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Hilfe, ist mein Land Rover Discovery SDV6 defekt?

Land Rover Discovery 5 (LR)
Themenstarteram 17. Februar 2021 um 21:31

Hallo LR-Freunde,

vor gut 2 Jahren habe ich einen Discovery SDV6 HSE mit 306 PS und 700NM bestellt und gekauft. Ein toller Wagen und bislang über jeden Zweifel erhaben. Die dicksten Anhänger waren schon dran, auch mal mit etwas viel Gewicht, aber selbst 5 t. am Haken lassen den dicken kalt. Heute Morgen wollte ich dann noch schnell einem 40 tonner helfen, der wegen der Schneereste in einer Kurve rechts auf den rutschigen Untergrund gekommen ist. Sicherlich ein Unterfangen dessen Ausgang nicht sicher war. Aber ich habe dem Fahrer gesagt, wir probieren es einfach. Mal sehen was der Land Rover kann. Also AHK ausgefahren, Untersetzung rein, Luftfederung auf höchste Stufe (damit die Zugkette möglichst gerade verläuft), DSC aus und angezogen. Was passiert? Nichts oder zumindest nicht viel. Die Motordrehzahl verharrt einfach bei ca. 1500, kein Rad rutscht durch und das Ding bewegt sich nicht! Gas weg und wieder geben, ließ zumindest etwas Bewegung zu, leichtes schaukeln, aber sobald der Truck wieder voll auf Zug dran hing, ging nichts mehr. Ich bin total enttäuscht und habe eigentlich erwartet, dass der den rauszieht oder halt die Räder durchdrehen. Aber das die Drehzahl bei 1500 stehen bleibt und die Leistung einfach nicht ausreicht um die Räder zum durchdrehen zu bringen, finde ich echt peinlich. Ich hätte gerne etwas Attacke gemacht :D. Aber so, was für eine Blamage, wo bleiben die 700 Nm? Nun meine Frage. Ist mein LR defekt oder ist das bei allen so? Ich habe den Eindruck, als wenn sich das DSC nicht abschalten lässt und deshalb die Leistung gedrosselt und ein durchdrehen der Räder verhindert wird. Wie sind eure Erfahrungen?

Asset.HEIC.jpg
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15 Antworten

Im normalen Fahrprogramm völlig Ok. Durchrutschende Räder will kein Mensch und das verhindert die Elektronik.

Sand-Programm und abgeschaltetes DSTC hätten evtl. mehr Wirkung gezeigt.

Aber ehrlich gesagt, wenn ich das Bild sehe, ist es einfach zu viel Optimismus. Da ziehst du wirklich 40 Tonnen, dazu bergauf und gegen den Schnee und das schafft kein Disco. Dazu stehen deine Räder auf Asphalt und hier ist einfach nicht genug Schlupf zum Durchdrehen.

 

Übrigens: 7,5t geht - https://m.youtube.com/watch?v=YhgKPPko8Jw :D:D

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 1:18

Gerade erst letzte Woche noch mit dem Ford Ranger gemacht. Der regelt nicht auf 1500 Umdrehungen runter! Wenn das beim doppelt so teuren LR gewollt ist, bin ich aber echt enttäuscht. Und durchdrehende Räder sind bei bestimmten Situationen sehr wohl gewollt. Sonst kann man sich nicht durch Schlamm, Schnee oder ähnliche wühlen/ fräsen. In diesem Fall hätte er deutlich mehr Drehzahl zulassen dürfen/können, da die Traktion noch lange nicht erschöpft war.

 

Na, vielleicht kann mir ja noch jemand meine Frage beantworten?

Asset.JPG

Vielleicht erkennt die Elektronik wieviel Gewicht an der AHK oder wo auch immer

hängt und regelt zum Schutz ab.

Wäre zumindest meine Erklärung.

Aber du weißt, der Gedanke zählt ;)

Sei froh, dass das nicht ging. Ich habe mal einen 40to in Bremen mit einem 7,5to abgeschleppt, weil der seine Kupplung zerstört hatte. BAB27 HB-Lesum bis Freihafen und dann zu MAN-Tiemann, also alles fest und sehr wenig Steigung.

Ich habe gedacht, der kleine DAF macht die Grätsche. Ein PKW ist dafür erst recht nicht gedacht. Wenn er nicht runterregeln würde, hätte es dir das Getriebe verbrannt. Der Wandlerschlupf muss ja irgendwie verarbeitet werden.

Meiner Meinung nach völlig illusorisch. Rein theoretisch betrachtet: Angenommen du triffst genau die 700 Nm. Untersetzung 1. Gang 5.5, Achsuntersetzung ca. 3.3, Geländeuntersetzung hab ich nicht gefunden, meine mich daran zu erinnern, dass es ca. 1:3 sei, Radius Rad rund 38 cm. Wenn man das alles so durchrechnet, ergibt das doch respektable 10 Tonnen Zugkraft bei den Reifen. Bei den Reifen drücken aber 2.5 Tonnen Fahrzeugewicht auf den Asphalt und die Reifen verkrallen sich ganz doll in den Asphalt, meiner Meinung nach absolut illusorisch zu glauben, dass die Räder durchdrehen.

Der Lastwagen steht bergauf, sprich mehrere Tonnen ziehen nach hinten und drücken auf den Boden. Probier mal eine Tonne auf Räder nicht in der Ebene, sondern bergauf zu schieben. Weiters ist der Reibungskoeffizient zwischen Lastwagenreifen und Boden enorm, da nicht alle Räder auf Schnee/Eis waren. Und du wunderst dich, dass du den Lastwagen nicht ziehen konntest? Beim Ford hat‘s wohl nur geklappt, weil der Lastwagen auf Eis/Schnee stand und die Strassenneigung nicht gegen den Ford spielte.

Themenstarteram 18. Februar 2021 um 21:16

Wie sich Gewichte verhalten ist mir vollkommen klar. Ich bin Unternehmer und habe damit beruflich zu tun. Letzte Woche habe ich einen 40 Tonner mit meinen Lamborghini auf einer sehr glatten Straße am Hang geborgen (natürlich nicht der kleine flache Lamborghini, sonder ein 7,5 t. schwerer R6). Manchmal fehlt einem Lkw aber nur etwas Unterstützung und diese kann man ihm auch mit einem kleinen Fahrzeug geben. Selbst mit einem BMW X5 habe ich schon so einen Truck aus seiner misslichen Lage befreien können. Man zieht ja nicht die vollen 40 t., der Lkw war ja nicht defekt und kann seinen eigenen Antrieb nutzen. Was mich halt wundert, dass der Land Rover seine eigenen Reifen nicht zum durchrutschen bringen kann. Die Straße war auch noch leicht feucht und die originalen Ganzjahresreifen sind bei den Temperaturen auch nicht optimal. Nun gut, ich habe das noch nie bewusst als Test gemacht, werde aber nun neugierig. Leider sind einige interessante Fahrzeuge der letzten 30 Jahre nicht mehr in meinem Besitz (Mercedes G300, Chevy Blazer K5, Volvo P2104, Chevy Colorado 3,5, VW Amarok, Volvo XC 90, BMW X5, Nissan Terrano 3,0, Nissan Patrol 3,0, Mitsubishi Pajero 3,0 und wahrscheinlich habe ich noch was vergessen). Aber mit den momentanen werde ich in den nächsten Tagen einen Zugtest machen. Ich schätze, von den verflossenen hätte es der XC 90 und der Amarok (beide keine Untersetzung) auch nicht geschafft, aber bei dem Rest bin ich mir ziemlich sicher. Von den aktuellen Fahrzeugen wird mein Jeep Wrangler ganz sicher mit allen vieren scharren. Ok, der ist auch einiges leichter. Ob es der Ranger 3,2 macht, wird sich also zeigen. Ich gehe aber von aus. Und spaßeshalber hänge ich die V-Klasse 4matic auch mal dran. Der fehlt die Untersetzung und es dürfte nichts passieren, aber was, wenn doch :p

 

Wenn der Land Rover die Drehzahl auf etwas über 2000 zulassen würde, dann dürfte es eigentlich kein halten mehr geben. Nun kann es natürlich so sein, dass die von LR wirklich Angst um Wandler, Getriebe, Antriebswellen, einfach dem gesamten Antriebsstrang haben und die Leistung drosseln. Wenn dem so ist, unterlag ich halt einem Irrtum und nahm an, dass ein LR Discovery 5 noch etwas kerniger ist, als ein allgemeines, weichgespültes SUV. Nun wollte ich mir gerade den neuen Defender D300 bestellen, aber der basiert ja auf dem Discovery und wird wohl somit auch nicht kerniger sein.

 

Na, wie gut, dass ich nicht ständig andere abschleppen muss. Es war nur ein Versuch und eine gutgemeinte Hilfe. Der Lkw-Fahrer hat sich trotzdem sehr gefreut, dass einer hilft, gab mir die Gettofaust und nannte mich „Bro“ :D. Ich kenne den Bauer von nebenan und wir holten ihn mit seinem Johnny zur Rettung. Also, alles gut ;)

 

Nicht ständig andere abschleppen musst?? Hab eher das Gefühl, dass du die suchen gehst ;) hab glaubs in meinem ganzen Leben nicht so viele steckengeblieben Lastwagen gesehen wie du schon abgeschleppt hast :D aber gut, jedem das Seine ;)

Liegt das nicht daran, dass die Antischlupfregelung noch greifft?

 

Im JLR Winterfahrtraining hat der Instruktor gesagt, dass beim D5 der Schalter beim drücken länger gehalten werden muss, damit die komplett aus ist.

Themenstarteram 20. Februar 2021 um 19:04

Zitat:

@sumbi schrieb am 18. Februar 2021 um 07:57:19 Uhr:

Vielleicht erkennt die Elektronik wieviel Gewicht an der AHK oder wo auch immer

hängt und regelt zum Schutz ab.

Wäre zumindest meine Erklärung.

Aber du weißt, der Gedanke zählt ;)

Heute habe ich noch ein bisschen getestet und ich denke „sumbi“ ist am dichtesten dran. So wie es für mich erscheint, muß die Elektronik tatsächlich die Kräfte ermitteln und stellt danach den Antrieb ein.

 

Wie komme ich zu der Aussage? Folgendes habe ich gemacht. In unsere Halle habe ich den ca. 6 t. schweren Elektrostapler mit angezogener Handbremse gestellt und am Heck mit dem Discovery gezogen. Auf dem trockenen Hallenboden rutschten alle 4 Räder gleichmäßig leicht durch und der Stapler folgte mir. Das heißt ich habe zufällig genau die Mitte getroffen. Etwas Schlupf, aber gerade noch genug Traktion um den Stapler zu ziehen. Das hat mich erstmal sehr zufrieden gestimmt. Die Zugkraft vom Discovery ist somit schon sehr ordentlich und zudem rutschen alle 4 Räder gleichzeitig durch und ich habe ja keine Achssperren. Also ist der Allradantrieb schon sehr gut abgestimmt.

 

Danach habe ich alles draußen auf der Pflasterung wiederholt. Die Steine sind mit der rauhen Oberfläche deutlich griffiger, als der Hallenboden. Noch immer die 6 t. mit einer blockierenden Achse. Und jetzt wird es spannend. Im Fahrprogramm Felsen kriechen und Schlamm/Spurrillen bleibt die Drehzahl bei 1.500 stehen und der Wagen steht. Im Fahrprogramm Komfort und Sand geht die Drehzahl auf ca. 1750 und ich ziehe den Stapler hinter mir her. Dabei rutscht kein einziges Rad. Womit ich gar nicht gerechnet habe, im Fahrprogramm Gras, Schnee, Schotter geht die Drehzahl auf 2250 und der Stapler fliegt förmlich hinter mir her :D.

 

Übrigens habe ich auch in der Halle die Fahrprogramme durchprobiert. Da war es völlig egal, es war immer das gleiche Ergebnis. Natürlich mit Untersetzung, aber auch ohne DSC off, zieht er den Stapler und in der Halle rutschen die Räder leicht (also auch mit aktiven DSC!).

 

Da mir der Stapler so leicht folgt, habe ich 3 t. Ladung auf die Zinken genommen. Wir reden also nun von 9 t. und deutlich mehr Druck auf der blockierenden Achse. Und gleich wieder mit dem Schneeprogramm angezogen. Denn ich habe erwartet, dass jetzt bei 2250 Umdrehungen alle 4 Räder durchdrehen. Von wegen, die Drehzahl bleibt bei 1500, der Wagen steht und es passiert nichts. Da ist man doch baff, wie schlau ist das Teil eigentlich? Er hat also erkannt, dass es nun zu viel ist und regelt die Drehzahl wieder runter. Kurz vorher waren es ja noch 2250 und der Stapler kam spielend mit.

 

Für mich hat der heutige Tag eine Menge gebracht und ich bin mit dem Discovery wieder sehr zufrieden. Ein verdammt schlaues Teil, mit einer sehr ordentlichen Zugkraft und zum Schutz des Antriebs regelt er selbst runter und man macht nichts kaputt. Wow!

 

Wie ich ganz zu Anfang schon erwähnte, ziehe ich mit dem LR große und teilweise sehr schwere Anhänger. Verbotene 5 t. am Haken machen ihm nichts aus. Die zieht er sogar am Berg ohne Untersetzung an. Und wenn ich auf losem Untergrund mit eingelegter Untersetzung rangiere, hat er noch nie gezuckt. Mein heutiger Test liegt also schon deutlich über dem normalen Gebrauch des Fahrzeuges. Dementsprechend habe ich meine Erwartungshaltung angepasst und alles ist gut.

 

Bei der nächste Suche nach einem festsitzenden Lkw :p, werde ich bedachter vorgehen. Aber wahrscheinlich sehe ich jetzt die nächsten 10 Jahre keinen mehr ;).

Asset.HEIC.jpg

Sehr schön rausgearbeitet, klasse Test! :):):)

 

Themenstarteram 23. Februar 2021 um 10:04

Zitat:

@gseum schrieb am 23. Februar 2021 um 00:08:42 Uhr:

Sehr schön rausgearbeitet, klasse Test! :):):)

Vielen Dank für die Blumen!

Wahrscheinlich hat sich Land Rover schon gedacht, dass einige einen 40t ziehen wollen :)

Interessanter Test, danke dafür.

@Casper2020

Gratulation. Du testest besser als jedes Fachmagazin. Danke für die Infos.

Gruss

Arni

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