Zwischengas beim Runterschalten
Hallo zusammen
Um beim Runterschalten bei meinem 997 die Tourenzahlen der Gänge anzugleichen habe ich mir angewöhnt, bei gedrückter Kupplung den tieferen Gang gleichzeitig mit einem kurzen Zwischengasstoss einzulegen. Ist das für die Kupplung schädlich? Sollte zuerst der Gasstoss erfolgen und dann der Gang eingelegt werden anstatt beides gleichzeitig? Ich meine nicht das Zwischengasgeben mit Doppelkuppeln, wie man es auch noch kennt und bei einem unsynchronisierten Getriebe macht.
Beste Grüsse
RR-RS5
Beste Antwort im Thema
Antwort in kurz:
Wenn du es gut beherrscht, ist es sogar schonender für die Kupplung als wenn du ohne Zwischengas herunterschaltest.
Antwort lang:🙄
Der Schaltvorgang beim Runterschalten:
Die Kupplung wird gedrückt, die Drehzahl des Motors sinkt je nach Trägheitsmoment des Motors und seiner Anbauten (Schwungmasse, Kupplung, etc.) sehr schnell auf Leerlaufdrehzahl.
Jetzt wir der nächst-kleinere Gang eingelegt. Der Drehzahlangleich im Getriebe erfolgt über die Synchronringe (Werde jetzt nicht genauer darauf eingehen).
Die Getriebeeingangswelle (Motorseite), die mit der Kupplungsscheibe verbunden ist (und über Getriebe und Achsgetriebe mit den Rädern), dreht jetzt mit einer höheren Drehzahl als im zuvor eingelegten größeren Gang.
Wir haben jetzt also einen Drehzahlunterschied zwischen Getriebeeingangswelle (Kupplungsscheibe) und der Motorwelle (Kupplungsdruckscheibe). Motordrehzahl ist oder ist nahe der Leerlaufdrehzahl und die Getriebeausgangswelle dreht mit der Drehzahl der Räder multipliziert mit Radradius und Übersetzung von Getriebe und Achsgetriebe.
Kuppeln wir jetzt ein wird über Reibung die Drehzahl des Motors und die Drehzahl des Getriebes (mit an der über die Übersetzung von Getriebe und Achsgetriebe die Fahrgeschwindigkeit des Autos gekoppelt ist) aneinander angeglichen. Spürbar ist das leichte abbremsen des Fahrzeugs während des Einkuppelns. Durch die Reibung zwischen Kupplungsscheibe und Druckplatte verschleiß die Kupplung.
Optimal wäre wenn die Drehzahl von Motor und Getriebeeingang beim Einkuppeln gleich wäre, und genau das löst man eben durch einen kurzen Zwischengasstoß. 100% wird man dabei die Drehzahl des Motors nie an die des Getriebes angleichen können, der Verschleiß ist aber mit Sicherheit geringer als ohne Zwischengas und großen Drehzahlunterschieden.
Im Rennsport wird aus folgendem Grund beim Herunterschalten Zwischengas gegeben: Heruntergeschalten wird dort nur in Anbremszonen. Dort wird der maximale „Grip“ der Räder dazu verwendet das Auto abzubremsen. Würde der Fahrer jetzt ohne Zwischengas herunterschalten und einkuppeln, würde dadurch, dass der Motor wieder auf Drehzahl gebracht werden muss, ein Bremsmoment über Getriebe, Achsgetriebe und Antriebswellen auf die Antriebsräder übertragen. Diese würden blockieren, was zu einem instabilen Fahrzustand führen würde.
Ob nun aber der Kupplungsverschleiß und ein möglicher Austausch der Kupplung günstiger ist, als das Benzin das man durch das Zwischengasgeben verbrennt kann ich aber nicht sagen.
Nur so viel: Es macht Spaß 😉. Es bindet den Fahrer mehr in das Geschehen „Autofahren“ ein, als ein Getriebe das automatisch Zwischengas gibt.
13 Antworten
Hallo,
Idealerweise beides zusammen, wie das auch im 997GT 3 Cup mit nachgerüstetem Zwischengasgestänge für das runterschalten funktioniert: Beim runterschalten drückt das Gestänge aufs Gaspedal. Damit wird das Getriebe entlastet
Wenn die Getriebe vom Cup und das vom "normalen" 997 identisch sind, würde es wahrscheinlich Sinn machen. Ich wage das aber zu bezweifeln...
Habe mir mal sagen lassen, dass man dadurch gegen die Wirkung der Synchronringe arbeitet und diese dadurch sogar Schaden nehmen können.
Vorrausgesetzt Dein Auto besitzt ein vollsynchronisiertes Getriebe, wovon ich mal ausgehe.
Natürlich ist die Fahr-und Schaltweise auf der NOS eine andere.
Ob man das 1:1 übertragen kann...???
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren 🙄
Gruß Harry
Antwort in kurz:
Wenn du es gut beherrscht, ist es sogar schonender für die Kupplung als wenn du ohne Zwischengas herunterschaltest.
Antwort lang:🙄
Der Schaltvorgang beim Runterschalten:
Die Kupplung wird gedrückt, die Drehzahl des Motors sinkt je nach Trägheitsmoment des Motors und seiner Anbauten (Schwungmasse, Kupplung, etc.) sehr schnell auf Leerlaufdrehzahl.
Jetzt wir der nächst-kleinere Gang eingelegt. Der Drehzahlangleich im Getriebe erfolgt über die Synchronringe (Werde jetzt nicht genauer darauf eingehen).
Die Getriebeeingangswelle (Motorseite), die mit der Kupplungsscheibe verbunden ist (und über Getriebe und Achsgetriebe mit den Rädern), dreht jetzt mit einer höheren Drehzahl als im zuvor eingelegten größeren Gang.
Wir haben jetzt also einen Drehzahlunterschied zwischen Getriebeeingangswelle (Kupplungsscheibe) und der Motorwelle (Kupplungsdruckscheibe). Motordrehzahl ist oder ist nahe der Leerlaufdrehzahl und die Getriebeausgangswelle dreht mit der Drehzahl der Räder multipliziert mit Radradius und Übersetzung von Getriebe und Achsgetriebe.
Kuppeln wir jetzt ein wird über Reibung die Drehzahl des Motors und die Drehzahl des Getriebes (mit an der über die Übersetzung von Getriebe und Achsgetriebe die Fahrgeschwindigkeit des Autos gekoppelt ist) aneinander angeglichen. Spürbar ist das leichte abbremsen des Fahrzeugs während des Einkuppelns. Durch die Reibung zwischen Kupplungsscheibe und Druckplatte verschleiß die Kupplung.
Optimal wäre wenn die Drehzahl von Motor und Getriebeeingang beim Einkuppeln gleich wäre, und genau das löst man eben durch einen kurzen Zwischengasstoß. 100% wird man dabei die Drehzahl des Motors nie an die des Getriebes angleichen können, der Verschleiß ist aber mit Sicherheit geringer als ohne Zwischengas und großen Drehzahlunterschieden.
Im Rennsport wird aus folgendem Grund beim Herunterschalten Zwischengas gegeben: Heruntergeschalten wird dort nur in Anbremszonen. Dort wird der maximale „Grip“ der Räder dazu verwendet das Auto abzubremsen. Würde der Fahrer jetzt ohne Zwischengas herunterschalten und einkuppeln, würde dadurch, dass der Motor wieder auf Drehzahl gebracht werden muss, ein Bremsmoment über Getriebe, Achsgetriebe und Antriebswellen auf die Antriebsräder übertragen. Diese würden blockieren, was zu einem instabilen Fahrzustand führen würde.
Ob nun aber der Kupplungsverschleiß und ein möglicher Austausch der Kupplung günstiger ist, als das Benzin das man durch das Zwischengasgeben verbrennt kann ich aber nicht sagen.
Nur so viel: Es macht Spaß 😉. Es bindet den Fahrer mehr in das Geschehen „Autofahren“ ein, als ein Getriebe das automatisch Zwischengas gibt.
Zwischengas ist sinnvoll, wenn man z. B Beim Runterschalten einen Gang überspringt.
Im Alltagsbetrieb jedoch meist eine akustische Variante, um Fussgänger zu beeindrucken.
Zwischengas ist Geschichte, damit kannst du höchstens Schaden statt nutzen.
das kommt noch aus der zeit als getriebe nicht synchronisiert waren.
wenn`s beherrscht geht wahrscheinlich nix kaputt, wenn nicht 🙁
Zitat:
Original geschrieben von A6 Tdi 2003
Zwischengas ist Geschichte, damit kannst du höchstens Schaden statt nutzen.
das kommt noch aus der zeit als getriebe nicht synchronisiert waren.
wenn`s beherrscht geht wahrscheinlich nix kaputt, wenn nicht 🙁
Ganz so schlimm ist es nun doch wieder nicht. Das historische Zwischengas ist wirklich nicht mehr nötig, aber das hier gibt es noch immer (Quelle: Wikipedia):
In der Regel wird es nur noch bei sportlicher Fahrweise angewandt, um einerseits zu verhindern, dass das Auto durch Lastwechselreaktionen unruhig wird, andererseits um den Schaltvorgang zu optimieren (Drehzahl halten beim Runterschalten am Berg bzw. Ermöglichen einer besseren Beschleunigung nach dem Schaltvorgang), sowie um die Kupplung (welche dann nur kurz schleift) und die Synchronisationsmechanik zu schonen.
Wer schnell schalten beherrscht, läßt die Drehzahl gar nicht so weit abfallen. Klar, man kann einen kurzen Zwischengasstoß einschieben, aber doch nur, wenn man zu lange gebraucht hat zu schalten.
Zitat:
Original geschrieben von caramanza
Wer schnell schalten beherrscht, läßt die Drehzahl gar nicht so weit abfallen. Klar, man kann einen kurzen Zwischengasstoß einschieben, aber doch nur, wenn man zu lange gebraucht hat zu schalten.
Ich glaube, Du hast das nicht richtig verstanden, es geht hier um den Zwischengasstoß beim Runterschalten (z.B. vom vierten in den dritten Gang). Der in diesem Fall anfallende Drehzahlunterschied wird dabei manuell durch einen kurzen Gasstoß angeglichen, um ein Schleifen der Kupplung und ein beim Einkuppeln entstehendes Bremsmoment zu minimieren.
Stimmt 🙄 Irgendwie ist da der Wurm drin.
Also noch mal: Ja, klar, Zwischengas ist sinnvoll, man kommt nach einer gewissen Zeit auf den Trichter, daß man es, falls es nötig ist, automatisch macht und die Drehzahl immer (fast) passt. Ich schalte sehr schnell, und drehe den Motor sehr kurz genau so hoch, daß er ca. 50-100 Touren mehr hat beim Einkuppeln, dann passt es. Auf Leerlaufdrehzahl kommt er aber dennoch nicht.
Zitat:
Original geschrieben von A6 Tdi 2003
Zwischengas ist Geschichte, damit kannst du höchstens Schaden statt nutzen.
das kommt noch aus der zeit als getriebe nicht synchronisiert waren.
wenn`s beherrscht geht wahrscheinlich nix kaputt, wenn nicht 🙁
Was du meinst ist Zwischengas mit Zwischenkuppeln, dass ist im PKW Bereich im Prinzip seit dem 2ten Weltkrieg Geschichte, seltbst ein Vorkriegs 540 K hatte die Fahrgänge (2-4 bzw. 2-5) schon synchronisiert. Noch lebende Personen 😁 kennen das wenn dann eher aus dem LKW Bereich.
Wurde ja schon geschrieben, Drehzahlanpassung (mittels Zwischengas) beim runterschalten macht Sinn weil man damit den Lastwechsel minimiert oder quasi eliminiert, vor allem sinnvoll wenn du richtig tief in ne Kurve reinbremst und dann direkt wieder auf den Stempel gehst, da muss man dann aber auch Heel-and-Toe draufhaben um das wirklich Profi-like umzusetzten (oder nen 981er Handschalter mit Sport Chrono). Dann macht das auch echt irgendeinen fahrdynamischen Sinn, auf ner geraden Strecke und wenn man nicht gleichzeitig auf der Bremse steht ist es im Endeffekt nur Show. Ich machs nur weil es sich so cool anhört!
Also im Endeffekt ist der einzige richtige, echte Sinn einfach nur Krach zu machen und dick auf die Kacke zu hauen irgendwo in der City.
Zitat:
Original geschrieben von harlelujah
Zwischengas gibt man grundsätzlich in Tunnel
GEIL!
Köstlich gelacht....mach ich aber auch so...;-)