Zu viel Öl im Motor - Folgen?
Hallo Leute,
weil mein Mopped seit einer größeren Reparatur jetzt das erste Mal wieder so richtig regelmäßig gefahren wird, habe ich erst jetzt gemerkt, dass sie im Schiebebetrieb (also wenn man kein Gas gibt, aber ein Gang eingelegt ist und das Motorrad sich bewegt) ziemlich oft knallt. Ich nehme einfach mal an, dass das Fehlzündungen sind. Da der Vergaser erst kürzlich fachmännisch gereinigt wurde und die Zündkerzen komplett neu sind, hatte ich irgendwas mit dem Öl vermutet, zumal das Schalten auch teilweise ein wenig hakeliger war als ich das in Erinnerung hatte.
Nun habe ich beim Reinigen festgestellt, dass wohl zu viel Öl im Motor ist - zumindest ist das Schauglas komplett gefüllt. Woher das Öl kommen soll, ist mir nicht so ganz klar, aber vielleicht hat die Werkstatt da irgendwas aufgefüllt (es steht aber nicht auf der Rechnung). Egal, meine eigentliche Frage ist jetzt: Muss ich baldmöglichst einen Ölwechsel machen und die Ölmenge wieder auf das normale Niveau bringen (das scheint moppedsammlers Meinung zu sein, aber vielleicht missverstehe ich das ja auch) oder kann ich einfach warten, bis das überschüssige Öl "verbraucht" ist, ohne, dass das dem Motor schadet?
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!
Gruß
Martin
14 Antworten
Hallo,
kannst es ja, wenns geht absaugen oder halt ablassen bis es passt.
Zu viel Öl ist nicht wirklich gut, da hat er Recht.
Also ich würde zum einen dem Sammler vertraun, der kennt sich aus, meine Meinung,
und zum andren was kostet Dich ein Ölwechsel ?
Wäre mir schon eine Frage bei der Werkstatt wert, bevor ich weiter fahre und mir durch den höheren Druck durch zuviel Öl im Motor etwas ruiniere...
Der Tip vom Vorredner ist sicher machbar und die billige Variante.
Ablassschraube etwas rausdrehen und erst wieder schliessen, wenn das Schauglas von der Höhe wieder passt. Aber schauen, dass das Möp auch auf ner Ebene steht, schief verfälscht sich sonst das Ergebnis, gell
Der SemmeL
PS: das was Du zitiert hast, war auch druch Sprit verdünntes Öl, nicht zuviel
Alles klar, vielen Dank für eure Beiträge.
Ich werde dann wohl mal ein bisschen Öl ablassen - für einen kompletten Ölwechsel fehlt mir momentan schlicht die Zeit, aber das muss ich auch demnächst erledigen.
Klingen denn die von mir beschriebenen Symptome (knallende Fehlzündungen bei Gaswegnahme im Schiebebetrieb) so, als hingen die tatsächlich mit dem Öl zusammen oder darf ich mich da noch auf mehr Probleme freuen?
Sodele, ich bins nochmal.
Ich wollte gerade ein bisschen Öl ablassen, da ist mir aufgefallen, dass im Stand (logischerweise nicht auf dem Seiten-, sondern dem Hauptständer) der Ölstand genau in der Mitte ist, also weder zu viel noch zu wenig Öl drin ist. Ich meine, mich zu erinnern, dass der Ölstand bei kaltem Motor abgelesen wird, erinnere ich mich da richtig? Vielleicht habe ich letztes Mal (als ich Probleme mit dem Wiederankriegen hatte) einfach zu früh den Ölstand abgelesen und das Öl war noch damit beschäftigt, in die Wanne zurückzulaufen?
Was denkt ihr?
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es ist nicht wirklich entscheidend, ob der ölstand im warmen oder kalten zustand abgelesen wird.
viel wichtiger ist, dass (wenn der motor warm ist) das öl auch wieder in die ölwanne zurückgelaufen ist - also nicht sofort gemessen wird, wenn der motor gerade ausgeschaltet wurde.
wenn´s jetzt passt - umso besser. hast wohl doch nen "ablesefehler" drinne gehabt.
wegen der fehzündungen im schiebebetrieb vermute ich aber ne andere ursache als das öl:
vergaserreinigung ging voraus....richtig????
hier würde ich zunächst suchen. sind alle unterdruckleitungen drauf und in ordnung, alle öffnungen wieder verschlossen ... nix porös oder runtergerutscht ???
kann GENAU das zur folge haben
-yelly-
Na ein wenig brubbeln und knallen im Schiebe-Betrieb ist ja auch schon fasst normal bei den Motoren wenn sie heiss sind.
Auspuff ist auch dicht?
Hallo Martin, hast Du Dir jetzt noch `ne C4 zugelegt?
Da das Öl nun wieder in der richtigen Menge vorhanden ist scheint ja alles i. O. zu sein.
Schau aber bitte mal in Deinen Luftfilterkasten, ob da eventuell Benzin drin ist.
Ich hatte letztes Jahr die Zephyr (auch `ne 750) von einer Freundin bei mir. Sie hatte nach dem Winterschlaf auch zu fiel Öl.
Das Öl war Benzin, das durch den undichten Benzinhahn über den Luftfilter in den Motor gelaufen ist. Und das ist tödlich!
Gruß siggi
Hallo,
nun, ein bisschen Knallen war das, was sie vor der Vergaserreinigung gemacht hat, jetzt knallt sie schon sehr oft und stark...
Ob der Auspuff dicht ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, eine grobe Sichtkontrolle zeigte keine (größeren) Löcher, möglicherweise ist aber irgendwo ein kleineres Loch.
Ich war heute bei Polo, weil ich mir eine Ölauffangwanne besorgen wollte (mal wieder ausverkauft) und bin dann mit dem Verkäufer ein wenig ins Reden gekommen. Er meinte, dass der Ölstand auf jeden Fall bei warmem Öl abgelesen werden muss, weil sich Öl bis zu 20% ausdehnt.
Außerdem sagte er, dass es wohl am Vergaser liege, den könne man ja nicht im ausgebauten Zustand synchronisieren. Ich habe ihn auf die Kugelfallmethode hingewiesen, die meines Wissens auch vom sammler verwendet wird, da meinte er nur, dass die Verwirbelungen in den einzelnen Vergasern sich schon bei wenigen 10tel Milimetern Gehäuseunterschied (welcher beim Gießen zuweilen entstehe) unterscheiden, das genaue Verhältnis von Luft und Benzin (also die Synchronisation) demnach nur am laufenden Motor eingestellt werden könne. Es sei wohl etwas mit den Leerlaufdüsen nicht in Ordnung (O-Ton: "Dann haben die [die Leute, die den Vergaser gereinigt haben] wohl vergessen, die Leerlaufdüsen zu überprüfen"😉, weil das Knallen ja vor allem im Schiebebetrieb, also ohne Gasgeben auftritt. Er führte dann das Knallen auf den "Rückschlag" zurück, weil die Gase im Vergaser wohl irgendwie den falschen Weg nähmen.
Zwar klingt das (zumindest der erste Teil, der mit der Leerlaufdüse) erst einmal logisch, ich bezweifle aber zum einen, dass der Sammler (der ja vor meinem schon den ein oder anderen Vergaser in der Hand hatte) so etwas Elementares "vergisst", zum anderen knallt das Mopped eigentlich erst, wenn man auch fährt - bei einer irgendwie kaputten Leerlaufdüse würde das meinem Verständnis nach ja quasi sofort nach dem Motoranlassen beginnen, oder?
Weil mir die Kupplung auch irgendwie seltsam vorkommt (was aber durchaus auch nur Paranoia sein könnte), mache ich morgen trotzdem mal einen kompletten Ölwechsel - zumal unbekannt ist, wann/ob der letzte stattgefunden hat...
Gruß und bis dann
Martin
Oha... böse Falle...
Hi Siggi,
ich habe immer noch meine alte GT 750 P, scheinbar besteht die aber teilweise aus Zephyr-Teilen (vermutlich Motor und Vergaser). In meinem Profil habe ich versucht, das ein wenig auseinander zu friemeln.
Der Benzinhahn war in der Tat eine Weile undicht (wurde jetzt erneuert) und den Luftfilterkasten habe ich bisher noch nicht kontrolliert. Benzin im Öl würde aber definitiv das Knallen erklären. Was ich aber nicht verstehe: Wie soll das Benzin von dem (kaputten) Benzinhahn in den Luftfilterkasten gelangen? Du meinst, wenn das Benzin unkontrolliert aus dem Hahn rausfließt, durch den Vergaser durch und dann über die Gummistopfen in den Luftfilter?
Sollte das (Benzin im Öl) der Fall sein, wie gehe ich dann vor? Langt es dann, wenn ich einen ganz normalen Ölwechsel mache, oder muss ich da irgendwas besonderes beachten?
Gruß
Martin
P.S.: Ansys: Du beziehst dich mit deinem Kommentar auf das Benzin im Öl, oder?
Ja genau, Benzim im Öl ist schlecht ... genau wie Kondenswasser, aber ist ein anderes Thema..
Ein ganz normaler Ölwechsel reicht völlig.
Wunderbar, dann wechsle ich mal das Öl und berichte dann weiter...
Vielen Dank schon mal und bis dann
Martin
Hallo Martin,
der weg des Benzins ist wie Du schon gesagt hast richtig.
Benzinhahn -> Vergaser -> Schwimmerkammer voll -> in Luftfilterkasten -> über Ansaugstutzen in Verbrennungsraum (Zylinder) -> Motor / Ölwanne.
Es reicht aus, wenn Du das alte Öl ablässt, ich hab damals einmal mit Benzin freiem Altöl (wen vorhanden) gespült. Motor laufen lassen und dann neues Öl.
Gruß siggi
Hallo nochmal,
also, ich habe gerade meinen ersten Ölwechsel hinter mir (Yayyy!).
Eigentlich war es ganz einfach: Zuerst bin ich einmal um den Block gefahren, um das Öl ein wenig anzuwärmen. Dann habe ich das Mopped daheim aufgebockt, die frisch gekaufte Ölauffangwanne drunter gelegt und zuerst die Ölnachfüllschraube, dann die Ölablassschraube rausgeschraubt. Weil ich schon öfter gelesen habe, dass einem dann heißes Öl über die Hände läuft, was ich vermeiden wollte, habe ich das extrem vorsichtig gemacht, was natürlich zur Folge hatte, dass die Schraube zielgenau in das Abflussloch der Ölauffangwanne gefallen ist, ich die also später wieder rausfriemeln musste. Dann bin ich wieder rein gegangen, habe etwas gegessen und bin 20 Minuten später wieder raus. Das Tropfen hatte fast aufgehört, also habe ich den Ölfilter komplett rausgenommen (vorher hatte ich ihn aufgeschraubt und auf der Wanne stehen gelassen, damit er abtropfen kann), was ein bisschen unpraktisch ist, weil man dazu die Wanne wegnehmen muss, weil sonst nicht genug Platz ist. Ein weiteres Problem ist dann, dass es aus dem Filterloch weiter raustropft, meine Ölauffangwanne aber von dem Hauptständer blockiert wurde, man also nicht alles Öl auffangen konnte.
Nachdem es kaum noch getropft hat, habe ich den alten Filter entfernt, die Filterkartusche und den Befestigungsbolzen sauber gemacht, den neuen Filter eingebaut und alles wieder festgeschraubt. Für die Ölablassschraube braucht man einen neuen Dichtring, weil der alte beim Festschrauben zerquetscht wurde - die Dinger kosten bei Polo im 5er-Pack 1,95€, das ist also erschwinglich.
Nachdem alles wieder dicht war, habe ich dann neues Öl nachgefüllt. Nach etwa 2,5 Litern habe ich den Motor ein paar Mal drehen lassen, dann den Rest reingefüllt. Der Ölstand laut Sichtglas ist jetzt (in kaltem Zustand!) ziemlich genau in der Mitte zwischen "Min" und "Max", morgen fahre ich nochmal ein Stückchen und schaue dann nochmal, ob ich noch ein bisschen nachfüllen muss.
Wie auch bei meinen anderen Schraubaktionen hatte ich wieder einige nette Gespräche mit Nachbarn, Passanten, Gassigehern und Kindern.
Und weil glücklicherweise ein fauler Zeitungsausträger in unserer Altpapier-Tonne seine übriggebliebenen Exemplare der lokalen Zeitung entsorgt hat, hatte ich trotz einiger Missgeschicke (hey, popelt ihr mal eine Ölablassschraube aus einem Kanister voller warmem Öl, ohne was zu verschütten!) genug Altpapier, um alles Öl aufzusaugen. Die Straße hat diesmal deutlich weniger Betriebsstoff abgekriegt als bei meinem ersten Vergaserausbau, die Umweltbilanz ist also auch positiv.
Vielen Dank also euch allen für eure Hinweise und hilfreichen Tipps und auf bald!
Gruß
Martin
Ach ja: Ich habe jetzt doch noch einen Zettel gefunden, auf dem der letzte (oder zumindest einer der letzten) Ölwechsel vermerkt war: Bei 75.000km, März 2008. Vier Jahre später bin ich bei 82.400km, es war also definitiv mal wieder Zeit...