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Benzin im Diesel

VW Passat B6/3C
Themenstarteram 3. Januar 2024 um 9:34

Vorweg - Ich suche keine Hilfe diesbezüglich, aber ich wollte mal kurz meine Geschichte / Erfahrung bezüglich "falsch getankt" kundtun. Um das Cliche auch direkt zu bedienen - das ist meiner Frau passiert, nicht mir ;)

2 Tage vor Weihnachten nochmal vollgetankt bevor man auf große Reise zur Familie fährt und die Tankstellen wieder die Preise anziehen. Der Tank war da noch ca. zu 1/3 befüllt. Also den Rest vollgemacht.....mit E10 und nicht Diesel.

Der Weg von unserer örtlichen Shell nach Hause ist, zum Glück, nicht lang. 50er Zone, 30er Zone und letztendlich Spielstraße. Fahrzeit ohne Ampeln....vielleicht 2 Minuten. In der 30er Zone viel schon auf das der Wegen sich merkwürdig verhält...nahm nicht mehr wirklich Gas an, fühlte sich alles falsch an - unruhig, schwach. In der Spielstraße ist der Wagen dann mehr gerollt als gefahren.

Meine Frau kam ins Haus und meinte mit ziemlich erschrockenem Gesichtsausdruck "Ich glaube ich hab' richtig scheiße gebaut - ich glaube ich habe Benzin getankt." Mir sind daraufhin sämtliche Weihnachts-Vorfreude-Gefühle in den Magen gerutscht. Mein geliebtes Auto, kurz vor Weihnachten ...Benzin im Tank, Motorschaden, Metallspäne in den Leitungungen..im Motor. Alles kaputt.

Sie war sich nicht 100% sicher und hatte auch keinen Beleg mitgenommen, also habe ich bei der Shell angerufen und die meinten ich soll den Wagen keinen Meter mehr bewegen. Tja, nun hatte sich der Wagen schon bewegt und auch die ersten Anzeichen waren halt auch da.

Da ich diese Situation noch nie hatte und mir auch von Bekannten etc. keinen derartigen Vorfall bekannt war, habe ich direkt Google befragt und was man dann liest, in dieser Situation, zu dieser Zeit ... ist einfach nur Horror. Meine Laune war komplett im Keller, ich war wütend, hatte Magenschmerzen und angesichts dessen was mich erwarten würde war ich auch traurig das mein Auto quasi tot ist - durch so einen dummen, komplett zu vermeidenden Fehler.

Die Werkstatt meines Vertrauens hat den Wagen 3h später abgeholt und das Gefühl, als die den Wagen rückwärts auf die Rampe gezogen haben...ich hätte echt bald heulen können. Wie ein Tier das auf die Schlachtbank geschleppt wird. Die Sprüche der Nachbarn dazu (Rate nicht bezahlt oder watt höhö usw.) haben die Situation für mich auch nicht besser gemacht. Der Monteur der den Wagen abgeholt hat, meinte auf meine Nachfrage der Erfolgsaussichten mit einem aufgesetzten schmerzverzogenem Gesicht..."Tja...kann....muss aber nicht. Wäre aber nicht der erste Wagen der damit hinüber ist. Der hat ja auch schon 280.000km runter..."

Wumms...damit war mein Tag dann komplett am Ar***.

Wieder ins Haus.. Mietwagen gesucht.....250-300 Euro für das Weihnachts-Wochenende. Klasse... Schwiegereltern haben sich dann angeboten uns abzuholen (150km - eine Richtung, also 600km in Summe). Letztendlich durfte ich mir den GLA von meinen Eltern leihen. Ok...eine kleine Sorge weniger. Direkt auf mobile.de nach Alternativen gesucht. Preise gesehen, verglichen, im Kopf die Finanzierungen durchgespielt .... einfach alles komplett frustrierend.

Am 23.12.23 um 08:35 Uhr rief mich die Werkstatt an "Moin, du kannst den Wagen wieder abholen." Dieser Satz... So eine Erlösung, diese wunderbare Aussage, so trocken und doch so lieblich im Klang... ich war so erleichtert.

"Also wir haben das gestern Abend noch gemacht weil du ja sagtest das du ne Strecke vor dir hast usw. also wir haben den Tank und die Leitungen ausgepumpt, alles mit Diesel gespült, entlüftet, Kraftstofffilter erneuert (keine Späne o.ä. zu sehen), Tank wieder etwas befüllt, getestet....läuft. Fahr nur direkt zur Tanke und mach den Wagen randvoll - mit Diesel is klar ^^. Wenn möglich würde ich aber nicht unbedingt zur Testfahrt auf die Autobahn sondern hier in der Ecke bleiben und direkt wieder vollmachen damit evtl. Benzinrückstände weiter verdünnt werden. Es sieht ganz gut aus - habt ihr wahrscheinlich noch Glück gehabt - aber wir können für nichts garantieren. Die VW's sind da relativ robust.. da hatte ich schon andere hier." Kostenpunkt mit Abschleppen = 600 Euro zzgl. ~ 60 Euro für E10.

Gesagt getan...mit dem GLA die große Tour gemacht und meinen Passat mit vollem Tank zu Hause stehen gelassen. Zwischen Weihnachten und Neujahr bin ich dann hier bei uns durch die Gegend gefahren - ohne Ziel, einfach fahren...tank leer machen und hoffen das alles gut geht. Der Wagen lief total super, kein Ruckeln, stottern oder andere Zicken. Trotzdem zieht sich alles zusammen wenn man über ne schwelle fährt, oder es doch mal irgendwo rappelt. Das Gefühl jederzeit rechts ranfahren zu müssen, Motorkontrollleuchte, Motor explodiert, alles was einem so durch den Kopf geht .. das fuhr mit - mit dem Meter. Letztendlich aber war es so, als wäre nie was passiert. Auch der letzte Test auf der Bahn bei 130-150 verlief völlig ohne Probleme. Puh!

Fazit: Für mich, der noch nie einen Unfall hatte, oder andere größere Probleme mit dem Auto, war das eine wirklich furchtbare Erfahrung. Vom Gefühl her hatte das den Charakter, das ein guter Freund stirbt...natürlich nicht ganz so drastisch, aber es ging in die Richtung. Jeder kennt dieses unangenehme, beklemmende Gefühl im Bauch das man bei wirklich, wirklich schlechten Nachrichten bekommt.

Glück gehabt!! In diesem Sinne - allzeit gute Fahrt und immer aufmerksam bleiben, auch beim tanken :)

TLDR: Benzin im Diesel getankt, gefahren, ausgepumpt...Schwein gehabt.

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2 Antworten

Ist jetzt leicht gesagt, könnte mir nicht passieren, ist es aber auch schon, wenn auch mit dem Firmenwagen (Tankkarte), als mein eigener noch Benzin brauchte. 35I mit 90PS ... irgendwann bei der Arbeit dann den leeren Firmenwagen getankt und , so vermute ich, den Gedanken am eigenen Wagen im Kopf gehabt.

Schubs war der Benzinhahn in der Dieselöffnung ... paßt ja ohne Probleme.

Mir war es aber bereits nach ca. 3L aufgefallen, dass grad was schief lief.

Chef angerufen, er meinte, -> "egal" ... knapp 67L Diesel drauf getankt und gefahren.

Der Firmenwagen hat sich nie negativ bemerktbar gemacht.

Jetzt mit meinem eigenen Diesel aber auch schon zuvor, würde ich sagen, passiert mir das tatsächlich nicht, weil ...

ich vorher weiß, was der Sprit kostet. Ich in der Regel auch auf das Display schaue, wenn ich die Zapfpistole

entnehme, ob der Literpreis auch "noch" stimmt, wie es grad noch beworben wurde.

In der heutigen Zeit reichen wenige Sekunden und der Preis ist mal fix wieder nach oben geschossen.

Wer einfach blind tanken fährt, blind bezahlt merkt am Ende wohl nicht mal, ob er übers Ohr gehauen wurde.

Und ein Geschäft abschließen, ohne Bon ?

Getankt wird dann, wenn der Preis möglichst am niedrigsten ist, Bar gegen Quittung.

@Fakerfeely Welche HDP hast du genau laut Typenschild? Noch eine alte von 2008-2010? Ich würde zumindest nochmal zur Beruhigung des Gewissens den Kopf und Stößel raus nehmen um die Nocke anzuschauen ob die irgendwelche Spuren hat. Bei mir hat es so ungefähr 2 Wochen gedauert bis die Injektoren wieder dicht waren als noch Späne im System waren. (nicht gut genug gereinigt) und nochmal 550 in den Sand gesetzt.

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