Chiptuning E46 330D 204PS
Hallo zusammen,
hat jemand von euch vielleicht schon Erfahrungen mit Chiptuning am 330D gemacht?
Meiner hat jetzt 50000km drauf und ich überleg mir, dass ich einen Chip einbaue......
Wie ist das mit Garantie, welcher Chip ist empfehlenswert (Sollte billig sein), hat einer schon mal Schäden gehabt? Turbolader, Motor usw...
Bin für jetzt informative Antwort dankbar!!!
Grüße
Beste Antwort im Thema
Ich habe unter anderem auch seit 2 Jahren und 60.000 km einen "Speedbuster" in meinem E46 330D (204PS). Dazu einige Erfahrungen:
1. Nach meinem Dafürhalten (ich bin Elektroniker und mute mir diese Erkenntnis anhand dessen, was ich messen und interpretieren kann einfach mal zu) ist auch in der sauber vergossenen Box des Speedbuster nicht viel mehr als ein simpler Spannungsteiler - also eine Art Vorwiderstand für wenige Cent.
Das Prinzip nochmal kurz erklärt:
Der Sensor für den Raildruck liefert beispielsweise bei 1300 Bar eine Spannung von 5 Volt und bei 1600 Bar eine Spannung von 6 Volt. Das Steuergerät wertet diese Spannung aus und stellt bei gemessenen 5 Volt fest, dass der gewünschte Raildruck von 1300 Bar erreicht ist. Wenn ich nun mitteils eines Spannungsteilers (bestehend aus 2 Widerständen) die 5 Volt, die der Sensor liefert, auf 4 Volt herabsetze, nimmt das Steuergerät einen zu niedrigen Raildruck an und läßt die Pumpe stärker laufen, bis die 5 Volt gemessen werden und das Steuergerät davon auus geht, das jetzt alles in Ordnung sei und 1300 Bar anliegen. In Wirklichkeit liefert der Sensor nun aber schon 6 Volt, damit am Steuergerät noch 5 Volt ankommen. Der Raildruck beträgt jetzt 1600 Bar, aber das Steuergerät weiß es nicht!
2. Der Materialwert von 95% der angebotenen "Powerboxen" samt Gehäuse und Stecker dürfte im Bereich von 10-20 Euro liegen. Die restlichen hunderte Euro sind reiner Gewinn und werden gerne in teure Zeitungsanzeigen investiert.
3. Der Motor ist hörbar lauter, weil selbst im Leerlauf - wo es unnötig ist - mehr Diesel eingespritzt wird und die Verbrennung daher weniger feinfühlig erfolgt. Eine starke Rußbildung, vor allem bei Vollast, wurde hier bereits erwähnt. Die Hochdruckpumpe für den Raildruck läuft unter deutlich höherem Verschleiß - meine hielt noch 60.000 km...
4. Aufgrund des höheren Einspritzdrucks erfolgt eine feinere und schnellere Einspritzung des Kraftstoffes in den Zylinder, was zu einer besseren Verbrennung führt. In der Folge gibt es ein spürbar höheres Drehmoment und im Teillastbereich einen deutlich reduzierten Durst: In meinem konkreten Fall rolle ich bei konstant 200 km/h bei normalem Raildruck mit 11,0 Litern und bei erhöhtem Raildruck mit nur 9,5 Litern je 100 km dahin. Im Durchschnitt hat sich mein Verbrauch (Schaltgetriebe, 50% im Berliner Stadtverkehr) durch die Erhöhung des Raildrucks von 7,3 auf 6,7 Liter/100 km verringert. Und das bei vielen forschen Ampelstarts und häufigem ausdrehen des 2. Ganges bis an den Begrenzer (zum Zweck des Porschekillens).
5. Ich halte es für unmöglich, auf elektronischem Weg später Nachweise über diese Form der Leistungssteigerung zu erhalten. Ich halte es absolut für möglich, anhand bestimmter sichtbarer Merkmale eine solche Form der Leistungssteigerung später nachzuweisen - zum Beispiel an thermischen Schäden am Turbolader oder am Krümmer, am Abbrandbild der Glühkerzen, Verrußung des Kat und der Auspuffanlage...
6. Schäden am Getriebe sind durch die ca. 100 Nm mehr nicht zu erwarten, wenn man sauber schaltet und nicht mit schnippender Kupplung losfährt. Auch alle anderen Komponenten wie Antriebe, Differenzial usw. nehmen dadurch keinen nachweisbaren Schaden - dazu bewegen sich solche Tuningmaßnahmen noch zu sehr innerhalb der konstruktiven Reserven dieser Teile. Einen bedachten Einsatz der Mehrleistung vorausgesetzt!
7. Besser für den Motor wäre ein Chiptuning vom Fachmann, bei dem das Steuergerät angepaßt wird. Hierbei bleiben die Drücke im Common-Rail beinahe identisch, eine minimale Anhebung liegt auch hier im Bereich der Reserven. Dabei kann man aber in diesem Fall auf die Steuerzeiten der Einspritzventile Einfluß nehmen und für die bis zu 5 Phasen der Einspritzung jeweils andere Kraftstoffmengen dosieren. Im Resultat rußt die Maschine nicht mehr als in Serie und wird auch nicht lauter, wenn man im Leerlauf oder im unteren Teillastbereich bleibt. Erst wenn volle Leistung gefordert wird, sorgt ein intelligentes Chiptuning auch für mehr Kraftstoff durch längere Einspritzintervalle. Eine feinfühlige Programmierung kann Überhitzungen von Kat/Krümmer verhindern und auch dem Verstopfen des DPF vorbeugen. Ist es also der eigene Wagen und kein geleastes oder Firmenauto, dann den Aufwand und die geringen Mehrkosten nicht scheuen und das Steuergerät optimieren lassen. Habe mit mehreren Fahrzeugen bereits hervorragende, langzeitstabile Erfahrungen mit Koch und Wetterauer gemacht.
8. FINGER WEG VON TUNINGBOXEN - denn KEINER der Zwischenstecker von selbsternannten "Markenanbietern" ist sein Geld auch nur annährend Wert. In den 20-Euro-Teilen von eBay steckt zumeist genau das gleiche drin, und die würdet Ihr vermutlich auch nicht in Euer geliebtes Vierrad implantieren!
26 Antworten
ok, stimmt!!!!!!!!!!!!
ich bin raus. Jeder soll fahren was für ihn das beste ist.
Hallo!
Das Thema ist sehr interessant für meine Belange!
Ca. 2 Wochen nachdem ich meinen 330dA im Februar von einem BMW-Händler gekauft habe, hab ich mit dem Vorbesitzer gesprochen! Er sagte mir, dass er einen Chip verbaut hatte, und zwar so einen, welcher an die Common-Rail-Pumpe geklemmt wird.
Seitdem bin ich diesbzgl. beim Anwalt und es wird in einigen Monaten zur Klage kommen.
Nun meine Frage: Wie sieht es mit der Europlus aus, die mir ausgehändigt wurde?! Ist diese nun hinfällig, da BMW mittlerweile weiss, dass ein Chip verbaut wurde?
Und jetzt an die Technik-Fraktion: Wie genau kann im Nachhinein festgestelt werden, dass ein Chip verbaut wurde?! Habe mal bei VDO bzw. Bosch angerufen, den Herstellern der Steuergeräte, die sagten es sei unter Umständen möglich, dass dies im Nachhinein noch bewiesen werden kann.
Wie ist eure Meinung dazu?
Gruss,
Mfg MICHA
Zitat:
Original geschrieben von mange320d
Dein Freundlicher muß eine Veränderung der BMW AG melden. Spätestens wenn du denn BMW Servicemobil benötigst wissen die es.
Wie wird das Tuning festgestellt?
Gruß Stephan
Na steht doch in dem Link auf der ersten Seite (scuderia)/
Gruss
Joe
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von joe_e30
Na steht doch in dem Link auf der ersten Seite (scuderia)/
Gruss
Joe
Da hat der Joe recht. Hier nochmal der Text des Postings von Scuderia aus dem anderen Thread:
Scuderia
Beiträge: 7
Registriert: Mar 2004
Geändert von Scuderia am 25.03.04 um 19:25
Wenn eine Box eingebaut wird (kein Chip) werden bewußt Parameter verfälscht um die Einspritzmenge und den Ladedruck zu verändern(erhöhen).
Bewegt sich z.B. die Einspritzmenge außerhalb von einem vorher genau festgelegten Bereich, wird dies sofort in einen Speicher abgelegt (nicht in den Fehlerspeicher) und man kann genau die Abweichungen und die dazugehörigen Kilometerstände auslesen.
Dies kann aus Sicherheitsgründen auch der BMW Händler nicht, da sich auch weitere sehr sensible Fahrzeugdaten auslesen lassen. Daher kommen solche Fahrzeuge, die im Verdacht stehen getunt zusein und verdächtige Garantieleistungen gefordert werden immer zurück ins Werk.
Nachträglicher Ausbau der Box bzw. des Chips bringt daher nichts und sämtliche Garantieleistungen bzw. Kulanzleistungen werden abgelehnt wenn hier höhere Werte ausgelesen werden.
Man ist heute bei BMW in der Lage aus sämtlichen elektronischen Bauteilen Daten auszulesen.
Ihr würdet Euch wundern was z.B. in einem simplen Startschlüssel oder z.B. im Lichtmodul alles gespeichert ist.
Sämtliche elektronische Bauteile kommunizieren miteinander und bestimmte Daten befinden sich nicht nur im Motorsteuergerät!
Dies ist auch die Grundlage bei den Ermittlungen bei gestohlenen Fahrzeugen oder Bauteilen.
Greetz: Scuderia
Zitat:
Original geschrieben von cobra427os
Da geht es mir ähnlich wie dir. So im Bereich bis ca. 180km/h sind die starken Pumpe-Düse Tdi (140PS aufwärts), nur schwer abzuhängen.
Gruß
Patrick
Dann habt ihr aber ein schlechtes Tuning, ich hab nicht mal probleme nen 330i abzuhängen!
Wie wollt ihr denn die erhöhte Einspritzmenge bei Raildrucksensor-Manipulation nachweisen?
Mir fällt da spontan nichts ein.
Der Nachweis bei Chiptuning ist einfach, weil es zu jedem Motordatensatz eine fixe Checksumme gibt une wenn die beim ausgelesenen DS nicht mit der originalen übereinstimmt ist was faul.
Und hier klappt auch die Sache mit der Speicherung erhöhter Mengenanforderung etc.
Jan
Interessante Frage. Ich wollt gerade schnell antworten, aber mir ist noch rechtzeitig eingefallen dass man manipulierte Sensoren prinzipiell nicht bemerkt, weil ja
das Steuergeraet nix mitbekommt - im Gegenteil zu einem anderen Programm, wo es die tatsaechliche Menge behandelt, nur eben anders programmiert.
Man koennte hoechstens von der Lambda-Sonde rueckfolgern.
Hat nen Euro3-Diesel ne Lambda-Sonde? Ich glaub die E90 haben eine.
Gruss
Joe
Zitat:
Original geschrieben von jpbiker
Wie wollt ihr denn die erhöhte Einspritzmenge bei Raildrucksensor-Manipulation nachweisen?
Mir fällt da spontan nichts ein.
Der Nachweis bei Chiptuning ist einfach, weil es zu jedem Motordatensatz eine fixe Checksumme gibt une wenn die beim ausgelesenen DS nicht mit der originalen übereinstimmt ist was faul.
Und hier klappt auch die Sache mit der Speicherung erhöhter Mengenanforderung etc.
Jan
Kann eine Raildrucksensor-Manipulation durch den Chip ansich vollzogen werden, oder muss man das im Nachhinein durchführen?!
Sorry, bin technisch nicht so bewandt!
In meinem Falle handelt es sich wie gesagt um ein Aggregat, welches vor die Common-Rail-Pumpe gesteckt wird.. dabei handelt es sich doch dann um so eine Box oder?!
Gruss,
Mfg MICHA
Zur Ergänzung der folgende Link:
Denn das Thema hatte mich auch schon genauer interessiert...
Hallo,
Von Powerboxen kann ich nur abraten, besser ist es beim Tuner sein Steuergerät optimieren zu lassen.
Habe 330d E46 auf 238 Ps am Prüfstand machen lassen, z.Z. 200.000 km drauf, alles ok, bei Last raucht er aber wie die VÖEST-Alpine! Also aufpassen wenn die He hinter dier ist!🙂
Ich habe unter anderem auch seit 2 Jahren und 60.000 km einen "Speedbuster" in meinem E46 330D (204PS). Dazu einige Erfahrungen:
1. Nach meinem Dafürhalten (ich bin Elektroniker und mute mir diese Erkenntnis anhand dessen, was ich messen und interpretieren kann einfach mal zu) ist auch in der sauber vergossenen Box des Speedbuster nicht viel mehr als ein simpler Spannungsteiler - also eine Art Vorwiderstand für wenige Cent.
Das Prinzip nochmal kurz erklärt:
Der Sensor für den Raildruck liefert beispielsweise bei 1300 Bar eine Spannung von 5 Volt und bei 1600 Bar eine Spannung von 6 Volt. Das Steuergerät wertet diese Spannung aus und stellt bei gemessenen 5 Volt fest, dass der gewünschte Raildruck von 1300 Bar erreicht ist. Wenn ich nun mitteils eines Spannungsteilers (bestehend aus 2 Widerständen) die 5 Volt, die der Sensor liefert, auf 4 Volt herabsetze, nimmt das Steuergerät einen zu niedrigen Raildruck an und läßt die Pumpe stärker laufen, bis die 5 Volt gemessen werden und das Steuergerät davon auus geht, das jetzt alles in Ordnung sei und 1300 Bar anliegen. In Wirklichkeit liefert der Sensor nun aber schon 6 Volt, damit am Steuergerät noch 5 Volt ankommen. Der Raildruck beträgt jetzt 1600 Bar, aber das Steuergerät weiß es nicht!
2. Der Materialwert von 95% der angebotenen "Powerboxen" samt Gehäuse und Stecker dürfte im Bereich von 10-20 Euro liegen. Die restlichen hunderte Euro sind reiner Gewinn und werden gerne in teure Zeitungsanzeigen investiert.
3. Der Motor ist hörbar lauter, weil selbst im Leerlauf - wo es unnötig ist - mehr Diesel eingespritzt wird und die Verbrennung daher weniger feinfühlig erfolgt. Eine starke Rußbildung, vor allem bei Vollast, wurde hier bereits erwähnt. Die Hochdruckpumpe für den Raildruck läuft unter deutlich höherem Verschleiß - meine hielt noch 60.000 km...
4. Aufgrund des höheren Einspritzdrucks erfolgt eine feinere und schnellere Einspritzung des Kraftstoffes in den Zylinder, was zu einer besseren Verbrennung führt. In der Folge gibt es ein spürbar höheres Drehmoment und im Teillastbereich einen deutlich reduzierten Durst: In meinem konkreten Fall rolle ich bei konstant 200 km/h bei normalem Raildruck mit 11,0 Litern und bei erhöhtem Raildruck mit nur 9,5 Litern je 100 km dahin. Im Durchschnitt hat sich mein Verbrauch (Schaltgetriebe, 50% im Berliner Stadtverkehr) durch die Erhöhung des Raildrucks von 7,3 auf 6,7 Liter/100 km verringert. Und das bei vielen forschen Ampelstarts und häufigem ausdrehen des 2. Ganges bis an den Begrenzer (zum Zweck des Porschekillens).
5. Ich halte es für unmöglich, auf elektronischem Weg später Nachweise über diese Form der Leistungssteigerung zu erhalten. Ich halte es absolut für möglich, anhand bestimmter sichtbarer Merkmale eine solche Form der Leistungssteigerung später nachzuweisen - zum Beispiel an thermischen Schäden am Turbolader oder am Krümmer, am Abbrandbild der Glühkerzen, Verrußung des Kat und der Auspuffanlage...
6. Schäden am Getriebe sind durch die ca. 100 Nm mehr nicht zu erwarten, wenn man sauber schaltet und nicht mit schnippender Kupplung losfährt. Auch alle anderen Komponenten wie Antriebe, Differenzial usw. nehmen dadurch keinen nachweisbaren Schaden - dazu bewegen sich solche Tuningmaßnahmen noch zu sehr innerhalb der konstruktiven Reserven dieser Teile. Einen bedachten Einsatz der Mehrleistung vorausgesetzt!
7. Besser für den Motor wäre ein Chiptuning vom Fachmann, bei dem das Steuergerät angepaßt wird. Hierbei bleiben die Drücke im Common-Rail beinahe identisch, eine minimale Anhebung liegt auch hier im Bereich der Reserven. Dabei kann man aber in diesem Fall auf die Steuerzeiten der Einspritzventile Einfluß nehmen und für die bis zu 5 Phasen der Einspritzung jeweils andere Kraftstoffmengen dosieren. Im Resultat rußt die Maschine nicht mehr als in Serie und wird auch nicht lauter, wenn man im Leerlauf oder im unteren Teillastbereich bleibt. Erst wenn volle Leistung gefordert wird, sorgt ein intelligentes Chiptuning auch für mehr Kraftstoff durch längere Einspritzintervalle. Eine feinfühlige Programmierung kann Überhitzungen von Kat/Krümmer verhindern und auch dem Verstopfen des DPF vorbeugen. Ist es also der eigene Wagen und kein geleastes oder Firmenauto, dann den Aufwand und die geringen Mehrkosten nicht scheuen und das Steuergerät optimieren lassen. Habe mit mehreren Fahrzeugen bereits hervorragende, langzeitstabile Erfahrungen mit Koch und Wetterauer gemacht.
8. FINGER WEG VON TUNINGBOXEN - denn KEINER der Zwischenstecker von selbsternannten "Markenanbietern" ist sein Geld auch nur annährend Wert. In den 20-Euro-Teilen von eBay steckt zumeist genau das gleiche drin, und die würdet Ihr vermutlich auch nicht in Euer geliebtes Vierrad implantieren!