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Peugeot 206 1.4 Test

23.02.2019 00:51    |   Bericht erstellt von VecTraXx17

Testfahrzeug Peugeot 206 1.4
Leistung 75 PS / 55 Kw
Hubraum 1360
HSN 3003
TSN AAA
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 170000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 4/2006
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von VecTraXx17 3.5 von 5
weitere Tests zu Peugeot 206 anzeigen Gesamtwertung Peugeot 206 (1998 - 2009) 3.5 von 5
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Einleitung

Hab' den Kleinen 206 im Sommer 2015 mit ca. 122 tkm aus der Familie übernommen. Bin seitdem bereits fast 50.000 km mit dem Peugeot gefahren und er läuft immer noch super. Bis auf kleinere Mängel ist der Wagen bei richtiger und regelmäßiger Pflege äußerst zuverlässig.

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Auch wenn die äußeren Abmessungen des 206 auf einen eher kleinen und engen Innenraum schließen lassen, ist in der Realität das Gegenteil der Fall. Das Platzangebot ist vor allem vorn sehr geräumig, auf der Rückbank ist es für die Größe ebenfalls in Ordnung. Die Übersichtlichkeit ist klasse, das Fahrzeug lässt sich gut einschätzen. Erreicht wird dies durch die große Frontscheibe sowie relativ kleine A- & B- Säulen. Man fühlt sich in jedem Fall wohl und kann auch besser sitzen als beispielsweise in einem VW Polo vergleichbaren Baujahres. Die Qualität ist für einen Kleinwagen okay, allerdings ist sind die verbauten Kunststoffteile keine Hingucker.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Geräumig & übersichtlich
  • - Viel verbauter Kunststoff

Antrieb

3.5 von 5

Trotz 1.4 l Hubraum und 75 PS ist der Motor vor allem im warmen Zustand sehr agil und direkt zu bewegen. Er ist vergleichsweise drehfreudig und klingt auch noch so gut dass man denkt, er hätte mehr Hubraum. Der gute Durchzug wird durch das sehr niedrige Leergewicht von unter 1.000 kg begünstigt. Dementsprechend hoch ist auch die Reichweite, die bei einem Tankinhalt von 48 Litern (95 Oktan) bei vernünftiger Fahrweise bis zu 800 Kilometern betragen kann. Einzig an das etwas hakelige Getriebe muss man sich gewöhnen, was allerdings bei allen 206 so ist.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Niedriges Gewicht
  • + Drehfreudiger Motor
  • - Leicht hakeliges Getriebe
  • - Spürbarer Leistungsverlust ab 5.200 U/min

Fahrdynamik

3.5 von 5

Durch die Abmessungen sowie das geringe Gewicht ist der Wagen selbst für seine Fahrzeugklasse durchaus agil. Die Federn sind ab Werk zwar etwas zu weich für wirklich zackige Kurvenfahrten, der 206 lehnt sich daher leicht in die kurvenäußeren Räder. Was wiederum direkter abgestimmt ist, sind Lenkung und Wendekreis. Das Auto fühlt sich ausgeglichen an, man kann ihn sowohl komfortabel als auch etwas sportlicher bewegen. Wer Letzteres bevorzugt, sollte zu einem Nachrüst- Fahrwerkssatz und breiteren Reifen greifen, da die standardmäßigen 175/65 R14 keine allzu großen Seitenführungskräfte aufnehmen können.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Klein & wendig
  • - Etwas zu weiche Federn

Komfort

3.0 von 5

Beim Thema Komfort spalten sich die Geister an diesem Auto. Während Die Federung spürbar komfortabel abgestimmt, die Bedienung sehr intuitiv und die Heizung wirklich gut sind, kommen die Sitze mit dem Komfort einfach nicht hinterher. Auch wenn diese einen guten Seitenhalt bieten, sind längere Reisen eher unkomfortabel. Was ebenso zum gespaltenen Eindruck beiträgt sind die Fahrtwindgeräusche, die vor allem ab 110 km/h so laut werden, dass man sich kaum mehr unterhalten kann. Hier haben die Entwickler sichtlich an Isolierung gespart.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Komfortable Federung
  • + Sehr intuitive Bedienung
  • - Sitze sind nicht für Langstrecken ausgelegt
  • - Laute Fahrtwindgeräusche bei höheren Geschwindigkeiten

Emotion

4.0 von 5

Das Design finde ich absolut ansprechend, der 206 hat einen gewissen Charme. Sportlich und trotzdem elegant. So lässt er sich auch bewegen. Obwohl komfortabel abgestimmt, reagiert er sehr gut auf eine sportlichere Fahrweise, allerdings sollte man es nicht übertreiben. Das Image ist durchaus gut, allerdings wurden mit fortschreitendem Alter sehr viele 206 verbastelt und/oder überhaupt nicht gepflegt. Somit lassen sich heute einige Fahrzeuge für seehr wenig Geld auf gängigen Internetportalen finden. Mit etwas Liebe und regelmäßigen Check-Ups hält der 206 jedoch mühelos die ersten 170.000 Kilometer durch und ist bereit für mehr.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Hervorragendes, ansprechendes Design
  • + Toller, selten zu findender Charakter
  • + Gutes Image
  • - Viele verbastelte Fahrzeuge

Unterhaltskosten

Verbrauch auf 100 km 6,0-6,5 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Außerplanmäßige Reparaturkosten Fahrwerk/Rost - Radlager (0 €)

Gesamtfazit zum Test

  • + Günstige Anschaffungs- & Unterhaltskosten
  • + Verlässliche Technik, sofern gut gewartet
  • + Leicht & agil
  • + Charmantes Design
  • + Angenehm geringer Verbrauch, hohe Reichweite
  • + Gute Übersichtlichkeit & Geräumigkeit
  • - Anfällige Abgasanlage, teilweise auch Elektrik
  • - Qualität der verarbeiteten Materialien
  • - Geringe Verfügbarkeit wirklich gut erhaltener Exemplare
  • - Bedingte Langstreckentauglichkeit
  • - Gelegentlicher Rostbefall
Aus diesen Gründen kann ich den Peugeot 206 1.4 empfehlen:

Wer einen kleinen Flitzer sucht, der bei der richtigen Behandlung alles mitmacht, was man durchlebt, der einen bis auf kleinere Mängel nie im Stich lässt und viel verzeiht, der macht mit dem Peugeot 206 keinen Fehler. Die entsprechenden Modelle sind heute für wenig Geld zu finden, scheckheftgepflegte, gut erhaltene Exemplare gibt es für 1.500-4.000 €. Beim Kauf ist aber auf Roststellen, den Zustand der Hinterachse und der Abgasanlage sowie die generelle Pflege zu achten. Auch als Anfängerauto gut geeignet. Mit Sportfahrwerk ist er fast so sportlich wie das Topmodell der Reihe, der 206 RC. Dazu kommt, dass sich das Auto aufgrund der simplen Technik gut selbst reparieren lässt, Ersatzteile findet man überall günstig. Besuche in einer Fachwerkstatt sind trotzdem sinnvoll, da sich durch professionelle Diagnosen größere Kosten vermeiden lassen.

Aus diesen Gründen kann ich den Peugeot 206 1.4 nicht empfehlen: Wer einen biederen Kleinwagen ohne Schnörkel sucht, der darüber hinaus auch noch langstreckentauglich ist, sollte besser nach etwas anderem Ausschau halten. Ebenso sollte man keinen 206 erwerben, wenn man Wert auf Statussymbole und Präsenz im Straßenverkehr setzt, da dieses Auto oftmals von vielen Verkehrsteilnehmern bestenfalls belächelt wird - unrechtmäßig, wohlbemerkt. Qualität wie in einem Fahrzeug hiesiger Premiumhersteller sucht man hier leider vergebens, da der 206 in erster Linie für den Massenmarkt und als Nachfolger für den 205 im günstigen Preissegment entwickelt wurde. Gut gepflegte Modelle jenseits der 150.000 Kilometer sind schwer zu finden. Wer die Wahl hat, sollte vielleicht eher zu Modellen mit der 1.6 l- oder 2.0 l- Maschine greifen.
Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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