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Zündkerze von Gewinde getrennt, Gewinde im Zylinderkopf verblieben

Themenstarteram 6. April 2016 um 13:04

Mahlzeit die Damen und Herren!

Vorwort zur Geschichte:

Es geht um eine Art "Scheunenfund", sprich der Wagen stand 9 Jahre bei Oma Gretchen im Gehöft, weil der Mann verstarb und sie das Gefährt nicht brauchte. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen 86er W126 300SE

Nun zur Problematik:

Als Verantwortungsvoller Ex-Kfzler wollte ich den Motor nicht einfach starten und erst einmal alle Altlasten entfernen. Sprich Motoröl, Sprit, Filter, Z-Kerzen usw. raus. Dann noch fein die Zylinder vor ölen um dann den Motor per Hand durchzudrehen.

Nun ist es leider direkt an der Zündkerze vom ersten Zylinder gescheitert (siehe Foto).

Die restlichen fünf kamen ohne Probleme raus, aber diese fand es wohl zu gemütlich.

Nun meine Frage, wie bekomm ich die Scheiße da raus?! Linksrausdreher geht nicht, da nur das reine Gewinde, ohne den Sechskantteil, im Kopf verblieben ist und ich somit das Gewinde nur spreize. Das macht also wenig Sinn, wenn das Gewinde eh schon so fest sitzt.

Meine nächste Überlegung wäre (neben das Ganze in WD-40 zu ersäufen) die Zündkerzenöffnung per Heißluftfön zu erhitzen und einen dicken Imbus oder Torx rein zu schlagen und es damit evtl. raus zu drehen. Aber da ich das nicht für die beste Methode halte, wollte ich gerne ein paar Meinungen einholen, da man oft auf die einfachste Lösung erst gar nicht kommt.

PS: Den Kopf möchte ich nach Möglichkeit an seinem Ursprungsort verweilen lassen.

 

Mit freundlichen Grüßen

ein staubiger Schrauber

20160405-191418
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. April 2016 um 10:00

So! Entschuldigung für die späte Rückmeldung!

Also noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Das Gewinde hat verloren, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann.

Habe das Ganze wie folgt vollbracht. Hab als aller erstes einen halben Ohropax in das Loch zum Brennraum gesteckt, um Spaneinwurf zu vermeiden. Danach hab ich, ohne erhitzen um den Ohropax nicht zu schmelzen, mit sieben ordentlich platzierten Schlägen einen Vielzahn in die Öffnung "eingeführt".

Nachdem mit ner 3/4 Zoll Knarre nicht viel auszurichten war, hab ich nen Drehmoment genommen, in die Hände gespuckt (ganz wichtiger Punkt) und das Gewinde mit einem lauten Knacken vom Kopf gelöst.

Nachdem das erste Lösemoment überwunden war lies sich das Gewinde mit Hand heraus drehen.

Ich weiß zwar nicht wie man eine Kerze so fest andrehen kann, ohne den Kopf zu beschädigen, aber der vorherige Schrauber hat es offensichtlich geschafft.

Die neue Kerze lies sich auch ohne weiteres rein- und festdrehen (mit vorgeschriebenen Drehmoment + 90° :D ).

Und wie man sieht bzw vermuten kann, hab ich dann auch das Auto aus der Scheune fahren können.

Fall abgeschlossen! :D

MfG

ein sehr erleichterter, staubiger Schrauber

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39 Antworten
Themenstarteram 8. April 2016 um 11:20

Zitat:

@Bopp19 schrieb am 7. April 2016 um 16:37:08 Uhr:

Bopp19 hat niemals geschrieben hier einen Autogenbrenner/Anzuwärmen einzusetzen, vielmehr habe ich darauf hingedeutet , dass dies eine gefahrengeneigte Tätigkeit ist.

Bei 3/4 Zoll haste doch richtig Platz.

Mit freundlichen Grüssen Bopp19

Entschuldigung! Habe die Zitat Zeile selbst geschrieben und deinen mit dem nick von schreyhalz verwechselt. Die Nachricht an ihn geht an dich und umgekehrt. Mein Fehler!

Themenstarteram 8. April 2016 um 11:40

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 7. April 2016 um 23:34:26 Uhr:

 

Dann kommt mir gerade noch eine ganz blöde Idee ,die aber wohl am Equipment scheitert und die ich ich auch noch nie ausprobiert habe: Wenn es die Materialstärke hergibt ,ein Linksgewinde in den Rest schneiden und mit einem Stahl ,auf den ein ebensolches gedreht oder geschnitten wurde ,ausdrehen.

MfG Volker

Die Idee klingt so bescheuert, dass sie klappen könnte. Wobei ich auch die Sorge der Späne habe, da sich diese selbst mit Fett nicht einfach verhindern lassen.

Aber auf Grund der geringen Dicke des im Kopf befindlichen Restes hab ich viel größere Bedenken, dass ich mir damit das Standardgewinde auch zerschneide.

Trotzdem, die Idee ist nicht schlecht!

Aber wenn ich jemanden finde, der mich sein Autogenschweißgerät verbiegen lässt wird ich das so oder so anwenden, einfach damit ich da ne gewisse thermische Bewegung reinbekomme und sich das Ganze evtl ein Wenig löst. Evtl auch kombiniert mit den Spreizdübeln.

 

Und allgemein zum Linksrausdreher:

Ich hab ihn zum packen bekommen, nur gedreht hab ich den ganzen Rotz keinen mm bekommen. Es bewegt sich wirklich kein Stück.

Aber wenn es extra gehärtete Linksrausdreher auch für Schlagschrauber gibt, werde ich so einen wohl in meinen Werkstattbestand aufnehmen, denn die die ich habe sind ganz normale, nicht Schlagschrauber geeignete...

Nun ist aber die Frage, wo bekomm ich so was zuverlässig her? Mein Großhandel (RS Fahrzeugteile Papenburg) kann so etwas nicht bekommen. Wer vertreibt solches Werkzeug, denn von Amazon oder EBay möchte ich solch Werkzeug eher nicht beziehen.

MfG

Ich habe die Antwort eher so verstanden, dass es Torx- und Vielzahnbits gibt, die für einen Schlagschrauber geeignet sind, nicht Linksausdreher. Um ein Gewinde zu retten, braucht man vor allem viel Gefühl. Das spreche ich einem Schlagschrauber einfach mal ganz frech ab. ;)

 

mfg

Moin Moin !

Zitat:

Wobei ich auch die Sorge der Späne habe, da sich diese selbst mit Fett nicht einfach verhindern lassen.

Glaubt hier jemand im Ernst ,wenn eine KFZ-Werkstatt ein Kerzengewinde nachschneidet ,dass die dazu den Kopf runternehmen ? Möglicherweise fallen auch mit Fett ein paar Späne rein. Die werden sich schon wieder verkrümeln.

Zitat:

Aber auf Grund der geringen Dicke des im Kopf befindlichen Restes

Das vermag ich von hier nicht zu beurteilen.

Zitat:

Den in das Kerzengewinde rein, dann 20 Mal mit Gefühl den Dübel spreizen um Druck auf die Gewindebohrung des Kopfes auszuüben.

Was soll das bringen ? Nach meinem Verständniss kann dadurch bestenfalls das Gewinde im Kopf beschädigt werden.

Zitat:

Aber wenn ich jemanden finde, der mich sein Autogenschweißgerät verbiegen lässt

Dafür gibt es so etwas :

https://www.schweisser-king.de/...-o20mm-biegsam-kupferrohr-2-4-mm?...

MfG Volker

am 8. April 2016 um 22:56

Dass es die Linksausdreher für Löcher/Bohrungen auch in einer Schlagschrauber-festen Variante gibt, mag ich ebenfalls bezweifeln. Und wenn, dann nur in größeren Dimensionen....

Die Sache mit "Gefühl vs. kurz aber kräftig" würde ich jedoch nicht gleich zugunsten des Gefühls auslegen. Oft sind kurze aber kraftvolle Momente wirksamer, als ein schleichendes Losbrechmoment zu erzeugen.

Bei der Variante mit Bit würde ich auf jeden Fall den Vielzahn gegenüber Torx bevorzugen (da dickerer Kern)......am besten dann etwas von Stahlwille oder so.

Über welchen Durchmesser sprechen wir denn überhaupt?

Das dürften ja nur so 8-6mm sein, oder?

Wenn außerhalb des Zk-Kragen noch etwas Spielraum ist (müsste ja sein, wie beim normalen Steckschlüssel), würde ich es z.B. mit sowas versuchen: klick (linksdrall-Nuss) oder klick (nur als Beispiel)

Dass man am äußeren Radius mehr Nm übertragen kann als im inneren, dürfte ja soweit klar sein.

Eine Linksdrallnuss diese am Kopf ansetzt, könnte da jetzt eine sehr gute Möglichkeit sein.

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 9. April 2016 um 00:33:05 Uhr:

Moin Moin !

 

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 9. April 2016 um 00:33:05 Uhr:

Zitat:

Den in das Kerzengewinde rein, dann 20 Mal mit Gefühl den Dübel spreizen um Druck auf die Gewindebohrung des Kopfes auszuüben.

Was soll das bringen ? Nach meinem Verständniss kann dadurch bestenfalls das Gewinde im Kopf beschädigt werden.

MfG Volker

Druck ist der beste Rostlöser; weiß jeder Mechaniker in Indien, Rußland, Afrika, der eine praxisgerecht Ausbildung hinter sich (und keine 20-Meter-Werkzeugwand neben sich) hat.

 

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 9. April 2016 um 00:33:05 Uhr:

Moin Moin !

Zitat:

 

Glaubt hier jemand im Ernst ,wenn eine KFZ-Werkstatt ein Kerzengewinde nachschneidet ,dass die dazu den Kopf runternehmen ? Möglicherweise fallen auch mit Fett ein paar Späne rein. Die werden sich schon wieder verkrümeln.

Ich will dir ja wirklich nicht zu nahe treten, aber genau dabei trennt sich halt die Spreu vom Weizen. ;)

Beim Gasumbau zB sind auch viele Billiganbieter zu faul, die Ansaugkrümmer abzubauen, weil das ja gerade bei einem V-Motor mit erheblichem Aufwand verbunden ist und bohren die Löcher so rein. Die Späne werden sich schon verkrümeln.

Deswegen kostet der Umbau bei einem seriösen Anbieter halt auch ein paar Øre mehr, weil es vernünftig wird.

Ich würde jedenfalls nicht einfach einen Haufen drauf machen, was alles in meinem Brennraum landet.

 

mfg

Solche Krümel im Motor bei einem Gasumrüster hat mir auch den Motor gekostet.

Wenn der Sechskant fehlt, fehlt doch auch der Druck auf dem Gewinde?

Mit einem Werkzeug, welches mit Vorsicht in dem entstandenen Loch geklemmt werden kann, müsste doch das Gewinde drehbar sein, ansonsten wäre doch der Abbau des Kopfes wegen versautem Gewinde eh fällig. Die neue Kerze soll ja auch nicht abreißen.

Zitat:

@YRV-Fahrer schrieb am 10. April 2016 um 22:08:07 Uhr:

Wenn der Sechskant fehlt, fehlt doch auch der Druck auf dem Gewinde?

Bei ihm ist die Kerze direkt unter dem Sechskant abgeschert, sodass der Kragen darunter und über dem Gewinde noch vorhanden ist.

Dort würde ich, wie schon geschrieben, mit einer Linksdrall-Nuss ansetzen.

Die Linksgewinde-Nuß verengt sich innen (konisch). Muß sie ja, sonst könnte sie sich ja nicht auf das Werkstück draufklemmen. Und dazu braucht sie ein paar Gewindegänge, bis sie sich festgefressen hat. Ein überstehender 3-mm-Stummel, wie es hier der Fall sein dürfte, reicht nicht.

Themenstarteram 11. April 2016 um 10:00

So! Entschuldigung für die späte Rückmeldung!

Also noch einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Das Gewinde hat verloren, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann.

Habe das Ganze wie folgt vollbracht. Hab als aller erstes einen halben Ohropax in das Loch zum Brennraum gesteckt, um Spaneinwurf zu vermeiden. Danach hab ich, ohne erhitzen um den Ohropax nicht zu schmelzen, mit sieben ordentlich platzierten Schlägen einen Vielzahn in die Öffnung "eingeführt".

Nachdem mit ner 3/4 Zoll Knarre nicht viel auszurichten war, hab ich nen Drehmoment genommen, in die Hände gespuckt (ganz wichtiger Punkt) und das Gewinde mit einem lauten Knacken vom Kopf gelöst.

Nachdem das erste Lösemoment überwunden war lies sich das Gewinde mit Hand heraus drehen.

Ich weiß zwar nicht wie man eine Kerze so fest andrehen kann, ohne den Kopf zu beschädigen, aber der vorherige Schrauber hat es offensichtlich geschafft.

Die neue Kerze lies sich auch ohne weiteres rein- und festdrehen (mit vorgeschriebenen Drehmoment + 90° :D ).

Und wie man sieht bzw vermuten kann, hab ich dann auch das Auto aus der Scheune fahren können.

Fall abgeschlossen! :D

MfG

ein sehr erleichterter, staubiger Schrauber

20160409-125156
20160409-173836

Zitat:

@Spargel1 schrieb am 11. April 2016 um 10:04:19 Uhr:

Ein überstehender 3-mm-Stummel, wie es hier der Fall sein dürfte, reicht nicht.

Wie Du am Foto siehst, sind es mehr als nur 3mm... :D

Ein Versuch wäre es halt Wert gewesen, wenn es nicht anders ginge. ;)

 

Zitat:

@HitcherX schrieb am 11. April 2016 um 12:00:06 Uhr:

Das Gewinde hat verloren, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann.

Ja sehr schön.

Zum Glück hat der Vielzahn-Bit gehalten.

Dann viel Freude mit dem W126... :)

am 11. April 2016 um 13:57

was mich verwundert ,dass die 3/4 Zoll Knarre es nicht geschafft hat,damit kann" man 30 ziger Bolzen abscheren.

Drehmomentschlüssel im Pkw Bereich haben üblicherweise 1/2 Zoll = 2/4 Zoll.

Wo liegt mein Denkfehler?

Bopp19

Dass dir mit einer kurzen Knarre das Gefühl fehlt. Sonst könnte man auch gleich mit einen Schlagschrauber draufgehen und gib ihm.

Das wollte der TE anscheinend vermeiden.

 

mfg

Gratulation!!!Und mein alter Spruch bewahrheitet sich wieder mal.

Mot macht erfinderisch.

So habe ich heute auch eine nicht mehr funktionierende Sicherungsschraube einer Bremstrommel (6er Schraube mit Senkkopf) heraus bekommen.

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