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Preisdeckel auf Russisches Öl beschlossen - mögliche Folgen?

Themenstarteram 6. Oktober 2022 um 17:03

Hallo Folks,

die nachrichten verkünden es. Der Preisdeckel ist beschlossen. Nur was werden die Konsequenzen daraus.

Ich vermute das Rußland das dabei nicht bewenden lässt und uns weiterhin zu einem gegebenem oberen Fixpreis Rohöl und Buldprodukte wie Diesel verkaufen wird. Sondern hier letztendlich auch selbst auf den Lieferstopp setzen wird (und natürlich auch weitere Aktionen).

Eine besondere Rückkopplung sehe ich dann auf Diesel- und Dieselähnlichhe Produkte.

Wie ist Eure Einschätzung?

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42 Antworten

"Abwarten". Zum Paket an sich siehe https://www.faz.net/.../...-die-komplizierteste-sanktion-18365289.html ... Zitat: "Der Preisdeckel gilt nur für Lieferungen auf dem Seeweg – Ungarn aber bekommt sein Öl, wie die Slowakei und die Tschechische Republik, über eine Pipeline aus Russland geliefert."

Mit etwas Dusel hast du zwangsweise einen "Billiganbieter" am Markt wenn sich die Transporteure dran halten. Was zu wilden Höhenflügen eben einen Deckel setzen kann. Ich bin entspannt.

Themenstarteram 6. Oktober 2022 um 18:09

... lt. diversen anderen Quellen tritt der Preisdeckel zeitgleich mit dem importverbot über Seeweg inkraft ... also Anfang Dezember bzw. für Erdölprodukte Feb. '23

https://www.handelsblatt.com/.../28727196.html

Die Ambtsblätter, insbesondern zu wichtigen Anhänge, habe ich noch nicht geblickt.

Interessant wirds halt beim Preis, da habe ich noch keine Quelle zu einer belastbaren Zahl gefunden. Ob Russland dann zu diesem Preis (zähneknirschend) verkauft und die Kohle einstreicht oder es ganz bleiben lässt und eben genau Null Cent bekommt. Oder es schafft sich eine eigene Tankerflotte aufzubauen.

Aktuell geht Öl quasi - siehe https://www.boerse.de/rohstoffe/Brent-Rohoelpreis/XC0009677409 mit 95 Euro, kaum teurer als 2014. Also etwa 10 Cent/kWh als Brennwert gerechnet. Gas? https://first-energy.net/energieeinkauf/report-gaspreisentwicklung

20 Cent/kWh, aber in 2025 "forward" wird der bei etwas unter 90 gesehen. Für die Stadtwerke sind wegen dem hohen Anteil "Warentermingeschäft" eher die 25er Preise interessant. Die haben unter den "am Spotmarkt billig gekauft" Anbietern gelitten, nun haben die eben Kostenvorteile.

Dass sich übrigens Öl deutlich und langfristig vom Gas abkoppelt glaube ich im Leben nicht.

Wer meint der Preis an der Zapfsäule hätte in D etwas mit dem Ölpreis am Weltmarkt zu tun, der glaubt auch, dass das Ordnungsamt seine Garage aufräumt.

Ja, indirekt schon. Weil Raffinerien das Öl zum "Marktpreis" ankaufen. Der Gewinn an der Ölverarbeitung fällt zwischen den "Förderkosten" und den "Marktpreis" an, in der Regel sitzen die beteiligten Handelsunternehmen in Steueroasen. Die Raffinerien selbst stehen lokal in den jeweiligen Hochsteuerländern wie z.B. in Deutschland. Also sorgst du als Ölmulti dafür dass die Raffinerie selbst am besten "gar nichts" verdient. Somit fallen bei uns keine bis kaum steuerpflichtige Gewinne an.

Daher schaut selbst das Kartellamt als erstes auf das Verhältnis aus Ölpreis zum Nettokraftstoffpreis vor Steuer.

Zur Hälfte hat der deutsche Preis schon mit dem Weltmarkt zu tun.

Wenn der Weltmarktpreis steigt, wird's bei uns auch sofort teurer.

Andersrum - Schaun mer mal.

Themenstarteram 7. Oktober 2022 um 12:31

Zitat:

@servicetool schrieb am 7. Oktober 2022 um 03:33:54 Uhr:

Wer meint der Preis an der Zapfsäule hätte in D etwas mit dem Ölpreis am Weltmarkt zu tun, der glaubt auch, dass das Ordnungsamt seine Garage aufräumt.

Blöderweise sind wir gar nicht beim Weltmarktpreis. Und ja, der EK ist völlig egal wenn die Nachfrage größer ist wie das Angebot ... dann gehen die Preis unweigerlich nach oben.

Hast du ein Beispiel wo wir vom Weltmarktpreis bzw. Differenz zu diesem deutlich abweichen? ich hab kein Script was den Scheiss täglich nachrechnet, aber bisher haben die mittleren Preise in DE mit diesem korreliert.

Was übrigens explizit nicht heisst, dass sowohl lokal mit überhöhrten Preisen "abgezockt wird" als auch mit sofort weitergereichten Steigerungen und verzögerten "Senkungen" auf der Zeitschiene Profit generiert wird.

Zitat:

die nachrichten verkünden es. Der Preisdeckel ist beschlossen. Nur was werden die Konsequenzen daraus

Der Preisdeckel gilt nur für die Länder die Sanktionen beschlossen haben.

Für uns Europa wird der Preis weiter steigen, da wir mit anderen Staaten Handel treiben müssen dessen Produkte teurer sind.

Der Wirtschaftsminister merkt das langsam selbst.

https://www.faz.net/.../...ise-aus-befreundeten-laendern-18363476.html

 

Für Russland völlig egal denn die brauchen Europa nicht um ihre wertvollen Rohstoffe zu verkaufen.

Auf dem eingefügten Bild sind die Sanktionsländer mit Gelb hervorgehoben.

Alles was Grau hinterlegt ist bleibt Russlands Markt für Rohstoffe.

Desweitern können wir China als Handelspartner in Zukunft auch vergessen da wir uns auf die Seite Taiwans gestellt haben. Das wird sich auch auf den Rohstoffhandel mit China auswirken.

 

 

Bild

Du hast übersehen, dass die meisten Tanker in der EU registriert sind. Einmal "Öl aus Russland illegal tranportiert" und das wars für dieses Schiff.

Das ist eine administrative "Denial of Service" Attacke.

Zitat:

Du hast übersehen, dass die meisten Tanker in der EU registriert sind. Einmal "Öl aus Russland illegal tranportiert" und das wars für dieses Schiff.

Es gibt viele Wege nach Rom.

Griechenland:

https://www.tagesschau.de/.../griechenland-russisches-oel-101.html

"Ein "zerstörendes" Ölembargo gegen Russland hatte die EU-Kommission angekündigt. Aber auf Druck griechischer Reedereien knickte sie ein."

Wie machten sie das?

Die Griechen drohten damit keine europäischen Waren mehr zu transportieren, danach klemmte die EU Kommission ihren Schwanz zwischen die Beine und verschwanden in ihre Parlamente.

27% aller Schiffe auf der Welt fahren auf Flagge der Griechen.

Indien:

https://fundscene.com/.../

Russland selbst besitzt selbst auch Tankschiffe, 2007 fusionierte Sovcomflot und Novoship.

Sovcomflot hat 52 Schiffe

Novoship: hat 60 Schiffe

Dazu kommt noch die Eisenbahn, die von Russland bis nach Asien reicht.

Themenstarteram 7. Oktober 2022 um 16:47

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 7. Oktober 2022 um 16:20:05 Uhr:

Zitat:

die nachrichten verkünden es. Der Preisdeckel ist beschlossen. Nur was werden die Konsequenzen daraus

Für uns Europa wird der Preis weiter steigen, da wir mit anderen Staaten Handel treiben müssen dessen Produkte teurer sind.

Die Frage ist was schnelelr geschieht. Der Umstieg auf andere Lieferwege oder evtl. das vorzeitige abdrehen von russischer Seite?! Letzteres kann deutlich preistreibender sein.

 

Zitat:

Der Wirtschaftsminister merkt das langsam selbst.

Das war auch schon vor Monaten zu erwarten.

 

Zitat:

Für Russland völlig egal denn die brauchen Europa nicht um ihre wertvollen Rohstoffe zu verkaufen.

Märkte in Spee sind *heute* aber nocht nicht so toll.

Zitat:

Die Frage ist was schnelelr geschieht. Der Umstieg auf andere Lieferwege oder evtl. das vorzeitige abdrehen von russischer Seite?! Letzteres kann deutlich preistreibender sein.

Der Russe liefert ja schon einige Zeit kein Öl und Gas mehr an Deutschland, zum Gewinn der anderen Länder.

Der Umstieg auf andere Lieferwege ist das Größte Problem, es gibt nämlich keine.

Der Wirtschaftsminister war ja überall und hat um Öl und Gas geworben. Bei den Arabern war er nicht so erfolgreich.

Jetzt soll Gas aus Aserbaidschan kommen, der gegen aller moralischen Vorstellungen der Regierung immer wieder Armenien militärisch überfällt.

Tja manchmal muss man die moralischen Augen verschließen und das nehmen was noch übrig bleibt.

 

Ob das ein besserer Partner als Russland ist, der seit 1978 uns mit ÖL und Gas zuverlässig versorgt hat wird die Zukunft zeigen.

Was die Medien weniger berichten aber auch wirtschaftlich interessant ist:

Die BRICS Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) haben neue Anwärter: Kasachstan, Saudi-Arabien, Argentinien, Iran, Ägypten, Indonesien, Nigeria, Senegal, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Thailand, Türkei.

 

 

 

 

 

Die Versorgung ist eben nicht mehr zuverlässig, wenn man sich die willkürlich reduzierten Fördermengen ansieht.

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