Zylindertausch am Zhongyu (Rex 450)
Hallo,
nachdem mein Zhongyu (50ccm) Q7 nicht mehr angesprungen ist und keine gute Kompression mehr hatte, habe ich bei Ebay einen neuen Zylinder+Kolben+Zylinderkopf+Dichtungen geholt. (70€)
Dort waren seltsamer weise 3 Kolbenringe dabei (abgesehen von den für den Ölabstreifringen).
Ein ganz schwarzer (1mm) stark. Der passte in keine Nut des Kolbens. Dann noch 2 schwarze mit silbernen Rand. Die passten rein. Ich habe den mit der größeren Öfnnung nach oben genommen.
Alles ganz genau nach Anleitung zusammen gebaut. Kompression unter 3bar!
Was könnte ich falsch gemacht haben?
Beste Antwort im Thema
Ich hatte den neuen Zylinderkopf mit dem undichten Ventil zurück zum Verkäufer gesendet und der hat einen neuen geschickt. Der passte und war dicht. Bin mal gespannt, ob sich etwas mit einem neuen CDI ändert.
77 Antworten
Die 2,5 bar ist völlig normal, der Kolben zur Kurbelwelle ist ja nicht Gasdicht. Bei 9,6 bar muss sie Anspringen, das ist ausreichend für einen 4-T. Helfe dem Motor mal beim Ansauger. Sprit rein, Startpilot. Wenn die Steuerzeiten, Zündzeitpunkt stimmen, fehlt ihm nur noch Benzin. Normal beim Membranvergaser das die nicht immer so wollen.
Ich hatte schon Startpilot im Brennraum bzw auch ohne Vergaser direkte in den Ansaug (ohne Vergaser) gesprüht. Es kam zu keinem einzigen Takt. Auspuff war aber noch ab.
Zündfunke ist da und hell. Zündzeitpunkt stimmt laut Stroboskoplampe.
Könne die Steuerzeiten von der Nockenwelle her falsch sein? OT und Ventilspiel passen aber die Ventile müssen doch schon schließen, wenn der Kolben verdichtet.
Vielleicht liegt der Fehler daran, dass die im OT stimmen aber im Rest nicht. Geht das?
P.s.: es ist der richtige OT
Hier ein Diagramm, wann die Ventile öffnen und schließen.
Wenn die Zündung bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle einmal zündet, ist es egal, bei welchem OT Du sie einstellst. Wenn sie nur bei jeder zweiten Umdrehung zündet, dann kann der Motor natürlich nicht laufen, wenn Du den falschen OT (während der Überschneidung) erwischst.
Gruß Martin.
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Nein, Zündet bei jeder Umdrehung. Der Sensor sitzt an der Kurbellwelle. Also kann er nur bei jeder Umdrehung zünden.
Zitat:
Original geschrieben von NRC
Die 2,5 bar ist völlig normal, der Kolben zur Kurbelwelle ist ja nicht Gasdicht. Bei 9,6 bar muss sie Anspringen, das ist ausreichend für einen 4-T.
Lediglich 2,5 bar Druckaufbau hätte ich nicht erwartet, da ist wohl die Dichtwirkung der beiden neuen Kompressionsringe noch nicht optimal.
Wie kommt denn da ein Kompressionsdruck von immerhin knapp 10 bar zustande, müßte die verdichtete Luft nach der obigen Behauptung "Kolben zur Kurbelwelle ist nicht gasdicht" doch am Kolben durchpfeifen. 😕
Zitat:
Original geschrieben von bad Civic
...
Könne die Steuerzeiten von der Nockenwelle her falsch sein? OT und Ventilspiel passen aber die Ventile müssen doch schon schließen, wenn der Kolben verdichtet.Vielleicht liegt der Fehler daran, dass die im OT stimmen aber im Rest nicht. Geht das?
P.s.: es ist der richtige OT
Läßt sich die Nockenwelle verkehrt herum einbauen, meine damit, ob die Einlaßnocke das Auslaßventil und dementsprechend die Auslaßnocke das Einlaßventil betätigt?
In diesem Fall wären zwar auch beide Ventile im OT geschlossen, aber der Motor könnte seine Arbeitsspiele (die 4 Takte) nicht korrekt ausführen. Saugt denn der Motor richtig, wenn Du den Ansaugstutzen bzw. Vergaser mit der Hand zuhältst?
Ich glaube nicht, dass die sich anders einbauen lassen könnte. Aber irgendwas läuft grundlegend falsch.
Nach einem Wochenende Test:
also ich habe mal das Polrad runter gemacht. War noch so eine Idee, dass evtl. der Keil abgeschert sein könnte. War aber nicht so. Ist damit ausgeschlossen.
Wenn ich ein wenig Benzin in den Ansaug gebe und versuche zu starten (ohne Vergaser) kommt manchmal eine kleine Flamme aus dem Ansaug. Das ist doch nicht normal oder? Sonst sagt der Motor nichts.
Kann es sein, dass das Einlassventil zwar meinen Drucktest bestanden hat, aber beim Zünden der Druck bzw. die Explosion über das Einlassventile entweicht?
Ja, ein Unterdruck ist zu erkennen. Wenn ich den Vergaser dran habe, Motor drehen lasse und mit der Hand den Vergaser zu halte kommt der Spirt an der Auspuffseite rausgelaufen (nach langem Startversuch und Vergaser komplett zu gehalten. Ich denke aber, das ist richtig so. Also er zeiht zumindest.
Zitat:
Original geschrieben von bad Civic
Wenn ich ein wenig Benzin in den Ansaug gebe und versuche zu starten (ohne Vergaser) kommt manchmal eine kleine Flamme aus dem Ansaug. Das ist doch nicht normal oder? Sonst sagt der Motor nichts.
Wir haben ja schon festgestellt, daß bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle ein Zündfunken anliegt. Also auch im Überschneidungspunkt, wenn beide Ventile offen sind. Da kann es schon mal rauspatschen, wenn zündfähiges Gemisch vorhanden ist.
Da Du die Nockenwelle raus hattest, wäre das die erste Stelle, wo ich gaaaaanz genau noch ein weiteres Mal die Steuerzeiten kontrollieren würde. Nimm das Diagramm zur Hand, was ich hier schon mal verlinkt habe, drehe das Polrad langsam von Hand (in die richtige Richtung!), überprüfe durch das Kerzenloch mit einem dünnen Schraubenzieher die Position des Kolbens und beobachte genau, ob die Ventile an der richtigen Stelle und in der richtigen Reihenfolge öffnen und schließen.
Wenn da ein Fehler vorliegt, sollte man ihm damit auf die Spur kommen.
Gruß Martin.
Zitat:
Original geschrieben von NaviCacher
Wir haben ja schon festgestellt, daß bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle ein Zündfunken anliegt. Also auch im Überschneidungspunkt, wenn beide Ventile offen sind. Da kann es schon mal rauspatschen, wenn zündfähiges Gemisch vorhanden ist.
Gut analysiert, daß der Zündfunke im Ausstoßtakt auch was bewirken kann. 😁
Inzwischen halte ich ein Problem mit den Steuerzeiten für eher unwahrscheinlich. Bei zugehaltenem Ansaugstutzen produziert der Motor Unterdruck, eine mittelmäßige Kompression ist ebenfalls vorhanden, Startpilot hat der TE mit Sicherheit auch schon reingesprüht.
Meine Vermutung geht jetzt doch wieder in Richtung Zündung, genauer die Zündfunkenenergie. An der frischen Luft läßt sich ein Zündfunken recht leicht produzieren, was in eingebautem Zustand im Verdichtungstakt mit evtl. zusätzlich nasser Kerze deutlich schwerer gelingt.
Eine Entflammung hat der TE bisher nur im Ausstoß-/Einlaßtakt (Ventilüberschneidung) beobachtet, mithin in einer Situation ohne Verdichtungsdruck im Brennraum.
Vorschlag: Einbau eines Zündfunkentesters im Zündkabel, damit erkennt man relativ sicher, ob ein Zündfunke an der eingeschraubten Zündkerze produziert wird. Anhand des einstellbaren Abstandes der Vorfunkenstrecke (Sichtfenster im Zündfunkentester) läßt sich zudem die Zündenergie grob abschätzen. Oder für null Euro den Zündfunkentester per Hand/Augenmaß benutzen, dazu einfach den Kerzenstecker vom Zündkabel abschrauben und mit ruhiger Hand das nun offene Ende des Kabels im Abstand von ca. 0,5 - 1 cm an den Anschlußstift der Zündkerze halten. Springt der Funke an dieser Vorfunkenstrecke über, hat die Zündanlage genügend Zündenergie produziert.
Das klingt mir sehr einleuchtend. Das werde ich heute Versuchen.
Ich habe mir gestern das Diagramm mal genau angesehen und mit den Steuerzeiten verglichen.
War echt interessant. Hat auch sehr genau übereingestimmt. Also das passt.
Ich würde es auch logisch finden, wenn wirklich die Zündung das Problem ist. Ich versuch das heute mal.
Bedeutet das dann, dass unter dem Kompressionsdruck gar kein Funke an der Kerze entsteht, oder an der faslchen Stelle?
Bzw. wenn dem wirklich so ist, dass da kein Funke kommt - wo liegt das Übel? Die Kerze war nagelneu.
Zündspule / CDI / KW-Sensor ?
Zitat:
Original geschrieben von bad Civic
wo liegt das Übel?
Zündspule / CDI / KW-Sensor ?
Ja 😁
Hier die Aufgabenverteilung:
Zündspule: Stärke des Funkens
CDI: drehzahlabhängige Verschiebung des Zündzeitpunktes
KW-Sensor: Trigger für die CDI, Zündzeitpunkt
Lima: Stromerzeugung für die Zündung, Stärke des Funkens
Zündkerzenstecker: Funk-Entstörung, meist durch Serienwiderstand
Gruß Martin.
Das werde ich heute versuchen. Das wärs. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich den Fehler endlich gefunden hätte...
Eins noch:
Ich habe auch mal minutenlang mit dem Anlasser genudelt, bis ich merkte, daß der Seitenständer ausgeklappt war. Der blockierte die Zündung. Hochgeklappt, und die Kiste sprang sofort an.
Aber ich vermute mal, dass Dir so ein dummer Fehler nicht passiert 😁
Gruß Martin.
Nene, der steht auf dem Hauptständer und der Seitenständer ist oben. Bei jedem Startversuch habe ich vorher eh geschaut, ob der Funke kam.
Nochmal dazu, das die Zündspule für die Stärke des Funkens zuständig ist... Die Energie für die Zündspule kommt doch aber aus dem CDI. Nicht das das CDI zuwenig für die Zündspule liefert.
Aber erstmal sehen. Hoffentlich sehe ich heute wirklich keinen Funken, wenn die Kerze eingeschraubt ist und ich das Kabel dran halte.
Ich werde das so machen, dass ich ein durchsichtiges PVC-Röhrchen nehmen, was den Innendurchmesser des Zündkabels hat und dort drin sozusagen das Zündkabel auftrenne (mittels 2. Kabel) und befestige.
Meine einzige Sorge ist nur, dass der Zündfunke bisher sehr stark außerhalb war.