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Aus alt mach neu

Themenstarteram 15. Januar 2006 um 19:28

DaimlerChrysler machte im letzten Jahr das Angebot, problematische 211er subventioniert zurückzukaufen. Da auch mein Alter (nett ausgedrückt) nicht ganz unproblematisch war, und es finanziell auch keine großen Nachteile bedeutete, hab’ ich meinen alten 270 CDI

http://img65.imageshack.us/img65/3922/alt7eu.jpg

gegen einen neuen 320 CDI V6

http://img64.imageshack.us/img64/8149/neu0on.jpg

eingetauscht. Das ganze ging schon letzten September über die Bühne, nur hatte ich bisher keine Zeit darüber zu berichten. Dafür gibt’s jetzt - 12000 km später - auch gleich einen kleinen Erfahrungsbericht dazu.

 

Gleich bei der Auslieferung hat sie DaimlerChrysler mal wieder nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die fahrdynamischen Sitze haben überhaupt keinen Mucks von sich gegeben und die restlichen pneumatischen Einstellungen war nur mit viel gutem Willen - oder besser Einbildung - wahr zu nehmen. Außerdem war der Schalthebel mit einem netten, schwarzen Strich eines Kugelschreibers verziert - fällt ja bei grauem Leder auch fast nicht auf. Nachdem auch bei der Auslieferung des alten Wagens die beiden Schalter der hinteren Sitzheizung vertauscht waren, frag’ ich mich schon, ob DaimlerChrysler so was wie eine Endkontrolle hat.

Zu den positiven Überraschungen:

- Der Airbag des Leckrades ist beledert - soll angeblich an Nappa liegen.

- Die Multikontursitze lassen sich besser einstellen als beim Alten. Könnte aber auch an den fahrdynamischen Sitzen liegen, der 270er hatte nur Multikontorsitze.

Weniger gut:

- Die Umfeldbeleuchtung in den Spiegeln fehlt. (Bei einem 80000 Euro Wagen sind scheinbar die 10 Cent für zwei Lämpchen nicht mehr drin.)

- Der Riemen an der hintern, mittleren Armstütze fehlt - echt lustig das Ding aus der Lehne rauszupopeln. Na ja, man darf halt nicht zu viel erwarten - ich hab’ da halt nur einen kleinen Wagen der Mittelklasse, da gibt’s solche Annehmlichkeiten einfach nicht.

- Der Aktivkohlefilter der Thermotronic ist weggefallen - ist im Alltag auch ein Rückschritt.

- Ist das Schloss vom Handschuhfach nicht mehr beleuchtet?

- Öl-Stand kann man nur noch mit dem Öl-Stab messen.

 

Wenn man vom (alten) 270er kommt, dann ist der neuen 320 CDI V6 fast nicht mehr als Diesel wahrnehmbar. Er zieht ganz gut durch, unten raus sowieso, und auch um die 200 km/h rum beschleunigt das Ding noch. Endgeschwindigkeit hab’ ich mit 250 km/h erfahren. Das war bei ca. 4000 km Laufleistung. Übrigens, die 7G schalten bei 240 km/h in den letzten Gang. In manchen Situationen ist die 7G aber etwas ruppig gegenüber der 5G. Der Öl-Verbrauch hält sich in Grenzen. Bis jetzt hab’ ich nicht ganz eine Liter nachgefüllt. Bei der Restlaufstrecke hab’ ich mit den ersten, tatsächlichen 8000 km über 2000 km zum Service gewonnen. Aber von da an zählt er fast eins zu eins runter.

Alles in Allem ist der neue Wagen eine sehr angenehme Reiselimousine - genau das was ich wollte. Tja, wenn da nicht doch ein paar Kleinigkeiten wären. Oder anders formuliert, in den letzten 12000 km bzw. 4 Monaten sind im täglichen Betrieb doch wieder Mängel zusammen gekommen:

- Hört man CDs auf normaler Lautstärke sind die Bässe etwas schwach. Bei größerer Lautstärke dagegen rummst es dann doch ordentlich. Lustigerweise nur bei CDs, der Radio hat auch unten rum ordentliche Bässe.

- Der neuen Wechsler kann zwar mp3, dafür ist er empfindlicher geworden. CDs die beim alten Wagen nie Probleme machten, haben jetzt hin und wieder Aussetzer.

- Manchmal ruckelt das Getriebe beim Schalten.

- Den Schalter am Heckdeckel zum Schließen des selbigen muss ich oft zweimal drücken. Beim 270er hatte ich zweieinhalb Jahre Zeit zum Üben. Also sollte es nicht an meinem Unvermögen einen Schalter zu drücken liegen.

- Spaßeshalber hatte ich mal ein zweites Navi am Zigarettenanzünder stecken. Beim Aussteigen kam dann die Meldung "Licht abdrehen". Der Lichtschalter steht bei mir immer auf "Auto".

- Wenn die Standheizung läuft, dann springt der Motor beim ersten Versuch oft schlecht und manchmal gar nicht an - und das trotz Startautomatik. Das ganze Klingt dann so, als würde er zuwenig Sprit bekommen. Beim zweiten Startversuch ist das Ding dann sofort da.

- Manchmal hab’ ich das Gefühl, als würde der Motor absaufen. Da beweg’ ich das Gaspedal 1/4 bis 1/3 des Gaspedalwegs und der Wagen reagiert gar nicht drauf. Bei 510 Nm müsste er eigentlich einen Satz nach vorne machen. Ich glaube, es tritt aber nur bei kaltem Motor auf.

- Der Öl-Messstab ist ein Scherz. Das Ding sollte nicht Messstab sondern Schätzstab heißen. Da kann man jeden beliebigen Stand zwischen der Min- und der Max-Markierung schätzen aber nicht ablesen.

- Das gute alte Navi ist beim Neuen ein COMAND geworden. Und der Klassiker „Wenden auf einer Vorfahrtsstraße“ ist auch wieder da.

- Nach einem Tankstopp ist das Ziel weg.

- Auch Lustig: Nach einem kurzen Stopp macht das Ding nix mehr. Die Strecke zum Ziel ist zwar blau markiert, aber es kommen keine Ansagen mehr. Drückt man auf die Taste "Navi-Ansage wiederholen", kommt die Ansage "Zielführung nicht aktiv". Trotzdem lässt sich die Navigation aber abbrechen.

- An der Routenberechnung happert’s auch manchmal. Er lotst ohne Grund einen riesen Umweg (von Kaufbeuren nach Ulm über Kempten ist nicht gerade der kürzeste oder schnellste Weg.)

- Und das ich die Ausfahrt von der Autobahn runter auch wirklich genommen habe, bekommt das COMAND oft auch erst 100 m querab mit.

- Bei der Auslieferung war die Pneumatik tot. (Ist inzwischen mit einer neuen Pumpe behoben.)

- Während der Fahrt schaltet sich die Pneumatik einfach aus.

- Obwohl den Wagen nur ich fahre, also niemand was verstellt haben kann, ist die Fahrdynamik nach dem Einsteigen aus. Ein druck auf die Memory 1 und sie ist wieder an.

- Beim Beifahrer ist sie so gut wie immer aus.

- Auch ein nettes Erlebnis: Die Fahrdynamik bläst die linke Backe auf, dann die recht, geht aber nicht mehr zurück. Da bleibt einen dann auch etwas die Luft weg. Die Dinger machen nämlich den Sitz ganz schön zu - oder es wird einfach nur Zeit, etwas abzunehmen.

- Das Klappern der Kopfstütze des Beifahrersitzes (leer und besetzt) ist auch ein Klassiker.

- Die Mikros für die Freisprecheinrichtung sind auch nicht wirklich empfindlicher geworden. Ich muss immer noch deutlich Sprechen.

- War beim 270er der Motor durch die Standheizung auf ausreichend Temperatur gebracht, dann hat sie von roter (Heizung) auf blaue (Lüftung) LED umgeschaltet. Der neuen heizt einfach die komplette Zeit durch - also bleibt auf rot.

- Während der Fahrt hat sich die (analoge) Uhr einfach um einige Stunden zurückgestellt. Noch dazu nicht mal um ganze Stunden. Keine Ahnung was oder wer hier so ein krummes Signal geliefert hat. Die GPS-Zeit im COMAND war korrekt.

- Die Menschheit baut nun schon doch seit einigen Jahrhunderten Analoguhren. Trotzdem ist DamlerChrysler bzw. VDO nicht fähig, eine Uhr zu liefern bei der der Minutenzeiger auch die Minutenstriche trifft. Eigentlich ein absolutes Armutszeugnis.

Der Termin für die zweite Nachbesserung steht bereits. Mal schauen ob’s danach besser wird.

 

Noch was zum Abschluss. Die Verschleißanzeiger der Bremsen sind ja immer noch nicht überall verbaut. Aber laut Werkstatt sollen da neue Bremssättel kommen. Weiß da jemand was genaueres?

Chris

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34 Antworten

Hallo Chris,

wo bleibt der Fahrbericht ohne geruckel????

Grüße aus Wien

Chris

Starten nach gebrauch von Standheizung

 

Die Standheizung sitzt auf eine separate Spritleitung von der Kraftstofbehälter ab. Hierdurch kann der Motorleistung also nicht beinflust werden.

Ich glaube eher, wie ich das auch bei andere Fahrzeugen mit Standheizung gesehen habe, das bestimmte Teilen des Motors aufgewarmt sind und andere Teilen weniger. Hierdurch werden die Temperatursensoren von Motor Management be einflust, wodurch der Motor denkt das es einem Sommer (warm) Start ist (und der Startvorgehen wird hierauf eingestelt). Bestimte Teilen sowie auch Getriebe, sind aber noch Kalt - die Start Datei muste dan eigentich wie bei ein Kaltstart stehen.

Nachdem das Fahrzeug ein paar kilometer gefahren ist egalisiert sich alles und gehen diese Problemen weg.

Hallo mbbelg,

das wäre eine nette Begründung, aber bei so viel Sensoren, die Mercedes verbaut kann man sich nicht vorstellen, das es eine Schraube gibt, die nicht überwacht wäre.

Weiters ist das Problem meist schon nach einmal fest Gastgeben weg - also schliesse ich daraus, das es ein Treibstoffmangel ist, keine Sensorstörung.

Aber das ganze steht in den "Sternen" - und nichteinmal das geschulte Personal weiss hierüber Bescheid.

Grüße aus Wien

Chris

Sensoren und Einstellungen

 

Nach einem Standheizungszyclus messen die Sensoren das der Motor warm ist.

Die Dieselpumpen sowie auch der Dieselleitung und Luft sind aber kalt. Das weiss der Motormanagement an dem Augenblick nicht. So stellt er sich ein auf Sommereinspritzwerte und Luftwerte.

Bei Golf 4 TDI kan mann den motor vorgeheizten dadurch mal nicht starten (erst wieder abkuhlen lassen).

Kurz nach dem start geht dieses Problem dan wieder weg.

Gruss

vom Heizungsspezialist aus B

Dan ke, das war echt interessant - und wieder was gelernt, was nicht nur in den Sternen steht.

Liebe Grüße

Chris

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