somit gibt es praktisch keine Kleinwagen die gut laden können, weil in kleine Autos keine großen Akkus passen. Die können dann nicht weit fahren und laden auch noch langsam - blöde Kombination. Damit in den Urlaub, das dauert. Mit einem Dacia Spring ohne die optionale Schnelllademöglichkeit, lädst Du mit 6,4 kwh. Bei einem Verbrauch von ca. 15 kwh pro 100 km, lädst Du da gut zwei Stunden für 100 km. Da wird der Trip nach Spanien natürlich etwas zäh. Zum Vergleich: Der Ioniq5 lädt mit bis zu 220 kwh - im Schnitt sind es aber "nur" ca. 150 kwh, weil er die 220 kwh nicht von Anfang an hat und nicht bis zum Ende durchziehen kann. Daher ist eher die Ladekurve, als die max. Ladeleistung wichtig, wenn Du Dich dafür interessierst.

Deutschland hat dann noch die Besonderheit, dass man auf der Autobahn schnell fahren darf. Hier muss man auch schauen. Will man viel jenseits der 130 unterwegs sein, verkürzt sich die Reichweite dramatisch. Das ist für mich schon eine Umstellung. Standardmäßig fahre ich lange Strecken zwar schon immer mit Tempomat 130, aber so zwischendrin hab ich den X3 schonmal auf über 200 gebracht. Der Ioniq5 fährt gar nicht schneller als 185. Wenn man das möchte, wäre ein Tesla die bessere Wahl. Die fahren so 220 - 260 und haben dann immer noch eine passable Reichweite, der Ioniq ist eben nicht so aerodynamisch, dafür ultra bequem und ein super Raumgefühl - kein Vergleich zum X3, echt nicht - und schon gar nicht zum TESLA, da wäre nix für mich dabei - ein Model X vielleicht, aber das kann ja keiner bezahlen. Wo die beiden auch nicht zu vergleichen sind, ist die Beschleunigung und Straßenlage. Einen LKW auf einer kurvigen Landstraße überholen (kommt hier ständig vor) ist mit dem Ioniq5 deutlich einfacher als mit dem X3. Der hat zwar nur 228 PS (ich hab den Heckantrieb) aber der zieht sowas von ab, kein Vergleich zum X3, der ja 258 PS und deutlich mehr Drehmoment hat. Und durch das hohe Gewicht des Akkus im Boden klebt der auf der Straße. Hier bei uns ist so eine Mutkurve. Ziemlich eng, durch eine Senke. Man kann gut sehen, ob jemand von vorne kommt. Kommt keiner, versuche ich möglichst schnell durchzufahren und dabei auf meiner Fahrbahn zu bleiben (reicht es nicht komme ich auf die Gegenfahrbahn). Der X3 war so bei knapp über 100 an der Grenze. Mit dem Stromer bin ich jetzt bei fast 120.

Aber das ist alles Spielerei. Es kommt auf den Alltag an und wie man ein Auto nutzt, davon hängt ab, welches Konzept man nimmt, bzw. man nehmen kann. Vielfahrer mit Anhänger immer noch Diesel. Wenigfahrer für mich eindeutig E-Auto. Gerade Kurzstrecken sind überhaupt kein Problem fürs E-Auto. Standheizung und Standklimaanlage ist (fast?) immer dabei, warum auch nicht, wird ja ohnehin elektrisch betrieben. Du fährst also mit warmem Auto los und frierst Dir nicht die Finger ab. Es gibt auch keine Probleme, wenn Du jeden Tag nur ein paar Kilometer fährst, wie es eben bei Benzinern oder gar Dieseln ist. Dem Elektromotor ist es egal, wie lange er läuft. Hybrid vereint für mich die Nachteile beider Welten. Du hast immer noch den großen Aufwand der Wartung des Verbrenners (Ölwechsel usw) und einen kleinen Akku, mit dem Du meistens nicht weit kommst. Der Durchschnittsverbrauch ist im realen Leben auch nur geringfügig unter dem des Verbrenners.

Ein E-Auto muss auch zur Inspektion, es hat ja nicht alles mit dem Motor zu tun, was da gemacht wird, aber die ist viel billiger als beim Verbrenner. Und ich denke, Strom wird wieder billiger (müsste ja eigentlich jetzt schon sein, ist bei uns ja nur so teuer, weil das in D so dämlich berechnet wird, dass der teuerste Strom als Basis für den Preis genommen wird und wir auch noch Frankreich mit Strom aushelfen müssen). Benzin und Diesel werden vermutlich nicht mehr dramatisch billiger werden, wenn nicht sogar teurer. Und ein E-Auto ist mittlerweile eindeutig umweltfreundlicher als ein Verbrenner - hab ich vor einem Jahr auch noch anders gesagt, aber da bin ich in guter Gesellschaft.

Danke für Deinen Bericht. Endlich mal ein neutraler Bericht ohne jetzt das eine oder andere hochzujubeln.

Die Einschätzung zum Strompreis teile ich gar nicht. Strom wird nicht billiger und das wird nicht in D so doof berechnet, sondern in Europa. Strom ist nicht wirklich national. Es sollte auch klar sein, das sich keine europäische Regierung leisten kann, das 100km Fahrstrecke günstiger werden als sie zur Zeit sind. Von solchen Effekten profitieren nur die E-Auto Pioniere. Sobald es richtig Mass-Market ist, werden 100km im E-Auto genauso viel kosten wie im Verbrenner. Und damit die Umwelthilfe nicht arbeitslos wird, wird die sich auf den extremen Feinstaub eines E-Autos stürzen. Irgendwann kommt der Wissing auf die Idee, das er ja noch 250 Mio. gelbe, rote und grüne Aufkleber im Keller des Verkehrsministeriums hat, die man ja ganz gut dafür benutzen kann, um den Feinstaub eines E-Auto anzuzeigen und dafür zu sorgen, das gelbe und rote E-Autos nicht mehr in die Umweltzone fahren dürfen. Ein Teufelskreis...

Zitat:

rote und grüne Aufkleber im Keller des Verkehrsministeriums hat, die man ja ganz gut dafür benutzen kann, um den Feinstaub eines E-Auto anzuzeigen und dafür zu sorgen, das gelbe und rote E-Autos nicht mehr in die Umweltzone fahren dürfen. Ein Teufelskreis...

Ein E-Auto muss einen grünen Aufkleber haben, sonst darfste damit nicht in die Umweltzone. Frag nicht mich - ist aber definitv so.

Und was den Feinstaub angeht, da sind die in der Tat auch schon dabei. Bremsen und Reifen sind da im Blick.

Zitat:

Danke für Deinen Bericht. Endlich mal ein neutraler Bericht ohne jetzt das eine oder andere hochzujubeln.

Gerne doch. Ich hab noch nie verstanden, warum die Diskussion über E-Autos mit soviel Herzblut geführt wird. Angst vor Neuem vielleicht? Keine Ahnung. Meiner Erfahrung nach sind ja in diesem Thema die Verbrenner-Vertreter - also diejenigen, die an der alten Technik hängen - die fanatischeren.

Ich kenne mittlerweile einige Elektro-Fahrer und keiner von denen stänkert gegen Verbrenner. Ich werde aber gelegentlich mit blöden Sprüchen konfrontiert. Gibt aber deutlich mehr positive Resonanz - der Ioniq ist auch wirklich ein cooles Auto.

Es wird ja niemand gezwungen ein E-Auto zu kaufen. Kann sich ja jeder kaufen, was er mag - mit allen Vor- und Nachteilen, die jedes der Konzepte hat.

Zitat:

@mpanzi

Meiner Erfahrung nach sind ja in diesem Thema die Verbrenner-Vertreter - also diejenigen, die an der alten Technik hängen - die fanatischeren.

Als fanatisch nehme ich ehrlich gesagt nur dich wahr, denn offensichtlich hast du den Titel dieses Threads nicht gelesen oder verstanden:

"Warum für den Verbrenner entschieden?"

Es geht hier nicht um E-Auto vs. Verbrenner" oder "Warum ich mich für ein E-Auto entschieden habe", es geht dem TE um die Frage, warum man sich für einen Verbrenner entschieden hat.

Ich käme jedenfalls umgekehrt nicht auf die Idee, einen Thread mit der Frage "Warum für E-Auto entschieden", mit meinen Beweggründen für einen Verbrennerkauf zu beantworten.

Insofern, neben Themenverfehlung, eigentlich auch die Frage beantwortet, wer hier "fanatisch" die eigene Agenda zur Maxime macht.

Gruß

Matthias

 

 

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